Diskussion:Matteo Carcassi

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Al-qamar in Abschnitt Kommentar zur Biographie
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Matteo Carcassi

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Leben [Bearbeiten] Carcassi wurde in Florenz, Italien, geboren und studierte zunächst Klavier, lernte aber schon als Kind Gitarre. Er hat sich schnell einen Ruf als virtuoser Konzertgitarrist erworben.

Er zog 1810 nach Deutschland und wurde fast sofort erfolgreich. 1815 lebte er in Paris und verdiente seinen Lebensunterhalt als Lehrer sowohl des Klaviers als auch der Gitarre. Auf einer Konzertreise in Deutschland 1819 lernte er zum ersten Mal seinen Freund Antoine Meissonnier kennen. Auch ein berühmter Gitarrist, Meissonnier veröffentlichte viele von Carcassis Werken in seinem Pariser Verlagshaus. Für Meissonnier arrangierte er auch einige populäre Lieder für Gitarre, die ursprünglich für Klavier geschrieben wurden, darunter Werke von Théodore Labarre und Loïsa Puget.

Ab 1820 verbrachte Carcassi die meiste Zeit in Paris. 1823 gab er eine äußerst erfolgreiche Reihe von Konzerten in London, die ihm sowohl als Künstler als auch als Lehrer großen Ruhm einbrachten. In Paris war jedoch lange Zeit vergangen, bis seine Talente wirklich anerkannt wurden, auch wegen der Anwesenheit von Ferdinando Carulli.

Carcassi war im Herbst 1824 wieder in Deutschland. Danach trat er in London auf, wo er dank seines guten Rufs Zugang zu prestigeträchtigeren Konzertsälen erhielt. Schließlich kehrte er nach Paris zurück. Mehrere Jahre unternahm er Konzertreisen von hier zu den wichtigsten Kulturstädten Europas, darunter London. Nach einer kurzen Rückkehr zur Aufführung im Jahre 1836 gab er seine Konzertpraxis um 1840 auf und starb 1853 in Paris. (nicht signierter Beitrag von 212.86.38.151 (Diskussion) 15:10, 30. Okt. 2017 (CET))Beantworten

Kommentar zur Biographie

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Vorbemerkung: für die hier in Klammern angegeben Quellen, beachte die Literaturliste im eingestellten Artikel.

Der alte unbelegte Text, den ich zur Gänze gelöscht habe, ist so ziemlich falsch (und wurde - peinlich genug - in dieser Form bereits von anderen abgeschrieben). Eigenartig auch, dass eine „IP“ oben in der Diskussion eine Biographie geschrieben hatte, die den Tatsachen viel mehr entsprach, ohne dass jemand darauf reagierte.

Erstens ist von Carcassi fast nichts überliefert, man weiss schlichtweg nichts über sein Kindheit und Jugendzeit. Zudem sind einige Angaben in den verschiedenen Biographien widersprüchlich, manche genaueren oder einmaligen Angaben (wie z.B. ein Aufenthalt in Wien ) nicht belegt und somit nicht nachprüfbar. Vermutlich war er als junger Mann in den Napoleonischen Kriegen Soldat der französischen Armee (gemäß Mariottini) und lebte danach in Paris. Erst ab 1816 wird er historisch greifbar und wohnte damals bereits in Paris (Jeffery). Meissonnier, nach dem gelöschten Artikel hier angeblich ein „Priester“, den Carcassi 1810 in Deutschland getroffen haben soll, war kein anderer als der Gitarrist Antoine Meissonnier, den er 1819 in Deutschland traf. (gemäß Summerfield. Das Datum 1810 findet sich bei Prat). Wer den äusserst peinlichen Fehler nicht bemerkt hat, dürfte sich kaum ernsthaft mit Carcassis Biographie auseinandergesetzt haben, zumal Meissonnier und sein Bruder Werke von Carcassi veröffentlicht hatten. Sollte Carcassi tatsächlich erst 1796 (siehe unten) geboren sein, wäre er 1810 erst 14 gewesen.

Zum Geburtsdatum: Ich habe „um 1792“ geschrieben, da das Geburtsjahr unsicher ist. Die übliche Angabe ist 1792, die ältesten zeitgenössischen Quellen aber haben „vers 1792“ (F.-J. Fétis, 1837) und „um 1792“ (Gustav Schilling, 1840), deuten also die Unsicherheit an. Mariottini vermutet 1793, sofern er mit Giovanni Battista Francesco Maria Matteo Carcassi identisch ist, Sohn eines Luigi Carcassi, geboren am 16. 9. 1793 (Mariottini S.30). Jeffery, der sich auf Carpino (dessen Artikel ich leider nicht habhaft wurde) beruft, gibt als Geburtsdatum den 8. April 1796 an. Das Geburtsdatum ist also noch unsicher bzw. umstritten.

Dass es zwischen Carcassi und Carulli einen „grossen Konkurrenzkampf“ gegeben haben sollte, ist schon etwas reisserisch und reichlich übertrieben. Tatsache ist, dass um 1820 der über 20 Jahre ältere Carulli bereits ein etablierter Gitarrist war, Carcassi am Beginn seines Aufstiegs. Carulli widmete ihm übrigens sein Opus 320, so dramatisch kann die Konkurrenz nicht gewesen sein.

Ein wichtiges authentisches Zeugnis für Carcassis Leben bietet der Nachruf (publiziert bei Mariottini, S.33), den ich gerne hier von mir aus dem Französischen übersetzt veröffentliche, da er das Wesentlichste enthält:

Nachruf auf Matteo Carcassi im Journal des débats politiques et littéraires, Paris, 20. Januar 1853: „Hr. Matteo Carcassi, in der Musikwelt für seine hervorragenden Kompositionen voller Anmut bekannt, ist unerwartet gestorben; in Folge einer schmerzhaften Krankheit, die ihm nur zwei Tage bei sich zuhause beliessen, und deren tödlicher Ausgang niemand vorhersah. Geboren in Florenz, wohnte Hr. Matteo Carcassi seit über dreissig Jahren in Paris und machte Frankreich, für das er als Soldat diente, zu seiner Wahl- und Lieblingsheimat. M. Carcassi, ein Virtuose ersten Ranges auf der Gitarre, hervorragender Lehrer und Pianist sowie charmanter Komponist, hinterlässt in der Kunst eine schwer zu füllende Lücke.

Zum Bild: dieses findet sich in Carcassis Gitarrenschule, Opus 59. Es illustriert, wie die Gitarre idealerweise gehalten werden sollte und könnte tatsächlich M. Carcassi darstellen, aber ist dies auch gesichert?

Liebe Grüsse --al-Qamar (Diskussion) 21:37, 6. Mär. 2019 (CET)Beantworten