Diskussion:Osterhausen (Begriffsklärung)

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Ein paar Korrekturen:

Hans-Georg, Sohn des Melchior, lebte von 1615 bis 1664 (u.a. Kirchenbuch Gatterstedt). Er ist nicht identisch mit diesem Hofmrarschall. Dieser lebte von 1578 bis 1627 und war ein Sohn, wie der oben erwähnte Melchior, von Hans Georg auf Gatterstedt (1545 - 1603, dessen Grabstein heute noch in der Stadtkirche vo Freyburg a.d. Unstrut zu sehen ist. Dort war dieser Hans Georg kursächsicher Amtshauptmann. Er erwarb 1581 die Rudelsburg mit umliegenden Orten, die seine Urenkel im Jahr 1674 verkauften. Die Familie von Osterhausen mit dem Ort Osterhausen in Sachsen-Anhalt in Verbindung zu bringen, liegt nahe, da sie seit ihrer ersten Erwähnung in 1194 in der Umgebung immer wieder vorkommt. Eine direkte urkundliche Verbindung ist mir aber nicht bekannt, was natürlich nicht ausschliesst, dass es diese gibt. Sie wird aber schwierig sein, da in der Regel solche Familiennamen erst im 12. Jahrhundert entstanden sind. (Quelle: Familienarchiv von Osterhausen mit Hunderten von urkundlichen Nachweisungen, in meinem Besitz)

Hans-Jürgen von Osterhausen, Köln


Und noch ein Nachtrag:

Bis in das 16. oder 17. Jahrhundert gab es auch in Waldeck (heute Nordhessen) einen Ort Osterhausen wie auch eine Familie von Osterhausen. Diese ist Mitte des 15. Jahrhunderts erloschen, der Ort spätestens 100 Jahre später untergegangen. Die Familie ist in vielen hessischen, waldeckischen und westfälischen Urkunden erwähnt (s.u.a. Westfälisches Uhrkundenbuch).

Zur Klärung des Begriffs gehört aber die wohl wichtigste Frage, woher der Name kommt. In der historischen Literatur herrscht die Meinung vor, dass es sich um eine fränkische Siedlung handelt, die mit der Ausweitung des fränkischen Reichs vor allem unterKarl dem Großen in der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends entstanden ist. Die Endung -hausen spricht dafür, da sie wohl im Fränkischen eine Ansammlung von Häusern=Siedlung bedeutete. Teilweise wird aber auch argumentiert, dass die germanische Gottheit Ostar in dieser Gegend besonders verehrt wurde. Dagegen spricht, dass es in entsprechender geografischer Lage andere Ortschaften in der Region mit Namen Mittelhausen, Nordhausen, Westerhausen gab und gibt. Das legt die Annahme einer großangelegten Siedlung nahe. Aber es gibt noch einen denkbaren Ansatz: Die Gegend, in der Ostergusen liegt, wurde früher Friesengau genannt, weil wohl in der Mitte des 1. Jahrtausends Friesen hier eingewandert sind. Und in Friesland gibt es südöstlich von Emden den Ort Osterhusen, der im Mittelalter als Sitz einer einflussreichen Häuptlingsfamilie große Bedeutung hatte. Wie oben erwähnt hiess unser Osterhausen in jener Zeit Osterhusa. Da mag man nun so oder so argumentieren. Interessant ist aber weiterhin, dass es in Osterhausen offenbar einen Könighof gab, in dem königliche Urkunden ausgestellt wurde. Damit könnte man auch die außerordentliche Größe der Kirche in Osterhausen erklären, die im Vergleich zu anderen Orten heute in keinem Verhältnis zum Ort steht. Das Wappen der Familie von Osterhausen trägt über dem Schild eine goldene Rose, ein Symbol, dass im Mittelalter den Königen vorbehalten war, vielleicht ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Miniterialenfamilie, die Verwalter des Königshofs handelte.

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