Diskussion:Mission (Film)
Handlung
[Quelltext bearbeiten]Die sehr wichtige Szene, in der Mendoza Gabriel um seinen Segen bittet: In der polnischen Synchronfassung sagt Gabriel, Mendoza (der zur Gewalt zurückkehren will) hätte nie Priester werden sollen (ich erinnere mich dunkel, den Film habe ich in dieser Fassung vor vielleicht 15 Jahren gesehen). In der zuletzt gestern gesehenen dt. Synchronfassung fallen solche Worte nicht; Gabriel scheint Mendozas Entscheidung zu akzeptieren. Weiß jemand zufällig, wie es im Original klingt? --AN 11:50, 14. Apr 2006 (CEST)
- - You shouldn't have become a priest.
- - But I am, and they need me.
- - Then help them as a priest!
- Nicht, daß ich mich langweilen würde...--Jane-Fonda-Fan 12:46, 16. Apr 2006 (CEST)
- Fazit: Die polnische Synchronfassung entspricht dem Original, die deutsche nicht. Da es sich um eine Schlüsselszene handelt, stellt sich die Frage, wie man sie in der Beschreibung der Handlung berücksichtigen sollte: Nach der Originalfassung, nach der dt. Fassung oder die Unterschiede zwischen den Versionen erwähnen?
- BTW: Bei Gelegenheit sieht man, wie umfangreich eine ordentliche Beschreibung sein müsste. Wenn die zitierten Kritiken eine große Anzahl der nichtkonsistenten Handlungsstränge kritisieren und eine die Einblicke in die Hintergründe der Kirchenpolitik lobt, müsste Beides im Idealfall deutlich sichtbar werden. Im Augenblick sind wir noch weit davon entfernt. --AN 15:08, 18. Apr 2006 (CEST)
- Also heute ist der Film auf ORF gelaufen und da war die oben beschriebene Originalversion des Dialogs auf deutsch zu hören. Manche kleinere Teile waren auch unübersetzt auf Spanisch und auf Guaraní, der damaligen Lingoa Geral. Wäre interessant zu wissen, was da genau gesagt wurde. Unkoherent ist die Handlung meiner Meinung nach nur für jemand, der überhaupt keine Ahnung von der damaligen Geschichte hat. --El bes 01:46, 13. Aug. 2008 (CEST)
Sklaverei
[Quelltext bearbeiten]Hallo, die Sklaverei als solche kann es ja wohl nicht gewesen sein, die da angeblich in Spanien abgeschafft war, da sie bis 1860 zum Beispiel auf der spanischen Zuckerinsel Kuba noch in voller Blüte stand. Was gemeint ist wohl die Versklavung der Indianer, die im Gegensatz zu den afrikanischen Sklaven eine Lobby hatten, wie man heute sagen würde. (UE 12.7.2009) (nicht signierter Beitrag von 91.54.253.238 (Diskussion | Beiträge) 23:03, 12. Jul 2009 (CEST))
Titel
[Quelltext bearbeiten]In der Box rechts steht, dass der "The Mission" als Titel hat. Stimmt das? Falls ja, sollte der Artikel nicht auch dahin verschoben werden? --KommX 18:23, 9. Dez. 2009 (CET)
Das heilige Experiment
[Quelltext bearbeiten]@El Bes: Der Film ist nicht nur "keine Eins-zu-Eins-Umsetzung" von Hochwälders Drama, sondern hat außer den historischen Umständen nichts mit ihm zu tun. Das Drama spielt am 16. Juli 1767, der Film vor und während der Guarani-Kriege 1756. Keine einzige Figur aus dem Drama kommt im Film vor und umgekehrt, die Handlung ist eine völlig andere, wie man schon allein beim Überfliegen einer Inhaltsangabe feststellen kann (z.B. in der von dir zitierten Quelle). Es ist daher auch kein Wunder, dass Hochwälder weder im Vorspann noch im Abspann des Films als Quelle genannt wird. Ich habe den starken Verdacht, dass die angeblichen "seriösen Quellen" diese Fehlinformation aus der Wikipedia übernommen haben (der einzige wissenschaftliche Aufsatz darunter [Hale] behauptet übrigens nichts dergleichen!), und ich bezweifle sehr, dass die Leute, die diesen Irrtum immer wieder voneinander abschreiben, das Drama gelesen haben. -- Schneid9 (Diskussion) 11:32, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Ich kann das nicht beurteilen, kenne das Theaterstück auch nicht und eine eigene Wertung wäre sowieso Theorienfindung. Vielleicht hat der Hochwälder auch nur als erster literarische Topoi gesetzt (Jesuiten und Guaraní gut, Bandeirantes und Höflinge in Europa böse) die sich seitdem durch die Literatur ziehen. Lange Zeit nach der Aufklärung galten nämlich die Jesuiten generell als "böse" und womöglich war er es, der in Bezug auf Südamerika das erstmals hinterfragt und umgedreht hat. Das ist jetzt persönliche Spekulation und hat natürlich nichts im Artikel verloren. Die Tatsache allerdings, dass mehrere seriöse Texte einen Bezug zwischen Hochwälder und dem Film "The Mission" herstellen, sollte uns genügen das im Artikel zu erwähnen, bis wir eine eindeutige Quelle finden, die dies glaubwürdig widerlegt. Und die beiden Texte, die 2011 zu Hochwälders 100. Geburtstag erschienen sind (Religionsredaktion des ORF, Die Presse) wirken nicht so, als ob dort Wikipedia eine Quelle gewesen wären. --El bes (Diskussion) 11:53, 27. Jun. 2012 (CEST)
- P.S.: Hier noch eine Quelle aus Berlin (Nachtkritik.de), wo explizit geschrieben wird: „Auf der Basis von Hochwälders Stück "Das Heilige Experiment" enstand 1986 Roland Joffés Film "Mission" mit Robert de Niro und Liam Neeson.“ --El bes (Diskussion) 11:58, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Und wenn es noch so viele Journalisten voneinander abschreiben: Es ist und bleibt falsch. Lies dir die Inhaltsangabe durch und nenne mir auch nur eine einzige Szene aus dem Drama, die im Film vorkommt. Wenn überhaupt, kann es sich um die von dir genannten Topoi handeln, aber zu sagen, "The Mission" sei eine Verfilmung von "Das heilige Experiment", ist ungefähr so sinnvoll wie zu behaupten, "Schindlers Liste" sei eine Verfilmung des Tagebuchs der Anne Frank. Zudem: Wenn das Drama wirklich die Quelle für den Film wäre, könnte der Film das ja kaum verschweigen, ohne mit dem Urheberrecht in Konflikt zu kommen. Von urheberrechtlichen Konflikten ist mir aber nichts bekannt; auch die IMDb weiß nichts von einer Hochwälder'schen Vorlage. Ich habe das Drama gelesen und fände es bedauerlich, wenn Wikipedia hier zur Verbreitung von Irrtümern beitragen würde, nur weil sie von irgendwelchen Journalisten kolportiert wurden. -- Schneid9 (Diskussion) 12:38, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Von mir aus können wir es aus der Infobox rauslöschen, weil eine wirkliche Verfilmung des Theaterstücks ist es sicher nicht. Die Passage im Fließtext sollte man lassen, weil die ist eh sehr vorsichtig formuliert. --El bes (Diskussion) 13:04, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Und wenn es noch so viele Journalisten voneinander abschreiben: Es ist und bleibt falsch. Lies dir die Inhaltsangabe durch und nenne mir auch nur eine einzige Szene aus dem Drama, die im Film vorkommt. Wenn überhaupt, kann es sich um die von dir genannten Topoi handeln, aber zu sagen, "The Mission" sei eine Verfilmung von "Das heilige Experiment", ist ungefähr so sinnvoll wie zu behaupten, "Schindlers Liste" sei eine Verfilmung des Tagebuchs der Anne Frank. Zudem: Wenn das Drama wirklich die Quelle für den Film wäre, könnte der Film das ja kaum verschweigen, ohne mit dem Urheberrecht in Konflikt zu kommen. Von urheberrechtlichen Konflikten ist mir aber nichts bekannt; auch die IMDb weiß nichts von einer Hochwälder'schen Vorlage. Ich habe das Drama gelesen und fände es bedauerlich, wenn Wikipedia hier zur Verbreitung von Irrtümern beitragen würde, nur weil sie von irgendwelchen Journalisten kolportiert wurden. -- Schneid9 (Diskussion) 12:38, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Einverstanden. Über den Drehbuchautor Robert Bolt gibt es eine Dissertation von Sabine Prüfer, in der, soweit ich es der Snippet-Ansicht bei Google Books entnehmen kann, auch auf die Quellen von "The Mission" eingegangen wird. Anscheinend kam der Produzent des Films, Fernando Ghia, durch Hochwälders Stück auf die Idee, einen Film zum Thema Jesuitenmission in Südamerika zu produzieren, und er beauftragte Bolt mit dem Drehbuch. Zentrales Motiv sollten die Iguazú-Wasserfälle sein (die bei Hochwälder keine Rolle spielen). Ob Bolt Hochwälders Stück überhaupt gekannt hat, müsste man mal bei Prüfer nachlesen. -- Schneid9 (Diskussion) 16:16, 27. Jun. 2012 (CEST)
- Inzwischen habe ich das Buch von Prüfer eingesehen. Es enthält zum Thema leider nicht sehr viel mehr, als auch schon aus der Snippet-Ansicht hervorging: Der Produzent Fernando Ghia [1935–2005] hatte als junger Mann (also wahrscheinlich in den 1950er Jahren) Hochwälders Heiliges Experiment gesehen und war von der Thematik beeindruckt gewesen; “the whole period and setting of colonial expansion in South America lodged firmly in his mind for many years” (S. 145, Fußnote 2). Konkreter Auslöser für das Filmprojekt war aber erst eine Titelgeschichte im Time Magazine von 1973 (es dürfte sich um die Ausgabe vom 23. April 1973 über die Jesuiten gehandelt haben). Ghia wandte sich an den Drehbuchautor Robert Bolt, mit dem er kurz zuvor bei dem Film Lady Caroline Lamb (1972) zusammengearbeitet hatte, und bereiste mit ihm die Schauplätze, die im Film eine Rolle spielen sollten, insbesondere die Iguazú-Wasserfälle, von denen Bolt sehr beeindruckt war. Der erste Entwurf des Drehbuchs (Guarany) lag 1976 vor, blieb jedoch aus finanziellen Gründen acht Jahre liegen. 1984 stieg der britische Produzent David Puttnam in das Projekt ein und beauftragte Roland Joffé mit der Regie. Joffé und Bolt überarbeiteten daraufhin das Drehbuch noch mehrere Male, wobei manche von Bolts ursprünglichen Ideen verlorengingen (S. 145f.). Unklar bleibt, ob Bolt und Joffé das Stück von Hochwälder kannten; “the play obviously cannot be regarded as the film’s main source”, schreibt Prüfer (S. 153), allerdings sei der Fokus derselbe: “the play’s main focus lies with the very personal issue of the Jesuit priests’ moral dilemma [...] as well as the pressures and necessities of the kind of Realpolitik pursued by their superiors” (S. 152f.). In diesem Punkt, der Darstellung des “Jesuit dilemma”, sei Hochwälders Stück “not only the most influential portrayal but also the basis of the common contemporary view of these events” geworden (S. 149, Fußnote 27). Das entspricht ziemlich genau dem, was du oben über Topoi geschrieben hast. In Thematik und Sichtweise ist The Mission also definitiv vom Heiligen Experiment beeinflusst, aber man kann nicht wirklich von einer Adaption reden. -- Schneid9 (Diskussion) 21:56, 14. Jul. 2012 (CEST)