Diskussion:Liste der Aufstände in den deutschen Kolonien
Aufstand ??
[Quelltext bearbeiten]Ich möchte mal nach der Verwendung des Begriffs "Aufstand" zurückfragen. "Ein Aufstand, teils auch Rebellion genannt, ist ein offener, gewaltsamer Widerstand mehrerer Personen gegen die Staatsgewalt." ( Art. Aufstand). Für Ostafrika lässt sich vor Maji-Maji sagen, dass es um Widerstand gegen die ausländische Eroberung ging. Örtliche Staatsmacht waren ja die traditionellen Herrschaftsstrukturen der Chagga, Hehe, Wanyamwezi, nicht aber die von außen kommenden deutschen Eroberer. Hehe und Wanyamwezi hatten m.W. vor dem Eintreffen der Deutschen nie eine deutsche Oberherrschaft anerkannt; auch die Chagga hatten keine deutsche Herrschaft anerkannt, als sie niedergekämpft wurden, wobei einige ihrer Herrscher mit den Deutschen aus Rivalität gegen Nachbarn Bündnisse eingegangen waren. Selbst da, wo "Verträge" abgezeichnet wurden, wird man doch heute wohl nicht die Rechtfertigungsstrategien der damaligen Kolonisten als "Inbesitznahme" und damit Konstituierung einer rechtmäßigen Staatsgewalt übernehmen wollen?
M.E. muss man den Titel nicht unbedingt ändern, aber der Text sollte den Unterschied zwischen "Aufstand" und "Kolonialkrieg zur Eroberung" klarstellen.
Zu China frage ich, ob es den Boxeraufstand in Kiautschou gab. Darüber habe ich nie etwas gehört. Kipala 15:45, 19. Okt. 2011 (CEST)
- Zu China frage ich, ob es den Boxeraufstand in Kiautschou gab. Der Bezug ist hier in der Tat weniger territorial als sozio-ökonomisch. Dennoch gibt es einen Zusammenhang. Die Provinz Shandong, in dem das deutsche Pachtgebiet lag, war eine Keimzelle des sogenannten Boxeraufstandes, auch wenn die „deutsche“ Hafenstadt Tsingtau nicht direkt betroffen gewesen zu sein scheint. Die europäischen Aktivitäten in dieser Provinz – namentlich die deutschen (Eisenbahn-, Telegraphenbau, Missionen, etc.) – tragen einen Anteil am Aufstand. [1], [2] --Chrischerf 11:09, 24. Okt. 2011 (CEST)