Diskussion:Michael Klonovsky/Archiv/2008/Dezember
"Kritische Darstellung" in den Weblinks
Was ist eine kritische Darstellung?
Ich erwartete eigentlich eine kritische-analytische Auseinandersetzung mit Klonovskys Standpunkten, Argumentationsschemen und Aphorismen. Beim Lesen der Überschrift "Wie Focus-Redakteur Michael Klonovsky Antisemitismusforschung und antifaschistische Pädagogik diffamiert" die tendenziös und reisserisch anmutete, ahnte ich aber entsprechend schlimmes - Emotionalisierende Moralpredigten statt realistisch-sachliches Angehen der Thematik. Dieser Eindruck wird m.E. durch Vermerke wie "Seiner extrem rechten Gesinnung hat er selten so deutlich Ausdruck verliehen wie hier." "Er scheut auch nicht davor zurück, »die Juden« und »die Deutschen« als Opfer des Hitlerfaschismus auf eine Stufe zu stellen: als die »zwei Völker, denen Hitler explizit den Tod gewünscht hat«." "Seine eigene Judenfeindschaft offenbart der Journalist spätestens dann, wenn er den Holocaust-Vergleich auf perfide Weise gegen den Zentralrat der Juden in Stellung bringt" usw. Es geht anscheinend mehr um das Projizieren eines Feindbilds (vgl.: "Kampf gegen Rechts" bzw. die berüchtigte Nazikeule) als um qualitätsorientierte Bearbeitung.
Lange Rede, kurzer Sinn (ich möchte mich inhaltlich nicht zu lange damit aufhalten): Unter diesen Gesichtspunkten sehe ich die formellen Kriterien einer "kritischen Darstellung" für nicht erfüllt an. Würde man dieses Hetzen "kritisch" nennen, betriebe man verfälschenden Euphemismus. Eine kritische Darstellung wäre für mich zum Beispiel das Vorwort in Klonovskys erwähntem Buch "Jede Seite ist die Falsche". Eine Link-Namensänderung in "polemische/hetzerische Kritik/Darstellung" halte ich jedoch für irrsinnig - das hat keinen konstruktiven Wert in einer neutralen Enzyklopädie. Der Link sollte aus diesem Grund entfernt werden.
-- HeuHech 22:39, 30. Dez. 2008 (CET)
- Ich halte das Attribut "kritisch" zwar für zutreffend ("kritisch" muss nicht "kritisch-analytisch" bedeuten). Ich bin aber für Formulierungsvorschläge offen, die ihrerseits nicht abwertend sein sollten.
- "Ungnädige Darstellung ..." empfände ich als albern. "Polemische Darstellung ..." oder "Polemik gegen ..." klänge einigermaßen neutral. Vielleicht aber auch konkreter: "Vorwurf des Geschichtsrevisionismus ..." Wem fällt eine bessere Formulierung ein?
- Den Vorschlag, den bisher einzigen Verweis auf eine kritische oder "nicht zustimmende" Darstellung Michael Klonovskys zu entfernen, halte ich für abwegig. Es gibt gravierende Vorbehalte gegen den Autor, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Also sollten diese Vorbehalte auch in einem Wikipedia-Artikel Erwähnung finden. Man könnte den Verweis entfernen und die Kritik in einem eigenem Abschnitt ausführlich mit eigenen Worten darstellen. Doch das wäre vielleicht nicht angemessen, weil dann der kritische Aspekt allein vom Textumfang her den Artikel dominieren könnte. Ein simpler Verweis auf eine externe Quelle erscheint mir die elegantere Lösung zu sein. -- Dirk Bindmann 10:08, 31. Dez. 2008 (CET)
- Hmmm. Kritisch ist in der Tat interpretabel; nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor der Meinung, das es falsch ansetzt. Da das Abändern in bessere Bezeichnungen müßig wäre (wie du selbst vermerkt hast) und ich den enzyklopädischen Wertgehalt einer "Polemischen Darstellung" in diesem Kontext beim besten Willen nicht sehen kann (trotz öffentlichen Diskurses - vielleicht sollte man dann genau auf diesen verweisen anstatt etwas böswillig-tendenziöses als Beispiel für eine kritische Darstellung anzubieten). Die Bezeichnung "Vorwurf des Geschichtsrevisionismus" halte ich auch nicht für treffend, aus zweierlei Gründen: a) Von Revisionismus distanziert M.K. sich nicht und b)Ich sehe moralisch die "Geschichtsrevision" nicht pauschal als fragwürdig an, auch wenn mir jetzt da mancheiner widersprechen mag. Das soll aber jetzt nicht Thema sein.
- Nochmals zum öffentlichen Diskurs: Ich hoffe, der verlinkte Artikel ist nicht das Vorzeigebeispiel des öffentlichen Diskurses. Wenn genau dort eine rechtsextreme Motivation unterstellt wird, die den Autoren disqualifizieren soll, befürchte ich, dass es sogar schon eine strafrechtliche Relevanz aufweist. Das muss nicht sein.
- Kurzum: Kritik, klar gerne - wer Geschichte kritisch hinterfragt, sollte auch kritisch hinterfragt werden können. Nur scheint es in diesem Fall mehr eine Hexenjagd als angebrachte Kritik zu sein.
- Vorschlag: Link ersetzen durch Verweis auf konstruktive kritische Diskussion. - HeuHech 13:05, 31. Dez. 2008 (CET)
- Ich halte von deinem Vorschlag nichts. Wozu das Attribut "konstruktiv"? Seit wann müssen öffentliche Diskussionen "konstruktiv" sein, damit sie in der Wikipedia dargestellt werden können? In dem hier diskutierten Artikel geht es um den Autor Michael Klonovsky. Bisher standen dort die üblichen Autorenangaben zu Leben und Werk. Michael Klonovsky ist jedoch kein Allerweltsautor, sondern wird auch als politischer Autor rezipiert. Um auch diese Rolle des Autors wenigstens zu erwähnen, taugt der Verweis auf den besagten Zeitungsartikel ausgezeichnet. Der Artikel ist polemisch. Dir fällt dazu der Begriff "Hexenjagd" ein. Na und? Wenn es eine Hexenjagd auf Michael Klonovsky gibt, dann sollte die Hexenjagd auch in der Wikipedia Erwähnung finden. Ich selbst halte den Artikel freilich nicht für die Ausgeburt einer Hexenjagd. Ich halte ihn für parteiisch; er drückt eine bestimmte Meinung über Michael Klonovsky aus. Aber er enthält keine bloßen Verleumdungen, sondern bezieht sich auf konkrete Aussagen in den Werken Michael Klonovskys. Der Artikel gibt in der gebotenen Tageszeitungskürze einen guten Überblick, warum Michael Klonovsky angefeindet wird.
- Abgesehen davon, fände ich es interessant, wenn ein Klonovsky-Kundiger ein Detail in des Autors Lebenslauf beleuchten könnte: Hat Michael Klonovsky tatsächlich "Maurer" gelernt? (Das gibt er selbst in seiner Website an.) Oder war es der Beruf "Baufacharbeiter"? Die Kombination "Maurer mit Abitur" wäre ungewöhnlich, die Kombination "Baufacharbeiter mit Abitur" dagegen nicht. Sie implizierte für Eingeweihte in die DDR-Kaderpolitik sogar einen gewissen politischen Beigeschmack, der in Wikipedia jedoch nicht explizit formuliert sein sollte, wenn er nicht bereits in den Medien thematisiert wurde. -- Dirk Bindmann 21:45, 1. Jan. 2009 (CET)
- Welchen geheimnisvollen „Beigeschmack“? Zum Besuch der EOS aus politischen Gründen nicht zugelassen worden zu sein? --Thorbjoern Я только понимаю вокзал. 13:13, 22. Aug. 2009 (CEST)
- Abgesehen davon, fände ich es interessant, wenn ein Klonovsky-Kundiger ein Detail in des Autors Lebenslauf beleuchten könnte: Hat Michael Klonovsky tatsächlich "Maurer" gelernt? (Das gibt er selbst in seiner Website an.) Oder war es der Beruf "Baufacharbeiter"? Die Kombination "Maurer mit Abitur" wäre ungewöhnlich, die Kombination "Baufacharbeiter mit Abitur" dagegen nicht. Sie implizierte für Eingeweihte in die DDR-Kaderpolitik sogar einen gewissen politischen Beigeschmack, der in Wikipedia jedoch nicht explizit formuliert sein sollte, wenn er nicht bereits in den Medien thematisiert wurde. -- Dirk Bindmann 21:45, 1. Jan. 2009 (CET)