Diskussion:Marxistische Soziologie
Auftakt
[Quelltext bearbeiten]Hallo, ich habe mal - aus dem Kopf heraus - eine Skizze zum Thema eingestellt. Nicht zuletzt, weil ich für einen anderen Artikel diesen link brauchte, der zuvor zum Marxismus führte. Bitte macht das Beste draus. lars 11:26, 29. Aug 2004 (CEST)
Der o. g. Artikel wurde von mir noch einmal überarbeitet, weil es bislang nicht zu einer Weiterentwicklung durch andere kam. Damit ist die unten angeführte Bemerkung Katharinas allerdings nur wenig tangiert, der ich weiterhin in Grenzen zustimme, weniger den Anhaltspunkten. Insbesondere der Punkt 4 im neuen Artikel (westl. Ausland) ist auszuführen.
Wenig hilfreich finde ich die Betonung der Dualität von Diamat und Histomat - außer für die sowjetische Variante. Und ob der Klassenkampf theoretisch eine solche Rolle spielt? Klassenkämpfe zu analysieren ist etwas anderes. Ebenso skeptisch sehe ich die Formulierung, es ginge um die Produktion materieller Güter (aber da werden wir das Gleiche meinen). Die marxsche Produktion ist doch umfassender, es ist doch die Produktion der Geschichte, wobei Natur- und Menschengeschichte für den frühen Marx mal zusammenfallen sollen.
Die deutliche Trennung von undogmatischer marxistischer und sowjetischer Soziologie scheint mir die Voraussetzung zur Rettung einer marx. S. zu sein
Das war´s für mich, besten Gruß, lars 12:28, 26. Sep 2004 (CEST)
Für meinen Geschmack ist dieser Artikel etwas zu essayhaft und zu wenig strukturiert. Marxistische Soziologie gab/gibt es also nur in Deutschland und im Ostblock? Wodurch zeichnet sich die marxistische Soziologie aus? Gibt es besondere Methoden etc.? Welche Autoren bedienen sich der "marxistischen Soziologie"?
Hier ein paar Anhaltspunkte:
a) Analyse der gesellschaftlichen Vorgänge mit Hilfe der Theorien des dialektischen Materialismus und historischen Materialismus.
b) Erklärung sozialer Vorgänge mithilfe der marx'schen Klassentheorie.
Marx selber analysiert die kapitalisitische Gesellschaft unter einer globalen Perspektive und bezieht auch andere Aspekte, wie z.B. wirtschaftliche, politische und philosophische Gesichtspunkte, mit ein.
Die Produktion materieller Güter betrachtet er als Startpunkt der menschlichen und zivilisatorischen Entwicklung, die jeweilige Organisation der Produktion als Angelpunkte der Geschichte.
--Katharina 15:51, 22. Sep 2004 (CEST)
Hi, ich hatte zwei Änderungen eingebracht, die beide wieder weg sind - und bei denen ich mich nur selbst korrigiert hatte (weil den Artikel eingestellt). Engels´ Buch Die Lage ... sollte schon etwas eingeschränkt dargestellt werden, deshalb, wie in "Soziologie", das Wort vom "engagierten" Beitrag - es ist einfach so, und auch sehr journalistisch, weil oft nur andere Artikel nutzend. 2. Dialektik von Basis und Überbau ist schlicht falsch; die gibt es zwar auch - was aber als Bewegungselement der Gesellschaft gemeint war, ist die von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen! Worüber sich ... der Überbau (MEW 13, Kritik... Vorwort). lars
Was soll das lange Marx-Zitat? Hat weder einen direkten Bezug zu einer Soziologie und ist auch sonst von keiner weiteren Begründung begleitet, die erklären würde, das das Zitat in diesem Artikel zu suchen hat. Wenn sich das nicht ändert, nehm ich das wieder raus. --Ozean 21:05, 21. Okt 2005 (CEST)
Neufassung – Ergänzungen zu M.S. in Ost und West noch nötig
[Quelltext bearbeiten]Wie ja in der Versionsgeschichte zu erkennen, war dieser Artikel durch einen Löschantrag bedroht (am 4. November 2007). Daraufhin habe ich den Artikel komplett neu verfasst und nur einen Teil der im alten Artikel genannten Aspekte übernommen. (Mehr dazu findet sich in der Diskussion des Löschantrags.) Leider verfüge ich nicht über die Kompetenz, die M.S. in den anderen, im Artikel genannten Ländern angemessen zu beschreiben oder zu charakterisieren. Hier wären Ergänzungen (insbesondere zur M.S. in der DDR) ausgesprochen wichtig… --ozean 13:28, 20. Nov. 2007 (CET)
bitte korrigieren, €
[Quelltext bearbeiten]Sie wollten vermutlich die Diss. von v. Heiseler (1970) rauswerfen und entfernten von der Lit.liste das (damals wichtige) Buch von Erich Hahn (1968) ... Gruß;-) Der labernde Nigger 80.136.55.160 18:30, 19. Feb. 2009 (CET)
- Ich hatte mich gerade schon gewundert (habe damals den Hahn eingestellt und es hätte mich sehr überrascht, wenn es sich dabei um eine Dissertation gehandelt hätte). Den anderen Text kenne ich nicht, aber im Prinzip fände ich es schade, wenn nur ein in der DDR verlegter Titel in der Liste wäre… --ozean 03:29, 20. Feb. 2009 (CET)
- Tätige Reue s. Text. -- €pa 00:30, 5. Mär. 2009 (CET)
Versuch einer Richtigstellung
[Quelltext bearbeiten]„Die marxistische Soziologie ist eine Form der Soziologie.“ Diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen. In der DDR hat man die Soziologie als eine wissenschaftliche Disziplin betrachtet, welche die Gesetzmäßigkeiten der Struktur, Funktion und Entwicklung sozialer Bereiche der Gesellschaft erforscht. Daher muss man auch wissen, wie die m/l Theorie den Begriff „Gesellschaft“ begreift. Dazu kommen wir aber noch. Die soziologische Forschung ist äußerst komplex. Es ist eine Forschung des gesellschaftlichen Seins und des Verhaltens der Menschen. In dieser Forschungsarbeit werden objektive und subjektive, materielle und ideelle, biologische, ökonomische, technische, politische und ideologische Faktoren mit einbezogen. An diesem Punkt gibt es keinen Unterschied zu einer bürgerlichen oder marxistischen Ideologie. Der Unterschied liegt in der breite der Analyse und der Erkenntnisse. Die Wissenschaft bleibt dieselbe. In diesem Sinne hat man in der DDR die Soziologie als eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Soziologen, Philosophen und vielen anderen Wissenschaften betrachtet. Hier liegt zum Teil ein Unterschied in der Herangehensweise zu heutigen Soziologie. Man betrachtete dies in der DDR als eine Kollektivarbeit, wo jeder seinen entsprechenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen soll. Im heutigen System wird alles zur Ware gemacht. In der DDR setzte man tatsächlich das m/l vor der Soziologie. Dies darf man allerdings nicht so abstrakt auffassen. So wie die Soziologie in der DDR in den gesellschaftlichen Rahmen wirken musste, so muss die heutige Soziologie ebenfalls sich den ihr vorgegebenen gesellschaftlichen Rahmen bewegen, nur die Bandbreite der Möglichkeit ist größer. Der historische Materialismus ist hier die allgemeine Theorie der Soziologie, wo anhand der bereits gemachten Erkenntnisse in Verbindung mit neuen Erfahrungen bestimmte Hypothesen abgeleitet wurden. Diese werden dann überprüft, bestätigt, weiterentwickelt oder sogar verworfen. Es ist eine theoretische Verallgemeinerung verschiedener Abstraktionsstufen bis hin zur sozialphilosophischen Aussagen über den sozialen Gesamtprozess und ethischen Wertungen. Letztendlich analysiert sie das Verhalten größerer Menschengruppen in räumlich und zeitlich bestimmten Prozessen und Bereiche mit ihren Erscheinungen und Wirkungen. Und genau hier liegt der Punkt, dass die SED als m/l Partei, diese Forschungsergebnisse für ihr Programm der nächsten Jahre unbedingt benötigte. Das Problem lag nur in der Unwissenheit und Borniertheit der damaligen Obrigkeit. Eine kurze Bemerkung zum Ursprung. Der historische Materialismus ist zugleich auch dialektischer Materialismus auf die Gesellschaft bezogen. Das heißt, der historische Materialismus ist das Besondere und der dialektische Materialismus das Allgemeine. Hier greifen zum Beispiel die Kategorien „Allgemeines“, „Besonderes“ und „Einzelnes“ des dialektischen Materialismus bezogen auf die sich konkret historische Gesellschaft, was dann den historischen Materialismus betrifft. Man darf auf keinen Fall den Fehler machen, den dialektischen und den historischen Materialismus voneinander trennen. Dann ist es kein Marxismus mehr. Sie sind eine dialektisch, sich gegenseitig durchdringendes ganzes. Hier liegt der Fehler der heutigen Ideologie, die beide trennt und unablässig daran arbeitet, den Marxismus zu widerlegen. Es ist also nicht so, dass Karl Marx die materialistische Dialektik als zuerst angesehen werden darf. Da gab es schon andere große Philosophen vorher. Was wir heute unter den Begriff des dialektischen und historischen Materialismus verstehen, liegt in der wissenschaftlichen Arbeitsmethode von Marx. Ein letzter Punkt zur Diskussionsaussage, „ob Klassenkampf theoretische eine solche Rolle spielt?“ Natürlich. Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Um dies zu verstehen, muss ich in die Definition der Gesellschaft gehen, wie sie der M/L betrachtet. Die Gesellschaft ist die Gesamtheit von materiellen und politisch-ideologischen Verhältnissen, auf einer konkret-historischen Entwicklungsstufe der Produktivkräfte. Damit kommt man auf den Klassenkampf. Der Gesellschaftsbegriff fußt hier auf der Grudndlage des Klassenkampfes der Arbeiterklasse. Warum? Die materialistische Geschichtsauffassung geht nicht vom abstrakten Individuum aus, sondern von Menschen, die im Prozess der materiellen Tätigkeit stehen, also der Arbeit. Damit entwickeln sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse als gesellschaftliches Wesen mit all seinen gesellschaftlichen Beziehungen und Verhältnissen, die äußerst vielfältig sind. Diese Beziehungen und Verhältnisse werden im Materialismus in 2 Gruppen eingeteilt. 1. Die ökonomischen Verhältnisse als die bestimmenden und 2. die politisch-ideologischen Verhältnisse. Die Gesellschaft der jeweiligen Entwicklungsstufe bildet ein organisches Ganzes von materiellen und ideologischen Verhältnissen. Hier werden die Begriffe des historischen Materialismus wie Produktivkräfte, Produktionsverhältnisse, Klassenbeziehungen, Basis und Überbau gebraucht, die den Inhalt der jeweiligen ökonomischen Gesellschaftsform darstellen. In der m/l Lehre geht man von den objektiven gesellschaftlichen Triebkräften der Geschichte aus. Dies erklärt die Verbindung mit dem Begriff „Gesellschaft“ und „Klassenkampf“. Die Gesellschaftsprognose der einzelnen Gesellschaftswissenschaften ist ein wesentlicher Bestandteil gewesen, für die Strategie und Taktik einer m/l Partei, um eine Konzeption und Programmatik für die Zukunftsgestaltung der Gesellschaft zu haben. Daher kommt die Aussage, der M/L ist eine Anleitung zum Handeln. Damit gibt es keine Gesellschaft „an sich“, wie die heutige Ideologie und die Verfechter des Naturrechts behaupten. Eine kurze Bemerkung zur heutigen Soziologie. Betrachtet dies bitte als eine These. In der heutigen Soziologie stehen methodologische Arbeiten im Vordergrund, die vielfach aufgesplitterte, zweigsoziologische Untersuchungen sind. Man verkompliziert sehr gerne. Hier kann man einmal hinterfragen, welche theoretische Deutung oder welche ethische Wertung haben diese Arbeiten oder Ansichten. Was nützt eine Betriebssoziologie, Familiensoziologie, Kultursoziologie, Musiksoziologie usw., wenn ich sie nur in einem begrenzten Rahmen betrachte und diese nicht in die wirkende gesellschaftliche Gesetze beachte. Ich hoffe, dass ich damit zur Klärung und Richtigkeit über die Soziologie in einer sozialistischen Gesellschaftsformation geben konnte. Hier sollte man wiederum nicht den Fehler machen, gleich das Wort Kommunismus zu gebrauchen. Es gab noch kein Land, welches den Kommunismus hatte. Viele haben den Anspruch gehabt wie Stalin, Mao Tse Tung usw. Aber dies hatte gar nichts mit dem Kommunismus zu tun.