Diskussion:Problemzentriertes Interview

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 178.83.131.224 in Abschnitt Englische Bezeichnung
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Zusätzliche Informationen für den Artikel über das Problemzentrierte Interview

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1. Die Aussage, dass das PZI (Problemzentriertes Interview)in der Biographieforschung anzusiedeln ist kann ich nicht nach vollziehen, da es sich laut Witzel um ein „theoriegenerierendes Verfahren" handelt und m.E. andere Forschungsfleder nicht ausschließt.


2. Der Artikel könnte etwas umfassender sein, z.B. einen Verweis darauf, dass das PZI in der Kategorie der halbstandardisierten Interviews anzusiedeln ist.


3. Die Phasen der Durchführung könnten detailierter beschrieben werden (nicht nur kurz erwähnt, dass es einen Leitfaden gibt oder einen Kurzfragebogen):

  • Phase 0

Standardisierter Kurzfragebogen zur Ermittlung der Sozialdaten(Alter, Beruf der Eltern etc.) und Stimulierung von Gedächtnisinhalten beim Befragten zur Thematik. Diese Phase erfolg nicht zwangsläufig, kann jedoch den vier Phasen des Interviews voraus gehen.

  • Phase 1

Festlegen der erzählenden Gesprächsstruktur, sowie der Thematik, welche während des Interviews bearbeitet werden soll.

  • Phase 2

Narrative Stimulierung des Befragten durch ein Erzählbeispiel, d.h. der Interviewer versucht den Interviewten durch das Beispiel insofern anzuregen, ausführlich über die Thematik des Interviews zu erzählen.

  • Phase 3

Verständnisgenerierung des Erzählten, d.h. der Interviewer versucht die Aussagen des Interviewten nachzuvollziehen. Dies geschieht durch: - Zurückspiegelung, d.h. Wiedergabe des Erzählten durch den Interviewer - Verständnisfrage, d.h. Thematisierung widersprüchlicher und/oder ausweichender Aussagen um gültigere und präzisere Interpretationen zu erlangen - Konfrontation, d.h. direkte Ansprache von Widersprüchen und Ungeklärtem.

  • Phase 4

Fragen des Interviewers zu Themenbereichen, welche vom Interviewten noch nicht von sich aus angesprochen wurden (Leitfaden).


4. Die Auswertung, welche wiederum in mehrere Phasen („methodologische Kommentierung“, „kontrollierte Interpretation“ und „vergleichende Systematisierung“) aufgeteilt werden kann, sollte auch noch eine Erwähnung finden.

  • Bei der methodologischen Kommentierung wird das Interview selbst betrachtet, jedoch noch nicht auf den Inhalt des Interviews eingegangen. Dies bedeutet, dass hierbei, über die Sprache und das Verhalten des Interviewten, Rückschlüsse über die Verwendbarkeit der Aussagen gewonnen werden. Hiermit ist gemeint, dass wenn z.B. der Interviewte bei der Befragung sprachliche Strukturen aufbaut, welche atypisch für sein Sprechvermögen sind, diese im Zweifelsfall für die weitere Auswertung nicht betrachtet werden. Es erfolgt sozusagen eine »sachdienliche Zensur« durch den Forscher.
  • In der zweiten Phase, der kontrollierten Interpretation, werden die Aussagen des Interviewten interpretiert. Dies geschieht zuerst einzeln durch den Forscher, seine Forschungskollegen und evtl. Außenstehende und im Anschluss daran werden die Einzelinterpretationen in der (Forscher-)Gruppe diskutiert, um zu einem allgemeinen Interpretationsergebnis zu kommen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die kollektive Meinung nicht zwangsläufig den tatsächlichen Sinngehalt der Aussagen des Interviewten darstellen muss.
  • Bei der vergleichenden Systematisierung wird schließlich versucht, aus den zusammengetragenen Einzelinterpretationen spezifische Muster herauszufiltern, „’mit dem Ziel, ‚kollektive Handlungsmuster’ zu entdecken’".

Witzel, Andreas; Das problemzentrierte Interview/The problem-centered interview [26 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung; 1(1), Art. 22, http://nbnresolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0001228. Revised 3/2007

Lamnek, Qualitative Sozialforschung, Band 2; Psychologie Verlags Union 1995

Witzel, Andreas & Reiter, Herwig: The problem-centred Interview. London/Thousand Oaks, Ca./New Delhi/Singapore 2012, ISBN 978-1-84920-100-1

Witzel, Andreas: Das problemzentrierte Interview, in G. Jüttemann (Hrsg.): Qualitative Forschung in der Psychologie. Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder. Erste Auflage Weinheim und Basel: Beltz Verlag 1985; zweite Auflage Heidelberg: Asanger Verlag 1989, 227-256

Witzel, Andreas: Auswertung problemzentrierter Interviews. Grundlagen und Erfahrungen, in R. Strobl & A. Böttger (Hrsg.): Wahre Geschichten? Zur Theorie und Praxis qualitativer Interviews. Baden Baden: Nomos Verlag 1996, 49-76

Scheibelhofer, Elisabeth: A reflection upon interpretative research techniques: the problem-centred interview as a method for biographic research, in N. Kelly et al. (eds.): Narrativ, Memory and Everyday Life. Huddersfield: University of Huddersfield, 2005, 19-32

Kurz, A.; Stockhammer, C.; Fuchs, S. & Meinhard, D.: Das problemzentrierte Interview, in R. Buber & H.H. Holzmüller (eds): Qualitative Marktforschung: Konzepte- - Methoden – Analysen. 2007, Wiesbaden: Gabler, 463-475

Anmerkung

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Na denn, schieb's rüber ;) --sandres 02:15, 12. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Englische Bezeichnung

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Gibt es hierfür eine eingeführte englische Bezeichnung? --141.2.22.211 17:41, 28. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Geklärt, s. Artikel. --141.2.22.211 17:26, 30. Okt. 2008 (CET)Beantworten

Witzel und Reiter haben 2012 (siehe Literatur) eine Monographie in Englisch publiziert, die das problemzentrierte Interview für die angelsächsischen Forschungswelt erschließen soll und auf den Darlegungen aus Witzel 1996 und 2000 aufbaut. Dort nennen sie das PZI "the Problem-centered interview "(siehe Titel). (nicht signierter Beitrag von 178.83.131.224 (Diskussion) 19:52, 31. Aug. 2015 (CEST))Beantworten