Diskussion:Kunststein
retrobibliothek
[Quelltext bearbeiten]www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=132804 (aus Meyers; 1900) : "Kunststein, in weitester Bedeutung jeder künstlich hergestellte Stein im Gegensatz zu den natürlichen, "gewachsenen" Steinen. In diesem Sinne sind Kunststeine alle gebrannten Steine (Ziegel, Terrakotten etc.) sowie die große Zahl der verschiedensten auf nassem Wege angefertigten, steinartigen Erzeugnisse, sei es, daß dieselben zur Herstellung von Mauerkörpern dienen, sei es, daß sie als Dacheindeckungen, Fußbodenbeläge, Wandbekleidungen etc. Verwendung finden. Im engern Sinne bezeichnete man als Kunststeine während der 60er Jahre dieses Jahrhunderts die damals wieder in Aufnahme gekommenen sogen. Pisésteine, das sind gepreßte, aus Kalk oder Zement und Sand bestehende Bausteine in Ziegel- oder etwas größerm Format. Mit den 70er Jahren ist die Bezeichnung K. allgemein und fast ausschließlich gebräuchlich geworden für ein Fabrikat, welches den Werkstein, besonders Sandstein, nachahmen und ersetzen soll. Dieser Kunstsandstein wird gefertigt aus bestem, vor der Verarbeitung durch feine, seidene Siebe gegangenem Zement, an der Luft zerfallenem und ebenfalls fein gesiebtem, gebranntem Kalk und einer Mischung von scharfem Kies und ganz feinem Sand, welche beide vor der Verarbeitung so rein gewaschen werden, daß nur reiner Quarz, Grauwacke etc. zur Vermischung gelangen. Das Mischungsverhältnis ist verschieden und wird von den einzelnen Fabriken geheim gehalten. Der fertigen Mischung wird eine trockne Metallfarbe beigegeben, sodann wird sie mit Wasser derart angefeuchtet, daß sie, auf Platten mit der Stampfe bearbeitet, beim Kneten in der Hand plastische Form annimmt. Die Masse kommt dann in Formen von Eisen, Holz oder armiertem Gips, wird in dieselben durch Stampfen und Hämmern fest eingedrückt, unmittelbar darauf herausgenommen und im Schatten, mit Tüchern bedeckt, vier Wochen feucht erhalten. Nach dieser Zeit ist der Stein druckfest und wetterbeständig und kann zur Verwendung gelangen. Man benutzt ihn zu allen den Bauzwecken, denen der natürliche Sandstein dient. Für Nutzzwecke geschieht dies vielfach mit Vorteil, namentlich da, wo es sich um feuersichere Herstellungen, auf die in der Neuzeit so großes Gewicht gelegt wird, wie z. B. freitragende Treppen u. dgl., handelt. Für sie hat sich das Material gut bewährt. Weniger erfolgreich sind die Bestrebungen, es als Ersatz des gewachsenen Steines da einzuführen, wo dieser künstlerischen Zwecken dient."
- Hallo Kyber! Herzlichen Dank für das Einstellen des obigen Hinweises. Die Anregungen werde ich gerne einarbeiten. Ich muss allerdings noch hinsichtlich der Gliederung nachdenken. Offenkundig gibt es im zeitlichen Verlauf unterschiedliche Definitionen von Kunststein. Gruß--Roll-Stone 13:43, 9. Feb. 2008 (CET)
- Das mit den 1860er und 1870er Jahren hatte ich im Artikel ziemlich kurz gefasst - und nun vergessen, was Pisésteine waren.
- Zu dem Kunstsandstein nahm ich eigentlich an, dass dieser sich ganz praktisch in künstlerische Formen pressen liesse. Das man zu künstlerischen Zwecken gewachsene Steine bevorzugt, hatte ich auch vergessen. -- Kyber 14:32, 9. Feb. 2008 (CET)
"Kunststein" und "künstlichen Steinen"
[Quelltext bearbeiten]Hallo, meines Erachtens fehlt hier die Unterscheidung von "Kunststein" und "künstlichen Steinen". Erstere sind nach heutiger Definition eine Imitation von Naturstein, während man den Begriff "künstliche Steine" übergeordnet in der Baustoffkunde verwendet: Backsteine, Leichtbetonsteine, künstliche Kalksandsteine usw.
Zur Geschichte der Kunststeine: Lässt man die "künstlichen Steine" mal weg und betrachtet nur die Imitationen, so wird es schwierig. Eine Terrazzo-artige Masse, die hinterher geschiffen wurde und (vermutlich?) Naturstein imitieren sollte, kenne ich auch aus der Römischen Antike. Verwendet wurde das nicht nur für Böden, sondern auch für Wände im Innenbereich. Dann gibt es die verschiedenen stuccolustro-Techniken, da wird auch geschliffen, aber es ist kein Gesteinskorn vorhanden. Von dort sind die Übergänge zu den Glätt-Techniken in der Wandmalerei fließend. Aber selbst da wird noch Naturstein imitiert. Und die Aussage, dass Kunststein für die Bildhauerei nicht verwendet wurde, kann so nicht stehen bleiben: um 1400 entstanden etliche "Schöne Madonnen" aus einer sog. "Gussteinmasse", dabei wurden nur grobe Blöcke gegossen und danach bildhauerisch ausgearbeitet. Nach meiner Meinung sollte man unter Geschichte nur die Zeit beschreiben, in der der Kunststein nach heutiger Definition hergestellt wurde - also ab Ende 19. Jh. Bei den früheren Formen hatten die Leute was ganz anderes im Kopf und es macht daher keinen Sinn, sie unter diesem Stichwort zusammenzufassen. --Olaf Pung 23:52, 28. Feb. 2008 (CET) Nachtrag: Künstler, die mit Kuststein arbeiteten: Wilhelm Lehmbruck, Alexander Archipenko. --Olaf Pung 23:58, 28. Feb. 2008 (CET)
Grenz es doch so ab, wie Du es in den ersten 4 Zeilen beschrieben hast und füge Deine nachfolgenden Anregungen in den Text ein.--Roll-Stone 13:13, 29. Feb. 2008 (CET)Roll-Stone
- Auch o.g. Meyers unterscheidet ja zwischen "in weitester Bedeutung" und "im engeren Sinne". Ich hatte nur Letzteres im Artikel übernommen.
- Und die Künstler, die mit Kunststein arbeiten, sind das die Ausnahmen, die die Regel bestätigen? -- Kyber 14:50, 29. Feb. 2008 (CET)
- Den Unterschied ist zwischen Kunststein und künstlichem Stein hat Olaf Pung sauber rausgearbeitet. Das könnte in der Einleitung verdeutlicht werden. Naturstein als natürlicher Stein wird abgegrenzt zu Kunststein (der Naturstein vorgaukelt) und zu künstlichem Stein (als Stein des Maurers, also Mauerstein). Die historischen Imitate sind mir nicht geläufig. Ich meine auch, dass das die Ausnahme von der Regel bei den Künstlern ist. Ich erinnere mich, dass es in den 1960er Jahren einzelne Bildhauer gab, die Reliefs für Bauwerke in Gipsformen mit Kunststein (zementgebunden) ausgossen. Möglicherweise geschah dies aus Mangel an Geldmitteln des Bauherrn oder aus mangelnden technischen Fertigkeiten der Bildhauer in Stein. Stuckmarmor, Stukkolustro ist ein eigener Begriff und gehört hier nicht rein. Allenfalls als siehe auch.--Roll-Stone 15:09, 29. Feb. 2008 (CET)
Vielleicht sollte man doch nach dem ersten Satz einschieben: "Im engeren Sinne versteht man darunter die Imitation von Werkstein durch eine plastische Masse" oder so ähnlich. M.E. setzt sich der Begriff "Kunststein" erst im frühen 20. Jh. durch, vorher wird es eher umschrieben als "künstliche Steinmasse" "Stuck" u.ä. Und eben im 20. Jh. wird es als bewußter ERSATZ für Werkstein eingesetzt. Vielleicht sollte man auch noch sagen, dass das abschließende ÜBERARBEITEN (Schleifen, Scharrieren usw.) ein wesentlicher Teil der Kunst(werk)steinherstellung ist. Ohne das ist es eben nur ordinärer Beton. Kunststein und Kunst: Ich schlage vor, das hier ganz 'rauszunehmen. Das wird zwar von MAYERS und anderen Schriften des 19. Jh. in einem Atemzug genannt, passt aber nach heutiger Definition nicht mehr zusammen. In der Bildhauerei unterscheidet man zwischen plastischen Arbeiten (Ton, Stuck, Metall) und den substraktiven, "skulpturalen" Arbeiten in Stein oder Holz. Bei Mischtechniken gerät man leicht ins Schleudern, z.B. Büste der Nofretete: Da wurde zuerst ein grober Kern aus Kalkstein "skulpiert", dieser dann mit einer plastischen Stuckmasse überzogen, um dann wiederum eine substraktive Endbearbeitung (schnitzen, schleifen) durchzuführen. Was ist es nun? Plastik? Skulptur? Oder gar "Kunststein"? Man merkt auch, dass bei diesem Beispiel die Gleichung "Kunststein = billiger Ersatz" nicht aufgeht: Der Künstler hat vermutlich Stuck gewählt, weil damit ein detaillierteres Arbeiten (glattere Oberflächen?) möglich war. Die heutige Wertschätzung für "Naturstein" ist ja sehr jung. Also: Plastische Massen, die "zu Stein erhärten" gibt es auch in der Kunst mannigfach, nur trifft hier m.E. der Begriff "Kunststein" nicht eindeutig zu. Höchstens dort, wo die Endbearbeitung wieder sustraktiv (wie in der Steinbildhauerei) erfolgte, siehe Lehmbruck, Achipenko, "Schöne Madonnen". --Olaf Pung 20:11, 29. Feb. 2008 (CET)
Pisésteine
[Quelltext bearbeiten][1] Erdsteine (auch Piseesteine, Pisésteine, Stampflehm-Steine) sind künstliche Steine, hergestellt aus lehmiger Erde durch Pressen oder Stampfen in (eisernen oder hölzernen) Formen.
Sie dienen als Ersatz für gebrannte Steine zur Errichtung einfacher Gebäude auf dem Lande - hierzulande bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Größere Erdsteine werden trocken versetzt, kleine mit einem Mörtel aus Lehm und Flachsschaben verbunden.
Die Fundamentierung aus natürlichen und gebrannten Steinen muß sich etwa 40 cm über das Terrain erheben, und das Dach muß möglichst weit vorspringen. Außerdem streicht man die Wände außen mehrmals mit Teer und tüncht sie alsdann mit Kalk.
Siehe auch: Lehmbau -- Kyber 16:47, 29. Feb. 2008 (CET)
Umstrukturierung
[Quelltext bearbeiten]Ich habe Zweifel, dass das nach dieser Umstrukturierung verständlicher ist. Auch missfällt mir, dass Kunststein nun einleitend mit einer Reihe von Markennamen definiert werden soll. --Virtualiter (Diskussion) 22:00, 5. Feb. 2014 (CET)
Sehe ich ebenso, sind alles Markennamen und damit Schleichwerbung. --Olaf Pung (Diskussion) 17:30, 4. Dez. 2014 (CET)
Polyresin
[Quelltext bearbeiten]Man sollte vielleicht noch hinzufügen, dass der harzgebundene Kunststein "Polyresin" auch zur Herstellung von WC-Sitzen (oft mit Dekor) verwendet wird. Polyresin fühlt sich vermutlich kälter an, als das ebenfalls für WC-Sitze gebräuchliche "Duroplast". --84.175.199.106 22:52, 19. Jun. 2017 (CEST)
Handels-/Markennamen
[Quelltext bearbeiten]Auch wenn Kunststein ein weiter(er) Begriff sein mag, so faende ich es als interessierter Leser hilfreich hier eine (zumindest beispielhafte) Auflistung ueblicher Handelsnamen/Marken zu finden (analog zu den Listen, wie sie z.B. bei Medikamenten(wirkstoffen) ueblich sind). --84.115.204.224 20:55, 20. Nov. 2018 (CET)
"Marmor-Quarzkomposit" und Fachbegriffe der Steinmetze
[Quelltext bearbeiten]@KaiKemmann: Du hast einen Eintrag vorgenommen, allerdings meine zwei begründeten Einträge rausgenommen. Ich bitte um Erläuterung bzw. Begründung. Roll-Stone (Diskussion) 19:44, 30. Jul. 2019 (CEST)
Lieber Roll-Stone,
zuvor lautete der Abschnitt :
Abgrenzung
[Quelltext bearbeiten]Kunststein ist abzugrenzen von Werkstein aus Naturstein (den natürlichen Steinen) und von den künstlichen Steinen, die einen Brennprozess durchlaufen, wie Mauersteine, Klinkersteine und andere keramische Materialien. Kalksandstein durchläuft einen thermischen Prozess bei niedriger Temperatur.
Ferner ist zu beachten, dass Steinmetze bei der Verwendung von Kunststein begrifflich einen Fachbegriff verwenden, der sich darauf bezieht, dass es sich
a) nicht um ein künstlerisches Werk handelt und
b) um Produkte handelt, die im Wesentlichen mit einer Betonwerkstin-Technologie hergestellt werden und wurden.
dies war mein Vorschlag :
Abgrenzung
[Quelltext bearbeiten]Kunststein bedeutet nicht, dass es sich um ein künstlerisches Werk handelt, sondern, dass der Stein künstlich hergestellt wurde und damit im Gegensatz zum traditionell verwendeten Werkstein aus Naturstein steht.
Üblicherweise nicht als Kunststeine bezeichnet werden:
- künstliche Steine, die einen Brennprozess durchlaufen, wie Mauersteine, Klinkersteine und andere keramische Materialien
- künstliche Steine, die nicht als Boden- und Wandbeläge oder Arbeitsoberflächen sondern etwa als Mauersteine verwendet werden, wie Gasbeton und Kalksandstein
Ich hatte angenommen, damit Deine jüngste Ergänzung sinngemäß übernommen zu haben.
Dabei hatte ich tatsächlich nicht bedacht, dass Du möglicherweise aussagen wolltest, dass nur Steinmetze künstlerische Werke sowie Komposit-Materialien nicht als Kunststein ansehen.
Falls dies so ist, ändern wir es gerne zurück.
Wie würden Steinmetze denn harzgebundene Steinimitate bezeichnen?
beste Grüße,
Kai Kemmann (Diskussion) - Verbessern statt löschen: Enzyklopädie ist altgriechisch für "umfassend" - 03:37, 31. Jul. 2019 (CEST)
- Wenn unter "harzgebundene Steinimitate" Skulpuren gemeint sind: Abguss (harzgebundener oder mineralischer). Als Steinimitat würden Steinmetze einen Abguss nie bezeichnen. Das Fachgebiet wäre Formenbau.
- Wäre schön, wenn man den Steinmetzen meinen Satz zubilligen könnte. Besten Gruß Roll-Stone (Diskussion) 20:50, 31. Jul. 2019 (CEST)
- Nö, ich meinte die Komposit-Werkstoffe, wo jetzt so viele Arbeitsoberflächen und Werkstoffplatten von gemacht werden, speziell im Ladenbau und in privaten Küchen.
- Du mußt mir das bitte noch ein wenig erläutern.
- Wolltest Du tatsächlich aussagen, dass
- - nur Steinmetze "künstlerische Werke" nicht als Kunststein ansehen, andere Fachgebiete aber schon? Falls ja, welche?
- - nur Steinmetze Komposit-Materialien nicht als Kunststein ansehen (sondern nur zementgebundene Werkstoffe)? Falls so, wie würden Steinmetze diese Komposit-Material einordnen bzw. bezeichnen? Ich kann nachvollziehen, dass Steinmetze sich nicht für harzgebundenes Material interessieren, weil sie nicht in ihren originären Arbeitsbereich fallen. Aber ist es tatsächlich so, dass Steinmetze dem Material die Eigenschaft, ein Kunststein zu sein, explizit absprechen würden? Warum?
- beste Grüße
- Kai Kemmann (Diskussion) - Verbessern statt löschen: Enzyklopädie ist altgriechisch für "umfassend" - 01:27, 1. Aug. 2019 (CEST)
Unverständlich
[Quelltext bearbeiten]„werden mineralisch- Zement oder harzgebundene Werkstoffe bezeichnet“. Könnte das bitte jemand in Ordnung bringen? Danke! --Stilfehler (Diskussion) 22:43, 12. Aug. 2020 (CEST)
3-Caren Druck ausgezogenes Lignin
[Quelltext bearbeiten]Als Bindemittel kann unter Hochdruck mittels 3-Caren ausgezogenes Lignin verwendet werden, wobei Pentose oder deutlich grössere Mengen Pentosil, als Kristallisationshärter, neben einer Lewissäure anwesen sein müssen.
H2O2, Harnsäure, Gerbsäure, Amine, usw.
Unter Wendung von Sand aus der Glasverhüttung Abfallprodukt unreines Glas, kann teil bis volltransparent schlagfestes Material gebildet werden, das bei den minderen Güten an Bernstein erinnert.
Glaswollfaser bilden die Zugfestigkeit und damit die Frostbeständigkeit. (nicht signierter Beitrag von 2003:E1:E713:686E:F535:842C:BE74:FD46 (Diskussion) 07:10, 16. Jun. 2021 (CEST))
Kunststein mit Kunststoff - Nachhaltigkeit, Recyclebarkeit, Entsorgung
[Quelltext bearbeiten]Kann jemand etwas zur Entsorgung von Kunststeinen mit Plastikanteil sagen? Ist das wieder trennbar? Vermutlich nicht. Wie werden solche Materialien langfristig entsorgt? --62.91.154.150 20:24, 25. Jul. 2023 (CEST)
- An welche Art Stein denkst Du? Auf einer Bauschuttdeponie wird der Kunststoff nicht stören. Bei sehr hohem Kunststoffanteil käme evtl. die Entsorgung über die Müllverbrennungsanlage infrage. Beton wird wohl in der Regel gebrochen und dann wieder als Zuschlagsstoff eingesetzt. Ebenso kann zementgebundener Kunststein wiederverwendet werden. Störende Kunststoffanteile ließen sich nach dem Brechen vermutliche Abschwemmen.
- nette Grüße, Kai Kemmann (Diskussion) - Verbessern statt löschen - 09:58, 28. Jul. 2023 (CEST)