Diskussion:Liquid Democracy/Archiv

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von 77.179.178.98 in Abschnitt Kritik
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geheime und zugleich missbrauchssichere Wahlen digital nicht möglich ?

'Geheime und zugleich missbrauchssichere Wahlen sind digital nicht möglich. Die geheime Stimmabgabe steht jedoch mit dem Konzept der Liquid Democracy ohnehin in krassem Widerspruch, weshalb stark zu bezweifeln ist, dass sie je intendiert war. Liquid Democracy zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, das eigene Abstimmverhalten dem eines anderen (auf Wunsch automatisch und jedenfalls jederzeit widerruflich) anpassen zu können. Diese Möglichkeit würde ad absurdum geführt, wenn nicht durch Einsehbarkeit des Abstimmungsverhaltens Vertrauen gebildet und Kontrolle ermöglicht würde. Dass geheime und zugleich missbrauchssichere Wahlen digital nicht möglich sind, ist derzeit unbestritten. Dies ist eine richtige Aussage, die jedoch im Bezug auf Liquid Democracy unpassend ist, da sie das Wesen der Liquid Democracy verkennt. Selbst wenn eine geheime digitale Stimmabgabe möglich wäre, wäre sie mit dem Konzept der Liquid Democracy nicht vereinbar, da die oben angeführten Wesensmerkmale der Liquid Democracy dadurch konterkariert würden. Mit anderen Worten: Ein Programm zur geheimen Stimmabgabe könnte man nicht mehr als Liquid Democracy bezeichnen.'

Der Inhalt dieses Abschnittes ist durch keine Verweise belegt und auch an dieser Stelle nicht schlüssig gemacht. Er hat erweckt eher den Eindruck einer persönlichen Meinung und hat ansich in einer Enzyklopädie keinen Platz. ~~ (nicht signierter Beitrag von Samtrot (Diskussion | Beiträge) 02:35, 1. Jun. 2015 (CEST))

Übertragung aus Delegated Voting

unmöglichkeit einer geheimen Wahl mittels Liquid Democracy

Meiner Meinung ist dieser Punkt sehr wichtig und sollte in den Artikel, denn eine geheime Wahl praktisch nicht möglich ist, da man dann die gleichen Probleme wie bei Wahlcomputern hat. Leider habe ich dazu bis jetzt keine vernünftigen Quellen. Das einzige was ich dazu bis jetzt habe ist die chaosradio Sendung zu Liquid Feedback wo darauf eingegangen wird, die Adhocracy Seite und die Diskussion der Piraten Partei zum Datenschutz vor der Einführung von Liquid Democracy. Weiß zufällig jemand eine bessere Quelle?--Flegmon 00:47, 1. Okt. 2010 (CEST)

Da es ja eine Hierarchie gibt könnte die Wahl innerhalb der Hierarchie annonym sein.
D.h. nur mein Deligierter weiss dass ich ihn gewählt habe. Und wenn er dieses Geheimnis verrät, könnte er beim nächsten Mal sicher nicht mit meiner Stimme rechnen ;-)
Aber es stimmt schon, geheim ist Liquid Democracy nicht :/
Wobei - man könnte doch Deligierte und Wähler unterscheiden... jeder der Stimmen von anderen auf sich vereinigen möchte ist nicht mehr annonym - und jeder der seine stimme nur überträgt kann weiterhin annonym bleiben!? (nicht signierter Beitrag von 79.226.54.41 (Diskussion) 07:59, 11. Jan. 2013 (CET))
Natürlich ist es unsinnig, im Kontext von Liquid Democracy das Gebot der Geheimhaltung auf den Vorgang der Delegation anzuwenden. Das ändert aber nichts daran, dass Art. 38 GG zwingend „geheime Wahlen“ (von Bundestagsabgeordneten) vorschreibt. An (absichtlichen) Missverständnissen wie diesen merkt man, was für Welten zwischen dem Gedankensystem von Sympathisanten der Piraten einerseits und dem von Verfassungsrechtlern und denen, die die Gebote des GG verinnerlicht haben, andererseits liegen.
Dass offene Abstimmungen (um die müsste es in erster Linie gehen), nicht generell dem Demokratieprinzip widersprechen, merkt man erstens daran, dass sie in Parlamenten der Normalfall sind, und zweitens daran, dass es seit Langem in der Schweiz die Institution der Landsgemeinde gibt. Dort stimmen die Bürger unter offenem Himmel, für jeden Freund und Nachbarn gut sichtbar, über Angelegenheiten des Kantons rechtsverbindlich ab. --CorradoX (Diskussion) 08:06, 11. Jan. 2013 (CET)

Fehlender Tiefgang

Durch das Bild der „Liquid Democracy“ wird dem Ideal einer „dünnflüssigen Politik“ gehuldigt, die derjenige, der mit diesem Begriff konfrontiert wird, spontan als ideal bewerten soll. Ähnlich wird von den Anhängern der „Liquid Democracy“ mit dem Begriff „Transparenz“ umgegangen, durch den die Idee, es könne ein legitimes Bedürfnis geben, Sachverhalte geheim zu halten, radikal in Frage gestellt wird.
Was die ideale Konsistenz der Politik anbelangt, so ist die Frage, wie „flüssig“ diese im Idealfall sein sollte, alles andere als unumstritten. Dem Artikel fehlt eine gründliche, kontroverse Positionen berücksichtigende Reflektion darüber, wieviel Flüssigkeit bzw. wieviel Festigkeit einer Demokratie guttut. --CorradoX (Diskussion) 11:54, 25. Dez. 2012 (CET)

Abschnitt Nachteile der traditionellen direkten Demokratie

Das Zitat daraus, Die Schweizer seien, so Bühlmann, überfordert durch ständige Abstimmungen. ist völlig korrekt. Es liegt jedoch nicht an den Wählern bzw. Bürgern, sonder an den Wahlunterlagen bzw. deren ungemein komplizierten und erschwerenden Form und Sprache. Also v.a. an der Gestaltung der Wahlunterlagen. Das kann wohl jeder polit. interessierte und aktive, bzw. zu diesem Thema grundlegend objektiv und neutral eingestelte Bürger aus der Schweiz bezeugen. --178.197.234.119 17:55, 29. Dez. 2012 (CET)

Der Hinweis auf die Referendumsdemokratie ist irreführend

Zur Kenntnisnahme ein Artikel aus dem „Freitag“ vom 2. August 2012 ([1]):

„Liquid-Democracy-Befürwortern geht es […] nicht darum, einfach mehr direktdemokratische Elemente – Volksabstimmungen etwa – zu etablieren. Sie wollen vielmehr die Entscheidungsstrukturen im Allgemeinen und den Parlamentarismus im Besonderen verändern. Ziel ist, die demokratische Teilhabe zu erhöhen, also möglichst viele Menschen am politischen Prozess zu beteiligen – ohne sie zu überfordern oder das Land Populisten anheimfallen zu lassen. Gelingt dies, so die Hoffnung, werde die Politikverdrossenheit sinken und sich Entscheidungen wieder vermehrt an den Interessen der Bürger orientieren.“

Auch die Art und Weise, wie die Schweizer direkte Demokratie betreiben, wird also von LD-Befürwortern für altmodisch gehalten! --91.96.166.174 18:31, 1. Jan. 2013 (CET)

Abschnitt 2. muss tatsächlich vollkommen neu formuliert werden. Durch Liquid Democracy werden die Rituale der Schweizer Referendumsdemokratie nämlich genau so in Frage gestellt wie der traditionelle Parlamentarismus mit dem „Ärgernis“ des freien Mandats. Man beachte nur die Beschreibung derer, die regelmäßig an den Volksentscheiden in der Schweiz teilnehmen: Hier handelt es sich um ein ganz anderes Milieu als das der Menschen, die sich zu den „Piraten“ hingezogen fühlen. Auch auf die Gruppe der Referendumsgänger trifft der Schmähruf zu, mit dem die Funktionäre der Altparteien getroffen werden sollen: „Ihr seid alt!“ (auch im Sinne von: „Mit euren Entscheidungsmethoden seht ihr ganz alt aus!“).
Auf die Schnelle wird sich allerdings eine Neufassung nicht herstellen lassen. --CorradoX (Diskussion) 12:54, 6. Jan. 2013 (CET)
Die aktuelle Fassung ist immer noch nicht befriedigend, da sie sich auf eine einzige Quelle (die Magisterarbeit Sebastian Jabbuschs) stützt. Es ist bezeichnend, dass seine Kernaussagen sprachlich nachgebessert werden mussten, damit sie allen hinreichend verständlich sind.
Der eigentliche Schwachpunkt der Arbeit liegt darin, dass sie sich nicht mit alten Mischsystemen auseinandersetzt wie der Mischung aus repräsentativer und direkter Demokratie in der Schweiz und anderswo. Schon jetzt ist es möglich, dass Bürger durch Unterschriftsverweigerung unter ein Bürger- oder Volksbegehren dafür sorgen, dass sich Profis und nicht sie selbst mit einem regelungsbedürftigen Sachverhalt befassen.
Im Übrigen war es immer schon das gute Recht von Bürgern, die sich mit einer Entscheidung überfordert fühlen (außer dort, wo es eine Wahlpflicht gibt), der betreffenden Wahl oder Abstimmung fernzubleiben. --91.96.229.240 09:17, 11. Jan. 2013 (CET)
Im Wahlkampf zur Landtagswahl in Niedersachsen wirbt die Piratenpartei damit, dass sie für mehr Volksbegehren und Volksentscheide sei. Die gute alte Referendumsdemokratie à la Schweiz scheint also doch bei den Piraten nicht völlig passé zu sein. --CorradoX (Diskussion) 20:00, 14. Jan. 2013 (CET)

Politische Rituale

@ Corradox: Dein Hinweis auf das Wahlritual weist in die richtige Richtung, war aber viel zu plump formuliert: Ob der „Urnengang“ wirklich ein „Ritual“ ist, darüber lässt sich streiten. Auf jeden Fall hat die Form der Stimmabgabe keinen „Ewigkeitscharakter“ im Sinne des Art. 79 (3) GG. Sonst dürften keine Briefwahlen erlaubt sein.
Richtig ist aber die Besinnung auf das, was bereits Neil Postman in seinem Buch Wir amüsieren uns zu Tode über die Elektronisierung des Lebens geschrieben hat. Er weist darauf hin, dass es nicht gleichgültig ist, ob man an einem Gottesdienst inmitten der Gemeinschaft der Gläubigen in einer Kirche teilnimmt oder ob man sich die Übertragung dieses Gottesdienstes im Fernsehen anschaut. Dass Menschen „nebenbei“ Geschirr abwaschen oder bügeln, ist für Postman Ausdruck eines Verfalls religiöser Traditionen.
Die Beiläufigkeit, mit der in Postmans Beispiel en passant Religiöses rezipiert wird, lässt sich analog auch beim Politikbetrieb feststellen: Im Wahllokal ist gewährleistet, dass der Wähler sich nicht „nebenbei“ mit der Stimmabgabe befasst, sondern schon von der Situation her der gebotene Ernst der Situation verdeutlicht wird. Darum geht es und nicht darum, dass die Stimmabgabe eine quasi „geheiligte“ Handlung sei. --77.23.17.37 10:34, 9. Jan. 2013 (CET)

Unterschied zu TED-Abstimmungen

Wenn man die Ausführungen des BVerfG gründlich liest, dann gelangt man zu dem Eindruck, dass mehr direkte Demokratie nur in der Form verfassungsgemäß sei, wie sie in der Schweiz praktiziert wird (durch Urnengänge in Abstimmungslokalen und durch Briefabstimmungen), es sei denn, dass das Attribut „geheim“, das für Wahlen zwingend vorgeschrieben ist, gestrichen werden dürfte.

Wenn das so sein sollte, dann stellt sich die Frage, worin der Fortschritt bestehen soll, wenn die „Verflüssigung der Demokratie“ darin besteht, dass vermehrt „TED“-ähnliche Abstimmungen ohne Rechtsverbindlichkeit durchgeführt werden. Der einzige Fortschritt, den ich erkenne, besteht darin, dass es Zugangskontrollen zu den Abstimmungen gibt, die verhindern, dass „irgendwer“, womöglich noch mehrmals, abstimmt. --CorradoX (Diskussion) 18:31, 10. Jan. 2013 (CET)

TED ist über 30 Jahre alt. Wer heute versucht, durch wiederholtes Voting elektronische Umfragen der Medien etwa zur niedersächsischen Landtagswahl am 20. Januar d.J. zu beeinflussen, und denkt, das sei so leicht wie bei TED, wird feststellen, dass vor dem Abstimmvorgang eine Registrierungspflicht und eine Identitätskontrolle stattfinden. Merke: Auch Organisatoren elektronischer Abstimmungen haben gelesen, was kluge Leute zum Thema Missbrauch von Abstimmungsvorgängen geäußert haben. --91.96.229.240 08:17, 11. Jan. 2013 (CET)

Neue Konfusion

Zum Verein „Liquid Democracy“ gehört auch Jennifer Paetsch, die die radikale Variante von LD ablehnt (vgl. Abschnitt 1.). Denn dem Verein geht es nur um neuartige „Diskurse“, d.h. um eine Reform der Entscheidungsgrundlagen, nicht aber darum, den Parlamentarismus abzuschaffen. Begründungszusammenhänge aus dem Lager der Gemäßigten mit denen von deutlich Radikaleren wie Jabbusch zu „verrühren“, ist IMHO absolut unzulässig. --91.96.168.129 19:16, 12. Jan. 2013 (CET)

Das Problem liegt darin, dass die Theorie selbst in dem Maße „mutiert“, in dem sich die erfolgreich gewordene „Piratenpartei“ in der Praxis der Landtagsarbeit und des Parteitagsmanagements bewähren muss. Der Erwartung des Medienbetriebs, dass eine Partei kamerageeignete „Köpfe“ präsentieren können muss, die im Prinzip immer dasselbe sagen und dadurch „Führungsstärke“ beweisen (und eben nicht wie Johannes Ponader bei Günther Jauch erst einmal twittern müssen, bevor sie wissen, was sie nach Ansicht der Mehrheit der Basis sagen dürfen), können sich auch die „Piraten“ nicht entziehen. Das wiederum macht aus LD langfristig ein (wenn auch potenziell hoch effektives) Beratungsinstrument für prominente Politiker, die wie eh und je das Privileg besitzen, für andere ganz traditionell, nämlich „analog“ in Gegenwart anderer Entscheidungsberechtigter, verbindliche Entscheidungen treffen zu dürfen. Die Einlassungen Jennifer Paetschs und anderer prominenter „Piraten“ zeigen, „wohin die Reise geht“. --CorradoX (Diskussion) 09:56, 13. Jan. 2013 (CET)
PS: Parteien müssen sich nun einmal an das deutsche Parteiengesetz halten, und das schreibt zwingend bestimmte (aus „Piraten“-Sicht ärgerliche) ritualisierte Verhaltensweisen innerhalb der Partei selbst und in Vertretungskörperschaften vor.

Direkter Parlamentarismus

In dieser Quelle wird der Begriff ganz anders definiert als im WP-Text. --91.96.237.76 12:25, 13. Jan. 2013 (CET)

Richtig ist, dass hier zwischen „Politikfeldparlamenten“ und „staatlichen Parlamenten“ unterschieden wird. Für letztere gilt: „Die Abgeordneten sind angehalten, im Sinne der Parteibasis, d.h. der Mehrheitsverhältnisse in den Politikfeldparlamenten abzustimmen.“
Laut GG und den Länderverfassungen gibt es aber kein imperatives Mandat. Also sind auch „Piraten“ völlig machtlos, wenn einer der ihren im Landtag so abstimmt, wie er es für richtig hält, wozu ihm das freie Mandat juristisch (wenn auch nicht moralisch) das Recht gibt.
Die Kategorie des Politikfeldparlaments muss in dem Artikel noch erklärt werden. --CorradoX (Diskussion) 12:49, 13. Jan. 2013 (CET)

LD und die Piratenpartei

In dem Artikel Piratenpartei Deutschland wird an einer Stelle im laufenden Text das Programm Liquid Feedback erwähnt; von Liquid Democracy ist im gesamten Text nicht die Rede. Entweder in diesem Artikel oder hier (oder in beiden Artikeln) müsste die Beziehung der Piraten zum Konzept LD genauer behandelt werden.
Wichtig ist das insofern, als die Piraten beschlossen haben, Wahlcomputer abzulehnen, und zwar aus genau den Gründen, die das Bundesverfassungsgericht anführt. Wenn das Programm der Piraten für die Interpretation der Bedeutung von LD maßgeblich ist, dann ist ein Großteil dessen, was hier über Wahlcomputer steht, überflüssig, da dann die Mahnung, die Vorgaben des Gerichts zu beachten, ins Leere geht.
Stutzig macht mich die folgende Anmerkung des Ortsvereins Berlin-Pankow der Piratenpartei: „Als Liquid Feedback entwickelt wurde, stellte sich schnell die Frage, wie man verhindert, dass ein Wahlcomputer draus wird.“ ([2])
Demnach müsste man sich also, und zwar gerade im Hinblick auf die Liquid Democracy, die Frage stellen, ob die Piraten alle Aspekte beherzigen, die das Gericht ins Urteil zum Thema Wahlcomputer geschrieben hat. --77.23.17.37 11:04, 14. Jan. 2013 (CET)

Immer noch eine Baustelle

Allmählich kommt mir dieser Artikel vor wie der Hauptstadtflughafen, die Elbphilharmonie oder der Stuttgarter Bahnhof: An kaum einem Artikel habe ich so viele Änderungen vorgenommen, und trotzdem habe ich den Eindruck, er ist immer noch nicht annähernd fertig.
Was stört noch an dem Artikel?

1. Ihm fehlt die historische Dimension, d.h.: Im Laufe der Zeit ändert sich die Vorstellung davon, was LD bedeute. Hierfür ein Beleg aus dem Jahr 2007:

„Frage: Und wie sieht Liquid Democracy ungefähr aus?
Antwort: Die Grundidee ist einfach: der Wähler kann jede Frage, mit der sich heute die Parlamente beschäftigen, selbst entscheiden. Oder aber eine Partei bestimmen, die für ihn entscheiden soll. Es sind "Sammelaufträge" möglich: zum Beispiel, dass im Normalfall die SPD entscheiden soll, in sozialen Fragen aber Die.Linke.“ ([3])

Davon, dass Delegated Voting DAS Instrument sei, mit dem LD praktikabel werden soll, kann 2007 in dem Interview mit dem damaligen Geschäftsführer der deutschen Piratenpartei noch keine Rede sein. Hier sollen noch Stimmen an Parteien delegiert werden.

2. Die erste Reaktion auf die Computerisierung der Kommunikation war das Konzept der E-Demokratie. Was LD mit diesem älteren Konzept zu tun hat, wird in diesem Artikel nicht deutlich.

3. Nicht deutlich wird auch, wer mit welcher Absicht „Ideenklau bei der Piratenpartei betreibt“ (darf man das überhaupt so sehen?), indem Elemente aus dem LD-Diskurs in eigene Konzeptionen eingebaut werden, was wiederum Rückwirkungen auf die Definition des Begriffs LD zur Folge hat (konkret: Was bedeutet es, wenn ein SPD-Landrat LiquidFeedback in „seinem“ Landkreis einführen lässt?) --CorradoX (Diskussion) 09:03, 24. Jan. 2013 (CET)

Faktor Zeit

Selbstverständlich ist das Attribut "delegated" wörtlich zu nehmen: Vielen politisch Interessierten fehlt schlicht und ergreifend die Zeit, um ständig alle Abstimmungen live zu verfolgen. Wie ein von ihnen Beauftragter abgestimmt hat, erfahren sie oft erst, wenn die Abstimmung bereits beendet ist. Dann erst können sie de facto ein eventuell erteiltes Mandat rückgängig machen, allerdings nicht rückwirkend. Vertrauen ist insofern bei einer Delegation immer erforderlich, als ein Superdelegierter mit dem Gewicht der ihm anvertrauten Stimmen abstimmen kann. Wie soll jemand, der zum Zeitpunkt der Abstimmung gar nicht mitbekommt, wie der Superdelegierte abstimmt, diesem „folgen“? --CorradoX (Diskussion) 14:52, 22. Jul. 2013 (CEST)

In einer der vorangegangenen Änderungen wurde eingeräumt, dass das „Folgenlassen“ der Stimme auch automatisiert werden könne. Automatisiertes Folgenlassen ist eindeutig ein Fall von Delegation. Der "follower" überträgt in diesem Fall ein Mandat auf einen Delegierten, der dadurch zum Mandatsträger wird. Dass dieser Vorgang jederzeit rückgängig gemacht werden kann (im Gegensatz zu Bundestags- oder Landtagswahlen), ändert nichts daran, dass eine Mandatsübertragung stattgefunden hat. --91.96.139.108 15:16, 22. Jul. 2013 (CEST)
Präzisierung: Natürlich kann jemand, der den Abstimmungsprozess aufmerksam begleitet, sofort feststellen, dass ein (Super-)Delegierter nicht in seinem Sinn abgestimmt hat. Falls dieser Delegierte mit der Stimme des Betreffenden abgestimmt hat, kann die Stimme dem Delegierten sofort für die Zukunft entzogen werden. Die Stimmen, die er bereits abgegeben hat, können aber nicht nachträglich wieder einkassiert werden. Insofern ist das Facebook-Sitten entlehnte Bild des „Folgens“ irreführend: Die Stimmen folgen nicht (zeitlich versetzt) einem „Führer“, sondern der (Super-)Delegierte hat sie bereits zum Zeitpunkt der Abstimmung. Insofern ist es auch gleichgültig, ob ein Vertrauensbruch früh oder erst spät bemerkt wird. --91.96.22.22 08:46, 23. Jul. 2013 (CEST)

Banalisierung

Keine Form der Demokratie hat es bisher geschafft, niemanden von der Teilnahme an der politischen Willensbildung auszuschließen. → Also ist es nicht schlimm, wenn auch durch Liquid Democracy Menschen vom Prozess der politischen Willensbildung ausgeschlossen werden?
Das Grundgesetz schließt Kinder, Jugendliche und Ausländer vom Wahlrecht und vom Recht zur Teilnahme an politischen Abstimmungen aus. Das haben die Mütter und Väter des Grundgesetzes beabsichtigt.
Alle volljährigen Deutschen dürfen hingegen an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen. Wenn sie es nicht tun, dann nicht deshalb, weil es ihnen verboten wäre.
Im Bundestag wird gerade über eine Initiative beraten, die es auch Personen, die unter Betreuung stehen, ermöglicht, ihr Recht auf politische Teilhabe zu verwirklichen.
Fazit: In diesem Artikel wird durch Plattitüden versucht, ernsthafte Kritik am Konzept der Liquid Democracy ins Lächerliche zu ziehen.
--CorradoX (Diskussion) 09:09, 23. Jul. 2013 (CEST)

LD als Methode für kollaborative Entscheidungen im GENERELLEN - abseits des politischen Kontextes

Liquid Democracy ist mehr als eine Vision für eine neue Form der Demokratie, das "liquide" delegieren von Macht ist vielmehr ein genereller Ansatz wie Entscheidungen im Kollektiv getroffen werden können. Im Artikel wird das Bild vermittelt, LD gehöre in die Welt der politischen Meinungsbildung, bzw. der Entscheidungsbildung auf Policy-Ebene. Dieses Bild wird im Deutschen Sprachraum natürlich durch die mediale Bekanntheit der Piratenpartei unterstützt, bzw. durch deren Ansatz für den innerparteilichen Kursbildungsprozess, der auf LD Prinzipien basiert.

Die Piraten applizieren somit (zumindest in der Theorie) LD als Mechanismus um ultra-demokratisch die Parteilinie zu formulieren. Das heißt aber nicht zwingend, dass LD nur eine solche Funktion erfüllt. Vielmehr geht es darum, dass das Kollektiv Entscheidungen mit einem gewissen Inhalt auf diese Weise trifft - was dann der *Inhalt* ist, ist eine Frage der Konkretisierung - es kann, so wie bei den Piraten, ein "Meinungsbild" sein - also eine politische Position zum Inhalt haben, oder aber z.B., wie in [1] beschrieben, eine Entscheidung mit legislativer Wirkung. Auch wäre es hypothetisch vorstellbar, LD im Kontext der Judikative, des Managements, der Verwaltung, etc., einzusetzen.

Insofern meine ich, wäre es angemessen, die Kernaussage des Artikels entsprechend dem akademischen Wissensstand zu korrigieren. Auch würde ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung (sehr schön präsentiert von Jabbusch [2]) der Vollständigkeit dienlich.

Ich öffne diesen Diskussionsabschnitt mit bitte um Feedback bez. folgendem: Ich würde gerne den Artikel entsprechend obigen Anmerkungen umschreiben, um somit das Kernkonzept des LD mehr in den Vordergrund rücken, und seine Applizierung im politischen Kontext als Option (aber eben nicht Mandat) behalten.

Danke! Alois

[1] Paulin, A., 2014. Through Liquid Democracy to Sustainable Non-Bureaucratic Government, in: Parycek, P., Edelmann, N. (Eds.), Proceedings of the International Conference for e-Democracy and Open Government 2014. Presented at the CeDEM14, Edition Donau-Universität Krems, Krems, pp. 205-2017. http://research.apaulin.com/research/2014/cedem14-ld-snbg

[2] Jabbusch, S., 2011. Liquid Democracy in der Piratenpartei - Eine neue Chance für innerparteiliche Demokratie im 21. Jahrhundert? Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Greifswald. http://www.sebastianjabbusch.de/wp-content/uploads/2011/10/Liquid-Democracy-in-der-Piratenpartei-Eine-Neue-Chance-fur-die-innerparteiliche-Demokratie-im-21-Jahrhundert-By-Sebastian-Jabbusch.pdf (nicht signierter Beitrag von Aloispaulin (Diskussion | Beiträge) 23:34, 21. Aug. 2014 (CEST))

Kritik

Wieso nimmt der Kritikteil den größten Raum in dem Artikel ein? Wie wärs mal mit ein paar mehr pro Punkten, unglaublich der Artikel, so kann der nicht stehen bleiben.--Lexikon-Duff ; 02:23, 3. Apr. 2015 (CEST)

Ich würde gerne auf einen Artikel im Journal of Political Philosophy von 2015 verweisen, den ich zusammen mit Christina Zuber von der Uni Konstanz geschrieben habe, und in dem wir Pro-Argumente für Liquid Democracy anführen. Hier der Link:http://christinazuber.com/publications/ . (C. Blum) (nicht signierter Beitrag von 78.52.200.55 (Diskussion) 16:54, 29. Okt. 2015 (CET))

Illusion stärkerer Beteiligung der Bürger am Willensbildungsprozess: Stephan Eisel bezieht sich gar nicht auf den Aspekt Liquid Democracy/Delegated Voting, sondern kritisiert Online-Partizipation im allgemeinen. Die zitierten Beispiele beziehen sich auch zum großen Teil auf Anwendungsfälle ohne Liquid Democracy. In keinem einzigen Fall bezieht sich Eisels Kritik auf das Primzip des Delegated Voting. Dass Herr Eisel Online-Partizipation generell kritisch sieht, gehört nicht in einen Artikel über Delegated Voting. --77.179.178.98 13:32, 25. Jan. 2016 (CET)

Begriff

Handbuch der Politik > auch ohne Anglizismen darstellbar und präziser formuliert, als es der Artikel bis jetzt ist. :) (nicht signierter Beitrag von 141.51.21.106 (Diskussion) 14:35, 19. Sep. 2015 (CEST))

Darstellung des Liquid Democracy e.V. und anderer Vereine

Unter dem Lemma "Liquid Democracy" scheint vor allem der Liquid Democracy e.V. seine Projekte vorstellen zu wollen. Die Wikipedia ist jedoch keine Werbeplattform. Ebenso dient sie nicht der Theoriefindung. Alle unbelegten Passagen sollten zugunsten einer sachlichen und faktenbasierten Darstellung des Themas entfernt werden. Dem Liquid Democracy e.V. kommt hier (trotz des Namens) keine besondere Rolle betreffend dieses Lemmas zu. Theorien des Vereins sollten hier nicht ungeprüft wiedergegeben werden. Zur Situation in Deutschland fehlen diverse Quellen, die belegen könnten, dass Liquid Democracy tatsächlich eingesetzt wird (oder eben nicht)! Der reine Verweis auf das Programm Adhocracy ist hier nicht ausreichend, da bei diesem die Delegationsfunktion ausgeschaltet werden kann[1] (und im Falle der EIDG auch ausgeschaltet wurde). Echte Referenzen (z.B. wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem tatsächlichen Einsatz der Liquid Democracy) fehlen hier. --82.113.121.110 01:45, 8. Jan. 2016 (CET)

Vorsicht bei Artikeln aus der Presse; diese (eigentlich satirische) Darstellung trifft leider häufiger zu als angenommen.
Ein schönes Beispiel, wie dieser Artikel in Quellen wiedergegeben wird, die dann wieder von der Wikipedia zitiert werden können: http://www.dieoption.at/liquid-democracy-die-fluessige-politik/ (Archivlink). Man beachte die Formulierung hier in diesem Wiki-Artikel: "Die Vereine Public Software Group e. V. und Interaktive Demokratie e. V. sehen den realistischen Weg zu mehr Mitbestimmung in der grundlegenden Erneuerung der Entscheidungsprozesse in Parteien." Und vergleiche diese mit der Formulierung des Artikels im österreichischen Magazin: "Die deutschen Vereine Public Software Group e. V., [...], und Interaktive Demokratie e.V., [...], sehen den realistischen Weg zu mehr Mitbestimmung in der grundlegenden Erneuerung der Entscheidungsprozesse innerhalb von Parteien." Weder im Wikipedia-Artikel noch auf dieoption.at sehe ich eine Quellenangabe zu dieser "Vereins-Meinung". (Anmerkung zur Frage wer hier von wem abschreibt: Der Artikel bei dieoption.at ist vom 30. Dezember, und die Formulierung findet sich auch sonst nirgendswo bei Google.) Daher: Auch Vorsicht bei Quellen aus Zeitungen, sofern diese nicht genau erläutern worum es geht und wo diese ihre Informationen her haben. --78.52.99.242 11:02, 17. Jan. 2016 (CET)

So eine Art von "Stimmengewichtsprinzip" ist doch uralt!

Im hier vorgestelten System hat jede Person eine Stimme, die auch delegiert werden kann, und der direkt an der Abstimmung Teilnehmende hat dann die entsprechende Anzahl der "delegierten" (resp. "gekauften") Stimmen. Dieses Prinzip ist uralt und wird z.B. bei einer Aktinegesellschaft seit Jahrzehten, wenn nicht Jahrhunderten, angewandt; wobei dort das Halten der Anzahl Aktien das Stimmengewicht bestimmt. Auch dort kann ein Aktienhalter mittels einer Vollmacht sein Stimmengewicht einem Aktionär, der an die Versammlung geht, übertragen, so dass letzterer auch die Stimmen des Abwesenden vertritt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit so einem System, bei dem eine an der Abstimmung teilnehmende Person mehr als nur ihre eigene Stimme einbringen kann, Tür und Tor für Manipulationen geöffnet werden, da damit Stimmenkauf zum Teil des Systems wird. --ProloSozz (Diskussion) 12:53, 18. Jan. 2016 (CET)

  1. Blog-Kommentar von Alvar C. H. Freude zum Artikel »Werkzeug zur Beteiligung des "18. Sachverständigen"« (auf archive.org). Abgerufen am 8. Januar 2016.