Diskussion:Opioidrezeptoren

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Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von Skopien in Abschnitt Review von 23. Juli bis 23. Sept 2024
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Review von 23. Juli bis 23. Sept 2024

[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel wurde vollständig neu geschrieben. In der vorherigen Version enthielt er lediglich zwei Einzelnachweise und war im Wesentlichen unbelegt und inhaltlich mangelhaft. Die dargestellte Systematik folgte einer Nomenklatur, die schon lange nicht mehr zeitgemäß ist. Die neue Version ist relativ kurz gehalten. -131.173.147.76 17:12, 23. Jul. 2024 (CEST)Beantworten

Hallo IP, ich hab gerade mal rein gelesen, da sind mir folgende Dinge aufgefallen. Ich hoffe ich komme demnächst noch zum Rest:
  • Geschichte, finde ich grundsätzlich immer spannend, ist aber nicht das das wichtigste. Ich würde sie eher ans Ende stellen. Vielleicht besser Forschungsgeschichte nennen, in Abgrenzung zur Phylogenie.
  • Ist denn zu erwarten, dass die vier Haupttypen in absehbarer Zeit eigene Artikel bekommen? Wenn nicht würde ich auch keine Rotlinks machen. Weiter unten werden die ja dann erklärt.
  • Sind die Namen der Gene so wichtig, dass sie schon in der Einleitung fallen müssen? Ich finde, dass das derzeitige Abkürzungsgewitter den Lesefluss eher stört.
  • Die Rezeptoren werden in den Neuronen des peripheren und zentralen Nervensystems exprimiert, wo sie durch prä- und postsynaptische Hemmung für eine abgeschwächte Erregungsübertragung sorgen. Gilt das grundsätzlich? Oder besonders für Schmerz weiterleitende Neuronen oder andere Gruppen?
  • Die Angabe auf welchem Chromosom die Gene jeweils liegen finde ich etwas willkürlich. Wenn man es überhaupt angibt könnte man auch gleich die passende Region angeben. Ansonsten reicht vielleicht die Info, dass sie alle auf verschiedenen Autosomen sind.
  • Die vier Hauptformen zählende Familie der Opioidrezeptoren existierte bereits vor 450 Millionen Jahren im Ordovizium. Das halte ich für unklar. Gab es damals schon alle vier Hauptformen, oder erst eine Stammform? Und was bedeutet 450 Mio Jahre in Bezug auf den Stammbaum? Vor der Aufteilung der Mehrzeller? Findet man die in allen Tiergruppen alle vier jeweils mit einem Gen? Oder gibt es auch Tiere mir nur 2 oder 10 Genen?
  • Diese Rezeptoren verhalfen Tieren in einer einst hoch aggressiven Umwelt zu erhöhten Überlebenschancen. Das gilt eigentlich grundsätzlich für alles, was die Evolution an nützlichem hervorgeholt hat. Als Binse sollte man das weg lassen, es sei denn man könnte erklären wie genau das funktioniert hat. Gegebenenfalls "manche Autoren vermuten, dass...(Einzelnachweise)"
Insgesamt liest sich das jedenfalls spannend genug, dass ich mir den Rest auch noch anschauen will. --Skopien (Diskussion) 13:38, 8. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Hallo Skopien, ich danke dir für die qualifizierten Anmerkungen.
  • Traditionsgemäß steht die Geschichte in chemischen Artikeln vorn, in medizinischen hinten. Rezeptoren zählen zur Biochemie. Ich mische mich in die Gliederungspositionierung nicht ein.
  • Genbezeichnungen können aus der Einleitung entfernt werden.
  • In der englischen Version gibt es zu den Haupttypen seit 2007 eigene Artikel. Da die Lemmata wichtig sind, sind die Rotlinks hinzunehmen. Ich hatte allerdings bislang nicht vor, die Artikel selbst anzulegen. Erklärt werden hiesig nur molekularstrukturelle Beziehungen.
  • Den Satz zur Expression habe ich wörtlich aus der Dissertation von Nadine Frölich (2012), Seite 6, kopiert. Er gilt grundsätzlich.
  • Die passende chromosomale Region steht in den Einzelnachweisen und kann nachgeliefert werden.
  • Es gab damals schon die ausdifferenzierten Hauptformen. Ich halte die jetzige Formulierung für eindeutig. Aus der Literatur (Dreborg 2008, übersetzt): Mithilfe der relativen Datierung haben wir festgestellt, dass sich die Opioidrezeptoren zusammen mit ihren benachbarten Familien in den beiden Tetraploidisierungen zu Beginn der Wirbeltierevolution ausgebreitet zu haben scheinen, was darauf hindeutet, dass das Quartett der Opioidrezeptoren bereits bei der Entstehung der Kieferwirbeltiere vorhanden war. […] Nach Verdoppelungen des gesamten Genoms kommt es häufig zu einem umfangreichen Genverlust. Viele Genfamilien, die bei den beiden Tetraploidisierungen expandierten, haben nur noch zwei oder drei statt vier Mitglieder. In der Familie der Opioidrezeptoren sind alle vier Mitglieder in den meisten Wirbeltierlinien erhalten geblieben, was auf wichtige Funktionen hinweist. [… ] Unsere Studie zeigt, dass alle vier Opioidrezeptortypen in den wichtigsten Abstammungslinien der knöchernen Wirbeltiere vorkommen und dass das Quartett in den beiden Tetraploidisierungen zu Beginn der Wirbeltierevolution gebildet wurde. Daraus ergibt sich, dass der NOP-Rezeptor aus evolutionärer Sicht ein gleichberechtigtes Mitglied der Opioidrezeptorfamilie ist. Das bedeutet auch, dass bereits die ersten Kieferwirbeltiere alle vier Opioidrezeptor-Gene besaßen. Es wurde ein früher Ursprung der Opioidpeptide vermutet, und der Zeitpunkt dieser Verdoppelungen deutet darauf hin, dass zumindest einige von ihnen in 2R entstanden sein könnten. Detaillierte Untersuchungen der chromosomalen Lage sollten zur Klärung dieses Bildes beitragen, obwohl mehrere chromosomale Umlagerungen die Situation für die Opioid-Präpropeptid-Gene komplizierter machen als für die Rezeptorgene. Auf jeden Fall zeigen diese Beobachtungen, dass das Opioidsystem der Wirbeltiere bereits vor der Entstehung der Kieferwirbeltiere vor ~450 Millionen Jahren recht komplex war, und dass sich die Rezeptoren bei den basalen Wirbeltier-Tetraploidisierungen mindestens vervierfacht haben.
  • Es sind in Säugetieren und vielen anderen Wirbeltieren nur vier Gene bekannt. Dazu Dreborg (2008): Mit Hilfe von Genomsequenzierungsprojekten konnten wir bei den meisten der untersuchten Arten vier Opioidrezeptoren nachweisen. Der Zebrafisch hat eine zusätzliche Kopie des Delta-Rezeptor-Gens und Medaka hat Duplikate sowohl des Delta- als auch des Kappa-Rezeptor-Gens. Die zusätzlichen Kopien sind wahrscheinlich das Ergebnis einer dritten Duplikation des gesamten Genoms (3R), die früh in der Evolution der Strahlenflosser stattfand. Das Auftauchen der Gene beginnt mit den Kieferlosen (Agnatha). Gemäß Tabelle1 in Zhai und Wang, Evolutionary Bioinformatics 2023, ist im Meerneunauge der MOR nachgewiesen, die Suche nach KOR und DOR fiel neagtiv aus. Bemerkenswert ist, daß Opioidpeptide in Schwämmen nachgewiesen wurden (Carroll 2010).
  • Binsen werden entfernt. Die Wichtigkeit der Opioidrezeptoren für die Lebewesen erkennt man daran, dass keines dieser Gene verschwunden ist.
Anpassungen werde ich erst später en bloc durchführen. - 131.173.147.179 21:01, 9. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Bezüglich der Phylogenie bin ich noch auf dieses paper von 2018 gestoßen. Da geht es auch um die Frage, ob Opioid-Systeme in Arthropoden und Molusken vorkommen. Kurzgefasst ist die Antwort unklar. Vor dem Hintergrund weiß ich nicht, ob die Info zu dem Schwamm im Artikel nicht mehr verwirrt als hilft. Denn so wie es da steht suggeriert es eigentlich, dass Schwämme (mindestens der eine) auch Opioid-Systeme haben. Es könnte aber auch ein Stoff sein, der sich als Abwehrstoff gegen Wirbeltier-Prädatoren entwickelt hat, oder aus ganz einem anderen Grund.
Schau mal, ob Du mit meinen Änderungen einverstanden bist. Und besonders, ob es inhaltlich korrekt ist. Ich denke schon, aber Kontrolle ist besser. --Skopien (Diskussion) 20:50, 3. Sep. 2024 (CEST)Beantworten
Der Satz zum Schwamm legt nicht nahe, daß er selbst über Opioidrezeptoren verfügt. Gleichwohl kann man ihn mit der Begründung entfernen, daß er nicht zum Kern des Themas gehört. Die Überschrift Forschungsgeschichte finde ich nicht gut, weil die Nomenklatur sich geschichtlich entwickelt hat, nicht aber erforscht wird. Warum schreibst du „vermutlich“? Ich halte das für unpassend, da ich die Verhältnisse als auf wissenschaftlichem Konsens beruhend ansehe. Ich empfand die Bearbeitung nicht als Verbesserung.--131.173.147.179 16:56, 5. Sep. 2024 (CEST)Beantworten
Ich schreibe "vermutlich", weil es gute wissenschaftliche Praxis ist, Annahmen nicht als Fakten darzustellen. Die Autoren machen das selber ja auch so, wenn sie schreiben :"Both the opioid and the NPBW receptor families seem to have expanded in the time period coinciding with the tetraploidizations in early vertebrate evolution." Wenn Du das als Konsensmeinung darstellen willst müsste halt dargestellt werden, dass es Konsens ist. Wenn man ein paar Reviews oder ersatzweise mehrere Paper von verschiedenen Gruppen findet ginge das wohl, müsste dann auch so belegt werden. Ich hab einen Konsens nicht gesehen. Vielleicht stecke ich da nicht genug im Thema drin. Forschungsgeschichte steht im Gegensatz zur Naturgeschichte, also das, was Du als Phylogenetik bezeichnet hast. Nomenklatur ist durchaus auch Teil der Forschung, ich sehe da keinen Widerspruch.
Wenn der Schwamm Opiode hat, oder Wirkstoffe, die an OR binden, dann halte ich es für nicht fernliegend, dass Leser meinen, dass es dann auch OR in dem Tier geben müsste. Dieses Missverständnis sollte vermieden werden. Generell hab ich aber den Eindruck, dass Du von Deinem Text schon sehr überzeugt bist und mögliche Probleme, die ich sehe, nicht als solche erkennen kannst. Von daher macht es wohl wenig Sinn, wenn ich mich hier weiter einbringe. Ich bin dann hier raus. --Skopien (Diskussion) 14:59, 7. Sep. 2024 (CEST)Beantworten