Diskussion:Platonische Liebe/Archiv/2010
Alltagbegriff VS. Wahrheit
Ich befürworte die Änderung des Artikels. Was mich betrifft, liegt die Sache so:
Es gibt einen Alltagsbegriff "Platonische Liebe" als rein geistige Liebe. (aus welchem Grund auch immer das so gekommen ist; Da gibts einige Überlegungen zu) Der Begriff ist aber ein dramatisches Missverständnis, was den Blick auf etwas sehr Ehrenswertes versperrt.
Nach der, meiner Meinung nach, durchdachtesten Interpretation, ist "die Liebe" im sinne Platons "das Begehren des Schönen, um der dauerhaften Erzeugung und Erkenntnis des Guten willen". (Zusammengefasste Aussage aus dem Symposion)
"Das Gute" ist das Kernstück von Platons Philosophie. Eine "Liebe" ohne das Gute, ist es auch keine wahre Liebe. Das ist sehr wichtig.
Im Anschluss an diese Aussage wird ein Aufstieg geschildet, der dem aus der Politeia ähnelt, aber nicht gleich ist.
In diesem Aufstieg wird ganz klar gezeigt, dass vorangegangen Stufen wie z.B. ein Begehren das auf schöne Leiber bezogen ist, oder auf wissenschaftliche Erkenntnisse, nicht verworfen wird. Es bleiben alle Stufen Teil der Liebe. NUR, wer sich von etwas schönerem, höherwertigem angezogen weiß, dem werden frühere "Schönheiten" nicht mehr so sehr schön oder vielleicht gar nicht mehr schön erscheinen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang und kein Vorsatz.
Darüberhinaus ist aber selbst die höchste Stufe, die philosophische Liebe KEINE rein geistige !
Es ist viel mehr eine Tätigkeit, also etwas ganz reales. Die praktische Umsetzung dieser Liebe wird in "den Dialogen", vor allem den Tugend-Dialogen VORGEFÜHRT. Es geht weniger, um ein Wissen, als um eine der Wahrheit nähernde, gemeinsame Prüfung, um verstehenkönnen zu lernen. Das Wissen ist bloß das Material, an dem sich eine Erkenntnisbewegung vollzieht.
Der Darstellung aus dem Symposion steht eine andere Darstellung des Eros(also der Liebe indirekt) Gegenüber.
Diese steht im Phaidros. Dort wird sie als Zug/Hang/Neigung zum Göttlichen geschildert. Um das Verhältnis der beiden Darstellungenzueinander zu erklären bedarf es einiger Kenntnis mehr, die ich selbst kaum habe. Es geht dabei um den Dialektischen Charakter von Aussagen, so weit ich weiß.
Im Lysis-Dialog geht es um Freundschaft, die der Liebe verwandt ist, aber nicht gleich ist.
So weit ich es einschätze, können helfende oder andere "liebevolle" Taten, wie z.B. Trost bei Trauer, Hilfstaten zur Rettung einer Person, sowohl der Liebe als auch der Freundschaft zugerechnet werden. Das brauch also niemand vermissen.
Zur sexuellen Praxis Platons als auch Sokrates (Beide hatten jeweils eine Frau):
Im Symposion werden die alten homosexuell-orientierten Liebesvorstellungen allesamt widerlegt und damit von Platon & Sokrates verworfen. Symbolisch dafür: Alkibiades(einer der schönsten Schönlinge)der den Sokrates umwirbt, bekommt von Sokrates nichts mehr als ein bestenfalls väterliches Verhältnis und geführte Dialoge, aber keineswegs Sex.
Erzeugung von Kindern(sofern es vernünftig ist) wird als notwendig und schön befürwortet.
Literatur dazu: B.Zehnpfennig: Einführung zu Platon und Kommentar zum Symposion. Orginale nach Schleiermacher-Übersetzung: Symposion(Liebe), Phaidros(Liebe,richtiges Reden), Lysis(Freundschaft), Politeia(das Gute/der Staat)
(nicht signierter Beitrag von 94.222.109.119 (Diskussion) 22:10, 10. Dez. 2010 (CET))
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Bravo-Terminologie und -Moral
Wenn jeder auf der Diskussionsseite schon festgestellt hat, dass der Artikel inhaltlich vollkommen falsch ist, warum wird er dann nicht geändert. In der Politeia schreibt Platon über die Liebe, dass diese dem sehr wohl "erotischen" Empfinden gleich sei, welches man - so wörtlich übersetzt - "beim Anblick eines jungen Knaben" empfinde. Wie die meisten Griechen seines Standes dürfte Platon mehr oder weniger pädophil gewesen sein. Die vollkommen unsinnige Verwendung des Begriffs der "platonischen Liebe" in dem im Seiteninhalt dargelegten Sinne wurde in Deutschland maßgeblich durch das Dr. Sommer Team der Jugendzeitschrift "Bravo" verbreitet. Der Jugend das, was man heute Kinderschändung nennt, als harmlos zu verklären, zeugt von der geringen (humanistischen) Bildung in der Bravo-Redaktion und einer entsprechenden Moral: Bei Bravo wird nämlich gleich die Ausrede für nicht eingehaltene Liebesangebote - wie etwa in Blümchens Lied "Gib mir noch Zeit" - mitgeliefert, wenn zum Behuf pubertärer Gefallsucht in Ermanglung anderer persönlicher Reize die Hoffnung auf einen Geschlechtsakt geschürt, anschließend getrübt und mit der Bemerkung "ist doch nur platonisch gemeint" dem anderen Beteiligten ein Brett vor den Kopf geschlagen wird. Anschließend kann man mit der vollkommen durchsichtigen Pseudo-Klage darüber, dass alle "etwas von einem wollten", im gleichermaßen pubertären Freundeskreis der Bravo-Leser auf Kosten des Irregeführten Dritten sein Ansehen erhöhen. Eine Liebe zur Weisheit oder zur Idee des Guten lässt sich darin sicher nicht erkennen. --91.7.98.220 13:47, 28. Okt. 2010 (CEST)
Größter Unfug den ich seit langem lesen durfte. 87.145.25.136 20:04, 23. Feb. 2011 (CET)
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Sex bzw. Erotik
Es gibt auch (im modernen Sinne) erotische Liebe als Abgrenzung zur platonischen Liebe ohne Sex. Erotik ist das entscheidende Kriterium. Daher die leichte Änderung--- (nicht signierter Beitrag von 80.136.202.179 (Diskussion) 03:58, 7. Jun. 2010 (CEST))
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