Diskussion:Peter Maurin
Hallo, der Artikel über Peter Maurin stammt von mir. Ich habe von Brot und Rosen/Hamburg die Erlaubnis, Teile aus ihrem Artikel zu verwenden. Die zweite Quelle ist ein Kapitel aus einem 1995 von mir veröffentlichten Buch, für das ich selbst die Urberrechte besitze. E-Mail von Brot und Rosen vom 26.4.2006:
Lieber Bernd, schön, dass Du bei Wikipedia einen Artikel über Peter Maurin einfügen willst. Gerne kannst Du dafür Texte bzw. Textausschnitte von unserer Internet-Seite oder aus unseren Veröffentlichungen verwenden. Du hast ja selbst gesagt, dass Du die Quellen angibst. Viele Grüße im Namen der Diakonischen Basisgemeinschaft Brot & Rosen, Birke Kleinwächter
Viele Grüße! Bernd Büscher
Peter Maurin Aristode Pierre Maurin wurde am 9. Mai 1877 als erstes Kind einer Bauernfamilie in Oultet, einem kleinen Ort im Languedoc/Südfrankreich, geboren. Mit 16 trat er dem Lehrorden der "Christlichen Brüdern" bei, der Schwergewicht auf einen einfachen Lebensstil, Frömmigkeit und Dienst an den Armen legte. Die Absolvierung des Militärdienstes 1898/99 unterbrach Maurins Gemeinschaftsleben. In dieser Zeit wurden ihm die Spannungen zwischen religiösen und politischen Loyalitäten bewußt. 1903 verließ er den Orden und wurde Mitglied der von Marc Sangnier gegründeten linken katholischen Laienbewegung "Le Sillon", die Kooperativen und Gewerkschaften unterstützte. 1909 emigrierte er nach Kanada. Es folgten Jahre als Wanderarbeiter, zunächst in Kanada, dann in den Vereinigten Staaten. Trotz dieser von harter Arbeit geprägten asketischen Lebensweise fand Maurin Zeit, in öffentlichen Bibliotheken theologische und soziale Werke zu lesen und langsam seine Theorien zu einer Umgestaltung der Gesellschaft zu entwickeln. Vor allem beeinflussten ihn die Denker des französischen Personalismus und ihnen verwandte Autoren (Emmanuel Mounier, Jacques Maritain) sowie der russische Anarchist Peter Kropotkin. Das Vorbild für seine „grüne Revolution“ sah er aber noch früher in der Geschichte bei den iro-schottischen Wandermönchen des Frühmittelalters verwirklicht, die in der Zeit des Untergangs des römischen Reichs Kultur und christliche Werte durch ein Drei-Punkte-Programm bewahrt hätten: 1. durch „Häuser der Gastfreundschaft“, in denen die Werke der Barmherzigkeit ausgeübt wurden, 2. durch landwirtschaftlich geprägte Gemeinschaften (die er „Farmkommunen“ oder „agronomische Universitäten“ nannte), sowie 3. durch öffentlich geführte Diskussionsrunden zur „Klärung der Gedanken“ zu allen sozial und religiös bedeutsamen Themen. Diese Gedanken verbreitete Maurin durch seine „Easy Essays“ - prägnante gedichtartige Texte, die er auf Straßen und Plätzen vortrug. 1932 traf Maurin in New York auf die katholische Konvertitin Dorothy Day, die als Journalistin zuvor für sozialistische und kommunistische Zeitungen geschrieben hatte und nach einem Weg suchte, ihre radikalen sozialen und politischen Überzeugungen innerhalb der katholischen Kirche zu leben. Gemeinsam gründeten sie zunächst die Zeitung „The Catholic Worker“, aus der eine Laienbewegung hervorging, die begann, Maurins Programm einer sozialen Umgestaltung in die Praxis umzusetzen: Häuser der Gastfreundschaft und Farmkommunen entstanden. Bis zu seinem Tod 1949 lebte Maurin in Häusern und Farmen der Catholic Worker-Bewegung. Er reiste viel, um Vorträge über das Programm der „grünen Revolution“ zu halten; die „Easy Essays“ wurden in mehreren Ausgaben und Auflagen in Buchform veröffentlicht. Über seinen Tod wurde in der New York Times und in der Vatikan-Zeitung "L' Osservatore Romano" berichtet. Das Time Magazine hielt fest, daß Peter Maurin in einem abgelegten Anzug und in einem geschenkten Grab beigesetzt wurde, ein angemessenes Arrangement für einen Mann, der "in keinem eigenen Bett geschlafen und nur Anzüge getragen hat, die ihm jemand geschenkt hatte".
Quellen
Büscher, Bernd: Die Catholic-Worker-Bewegung, in: Pax Christi - Deutsches Sekretariat (Hsg.): Wegweiser. Christliche Gemeinschaften für Frieden und Gerechtigkeit, Idstein 1995
Forest, Jim: Peter Maurin - Arbeiter, Gelehrter, Heiliger, in: Brot und Rosen - Diakonische Basisgemeinschaft (Hsg.): Radikale Heilige. Persönlichkeiten der Catholic Worker-Bewegung, Hamburg 2001 (www.brot-und-rosen.de)
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