Diskussion:Maria Homscheid
Ausgelagerter Text aus dem Artikel Herdorf
[Quelltext bearbeiten]Folgender Text fand sich im Artikel zur Gemeinde Herdorf und wurde zunächst auf die Diskussionsseite des Ortsartikels gepackt. Ich hoffe, hier findet jemand Verwendung dafür. --88.73.6.250 14:53, 10. Okt. 2009 (CEST) :
- Heimatdichterin Maria Homscheid (* 19. Dezember 1872, † 17. September 1948 in Herdorf)
--wuchs in einfachen Verhältnissen und Armut auf, da ihr Vater schon früh verstarb. Die Mutter (Pauline) musste ihre Kinder mit geringem Einkommen durchbringen. Homscheid musste nach dem Besuch der Schule sofort Geld mit verdienen. Dazu war in der damaligen Bergbauregion (Eisenerz) nur die Möglichkeit gegeben, als Haldenmädchen = Haldenarberin tätig zu werden. Dies war eine körperlich schwere Arbeit, die darin bestand, die geförderten Erzstücke zu Rösten und zu transportieren. Durch ihre enge religiöse Bindung an die Werte der Kirche, durch ihren Glauben und ihre Erfahrung war sie den Unbillen dieses entbehrungsreichen Lebens gewachsen. Nachdem Ihr Bruder Albert Homscheid 1905 Priester (später Prälat und Monsignore) geworden war, konnte sie ihn begleiten und seinen Haushalt führen. Durch die Übersiedlung in die Eifel (nach Ittel, später Lieser - Mosel, dann St. Cator-Koblenz) kam sie mit Land und Leuten dieser Region in engen Kontakt und konnte Ihre Erfahrungen in ihren Erzählungen und Romanen verwerten. Der Ausgangspunkt Ihrer literarischen Inhalte sind die Eindrücke der Kindheits- und Jugenderlebnisse ihrer Westerwälder Heimat. Hierüber sind eindrucksvolle Erzählungen und Gedichte entstanden, die uns noch heute bewegen können. Nachdem die Nationalsozialisten 1933 an die Regierung kamen, wurden Ihre damals bekannten und hoch geschätzten, religiösen motivierten Schriften, verboten. Der Grund wird in der Offenheit liegen, mit der sie die Sorgen und Nöte der Bewohner Ihrer Heimat schilderte. Durch ihr gelebtes und beschriebenes Christentum war sie und ihr Bruder, der Prälat Albert, den Nationalsozialisten - wahrscheinlich - ein Dorn im Auge. Durch das unglückliche Schreibverbot wurde sie in Ihren besten literarischen Jahren schwer getroffen. Als die Gefahren der Kriegseinwirkungen zu nahmen und Koblenz bombardiert wurde, zog sie 1945 wieder zurück nach Herdorf, wo sie dann 1948 starb. Sie hatte eine hohe literarische Begabung und ist annähernd Ihrer Kollegin Clara Viebig gleichwertig zu stellen. Sie war die Heimatdichterin zweier Regionen, des Westerwaldes und der Eifel. Unter besseren Lebensbedingungen hätten wir von Ihr noch manches Kleinod bekommen. Ihre kleinen Schriften sind in der heutigen Zeit annähernd unbekannt und auch antiquarisch kaum erhältlich. Bekannter als diese, wurde der Roman „Der Eifelprinz“, in dem sie die Liebe einer jungen Dorfschullehrerin (Philoma) zu dem begabten Sonderling und Hoferben Hanni (Eifelprinz) schildert. Die Schilderung von Land und Leuten der Hocheifel, von Lebensumständen und Konflikten der Zeit um 1910, kommt dem Filmepos „Heimat“ von Edgar Reitz sehr nahe! Werke aus Ihrer Feder: Der Schleuderer (Knabengeschichten 1920) Am Meilenstein vorüber (Erzählungen) Auf heimlichen Steigen - 1911 -, Erzfunken (Gedichte 1913)Der heimliche Ruf (Roman) Balladen 1925 Glanzdam (Erzählungen) Folge mir nach (Legenden) Frauenschuh (Legenden)- Wenn´s um die Heimat ist (Geschichten 1916) Soweit der Kirchturm scheut (1927) Alltagskinder (Skizzen 1910) - Brunnen im Land (Erzählungen 1927) Lichter durchs Jahr (Gedichte 1928) Blühender Schnee (Legenden) In Herdorf befindet sich das Geburtshaus, in dem ihre Werke und ihr Nachlass verwahrt werden.