Diskussion:Mardelle

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Starkiller3010 in Abschnitt Andere Bedeutung?
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Andere Bedeutung?

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Der Archäologe Carl Schuchhardt hat den Begriff "Mardelle" für eingetiefte Wachhäuser verwendet. Wie stehen diese Verwendungen in Beziehung? -- 77.23.170.51 22:19, 20. Aug. 2009 (CEST)Beantworten


Da beim Artikel im Moment an einigen Stellen Nachweise fehlen und die Entstehung von Mardellen nur sehr rudimantär beschrieben ist, werde ich den Artikel in den nächsten Tagen entsprechend ergänzen und strukturieren. --Starkiller3010 (Diskussion) 16:33, 25. Sep. 2018 (CEST)Beantworten


Ich bin nicht der Meinung, dass für die westpfälzischen Mardellen die aufgezeigten Mardellenentstehungstheorien zutreffend sind. Mardellen sind keine Dolinen, sonst bräuchte man keinen weiteren Namen dafür. Ich habe in den letzten Jahren bei zahllosen Geländebegehungen über 550 Mardellen auf der Sickinger Höhe (450), dem Bliesgau (40) und im südlich anschließenden Lothringen (55 Stück) (ausschließlich im unteren Muschelkalk gelegene) besucht, vermessen, das Wasser, soweit vorhanden beprobt und das alles mit mehreren 1000 Fotos dokumentiert. Ich erlaube mir deshalb ein Urteil. Gezählt habe ich über 400 Mardellen im Wald und 130 Mardellen in der Feldlage, bei letzteren sind leider etwa 70 Objekte mehr oder weniger stark verfüllt. Wie sind z.B. im unteren Muschelkalk der Westpfalz Gipsauslaugungen zu erklären, wo es dort gar keinen Gips gibt? Wie kann bei einer Mardelle, bei der heute etwa 2 m Sediment über dem durch Sondierung festgestellten anstehenden Fels liegen ein Pongo die Entstehungsursache sein? Wie ist die eng begrenzte, räumliche Verteilung von Mardellen in einer viel größeren gleichartigen geologischen Landschaft zu erklären? Die nördlichsten Mardellen, die ich auf der Sickinger Höhe gefunden habe, liegen nördlich Weselberg. War der Dauerfrostboden da lokal doch sehr begrenzt? Welche Laugungsvorgänge können bei etwa 1,5 m tiefen Mardellen, die etwa 5 m über der Schichtgrenze zum oberen Buntsandstein liegen (ist bei einigen Mardellen im Stausteiner Wald, Gemarkung Kröppen der Fall) für die Entstehung verantwortlich sein? In direkter Nachbarschaft der runden oder ovalen Mardellen mit meist sanften Böschungen finden sind an mehreren Orten (z.B. bei Walschbronn oder Zweibrücken-Mittelbach) Tongruben. Die unterschieden sich in ihren Umrissen (unregelmäßig) ihren Böschungen (meist steil, 1: 2 oder steiler) und mit einer Rampe zum Befahren sowie einem meist deutlich erkennbaren Abfuhrweg. Falls Toteis an der Mardellenentstehung beteiligt war, ist nicht ganz zu verstehen, weshalb Mardellen nur oben auf dem Bergrücken oder allenfalls wenige 10 bis höchstens 20 Meter tiefer an sanft geneigten Hängen vorkommen. Gab es weiter unten kein Eis? Ich habe mir auf Rügen und weiter südlich zahlreiche Toteislöcher angeschaut. Dass die oft nicht so schön rund sind wie die Mardellen liegt wohl mehr an der landwirtschaftlichen Nutzung der Umgebung als der Entstehungsart. Es ist überhaupt erstaunlich, wie viele dieser Toteislöcher inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen erhalten geblieben sind. Da war man in der DDR deutlich besser auf deren Erhaltung bedacht, als in hiesigen Gegenden, wo Mardellen auch noch aktuell verfüllt werden, z.B. eine der Feldmardellen westlich Vinnigen. In den Erläuterungen zur den geologischen Karten 1:25.000 Stöhr Willy Th. & Rée Christoph (1973): Die Mardellen auf der südwestpfälzischen Hochfläche S.50-51, in Konrad, Hans Jürgen Geologische Karte von Rheinland-Pfalz, Erläuterungen zum Blatt 6811 Pirmasens-Süd, 63 S. 1 Abb. 3 Tab. Mainz= dann Pirmasens-Nord (zwei Jahre später erschienen) Rée Christoph (1975): Steine, Erden und Vererzungen S.32, in Konrad, Hans Jürgen Geologische Karte von Rheinland-Pfalz, Erläuterungen zum Blatt 6711 Pirmasens-Nord, 65 S. 3 Abb. 3 Tab. Mainz ist die Abkehr der Landesgeologen von der überwiegend natürlichen Entstehung von Mardellen nachzulesen. Die größte Zahl der Mardellen ist wohl anthropogenen Ursprungs. Ein älterer Einwohner von Walschbronn-Dorst (Lothringen) erzählte mir, dass er in seiner Jugend selbst beim Graben von Mardellen in der oberen Hanglage mitgeholfen habe. Die wurden angelegt (es sind 3 oder 4 an dem nämlichen Hang) um eine wasserführende Schicht zu entwässern und so das zuvor vernässte Acker- und Wiesengelände besser nutzen zu können. Das alles kann ich natürlich, da nicht publiziert, nicht durch entsprechende, allgemein zugänglich Zitate belegen. Aber vielleicht schaffe ist es noch, meine Manuskripte zu drucken. Zu der Anmerkung oben zu dem auch für Wohngruben verwendeten Begriff Mardelle hat der frühere saaländische Landeskonservator Alfons Kolling 1981 in der Saarbrücker Zeitung einen sehr schönen Artikel mit der Überschrift: "Die Mär von den Mardellen - Wer wohnt gerne nass?" geschrieben. Er führt dort aus, weshalb er die Mardellen im Muschelkalkgebiet zwischen Pirmasens und Luxemburg nicht als Wohngruben ansprechen will. Andererseits kam dieser Tage ein Filmbericht über die Mongolei in einem der ZDF-Digitalkanäle wo genau solche Wohngruben gezeigt wurden, die noch vor wenigen Jahrzehnten von den Einheimischen im Winter zum Schutz vor den tiefen Temperaturen gegraben wurden. Im übrigen gibt es den Mardellen vergleichbare Objekte auch im nahezu unbesiedelten Buntsandsteingebiet Pfälzerwald. Dort heißen sie Sohlen oder Suhlen (Daniel HÄBERLE,1930 und 1933), in der Sprache der Förster Nasszellen. Sie wurden in den 1930er Jahren, da sie die Forstwirtschaft behinderten, systematisch trocken gelegt. In den alten topografischen Karten (Ausgaben der TK 25 vor 2008) sind sie bei genauem Hinschauen als blaue Wasserflächen erkennbar. Hier hat noch niemand versucht, deren Entstehung zu erklären. Sie liegen immer in Kammlage. Als Entstehung wurde mir vorgeschlagen: Brandweiher, Pferdetränke (für die Waldbewirtschafter), Wildtränke. Zumindest die Auslaugung von Gips sowie die Baustoffentnahme als Entstehungsgrund sind hier wohl auszuschließen. Ich empfinde den Umgang mit meinen vorgeschlagenen Änderungen als arrogant und werde mich nicht weiter an der wikipedia Deutschland beteiligen. Offenbar sind Publikationen das einzig gültige Maß und persönliche Erfahrung zählt gar nichts. Es sind Menschen gefragt, die viel lesen oder schreiben können, sich aber nicht die Mühe machen die Orginale nicht anzusehen und/oder zu bewerten. Viele Grüße Felsensucher 19.10.2018