Diskussion:Landkreis Uecker-Randow

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Thomas Böhme
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Oh, wie schön ist Panama — wenn es Uecker-Randow heißt

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Die Gliederung nach Ober-, Mittel- und Unterzentren mag nach amtlichen oder wissenschaftlichen Kriterien richtig sein; für den LKUER ist sie etwas schief. Pasewalk erfüllt nach dem Empfinden eines Berliners, der in einem Dorf an der Haffküste ein privates Ferienhaus gebaut hat, nicht die Funktion eines Mittelzentrums. Es gibt in Pasewalk nix, was es nicht auch in anderen Teilen des Landkreises gäbe, wenn man von der Kreisverwaltung absieht. «Einkaufstechnisch» ist Torgelow höher einzuschätzen. Es hat schon einen Grund, wenn eine Baumarktkette wie «obi» sich dort und nicht in Pasewalk ansiedelt. Ueckermünde ist ein ganz spezieller Fall. Als Unterzentrum ist es ebenfalls bei Lichte betrachtet nicht zu bewerten; in der Innenstadt werden samstags um 12.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Für Touristen ist dies immer wieder ein Kuriosum. Versuche der Gastronomie, eine 70-qm-Kneipe an einem Samstagabend mit Live-Musik zu füllen, scheitern normalerweise kläglich.
Wie informativ Wertungen sind, wonach es sich bei einer Gebietskörperschaft um «die strukturschwächste» Deutschlands handele, dürfte auch zweifelhaft sein. Was ist hier als Struktur anzusehen? Und was ist hier schwach? Die Hauptstruktur ist eine ökologische; und nach dem Empfinden des Berliners wächst und gedeiht der Wald, aus dem er sein privates Brennholz holen darf, prächtig. Klar, in dieser Region findet der Weltuntergang zwei Jahre später statt, wie Bismarck einmal spöttisch festgestellt haben soll, um diesem Umstand den Vorteil abzugewinnen, im Fall des Falles dorthin zu gehen. Okay, aber man kann auch früher!
Die Entwicklungen zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik werden in der Fachhistorie relativ einhellig als «künstliche Industrialisierung» angesehen. Im politischen System Deutschlands (vor 1990 West, heute in den Grenzen von 1990) ist die Fortsetzung einer solchen Entwicklung nicht möglich. Es ist mindestens unpragmatisch, an derartigen Maßstäben festzuhalten. Darüber hinaus war der Landkreis extrem militärisch geprägt. Für einen Westdeutschen ist es bizarr zu erfahren, dass sich an der Grenze zwischen den «sozialistischen Bruderstaaten» DDR und Polen Institutionen in einem militärtechnischen Elaborationsstadium gegenüberstanden, die man in dieser Ausbaustufe nur an der Grenze zum «Klassenfeind» vermutet hätte. Dass dieses Personal in dieser Stärke und mit den fraglichen Waffengattungen dort aus übergeordneten politischen Gründen nicht bleiben konnte, das dürfte klar sein. Anzunehmen, dieses Militärpotenzial sei im äußersten Nordosten der DDR stationiert gewesen, um damit den defensiven Charakter der «Warschauer Vertragsstaaten» in Richtung Westen zu untermauern — okay, das wird nicht einmal der pensionierte NVA-Offizier behaupten. Die militärischen Fragen waren zu DDR-Zeiten jedenfalls so dominant bis ins Irrationale, dass die baulich-infrastrukturelle, touristische Entwicklung eines Ortes wie Altwarp dadurch mit Folgen bis heute eingeschränkt wurde. Was Plattenbauten in einer Region zu suchen haben, die von den «Ureinwohnern» selbstironisch mit dem Spruch: «Was es hier gebe? Kiefernmeer, Sandmeer, gar nix mehr!» charakterisiert wird, dürfte nur schwer erklärbar sein. Ein «Plattenmeer» war und ist kein Fortschrittsattribut, weder architektonisch noch sozialpsychologisch. Um also für die natürliche Bevölkerungsdichte der Region einen angemessenen Begriff zu finden, muss man zur Kenntnis nehmen, dass es selbst in Altwarp-Siedlung nach wie vor Plattenbauten gibt. Und auch in Torgelow-Drögeheide ist nicht alles abgerissen worden. Da Plattenbauten wie in Altwarp-Siedlung aus welchen weltfremden Regionalplanungsszenarien heraus sogar saniert wurden und heute nicht einmal vollständig leerstehen, könnte man auch zu der Feststellung kommen, dass die Region nach wie vor überbevölkert ist. Unter der Annahme einer Reduzierung der Bevölkerungszahl auf ein natürliches Maß ergäben sich anschließend selbstverständlich vollkommen andere Zahlen für die Wirtschaftsleistung pro Einwohner. Es ist doch eher so, dass der sozioökonomische Status von Angehörigen des bürokratischen Komplexes in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu Bevölkerungszahlen steht, und diese «Klasse» selbst von der Region ein Image verbreitet, das mehr der Sorge um sich selbst als um die Region an sich geschuldet ist. Auch an dieser Stelle gibt es noch viel zu korrigieren, und es wird der Region gut bekommen!
Ob es zu der prognostizierten Reduzierung der Einwohnerzahl kommen wird, ist ein weiterer zweifelhafter Punkt. Zum einen, weil die Statistik als Wissenschaft keine «strenge Wissenschaft» im kritisch-rationalistischen Sinne ist, wenn sie Vergangenheitswerte auf die Zukunft überträgt, und zum anderen, weil sei blind für Gegenwartsentwicklungen ist. Außerdem gilt auch hier, dass der in sein Denken eingesperrte metropolitane Beurteilungsmaßstab für die Qualitäten einer Provinz irrelevant ist. Der Berliner, der am Wochenende gerne unter einen Sternenhimmel flüchtet, den kein Großstadtdunst vernebelt (Welcher Frau kann man in Kreuzberg den «Großen Bären» zeigen?), braucht die Wahrnehmung der ganzen Wirklichkeit durch den schneller untergehenden Rest der Welt nicht. Diese ganze Wirklichkeit lautet eben auch: dass das eine Gegend ist, die unglaublich gut tun kann! Dem Berliner ebenso wie dem Wessi, der des Klimas wegen mit Lungenemphysem von Westerland nach Altwarp flüchtet. So ist der Berliner über Artikel in Zeitschriften wie «Yacht» oder «boote», die die Region als «Geheimtipp» apostrophieren, auch eher unglücklich. Denn das soll so bleiben, auch wenn es wohl nicht so bleiben wird. Aber auch dafür wird es dann die passende Statistik und die passenden statistischen Erläuterungen geben, aus denen man unglaublich spannende, den Menschen und einer Region positiv zugewandte Wikipedia-Artikel verfassen kann.
Quelle(n): Gucken, Zuhören, Denken -- 213.61.227.97 21:07, 27. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Was will uns der Künstler damit sagen? - Der Zweck von Diskussionsseiten ist allein die Verbesserung des Inhalts der dazugehörenden Seite. kann man hier lesen. Diesen erfüllt dein Text für mich nicht. Bevor ich diesen lösche, kannst du ja mal kurz die Intention darlegen. Gruß. --Schiwago 09:39, 28. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Man könnte ja einen Punkt Menschen und Kultur einbauen. In der Geschichte wird auf die touristische Bedeutung der Region hingewiesen. Ansonsten ist auf der Seite von Ueckermünde auch noch etwas über die Geschichte der Badeanstalt zu lesen. Und, vielen Menschen in der Region würden es bestimmt auch zustimmen wenn sich das Image vom Geheimtipp zu einer bekannten Urlaubsregion wandelt. Das heißt nicht das sie dadurch ihre Reize und Qualitäten verliert. Aber Danke für den Hinweis. --Thomas Böhme 10:19, 10. Dez. 2008 (CET)Beantworten