Diskussion:Nirwana/Archiv/2006

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Wissling in Abschnitt Textstelle
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Warum ist alles Weltliche nur eine Täuschung?

Warum ist alles Weltliche nur eine Täuschung? Ich mein wenn alles eine Täuschung ist, wo ist dann der Sinn an dieser Täuschung? Erinnert mich ziemlich an den Film Matrix. Irgendwie unheimlich. --Buzzom 22:12, 28. Jan 2006 (CET)

Hallo Buzzon,
das Problem liegt hier in der Wortwahl "Weltlich", da es viel mehrere Bedeutungen besitzt. Das alles Weltliche eine Täuschung ist bezieht sich auf den Begriff "Welt" in seiner ursprünglichen Bedeutung. Dies wird im Artikel Welt sehr gut dargestellt:

Die Welt (griech. Kosmos, latein. mundus) ist ein historisch bedingter Begriff und umfasst in der breitesten Definition alles uns Bekannte. Im Gegensatz zum vergleichsweise exakt definierbaren Begriff der Erde (griech. Geos), umfasst die Welt damit die Gesamtheit dessen, was wahrnehmbar ist. Diese Wahrnehmung ist jedoch rein subjektiv bestimmt, was je nach dem individuellen Erkenntnisumfang und besonders dem dabei bestimmenden Kulturkreis zu unterschiedlichen Ansichten darüber führte, was die Welt umfasst.

Die Täuschung besteht darin, die Gegenstände der eigenen subjektiven Welt (also Weltliches) für die Realität oder die tatsächliche Wirklichkeit zuhalten. Mit Matrix hat es nicht viel zu tun, da dort eine virtuelle Realität vorgegaukelt wird.
-- Mi.Fe 17:07, 2. Feb 2006 (CET)

Auch das Wort "Täuschung" verdient hier einen Kommentar. Es bedeutet nicht, dass die Dinge dieser Welt nur vorgetäuscht seien. Mi.Fes Wort von der subjektiven Welt bedeutet nämlich: die Welt, die wir wahrnehmen. Und diese Wahrnehmung ist eingeschränkt, unter vielem anderem auch durch die Auswahl der uns verfügbaren Sinne und deren spezifischer Arbeitsweise. Wir neigen dazu, diese unsere Wahrnehmung für das vollständige Bild der Welt zu halten, und alleine das ist schon eine Täuschung. Man könnte das wesentlich vertiefen, aber ich hoffe, es wurde andeutungsweise klar, worauf ich hinaus will. --Kursch 22:01, 2. Feb 2006 (CET)

Man kann die Begriffe des Buddhismus nicht wirklich "für sich" verstehen, sondern nur im Kontext der gesamten Lehre. Letztlich geht es beim Nirvana wie im gesamten Buddhismus um das "Loslassen" und sich befreien vom Anhaften an Konzepte: Dies ist der Baum, Das Haus, der Ausländer, der ist schlecht, und das ist so und so und nicht anders. Es ist unser Geist, der das Für und Wieder erschafft, bzw. Gut und Schlecht, also "die Welt", bzw. das weltliche. Durch Konzeptualisierung von Sinneseindrücken wird diese Welt geformt wodurch Unfreiheit und Leiden entstehen, eigenes und das anderer. Weil wir an den Ideen hängen, entstehen die drei "Gifte"; Gier, Haß und Verblendung. Buddhistische Praxis strebt die Befreiung hiervon an und setzt die beiden grundlegenden Wahrheiten entgegen: Nichts existiert unabhängig und allein für sich; zugleich ist alles in einem ständigen Wandlungsprozess begriffen. Objekte, sowohl gedachte wie physisch existierende sind real und zugleich sind sie es auch nicht, denn sie entstehen, haben eine Dauer und vergehen wieder, und sind zugleich immer gebunden an das Ganze. Dies wirklich erfahren, also intuitiv und sinnlich spüren und nicht nur gedanklich konstruieren ist eine Art von Erleuchtung. Das bedeutet jedoch nicht, das "die Welt" irreal, also nicht existent ist. Leerheit bedeutet "Leer vom eigenen Sein". In der Aussage des Herz-Sutra "Form ist Leerheit und Leerheit Form, Form ist wirklich Leerheit und Leerheit wirklich Form" kommt dies zum Ausdruck. Verwirklichung bedeutet auch, dass die Wahrnehmung der Lehrheit ständig präsent ist bzw. präsent sein kann, auch wenn man sich in der konzeptuellen Welt befindet. Eigentlich gibt es nicht diese zwei Welten, sondern nur die Fähigkeit unseres Geistes, sich in verschieden Formen von Wachheit zu bewegen. Im Mahayana verzichtet der Bodhisattva auf die Vervollkommnung der eigene Verwirklichung um stattdessen "alle leidenden Wesen" zu befreien bzw. gemeinsam mit allen zu erwachen. Hierzu muß er sich ihnen zuwenden und damit im Raum der Konzeptualisierung bewegen. Nirvana kann als idealisierter Zustand der Freiheit im Buddhistischen Sinne verstanden werden. Gruß -- Manu 10:18, 29. Aug. 2007 (CEST)

Textstelle

Weiss nicht ob das hier reinpasst, aber die Textstelle "Nirvana handelt nicht, denkt nicht und will nicht, sondern es ist einfach da als erfüllende Sicht der absoluten Wirklichkeit, als" aus "Was Nirvana nicht ist" klingt genau nach dem Gegenteil, was eigentlich ausgesagt werden will. Das ist jetzt eine grammatikalischer Teufelskreis würde ich mal sagen, denn das oben beschriebene "denkt, handelt, will nicht.." benötigt ja ein Objekt, dass eben etwas tut. Ich denke "Nirvana ist nichts, das handeln, denken oder wollen kann, da es als solches nicht existiert." klingt und trifft es besser. Nur so als Einwurf (: -- David

Da geb ich dir recht. Die von dir reklamierte Aussage ist miserabel formuliert, um etwas auszudrücken, was ich daraus nur entfernt erahne. Beinah' hätte ich es schon mal ersatzlos gelöscht, bekam dann - wegen besagter Ahnung - doch wieder Bedenken, wollte mir was Besseres ausdenken und hab's am Ende wieder vergessen. Deine Formulierung bringt den Fortschritt: Nirvana ist kein Objekt, das irgend etwas tun, wollen oder denken könnte. Darum gings. So, hoffentlich vergesse ich nicht wieder, damit in den Artikel zu gehen. --Kursch 20:50, 2. Dez. 2006 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Wissling 11:57, 1. Dez. 2008 (CET)