Diskussion:Memminger Zeitung

Geschichte

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde sie weiterhin verlegt, erst am 31. Dezember 1935 musste die Zeitung eingestellt werden. Der Zweite Weltkrieg begann aber erst 1939! Schubbay 21:46, 25. Jul. 2011 (CEST)

Durch die Zwangsvereinigung mit dem Allgäuer Beobachter existierte die Zeitung ja weiterhin - nur eben nicht mehr als Memminger Zeitung. Mit Ausbruch des 2. WK wurde - wenn ich der Quelle trauen kann, auch der AB eingestellt. Wie könnte man das klarer formulieren? -- Grüße aus Memmingen 14:09, 26. Jul. 2011 (CEST)

Hallo Memmingen, könntest du bitte diesen Wust etwas entwirren und dich auf die Gründung der Zeitung beschränken? Ich komme sonst damit nicht klar:

Theo Schuster nutzte den ungelöschten Eintrag des Allgäuer Beobachters im Handelsregister und berief eine Genossenschaftaftsversammlung ein. Von den ehemals 52 Mitgliedern waren etwa 30 politisch wenig bis gar nicht vorbelastet. In der Versammlung wurde die alte Vorstandschaft abgewählt und eine neue bestimmt. Die Beschlüsse der Gesellschaftsversammlung wurde von der amerikanischen Militärregierung nur durch ein gewisses Durcheinander in den Zuständigkeiten und den deutschen und amerikanischen Gesetzen anerkannt. Auch half die eine oder andere Beziehung zu Mitarbeitern der Militärregierung. Das durchaus gefährliche Vorgehen der Mitglieder der Genossenschaft verhinderte eine Beschlagnahmung des Zeitungsinventars. Schuster bekam eine Lizenz als Drucker und so konnte die Druckerei- und Verlagsgenossenschaft egmbH gegründet werden. Der Kommandant der Militärregierung teilte Whiskey, Zigaretten und Papier zu, als Gegenleistung sollte den amerikanischen Soldaten in Gruppen zu jeweils 20 Personen das Drucken beigebracht werden - allerdings ohne Erfolg. Als erstes wurden Spielkarten gedruckt, da hierfür der nötige Karton noch vorhanden war. Auf dem Land wurden diese gut verkauft, im Tausch bekam die Zeitung Butter, Käse und Mehl. Durch diese Güter konnte Papier beschafft werden. Mit diesem konnten Schulhefte gedruckt werden. Ende 1946 entdeckte die Vermögensverwaltung der Zeitung das einstige Parteivermögen und beschlagnahmte dies. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der Druckereibetrieb das Vermögen unter treuhändischer Aufsicht für den Druckbetrieb verwenden. Ein Jahr später gründete Theo Schuster zusammen mit dem Verleger Maximilian Dietrich aus Ziemetshausen aus dem ehemaligen Landkreis Krumbach die Verlagsdruckerei Dietrich & Schuster. Diese pachtete den ehemaligen Druckereibetrieb von der Vermögensverwaltung. Nur durch Zufall wurde den Inhabern Anfang 1949 bekannt, daß die amerikanische Militärregierung die Memminger Druckerei an den Allgäuer Zeitungsverlag so gut wie verkauft worden sei. Der CSU-Politiker Mühleisen und August Schwingstein, dem ehemaligen Mitherausgeber der Süddeutschen Zeitung, verhinderten beim Bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard der Verkauf in letzter Minute. Allerdings musste man sich zu weitreichenden Einschränkungen einverstanden erklären. So musste der Allgäuer Zeitungsverlag zu 50 Prozent an der Zeitung beteiligt werden, die Verlagsdruckerei durfte den Betrieb behalten. Am 9. November 1949 wurde die Gründungsurkunde der Memminger Zeitung Verlagsdruckerei GmbH unterzeichnet. Viele Grüße Schubbay 19:25, 2. Aug. 2011 (CEST)

Problem: Das war die Gründung der heutigen Zeitung. Die Verhältnisse damals waren etwas wirr. Ich versuche hier mal die Geschehnisse etwas in einfacher Tabellenform zu erläutern. Vielleicht könntest Du dann den Text dahingehend ändern, daß auch mit der Materie unbekannte sich darin zurechtfinden

• Theo Schuster war der Gründer der heutigen MZ
• Es durfte nach dem Krieg nicht einfach so eine Zeitung in Druck gehen, sondern musste von der Militärregierung (MR) genehmigt werden
• Neue Genehmigungen wurden äußerst spärlich erteilt, Schuster erhielt hierfür eine Absage von der MR
• Der von den Nationalsozialisten gegründete Allgäuer Beobachter (AB) war noch als Zeitung im Handelsregister eingetragen. Die Organspitzen der Zeitung waren in alle winde verstreut, da sie meist geflohen waren oder vor Gericht gestellt wurden
• Die ehemaligen Genossenschaftsmitglieder des AB hatten sich nicht zu einer Auflösungsversammlung getroffen, weshalb sie rein juristisch noch bestanden
• Theo Schuster nutzte dies. Er lud die Genossenschaftsmitglieder zu einer Versammlung ein, um den Zeitungsdruck und den Verlagsdruck wieder aufzunehmen
• Aufgrund dessen konnte er eine Lizenz ("unter der Hand") von der Militärregierung für den Druck einer regionalen Tageszeitung erhalten
• Als erstes nutzte er das vorhandene Inventar der Druckerei um Alltagsgegenstände wie z. B. die Karten oder Schulhefte zu drucken
• Es wurde das Vermögen der ehemaligen Zeitung des AB gefunden. Treuhänderisch durfte dies für den Druck der Zeitung benutzt werden
• Das Land Bayern und die Militärregierung wollten die Zeitungslizenz dann weiterverkaufen an die neugegründete Allgäuer Zeitungsverlag (AZ)
• Dies konnte in letzter Minute verhindert werden, allerdings mussten 50% an den AZ übergeben werden (vermutlich verkauft, allerdings konnte ich dazu nichts in den Quellen finden, O-Ton Quelle im Text)
• Die Druckerei blieb jedoch im Besitz von der Genossenschaft und Theo Schuster war deren Chef. Es handelte sich also um zwei Unternehmen - einemal die Verlagsdruckerei und einmal die Lizenz zum Druck einer Zeitung. Dies ist jedoch bei fast allen Zeitungen damals der Fall gewesen, weshalb ich von einer Ausgliederung bzw. von einem Extra Absatz/Abschnitt für dieses Dilemma abgesehen habe.
• Die Gründungsurkunde wurde dann unterschrieben und die heutige Zeitung, welche eben in der Tradition der vor gegangenen steht entstand.
• Nach dem Tod Theo Schusters wurden die restlichen - bis dato im Besitz von Theo Schuster befindlichen 50% der "Genossenschaft" an den Allgäuer Zeitungsverlag verkauft. Gleichzeitig wurde das Memminger Mediencentrum gegründet, in welches der Verlag Memminger Zeitungsverlag aufging. Also die Zeitungslizenz ging an den AZ, der Verlag und die Druckerei gingen an das Memminger Mediencentrum.

Hoffe, ich konte Dir dies mal ein wenig entwirren.... Dank Dir! -- Grüße aus Memmingen 15:40, 7. Aug. 2011 (CEST)