Diskussion:Optische Zeitbereichsreflektometrie
Vor- und Nachlauffaser
[Quelltext bearbeiten]Hätte folgenden Zusatz:
Das Licht bewegt sich in einem Lichtwellenleiter vorwiegend im Kern der Faser. Der eingekoppelte Laser lässt sich nur schwer direkt auf den Kern der Faser fokussieren. Das liegt vor allem an Unebenheiten des Messsteckers oder winzigen Luftschlitzen der Kupplungen.
Der Laser trifft eher in einem steilen, stark gebrochenen Winkel auf die Faser und wird erst einmal sehr stark zwischen Coating und Kern hin- und hergebrochen, bis er nach etwa 100 Metern im Kern der Faser läuft.
Diese Brechungen des Lasers verursachen Reflektionen, die als hohe Dämpfungen oder gar Quetschungen des Kabels fehlinterpretiert werden können. Darum verwendet man sog. Vorlauffasern, Fasern (in der Regel 100m lang) die zwischen Messgerät und Messstrecke gehängt werden um die oben beschreibenen Reflektionen genauer orten zu können.
Nach 100m durch die Vorlauffaser hat sich das Licht soweit "beruhigt", dass man es jetzt problemlos in die zu messende Faser einkoppeln kann.
Am Ende des Kabels gibt es an der Grenze zwichen Faser und Luft eine sehr starke Reflektion, die, die Beurteilung von Spleißen und Steckern am Kabelende fast unmöglich macht. Aus diesem Grund wird am Ende des Kabels eine sog. Nachlauffaser angehängt (in der Regel 100m lang), die diese Endreflektion nach hinten verlagert. Stattdessen sieht man in der Grafik der Messung einen Ausschlag dort, wo die Nachlauffaser hängt und kann somit das Kabelende fast zentimetergenau ausfindig machen und beurteilen.
Glasfaserleitungen in öffentlichen Gebäuden in Bayern müssen nach der ComNet Bayern (Verordnung über das Verlegen, Anschließen, Messen und Betreiben von Netzwerkeinrichtungen und -kabeln) entweder mit 100m Vor- und 100m Nachlauffaser gemessen werden, um Anfang und Ende der Leitung in einer Messung zu sehen und beurteilen zu können oder nur mit 100m Vorlauffaser, dann aber von beiden Seiten um Anfang und Ende der Leitung in zwei Messungen sehen und beurteilen zu können.
Bilder einer OTDR-Messung werden nachgereicht.
--Hölzl • @ 16:27, 18. Jan. 2008 (CET)