Diskussion:Maria Aloysia Löwenfels

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Liebermary in Abschnitt Kleine Frage
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Kleine Frage

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Maria Aloysia Löwenfels ist also das Opfer einer Christenverfolgung? Bei dieser Sicht der Dinge stört nicht das fast alle Täter Christen waren? --Putzfleck (Diskussion) 22:29, 2. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Das ist so doof die Shoa in eine Christenverfolgung umdeuten, auf die Idee kommen nur Katholiken. --Putzfleck (Diskussion) 23:02, 2. Nov. 2015 (CET)Beantworten
Fein, persönliche Angriffe tragen immer zur Sachlichkeit in der Auseinandersetzung bei. Fast alle Täter waren irgendwann mal getauft worden und insofern formal mal Christen (gewesen). Gehandelt haben sie nicht als Christen, andernfalls hätte es um dieses Handeln keine Auseinandersetzungen gegeben. Löwenfels ist eindeutig ein Opfer der NS-Judenverfolgung, das steht außer Zweifel. Die systematischen Deportationen zielten auf Juden nach der Definition der Nürnberger Gesetze, nicht auf Christen. Soweit gibt es wohl keinen Dissens. Deshalb ist sie auch als Holocaust-Opfer kategorisiert. Die konkreten Umstände, genauer die gezielte und zusammengefaßte Deportation der katholisch getauften Juden, besonders derer, die als Ordensleute o.ä. eine besondere Kirchennähe zeigten, war eine unmittelbare Reaktion auf den Hirtenbrief der niederländischen Bischöfe. Insbesondere in der Literatur um das Schweigen oder Nichtschweigen Pius XII. zur Judenverfolgung wird dies durchgehend als Element der Auseinandersetzung zwischen Katholischer Kirche und Nationalsozialismus besprochen. Übrigens nicht nur bei denen, die Pius' Verzicht auf einen deutlicheren Protest als in seinen Weihnachtsansprachen vor diesem Hintergrund verstehen, sondern auch bei denen, die Pius kritisieren (vgl. ref 12 bei Edith Stein). Ohne den Zusammenhang mit der Verhaftungsaktion vom 2. August 42 wäre die Kategorie falsch, während Holocaustopfer richtig bliebe. Ob und wann die katholisch getauften Juden ohne den Protest der Bischöfe deportiert worden wären, ob ein Untertauchen im Einzelfall möglich gewesen wäre etc. ist nicht zu entscheiden bzw. bestenfalls im Vergleich mit den protestantisch getauften Juden zu erahnen, zu deren Schutz die protestantischen Bischöfe vom geplanten Protest abgesehen hatten. Dieser Vergleich belegt immerhin, daß es die konzertierte Racheaktion der Nazis am 2. August 1942 in dieser Form nicht gegeben hätte. Aus diesem Grund halte ich die Kategorie bei Löwenfels, Rosa und Edith Stein und anderen Opfern dieser Aktion für angemessen, auch wenn die eigentliche und überwiegende Ursache die Judenverfolgung war. Ich stelle diesen Abschnitt, weil es paßt und dort so noch nicht thematisiert wurde, auch in die Disk. zu Edith Stein.--Liebermary (Diskussion) 23:35, 2. Nov. 2015 (CET)Beantworten