Diskussion:Polen/Archiv/2019
Klau
"Kaum gestohlen, schon in den Polen", so o. ä. spottete man einst. Aber jetzt mal ernsthaft die Frage, ist das nur ein böses Klischee oder wurde von und in Polen nach der Wende tatsächlich so viel mehr geklaut als andereswo?--Antemister (Diskussion) 22:14, 16. Jul. 2019 (CEST)
- Meinst Du ernsthaft solche Fragen verbessen den Artikel oder wurde Dein Accounct gehackt? --Otberg (Diskussion) 23:35, 16. Jul. 2019 (CEST)
- Wieso? Es ist doch eine sinnvolle Frage. Wurde denn nach dem Fall des Kommunismus, wo in ganz Osteuropa die Kriminalität nach oben ging, Polen davon mehr betroffen war als andere Länder bzw. ob es in Polen vor allem Diebstähle waren. Oder ist das Klischee älter?--Antemister (Diskussion) 23:50, 4. Sep. 2019 (CEST)
oktroyieren vs. aufoktroyieren
"oktroyieren" heißt bekanntlich "aufzwingen", "aufoktroyieren" ist demnach pleonastisch. Es ist ziemlich sinnbefreit, das zurückzusetzen.--62.218.25.131 10:28, 30. Okt. 2019 (CET)
- Hast du dir bei [1] meine Zusammenfassung der Änderung durchgelesen? Dort habe ich auf den Duden verwiesen, hier gerne noch einmal: www.duden.de/rechtschreibung/aufoktroyieren .
- Das Verb dort wird bezüglich des Gebrauchs in der Kategorie "bildungssprachlich" eingeordnet, welches wie folgt erläutert wird: bildungssprachlich: Wörter (meist Fremdwörter), die eine hohe Allgemeinbildung voraussetzen (z. B. Koryphäe, adäquat). Bezüglich der Häufigkeit rangiert aufoktroyieren auf einer Skala von 1 bis 4 auf Platz 2: Das Wort gehört zu den 100 000 häufigsten Wörtern im Dudenkorpus mit Ausnahme der Top 10 000.
- Wenn die Schreibweise oder die Verwendung falsch wäre, müsste es natürlich geändert werden. Das war hier aber nicht der Fall. Der Autor hat das Verb korrekt verwendet und du hast es als einen singulären, vermeintlichen Fehler korrigiert (dein Hinweis zur Änderung). Selbst wenn es sich hier um einen Pleonasmus handeln würde (was es m. E. nicht ist), wäre das vom Autor zulässig und keineswegs sinnbefreit. Wendet man sich von der rein formalen Ebene ab, kommt man in das weniger greifbare Gebiet des geschmäcklerischen "Sprachgefühls". Und da hört sich nach meinem Sprachempfinden die ursprüngliche Wortwahl besser an als deine Änderung.
- Um das ganze auf die Spitze zu treiben: Wenn es um die Vermeidung von Redundanz geht, könnte man sowohl auf oktroyieren als auch auf aufoktroyieren verzichten. Statt Auf die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die von der sowjetischen Besatzung aufoktroyierte kommunistische Diktatur. könnte man z. B. Auf die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die kommunistische Diktatur der sowjetischen Besatzung. schreiben oder noch kürzer Auf die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die sowjetische Diktatur. Dazu hat sich der Autor aber nicht entschieden. Über Sprache spreche ich immer gerne. :-) (@RoBri: Der obige Beitrag und meine Antwort dazu wurden auf meiner Diskussionsseite gepostet. Da das Revertieren trotzdem weiter geht, habe ich ihn zur Info hierher kopiert.) --Eduevokrit (Diskussion) 16:43, 31. Okt. 2019 (CET)
Siedlungszeitraum und Beleg
Im Artikel steht geschrieben, dass die polen seit dem 5. Jahrhundert im heutigen Gebiet um Gnesen und Posen siedelten. Also sprich seit dem Jahre 400 irgendwas. Soweit ich weiß wurden die polen das erste mal um das Jahr 1000 in Ostfränkischen Quellen genannt. Also knappe 600! Jahre später. Dies war die erste Nennung dieser überhaupt. Mal ganz davon abgesehen, dass nach dem Stand der heutigen Forschung slawische Gruppen ohnehin erst im Verlauf des 6. Jahrhunderts in Teilen Ostmitteleuropas einzogen.
Hat das einen bestimmten Grund, dass hier solch absurd frühe Besiedlung behauptet wird? Falls niemand irgendwelche Belege zu der Behauptung hat werde ich die Daten korrigieren. (nicht signierter Beitrag von 31.17.140.107 (Diskussion) 00:08, 4. Nov. 2019 (CET))
Gebrauch der deutschen Sprache nach 1945
Die Aussage, dass der Gebrauch der deutschen Sprache insbesondere in Schlesien zur Zeit der Volksrepublik verboten gewesesen sei, ist so pauschal nicht richtig. Zwar kenne ich glaubhafte Berichte solcher Verbote, das hat sich aber offensichtlich schon kleinräumig unterschieden. Mir selbst wurde im Jahre 1986 in Rybnik in einer Buchhandlung ein Lehrbuch der deutschen Sprache angeboten, als ich nach einem Wörterbuch deutsch-polnisch/polnisch-deutsch fragte. Ein solches Lehrbuch wäre bei einem Verbot sicher nicht verfügbar gewesen. --Joerg 130 (Diskussion) 21:14, 21. Nov. 2019 (CET)
- Ich habe das erst einmal abgeschwächt. Für die genauen Verhältnisse bräuchte es ohnehin mal einen ordentlichen Beleg, bisher war das eher ein Witz. --j.budissin+/- 09:10, 22. Nov. 2019 (CET)
- Hallo Joerg 130, zwischen 1946 und 1986 lagen 40 Jahre, in denen sich sicherlich auch bezüglich der Verwendung der deutschen Sprache Veränderungen ergeben haben.
- In der nun wieder eingestellten Literatur-Referenz äußert sich ein im Jahr 1952 in der Woiwodschaft Opole geborener und heute noch dort lebender Professor als Zeitzeuge auf die Frage „Wie erlernten Sie die deutsche Sprache?“ wörtlich: „Obwohl beide Elternteile Deutsche waren, auf der deutschen Seite lebten und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die deutsche Schule besuchten, durften sie nach dem Krieg Deutsch nicht mehr sprechen. Die deutsche Sprache war dann einfach verboten. Viele Eltern in Schlesien haben nur dann Deutsch gesprochen, als ihre Kinder nicht verstehen sollten was sie sprachen. In der Schule durfte ich Deutsch nicht lernen. Die deutsche Sprache habe ich erst an der Katholischen Universität in Lublin gelernt – im Osten Polens war die deutsche Sprache nicht verboten.“ Ein anderer Zeitzeuge aus Prudnik, der in den 1960er Jahren geboren ist, hat sich ebenso geäußert. Der Bund der Vertriebenen, Landesverband Hessen e.V., hat im Jahr 2001 ein Buch mit dem Titel FAKTEN SCHLESISCHER GESCHICHTE veröffentlicht, in dem auf Seite 69 unter der Überschrift Verbot der Deutschen Sprache folgendes beschrieben wird: „Der GEBRAUCH der DEUTSCHEN SPRACHE wurde 1945 nach dem Krieg in der Öffentlichkeit VERBOTEN. DEUTSCHE KINDER konnten KEINE SCHULE besuchen. Kinder verbliebener Deutscher mussten ab 1946 in polnische Schulen gehen. Die LEHRER erkundigten sich stets, ob zu Hause POLNISCH gesprochen wurde.“
- Ich weiss, dass es solche Berichte gibt; und gerade aus Oppeln erscheinen diese auch mir glaubwürdig; ich kenne aber auch andere Berichte aus anderen Orten, und deshalb bin ich mir sicher, dass das je nach örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich war. Aus dem schon von mir erwähnten Rybnik (das sich von Oppeln dadurch unterscheidet, dass es schon vor 1939 in Polen lag) hat mir jemand erzählt, dass er als junger Mann kurz nach dem Kriege dorthin kam und zu seiner polnischen Muttersprache dort deutsch lernte, weil er als Bürobote der Stadtverwaltung beschäftigt war und viele dort tätige lieber deutsch als polnisch sprachen. Der Bund der Vertriebenen vertrat (in jüngster Zeit könnte sich das geändert haben) nach meiner Erfahrung zu den Ereignissen im deutsch-polnischen Verhältnis leider oft eine sehr einseitige Sicht und ist deshalb keine objektive Quelle. Richtig ist, dass in ganz Oberschlesien und in mindestens einem Teil vormals deutscher Gebiete anders als im übrigen Polen in der Regel deutsch nicht im Fremdsprachenunterricht der Schulen angeboten wurde. Aber auch da gab es Ausnahmen, so ein Gymnasium (polnisch: Lyceum) in Kattowitz, dass nach Wilhelm Pieck benannt war. Dort hatte man damit argumentiert, das man mit diesem Namensgeber auch die Sprache der DDR unterrichten müsse. Zusammenfassung: Der Sachverhalt ist komplizierter, als es manche Leute glauben können. --Joerg 130 (Diskussion) 23:23, 12. Dez. 2019 (CET)