Diskussion:Lavieren (Schach)
Etymologie von Lavieren:
Seit dem 15. Jh. belegt, in niederdeutschen Texten, stammt aus der Seemannssprache: Im Zickzack gegen den Wind ansegeln.Ursprünglich aus dem Niederländischen "laveeren" (mittelniederländisch loveren) entlehnt, dies wiederum von (niederld.) loef (vergl. deutsch "Luv") abgeleitet, also eigentlich die "Luv" (die Windseite, Gegensatz "Lee") abgewinnen. (Quelle: Der Große Duden Bd. 7, Etymologie, Dudenverlag, Mannheim; 1963)
Das Wort »lavieren« hängt etymologisch mit der seemännischen »Luv« (der dem Wind zugekehrten Seite) zusammen. Dessen niederlä¤ndische Entsprechung »loef« (oder mittelniederländisch »lÅf«) liegt einem Verb »laveren« (mittelniederl. »loveren«) zugrunde, das etwa »die Luv abgewinnen« bedeutet. Im 15. Jh. taucht das von dir genannte Verb erst noch in der gleichen Lautung wie im Niederländischen, später als »lavi(e)ren« in deutschen Texten auf, und zwar wieder in einem nautischen Kontext. Die frühe Bedeutung »im Zickzack gegen den Wind ansegeln; kreuzen« wandelte sich in der Alltagssprache langsam zu »mit Geschick Schwierigkeiten überwinden«. (Quelle: Grimmsches Wörterbuch)
Einleitung
[Quelltext bearbeiten]Hallo Rorkhete!
Vielen Dank für Dein Verbesserungsvorschlag für die Einleitung. Ganz glücklich bin ich damit aber nicht; vielleicht finden wir zusammen noch etwas Griffigeres. Im Gegensatz zu der vorigen "Definition", die zugegebenermaßen nicht allumfassend ist, aber ihre Weihe zum einen daher nimmt, dass sie von Euwe stammt (Euwe 1961, S. 7 und 33) und zum anderen, dass sie das definierende Moment der Initiative aufnimmt, beschreibt Dein neuer Versuch nicht spezifisch das Lavieren, sondern ein allgemeines Manövrieren, das im Schach zu jedem Zeitpunkt gilt. Eine Ein-Satz-Definition habe ich trotz intensiver Recherche und Überlegungen weder finden noch selbst kreieren können; auch Nimzowitsch hat leider nichts anzubieten. Euwes Formulierung kommt dieser in meinen Augen noch am nächsten - und sei es auch nur als Auftakt weitere Erklärungen. Sinnvoll erscheint mir, das von Dir verwendete Stichwort "Strategie" einzupflegen (wobei das Adjektiv "mehrzügige" überflüssig ist - eine Strategie ist schließlich immer mehrzügig). Dazu sollten die fürs Lavieren notwendige "Initiative" und die ebenso notwendige "Schwäche" treten. Folgender Vorschlag: "Lavieren bezeichnet beim Schach die mit der Initiative einhergehende Strategie, durch ständige Umgruppierungen der eigenen Figuren eine zunächst ausreichend geschützte bestimmte feindliche Schwäche zu erobern." Lieben Gruß, rubi64 27.11.2006, 11:33