Diskussion:Neubau des Deutschen Reiches

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Praetor in Abschnitt Bewertung
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Bewertung

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Die in dem Artikel abgegebene Bewertung finde ich unzutreffend.

Die Fragestellung „aktuell oder veraltet“ (aus heutiger Sicht) erscheint mir irrelevant. Es handelt sich um eine politische, nicht eine philosophische Schrift. Deshalb kommt es auf die Aktualität zum Erscheinungszeitpunkt (1924) an. Aus heutiger Sicht könnte man allenfalls fragen, in welchem Maße seine Vorschläge in die spätere Entwicklung eingeflossen sind und wie dieser Einfluß zu bewerten sei. Und da sieht die Bilanz eigentlich ganz gut aus. Die von ihm geforderte politische Erziehung der Jugend in der Schule, der Beamtenschaft, der Parlamentarier und auch der Arbeiter- und Unternehmerschaft sind weitgehend in seinem Sinne umgesetzt. Ebenso die von ihm geforderte Flexibilisierung der Beamtenschaft und der Arbeiterschaft (einschließlich deren „Demarxistifizierung“).

Seine Kritik, daß die Justiz (bzw. das Rechtssystem) den Einzelnen nicht als bloßes Objekt, sondern als Subjekt betrachten müsse, ist zum Beispiel in die Entwicklung des Strafprozeßrechts eingeflossen, wo es wesentlich darum ging.

Sein Bekenntnis zu „Eigentum verpflichtet“ ist Verfassungstext geworden (bzw. geblieben) und damit eigentlich „topaktuell“.

Und seine Kritik am „Steuerbolschewismus“ wird (mit etwas veränderter Wortwahl und ohne ihn zu nennen) bis heute diskutiert.

Seine Ausführungen zur Währung schließlich erscheinen mir nicht besonders erhellend, machen aber so viel deutlich, daß Geldtheorie immer etwas „mystisch” ist und Währungsmanipulation ein sehr effizienter Weg, einen Staat, ein Volk auszuplündern (topaktuell++).

Für den Vorwurf unterschwelliger revanchistischer oder gar imperialistischer Gelüste gibt der Text nun rein gar nix her. Es geht ihm ja gerade darum, das Volk für die (wie wir wissen, realen) Gefahren der Weltlage zu sensibilisieren, darauf hinzuweisen, daß ein Verzicht auf Politik nicht vor deren Folgen schütze (erscheint mir zutreffend) und darauf hinzuwirken, daß das deutsche Volk diese Gefahren ohne große Katastrophen bestehen kann, was leider nicht gelungen ist.

Ich würde eine Bewertung (unter Anführung der genannten Punkte) etwa unter den Tenor setzen: „Er hat die Zeichen der Zeit erkannt (fand aber leider nicht rechtzeitig genug Gehör)“. --Praetor (Diskussion) 19:48, 24. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

  • Nachtrag: Vielleicht könnte man die „Bewertung“ auch ganz löschen. Von einem Lexikoneintrag zu einem Buch erwarte ich etwas zum Inhalt, ggf. zu diskutierten Deutungen, zu Enstehungs- und Wirkungsgeschichte, zum (in Bezug genommenen) Kontext, aber eigentlich keine Belehrung darüber, wie gut oder böse oder „nazi“ es ist. Wenn sich hier kein Widerspruch regt, werden ich den Abschnitt wohl irgendwann löschen. --Praetor (Diskussion) 02:09, 31. Jul. 2012 (CEST)Beantworten