Diskussion:Mikrotonale Musik

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Zopp in Abschnitt Robin Hayward, Persönlichkeiten
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Codex Montpellier?

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Ich hatte eigentlich danach gesucht, ob es schon einen Artikel zum Codex Montpellier gibt, und bin dabei auf diesen Artikel gestoßen. Der Absatz, in dem der Codex Montpellier erwähnt wird, kommt mir merkwürdig vor; ich habe ihn erstmal gelöscht. Ich füge ihn hier aber erstmal wieder ein, damit man meine Anmerkungen dazu besser verstehen kann:

"Im Codex Montpellier (mit Material ab ca. dem 11. Jahrhundert, kompiliert wohl bis ins 14. Jahrhundert) finden sich innerhalb der dort aufgezeichneten gregorianischen Gesänge Mikrotonzeichen, die auf die altgriechische Enharmonik zurückgehen (siehe Musik des antiken Griechenlands, darin Die Tongeschlechter). Diese Töne zwischen den 12 Tönen wurden später nicht in das Liniensystem Guido von Arezzos übernommen."

  • Welcher Codex Montpellier ist eigentlich gemeint? In der Musikwissenschaft gibt es zwei Handschriften aus Montpellier, die jede für ihr jeweiliges Fachgebiet besondere Bedeutung haben: Montpellier H 159, eine Handschrift aus dem 11. Jahrhundert, die gregorianische Gesänge enthält, die sowohl in Neumen als auch in einer Buchstabennotation niedergeschrieben sind, und Montpellier H 196, die wichtigste erhaltene Motettenhandschrift des 13. Jahrhunderts. Beide haben übrigens eigene Artikel in der englischen Wikipedia: Antiphonary of St. Benigne, Dijon und Montpellier Codex.
  • Der erste Autor, der in diesem Artikel hier den "Codex Montpellier" erwähnte, schrieb laut Versionsgeschichte "11. Jahrhundert", er meinte also offensichtlich die ältere der beiden Handschriften, später hat ein anderer Autor hinzugefügt: "kompiliert wohl bis ins 14. Jahrhundert"; ich kann wohl davon ausgehen, daß er die jüngere Motettenhandschrift gemeint hat.
  • Bei beiden Handschriften habe ich noch nie davon gehört, daß sie Zeichen für Mikrotöne verwenden. Die ältere Handschrift hat einerseits Neumen, deren Aussagekraft im Bereich der Tonhöhe doch eher eingschränkt ist, und eine Buchstabennotation, die die Töne der diatonischen Skala darstellt, wobei zwischen b und h unterschieden werden kann. Die andere verwendet verschiedene Frühformen der Mensuralnotation, mit Notenlinien und Notenschlüsseln; Zeichen für Mikotonalität sind mir in diesem System auch nicht bekannt, aber diese Handschrift war ja anscheinend auch gar nicht gemeint.
  • Den Hinweis auf die griechische Musiktheorie würde ich hier nicht unterstützen. Schon im Frühmittelalter hat man die griechische Musiktheorie nicht mehr verstanden, auch wenn man etliche der Begriffe übernommen hat.
  • Der Hinweis auf das Liniensystem von Guido von Arezzo paßt meiner Meinung nach auch nicht: Guido von Arezzo ist, wie Montpellier H 159, 11. Jahrhundert. Das von Guido promotete Liniensystem stellt genau die Töne dar, die auch die Buchstabennotation von Montpellier H 159 darstellen kann.

Sollte es wirklich Belege dafür geben, daß die Notation dieser Handschrift Mikrotöne ausdrücken kann, lasse ich mich gerne eines Besserer belehren (und das meine ich ernst!). Sollte dieser Abschnitt ganz anders gemeint gewesen sein, als ich jetzt angenommen habe, könnte man es eventuell wieder reinnehmen, wenn es klarer formuliert ist. Ansonsten, denke ich, bleibt es besser draußen.

--ArsNova 18:02, 11. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

hallo arsnova, da hab ich was dazugelernt. Tatsächlich geht es um Montpellier H 159. Mir war nicht klar, dass Montpellier H 196 getrennt davon existiert, sorry. Ich hab beide vermengt.

Die Frage ist, ob wir - modifiziert - den Mikrotonhinweis auf Montpellier H.159 doch hineinbringen sollten. Er ist hochinteressant, weil im 12. Jh., also bald nach Montpellier, die Mikrotonnotation verloren ging...(wie Joseph Gmelch schreibt, s.u.)


Ich habe ein Exzerpt aus Johannes Wolf: Handbuch der Notationskunde Bd.1, Kapitel: Viertelton-Zeichen im Meßtonale von Montpellier, S. 44 f.

S. 45 bringt er eine Kopie von Montpellier H.159 fol.85' mit den Mikrotonzeichen, die schon (laut Wolf) ein Nisard 1851 anmerkte, die wenig später ein Vincent als "Viertelton-Fortschreitungen" erkannte. Auch Peter Wagner nimmt auf diesen Codex Bezug bei seiner Neumenbeschreibung: Einführung in die Gregorianischen Melodien, Bd. 2 Neumenkunde. Hildesheim 1962, S. 143 ff. Sowohl torculus resupinus als auch salicus sind für ihn vierteltonverdächtig, da Neume und Buchstabennotation voneinander abweichen. Willi Apel: Gregorian Chant, London o.J. (Burns&Oates), S.110 ff vermutet über den salicus Ähnliches und bezieht auch oriscus und pressus mit ein. S.122 f nimmt Apel Bezug auf Montpellier H.159 und erwähnt Johannes Wolf, bezieht auch einen anderen Forscher mit ein: Joseph Gmelch, auf den wiederum offenbar ein G.Reese: Music in the Middle Ages, S.136, Bezug nimmt. Die Quelle zu Gmelch: Joseph Gmelch: Die Vierteltonstufen im Meßtonale von Montpellier, phil.Diss. Freiburg/Schweiz, Eichstätt 1911 Gmelch gibt Beispiele: Offertorium: Afferentur, 198,3 und Graduale: Miserere mihi, 184,2 und 4 Gmelch S.11/12 (zu den Spezielneumen) "Über ihre Herkunft kann kaum ein Zweifel obwalten; sie sind geradeso konstruiert, wie in der altgriechischen Tonschrift aus einem Urzeichen durch Umlegen neue Zeichen sich ergaben, ja sie sind nichts anderes als altgriechische Tonzeichen und kommen als solche in den Tabellen des Alypius aus dem 4.Jh. nach Chr. vor ... Nur die Bedeutung ist hier eine andere. Man wird sie auf nicht-diatonische Tonstufen beziehen müssen, von denen Guido im 10. Kapitel des Micrologus spricht." Gmelch meinte, Guidos Liniensystem war für Vierteltöne ungeeignet. So sei es seit dem 12. Jh. zur Tilgung der Vierteltonstufen gekommen.

--Kmbemb 00:08, 31. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Einwand

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"Diese Auslegung von Guido ist eigenartig. Im (kurzen) 10. Kapitel des Micrologus spricht Guido schlicht und einfach von 'falsitas in canendo' (falscher Gesang), die z.B. in der modernen englischen Übersetzung (von W.Babb, hrsg. v. C.Palisca) korrekt interpretiert. Von mikrotonalen Strukturen geht es bei Guido (der sogar b rotundum innerhalb der diatonischen Skala als 'unnatürlich' bezeichnete) überhaupt nicht."Benutzer:Olorulus

Bitte diskutieren. Dein Einwand mag durchaus begründet sein. Jpascher (Diskussion) 17:18, 20. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Der Verfasser aus dem guten alten 1911 hat wahrscheinlich Guido gar nicht gelesen, oder hat eine Phrase absichtlich aus seinem Kontext herausgezogen. Bevor wir diskutieren, bitte lesen Sie Guido selbst, bitte das ganze 11.Kapitel von Micrologus. Sie werden den Punkt des Guidos klar sehen. Es geht, wie gesagt, um die richtige Intonation, um die falsitas in canendo zu vermeiden. Wirklich komisch... Guido als einen frühen Anhänger der mikrotonalen Musik zu repräsentieren, das geht mit Ach und Krach sogar nicht. Olorulus (Diskussion) 16:48, 25. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Kann man den übersetzen Text dieses 10 und 11. Kapitels online nachlesen? Mir ist natürlich klar, dass in der Zeit in der Guido lebte der Ausdruck mikrotonaler Musik nicht gebräuchlich war. Auch ohne das 11. Kapitel erneut zu lesen, stimme ich natürlich zu, dass es Guido um die Intonation ging, die nicht einfach richtig zu Interpretieren ist. Im Abschnitt geht es um die Zeichen die zur Notation mikrotonaler Musik in Verwendung sind.

Der Strittige Satz in diesem Zusammenhang: "Man wird sie auf nicht-diatonische Tonstufen beziehen müssen, von denen Guido im 10. Kapitel des Micrologus spricht.“ Frage an dich, (ich könnte das nun selber nachlesen wenn ich schnell den Text des 10. Kapiels von Micrologus wieder finden würde.): "Spricht Guido im 10. Kapitel des Micrologus von nicht-diatonische Tonstufen?"Jpascher (Diskussion) 18:19, 25. Dez. 2014 (CET) Jpascher (Diskussion) 18:19, 25. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Entschuldigung, natürlich Kap.10 (nicht Kap.11). Ich bin nicht sicher, ob die moderne deutsche Übersetzung von Micrologus existiert (ich lese Latein direkt), ich mache dann für Sie einen Scan aus der Babb-Palisca Übersetzung. Den Originaltext können Sie allerdings im Internet gleich anschauen. Olorulus (Diskussion) 08:42, 26. Dez. 2014 (CET)Beantworten
I uploaded here Chap.10 with context (couple of chapters before and one after). Olorulus (Diskussion) 12:17, 26. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Danke für die Links! Auch ich hab mich mit der Übersetzug etwas abgegeben, möglich das du das besser hinbekommst. Das wesentlich wird für mich damit schon klar. Die Englische Übersetzung scheint mir zumindest teilweise nicht sehr Exakt zu sein.

Mein Versuch der Übersetzung:

Auch über die Modi und das Wissen über falsche Intonation und deren Korrektur
Dies sind die vier Modi oder Tropi, die missbräuchlich verwendeten Töne, 
so dass sie voneinander, in der natürlichen Diversität unterscheidbar sind. 
Sodass die Tonposition, ihrem richtigen Platz erhält, 
und den Ton um Neumen zu ändern oder auch nicht.
[-134-] Dissonanz oder falsche Intonation schleicht sich langsam in einem Gesang,
mit der Möglichkeit, indem entweder die wahrnehmbare Verstimmung von geringer Relevanz absinkt oder zunimmt,
sodass die Stimmenführung der Männer unsauber (verbgoen) ist; 
oder wenn es nur um die Aufhebung der oben genannten Anpassungen der Neumen geht,  
oder auf andere Weise von jeder Art von Pervertirung, der Tonhöhe, die Stimme nicht gehalten, oder entwickelt wird.
[-137-] Der Grund, für dieses Beispiel, Gemeinschaft der gewährten Gnade Gregorianischer Choral Gesang der Gruppe in der Liturgie,
dass also viele, mit, .F beginnen, wenn sie vor einer ganzen Note auf .F angezeigt wird 
der Ton nicht stimmt; so kommt es, dass das Ende des Gesangs der Gruppe der gleiche Ton auf der selben Tonhöhe, vorkommt. 
Der Kantor sollte die Fähigkeit haben die Tonhöhe, oder Modi anzugeben. 
[-138-] Jeder neue Neumen oder wenn eine Änderung erforderlich wird, sucht verwandte Stimmen. 
Diese Modi sind jedoch die die Griechen Tropen oder proto, deuterus, tritus, tetrardus nennen.Jpascher (Diskussion) 16:15, 26. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Zwei Typos korrigiert. Communio ist ein Genre des cantus planus, man darf sie als "Gemeinschaft der gewährten Gnade" nicht übersetzen :) Übrigens die Babbs Übersetzung hrsg. von dem berühmten Palisca ist ganz in Ordnung. Olorulus (Diskussion) 09:58, 27. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Danke für die Verbesserung, bitte besser noch mehr nach, wenn du das besser kannst. Gut wie weit nun die englische Übersetzung besser oder schlechter ist spielt vielleicht in diesen Zusammenhang kaum eine Rolle. Ich habe mich dran ja nur versucht da ich vorerst der englische Text mir nicht bekannt war, erst als ich hier wieder mit der Antwort reinklickte, dass du nun auch die englische Übersetzung bereitgestellt hast.Jpascher (Diskussion) 10:34, 27. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Ok. Wenn wir soweit sind, kannst Du vielleicht meinen Kommentar (den Du gelöscht hast) wiederherstellen? Ehrlich gesagt, besser wäre, den Guido in diesem komischen Zusammenhang überhaupt nicht zu erwähnen, aber wenn Du die Meinung eines Verfassers aus der alten (1911) Sekundärquelle unter jeder Bedingung behalten willst, wenigstens bringt mein Kommentar einen Leser auf den Gedanken, daß etwas in dieser Behauptung vielleicht nicht stimme. Olorulus (Diskussion) 09:16, 28. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Für mich ist das erst mal die Basis für die folgende Diskussion. Stimmen wir darin überein das sich Gido auf die Hexachorde bezog die nicht underem heutigem diatonischen Tonleiter gleichzusetzen sind? Jpascher (Diskussion) 12:22, 28. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Erstens, Guido kannte keine 'Hexachorde' (und bzw. Mutation). Deren Erfindung hat ihm erst die spätere Theorie zugeschrieben. Zweitens, in seinen Schriften war Guido deutlich gegen Hinausgehen über die Grenzen der reinen Diatonik, obwohl er b/h (nur) in "Micrologus" beschrieben hat. In Epistola (auch in Prologus u. in Regulae rhythmicae) empfiehlt er eine Transposition für solche neuma (melodische Phrase), die diese Grenze überschreiten will. Auf keinen Fall durften nach Guido 'neue' Stufen (man nannte sie später musica ficta) erzeugt werden (so auch der Fall im Kap.10). Das ist aber ein anderes Thema, die mit der mikrotonalen Musik nichts zu tun hat. Olorulus (Diskussion) 13:28, 28. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Egal dann halt Tetrachord oder die Diatonik von damals die nicht mit der heutig gleichzusetzen ist. Es geht eigentlich um die Zeichen und den folgenden Satz: "Man wird sie auf nicht-diatonische Tonstufen beziehen müssen, von denen Guido im 10. Kapitel des Micrologus spricht.“
Für was wurden die Neumen dann verwendet wenn nicht zum angeben, dass in einen anderen Modi (Tropi) gewechselt (tranponiert) wird?Jpascher (Diskussion) 16:48, 28. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Wie gesagt, die Phrase aus Guido, die die alte Sekundärquelle als 'Beweis' für Mikrotonik betrachten will, hat mit dem Thema des besprechenden Artikels nichts zu tun. Wenn Du unbedingt Vermeidung der 'musica ficta' (obwhol dieser Terminus technicus erst im 13.Jh. entstanden ist) bei Guido via Transposition der neuma (melodische Phrase, nicht Notenzeichen!) besprechen willst, wird diese Besprechung sicher passend z.B. im Artikel Musica ficta oder Guido d'Arezzo sein. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch dazu 'addiere'. Ich kann nur hoffen, daß Du Dir mehr Zeit lässt, den guidonischen Nachlaß ein bißchen mehr studieren. Nicht nur diese einzige Phrase, sondern seinen Punkt, die Diatonik beim Singen möglichst rein zu halten, die 'falsitas in canendo' zu vermeiden usw. Ich wiederhole meinen Punkt, den Guido als einen 'mikrotonalen Denker' zu repräsentieren, ist unkorrekt und sogar komisch. Wenn Du das immernoch nicht siehst, waren meine Argumente, Scans und Links leider nur reine Zeitvergeudung. Olorulus (Diskussion) 10:22, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Wenn der Eindruck entsteht, dass man damit Guido d'Arezzo als einen 'mikrotonalen Denker' zu Repräsentant, ist es sicher besser das anders zu Formulieren. Möglicherweise hast du dich auch nicht mit mikrotonaler Musik beschäftigt, die eine weites Spektrum umfast und oft nicht anders ist als transponierte reine Intervalle oder Frasen. Mir ist auch klar, dass die neuma von denen Guido spricht keine Notenzeichen waren. Erst durch die Praxis musikalische Frasen (Tetrachorde oder auch längere Teile die auf den diatonischen Tetrachord basieren) transponiert erneut wieder zu verwenden bewegt sich ein Sänger in einen zweidimensionalen Feld in dem in Summe die eigentlichen absoluten Tonstufen nicht mehr der einfachen siebenstündigen diatonischen Skala entspricht. Diatonik bezog sich auf die Lage der Terz im Tetrachord. Eine meiner Frgen war: "Für was wurden die Neumen dann verwendet wenn nicht zum angeben, dass in einen anderen Modi (Tropi) gewechselt (tranponiert) wird?" Da stimmt du ja zu.
Möglicherweise hast du dich auch nicht mit mikrotonaler Musik beschäftigt Jpascher 11:18, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Ich betreue seit einigen Jahren den russischen WP-Artikel 'Микрохроматика' (der russische Termin für 'mikrotonale Musik'), der mit viel mehr (als auf diesen deutschen) Fakten, Beispiele, Kommentaren und Zitaten versehen ist und auf Grund der umfangreichsten Diskussion (sieh 'Обсуждение'-Tab) entstanden ist. Wenn Du Lust hast, kannst Du den Artikel mit einem Click via Interwiki erreichen und in der 'Versionsgeschichte' die 'editoriale' Geschichte komplett anschauen. Olorulus (Diskussion) 08:41, 30. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Ich hab mich durch die russischen Texte mit den Übersetzer durchgequält, wenn ich dich dort richtig verstanden habe müssten wir praktisch einer Meinung sein, auf jeden Fall ist mir nichts aufgefallen wo ich dir widersprechen würde. Eine der Streitfragen dort war ob jegliche unstrukturierte Musik die auf willkürlichen Teilungen der Oktave beruht berechtig als mikrotonale Musik anzusehen ist. Aus Sicht dieses deutschen Beitrag so wie er jetzt ist würde das bejaht werden, ich neige aber auch da zu deiner Interpretation.Jpascher (Diskussion) 22:18, 30. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Sorry für deine 'Qual', aber Du hast den Punkt richtig ergriffen. Es gibt eine Menge WP-Teilnehmer, die jede einzelne Inflexion, sagen wir, in Ella Fitzgerald's Scat oder im modernen 'byzantinischen' Kirchengesang, oder im aserbaidschanischen Mugham und woanders als 'mikrotonale Musik' interpretieren. Daraus kommt einen wichtigen Unterschied zwischen 'ekmelische' Mikrochromatik, wo die 'microtonal inflections' reine (wenn auch wichtig als Stylmerkmale) ornamentale Bedeutung haben, und 'emmelische', d.h. Mikrochromatik im Sinne einer besonderen Intervallstruktur, mit eigener Logik der Stufenverhältnisse, genauso wie Pentatonik, od. Diatonik, od. altgriechische Enharmonik (genos enarmonion). Diesen massgebenden Unterschied vollständig zu erklären, wird aber eine Zeit brauchen, die ich mir leider nicht leisten kann, entschuldige... Olorulus (Diskussion) 09:26, 31. Dez. 2014 (CET)Beantworten
PS. Ehrlich gesagt, das ist nicht meine Interpretation, eher Repräsentation der Lehre eines berühmten russischen Wissenschaftlers Juri Cholopow, der im Westen leider kaum bekannt ist. Olorulus (Diskussion) 09:49, 31. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Und erneut die Bitte antworte auch auf diese Frage: Es geht eigentlich um die Zeichen und den folgenden Satz: "Man wird sie auf nicht-diatonische Tonstufen beziehen müssen, von denen Guido im 10. Kapitel des Micrologus spricht.“Jpascher (Diskussion) 11:18, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Nachtrag: Es ist schon eigenartig ich habe weitergelesen und fand den folgenden Text von 10. Kapitel der doch wesentlich länger ist als der dem du mir als Link gegeben hast. Es gibt offensichtlich zwei unterschiedliche Abschriften. hierJpascher (Diskussion) 14:11, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Nein. Die guten alten Scriptores (1784) von Gerbert (bei allem Respekt) gilt nicht mehr als die Vorlage für die Guidonik. Palisca, Bernhard und alle Mediävisten der Welt (inkl. mich) benützen die Micrologus-Ausgabe von Smits van Waesberghe, der sein ganzes Leben mit Guido beschäftigte und u.a. Micrologus mit solidem Apparatus criticus im Jahre 1955 (in CSM 4) veröffentlicht hat. Kollege, laß mir bitte Dir noch einmal zu empfehlen, ein bißchen mehr sich umzuschauen, um die Lehre von Guido sich besser vorzustellen. Olorulus (Diskussion) 08:20, 30. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Ich bin einigermaßen überzeugt, das der deutschsprachigen Artikel mehr als nur geringfügig überarbeitet gehört.Jpascher (Diskussion) 10:18, 30. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Überarbeitung des gesamten Beitrags ist dingend erforderlich

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Der englischsprachige Beitrag ist bei weitem besser und enthält auch Einzelnachweise.Jpascher (Diskussion) 13:11, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Maßeinheit Cent

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Gibt eis eine Maßeinheit? Nun es ist nicht anders wie bei anderen Tonsystemen. Die Tonhöhe eines Tones oder die Intervallgröße kann als absolute Frequenz oder relativ in Cent angegeben werden. Das kleinste mikrotonale Intervall ist aber nicht ein Cent oder ein bestimmter Bruchteil davon. Ein mikrotonales Intervall muss auch im selben System nicht zwangsläufig die selbe Größe haben.Jpascher (Diskussion) 09:24, 27. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Lieber Jpascher,
das „kleinste mikrotonale Intervall“ lässt sich in Cent ausdrücken, weil diese Größe weit unterhalb der Distinktionsfähigkeit des Hörens (selbst bei geschulten Ohren: etwa 3 Cent – das geht aus dem Artikel Mikrointervall hervor) liegt. Jegliche Intervalle lassen sich davon ausgehend zwar nicht als „bestimmter Bruchteil“, aber als ein bestimmtes Vielfaches ausdrücken. Und zwar sowohl, wie Du schreibst, absolut in Hz als auch relativ zu anderen Bezugsgrößen. Wie sollte sich eine Tonhöhe (oder Intervall) auch sonst spezifizieren lassen?
Nachbemerkung für alle: Ich hatte in den Artikelkopf geschrieben: Die Maßeinheit für Mikrotöne in der Musik ist Cent, das Hundertstel eines Halbtones oder Zwölfhundertstel einer Oktave. Und eine solche Information gehört meiner Ansicht nach auch dahin. Vor allem aber weil er in der wissenschaftlichen Literatur seit langem flächendeckend eingeführt ist. Beispielhaft (es ließen sich Tausende an Belegstellen anführen) im Artikel Arabisch-islamische Musik in: Riemann Musiklexikon, 12. Auflg. Bd. 3 Sachteil, 1967, S. 45–49. Viele Grüße von --Konrad Stein (Diskussion) 10:44, 27. Mai 2015 (CEST)Beantworten

Hallo Konrad, prinzipiell würde ich nun vorweg nicht behauten, dass ich das oben geschriebene sehr genau genommen habe. Mag auch sein, dass wir aneinander vorbeireden. In erster Linie denke ich, dass der Bezug auf Cent kaum von Wichtigkeit ist da allgemein die Verwendung von Cent-werten verbreitet ist. Auch ich vertrettet die Ansicht, dass es sehr wenige Menschen gibt die Tonhöhnunterschiede die geringer sind als 3 Cent wahrnehmen, vorausgesetzt die Töne werden hintereinander zu Gehör gebracht. Intervalle lassen sich als Brüche oder Multiplikationsfaktor, oder auch in irgend einer andren mathematischen Angabe ausdrücken, dabei müssen Intervalle keineswegs immer einfache ganzzahlige Vielfache der kleinsten Grundeinheit sein. Sehr oft sind die Intervalle natürlich annäherungsweise mit einfachen ganzzahligen Cent-werten angegeben, was aber nicht ausschließt, dass es nicht auch mikrotonale Intervalle geben kann die kleiner als ein Cent oder zumindest Cent-werten entsprechen die viele oder einige Nachkommastellen haben. Prinzipiell gibt es symmetrische und asymmetrische Systeme. Die einfacheren Systeme teilen eine Oktave oder auch ein anderes Rahmenintervall in gleich große mikrotonale Teile wobei aus praktischen Gründen die mit weniger Teilungen und auch solche die noch mit relativ wenigen Unterteilungen auskommen, vorherrschen. Bei ungleicher Teilung kann ein Intervall leicht viel kleiner ausfallen als ein anders, wobei natürlich die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ein Intervall theoretisch definiert wird das kleiner als 3 Cent ist, aber ausschließen kann man das auch nicht. Auch wenn im Betrag momentan von Systemen mit 17, 19, 31, 53, 72 Teilungen pro Oktave die Rede ist, ist auch damit nicht gesagt, dass es nicht auch Systeme geben könnte die mehr als 1200 Teilungen einer Oktave vornehmen. Aber selbst bei einem System mit 72 gleich großen Teilungen wäre das kleinste Intervall ca. 16,66 Cent.Jpascher (Diskussion) 19:16, 27. Mai 2015 (CEST)Beantworten
Lieber Jpascher, wozu schreiben 'mirotonales Intervall', wenn es sich schon längst Mikrointervall gibt? Ich glaube, 'Mikroton' ist deine blinde Kopie aus dem englischen Sprachgebrauch. Das Problem besteht aber darin daß mit 'Mikroton' bei Amerikanern nicht alle Mikrointervalle erfaßt werden (s. amerikanische Wörterbucher "Harvard Dictionary of Music" and "the New Grove" -2001), z.B. nicht Komma, Schisma od. Diesis. Mikrointervall enthält sie alle und (was wichtig ist) beziehungslos zum Ganzton (unter "microtone" wird 'a fraction of the whole tone' gemeint). Olorulus (Diskussion) 09:20, 6. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

Robin Hayward, Persönlichkeiten

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Ist es sinnvoll, daß es hier (nur) die zwei Abschnitte Forscher und Komponisten gibt? Sollte es nicht besser (wie in anderen Artikeln auch gemacht) einen Abschnitt "Persönlichkeiten" mit Unterabschnitten geben? Und Robin Hayward scheint ja wohl eine "bedeutsame" Person im Bereich mikrotonale Musik zu sein und hierher zu gehören? Wobei ich nicht weiß, ob er mit "Forscher" oder "Komponist" so optimal eingeordnet wäre, eher hat er für mikrotonale Musik geeignete Instrumente entwickelt und damit experimentiert. --Zopp (Diskussion) 12:54, 22. Sep. 2016 (CEST)Beantworten