Diskussion:Munster (Haut-Rhin)

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von W-j-s
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Ist in einem deutschen Fließtext wirklich notwendig, aus Gründen überbordender politischer Korrektheit, den Ort mit u statt ü zu schreiben? Wir schreiben auch "Menü" und nicht "Menu", um das französische Wort korrekt auszusprechen. Münster ist die korrekte deutsche Re-Transkription des Wortes Munster, damit ein Deutscher den amtlichen Ortsnamen auch korrekt spricht. Munster wiederum ist die französische Transkription von Münster, damit der aus dem Deutschen stammende Name des Ortes von einem Franzosen korrekt gesprochen wird.

Mit der deutschen Schreibweise Munster aber lese ich ein u - was auf Französisch aber zu Mounster führen würde.

Aber gut, diese Diskussion wurde hier tausendfach geführt und die Jakobiner haben in de.wikipedia.org gesiegt. Übrigens mit ein Grund, weswegen ich bei diesem Projekt nur noch sporadisch mitarbeite. --W-j-s 12:28, 13. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Im Prinzip ist es nachrangig, welche Konvention gewählt wird. Ich selbst habe auch meine Präferenzen, aber eigentlich sollte es uns am wichtigsten sein, dass die Inhalte stimmen und nachvollziehbar sind. - Ich bin allgemein für die im deutschsprachigen Raum bzw. im internationalen Kontext gängigere Bezeichnung. Dies führt mal zur deutschen Bezeichnung, z.B. Prag, Moskau etc. statt Praha, Moskva und so weiter, mal zur autochthonen Bezeichnung, z.B. Zagreb statt Agram, Bratislava statt Pressburg. Auch sollte man aus den gleichen Gründen m.E. z.B. Cluj Klausenburg oder Sibiu Hermannstadt vorziehen. Die Eindeutschungsprozesse in der Wikipedia finde ich unangenehm (siehe Artikel Donau). Bei vielen kleinen Orten, gerade auch elsässischen Orten, ist es wohl schwieriger herauszufinden, was die gängigere Bezeichnung ist. Gerade bei stark verfremdeten Bezeichnungen ist vielleicht die französische Bezeichnung gängiger und daher angebrachter (z.B. Cernay statt Sennheim). Wenn ich auch ansonsten kein Fan geschriebener Mundart bin, finde ich auch die Angabe der Aussprache des Ortsnamens im lokalen Dialekt sinnvoll (kann zum Beispiel zeigen, dass die frz. Bezeichnung an die Mundartaussprache angelehnt worden ist). Ganz schwierig wird`s bei Orten wie Reichenweier/Riquewihr oder Rappoltsweiler/Ribeauville: handelt es sich um leichte Abwandlungen der dt.spr. Version oder um eher eigenständige frz.spr. Versionen? Vor all diesen Hintergründen ist es eigentlich schwierig, sich auf eine Konvention zu einigen. --Tt 18:41, 14. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Es geht nicht m.E. nicht mehr um gängige Bezeichnungen. Wikipedia hat nämlich ein Problem: Wikipedia ist mittlerweile stilbildend, auch wenn sie es nicht sein will. Sie hat Brockhaus und Co. als Standardnachschlagewerk abgelöst. So wie etwas in Wikipedia geschrieben wird, so wird es sich binnen kurzer Zeit im deutschen Sprachraum durchsetzen. Wikipedia ist jetzt das Maß aller Dinge und die Referenz - nolens volens zwar, aber wie der erfundene Vorname zu Guttenbergs demonstriert hat, ändert es nichts am Umstand, dass sie es ist. --W-j-s 00:38, 26. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Noch ein Nachtrag: Elsässisch ist eine anerkannte Regionalsprache und nicht nur ein lokaler Dialekt - übrigens des deutschen. Mit der Übernahme der französischen Schreibweisen demonstrieren deutsche Schreiber übrigens meines Erachtens vor allem ihre Verachtung der regionalen Identität des Elsass. Ich bin deshalb übrigens ein Fan geschriebener Mundart, weil ich an mir selbst schon öfters die Arroganz der Standardsprecher erfahren musste, die sich mir, weil ich Dialekt sprach, überlegen fühlten.
Riquewihr ist übrigens eindeutig vom Elsässischen abgeleitet. Es heißt ja Richewih'r mit hartem ch, wie in norddeutscher Aussprache von Hamburg, so dass daher die französische Umschrift das q (also k) statt eines weichen 'j' benutzt, um die Lautung einigermaßen korekt hinzubekommen, da ja Französisch das harte ch fehlt. --W-j-s 15:43, 20. Jun. 2010 (CEST)Beantworten