Diskussion:Oskar Martini
Position als Beauftragter für das Wohlfahrtswesen
[Quelltext bearbeiten]Diese Bezeichnung ist unklar und ungenau. Soll das ein Amt innerhalb der Partei sein, eine Funktion innerhalb der Verwaltung der Gemeinde? Die Staatsverwaltung ist sicherlich nicht gemeint, da diese separat geführt war während des NS in HH. Überdies ist unklar, wieso er persönlich Entscheidungen über Sterilisationen und Behinderten-Verlegungen getroffen haben soll (am Schreibtisch vermutlich vor allen Dingen?), wo doch Gesundheit anscheinend nie zu seinem eigentlichen Ressort oder Dezernat gehört zu haben scheint. Ferner befremdet mich der Ausdruck bezüglich Differenzen mit "Gremien" der NS-Führung im Text, wo doch allgemein überall und immer das Führerprinzip durchgesetzt worden sein soll und hoch gehalten wurde. Welche "Gremien" sind hiermit also gemeint? Gauleiter und Reichsstatthalter oder die sogenannte Reichsstatthalterei in Hamburg sind keine Gremien gewesen, soweit ich es verstehe. Merkwürdig mutet auch der Begriff "Stadtrat" an. Soll das ein Ratsmitglied oder Ratsherr gewesen sein in dem Stadtparlament, welches nicht mehr gewählt wurde? Es ist erklärungsbedürftig! Dass die drei Titel Präsident, Senator und auch Beigeordneter für die Sozialverwaltung tatsächlich von O. Martini im NS geführt wurden, kann ich aus der Einsicht von Unterlagen bestätigen. Es ist auch klar, dass er mit Kollegen außerhalb Hamburgs, darunter heute eindeutig als Massenmörder indentifizierte Personen, zusammengearbeitet hat und mit Personen im Deutschen Gemeindetag und in Ausschüssen mitgearbeitet hat, ist auch klar. Ebenso, dass er mit Sicherheit vieles mitbekommen und gewusst haben muss oder auch selbst beteiligt war, was kritisch zu sehen ist. Das kann bei seinem komplesen Aufgabengebiet nicht anders gewesen sein. Aber die persönliche Verantwortung, das persönliche Anordnen von Tötungen und Abzeichnen von Transportlisten, Sterilisationsverfügungen etc., so etwas müsste dann schon tatsächlich belegbar oder zumindest durch Zeugen und ausreichende Indizien nachgewiesen sein. Nur die allgemeine Mitverantwortung vom Fachgebiet her ist mir dafür zu wenig. Zumal ja in vielen Belangen Überschneidungen und Schnittmengen mit anderen Sachgebieten anzunehmen und erkennbar sind. Ein Senator war ja selten allein für alles verantwortlich, denke ich, sondern musste sich abstimmen und sondieren und erspüren, was angesagt, was durchzusetzen war, was erwartet wurde, was akzeptiert wurde oder auch nicht. Sehr brisante Sachverhalte konnte man vielleicht später noch verschweigen und vertuschen. Was geredet und was getan wird, kann sich unterscheiden. Ich lese den Artikel bisher nicht so, dass Martini von sich aus ein besonders radikaler und engagierter Verfechter aus eigener Initiative gewesen wäre. Gänzlich unbelastet wird und kann er aber kaum gewesen sein. --~~ --Frankenschüler (Diskussion) 15:14, 7. Jul. 2023 (CEST)