Diskussion:Promenadologie
mal hinterfragen
[Quelltext bearbeiten]Kann es nicht einfach sein, dass Lucius Burckhardt im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel für sein Dozentensalär einfach lieber spazieren ging, als am Lehrstuhl zu arbeiten? Wie sehr muss sich der Steuerzahler hier an der Nase herumführen lassen? Doch was soll man von einem Schwafelfach wie Soziologie an einer Gesamthochschule auch erwarten?! Gesamt und hoch - ist das nicht ein Widerspruch in sich? (nicht signierter Beitrag von 212.14.76.244 (Diskussion) 16:45, 18. Dez. 2012 (CET))
Sie haben vollkommen recht. Ich betrachte diesen Artikel als Satire und reiche ihn gern weiter als Beispiel für gesellschaftliche Fehlentwicklungen und Dekadenz, mit denen uns die Machthaber ausrauben und verhöhnen. Demnächst gibt es dann wohl noch einen Faulheitsforscher. Ich beantrage Löschung. -- 77.64.136.81 01:16, 7. Jul. 2020 (CEST)
Mal hinterfragen?> Erst mal lesen und verstehen wollen!
[Quelltext bearbeiten]- Eingerückte Zeile
Um etwas zu verstehen, muss man sich zunächst einmal damit auseinander setzen. In wenig anspruchsvollen Presseartikeln oder in Kommentaren wie beispielsweise dem hier vorliegenden wurde wiederholt das recht billige Motiv des Sozialneids aufgerufen. Dies sagt regelmäßig mehr über den jeweiligen Autor oder Journalisten aus, als über den Sinngehalt der Spaziergangswissenschaft. Erinnert sei auch an die Auszeichungen, die Lucius Burckhardt für sein Wirken und seine unter dem Begriff Spaziergangswissenschaft zusammen gefassten Schriften erhielt. Es ist nicht nötig, noch weiter auf derartige Kommentare einzugehen – denn Wikipedia-Leser werden sich nicht an der Nase herumführen lassen, sondern jeweils selbst ein Urteil finden.--Bertram Weisshaar (Diskussion) 12:20, 7. Feb. 2013 (CET)
Baustein Definition fehlt/ jetzt: Überarbeiten
[Quelltext bearbeiten]Nachdem ich den Baustein gesetzt habe wurder die Einleitung freundlicherweise überarbeitet. Jetzt ergeben sich für mich allerdings neue Fragen:
- 1a. Vorher stand da, es sei eine Wissenschaft. Nun eine Methode. Was stimmt denn nun? Das Synonym "Spaziergangswissenschaft" legt ja eigentlich nahe, dass es eine Wissenschaft ist.
- 1b. Und ggf. was für eine Methode? Eine Wissenschaftliche Methode? Eine künstlerische Methode?
- 2. Da steht jetzt "die darauf zielt, die Bedingungen der Wahrnehmung der Umwelt bewusst zu machen und die Umweltwahrnehmung zu erweitern." - damit fällt wissenschaftliche Methode wohl raus.
- 3. Weiter: Wem sollen die Bedingungen bewusst gemacht werden? Der Öffentlichkeit? Demjenigen, auf den die Methode angewandt wird?
- 4. Weiter: "Sie basiert sowohl auf einer kulturgeschichtlichen Analyse von Formen der Umweltwahrnehmung" - Wie kann dadurch etwas bewusst gemacht werden?
- 5. Weiter: "experimentellen Praktiken zur Umweltwahrnehmung wie reflexive Spaziergänge" - inwiefern ist das experimentell? Welche Bedeutung von Experiment ist hier gemeint?
- 6. Was genau sind "reflexive Spaziergänge" im Vergleich zu anderen Spaziergängen?
- 7. Was genau sind "ästhetische Interventionen"?
- 8. "Sie ist von Planern und Künstlern aufgegriffen und teilweise umgestaltet worden." Je nach dem ob es eine Methode ist und/oder was für eine Methode es ist: Wie wurde sie jeweils aufgegriffen? Da besteht doch vermutlich ein großer Unterschied zwischen beiden Gruppen, als dass man sie in einem Satz kurz nennt. --Zulu55 (Diskussion) Unwissen 17:34, 7. Apr. 2014 (CEST)
- Lucius Burckhardt hat als kritischer Planungswissenschaftler dem technokratischen Ansatz in der Planungswissenschaft, der in den 1960er bis 1980er Jahre verbreitet war, widersprochen und aus dem Widerspruch eine alternative Methode zum Umgang mit Problemen in der Planung entwickelt. Seine kulturgeschichtliche Forschung bewegte sich eindeutig im Feld der Wissenschaft, in der er - entsprechend der Analyse kultureller Phänomene - eine hermeneutische Methode benutzte. In Bezug auf Planung kombinierte er diese Forschung mit praktischen Anteilen z. B. Erkundungen in der Stadt oder auf dem Land (Ethnologen sprechen davon, dass man sich ins 'Feld' begiebt). Diese Erkundungen waren selbstverständlich keine 'Sonntagsspaziergänge', sondern Versuche, am Beispiel von typischen und alltäglichen Situationen planerische Fragestellungen zu klären. Dazu nutzte er neben kulturwissenschaflichen und planungspolitischen Kenntnissen auch ästhetische Mittel und Aktionen z. B. die Nutzung eines Parkplatzes als Seminarraum. Insofern griffe eine Einschränkung der Methode auf Wissenschaft ebenso zu kurz, wie eine Ausweisung als künstlerische Methode verfehlt wäre. --Gagel (Diskussion) 11:47, 8. Apr. 2014 (CEST)
- Hallo, vielen Dank für deine Ausführungen. Das macht es schon mal etwas klarer. In ähnlicher Form würde ich mir das in der Einleitung wünschen. Ich finde allerdings noch nicht alle meine Fragen beantwortet. Inbesondere 1a., 4., 5, 6., 7.
- Zu Hermeneutik (Methode): Dieser Begriff ist leider auch sehr vielschichtig. Welcher ist denn hier gemeint? Danke und Gruß --Zulu55 (Diskussion) Unwissen 13:33, 8. Apr. 2014 (CEST)
- Als Lehrer alter Schule hat er sich auf die geisteswissenschaftliche und kunstwissenschaftliche Hermeneutik bezogen, um den Sinngehalt kultureller Phänomene auszulegen. --Gagel (Diskussion) 14:09, 8. Apr. 2014 (CEST)
- Die Punkte 4 bis 7 sollten m.E. im Haupttext erläutert werden, weil ansonsten die Begriffsbestimmung zu umfangreich würde. Punkt 8 gehört m.E. in ein eigenes Unterkapitel, weil sich sehr unterschiedliche Akteure auf die Spaziergangswissenschaft beziehen, die teilweise einander widersprechende Ansätze vertreten. Zu 1a wäre anzumerken, dass Lucius Burckhardt sich als Wissenschaftler verstanden hat, die Spaziergangswissenschaft hat er aber nicht im Sinne einer streng akademischen Wissenschaft mit paradigmatischem Kern und festgelegter Methodik konzipiert. Viele Grüße, --Gagel (Diskussion) 13:54, 8. Apr. 2014 (CEST)
- zu 4: Die Wahrnehmung der Umwelt stellt sich unter geschichtlicher Perspektive als wandelbar und historisch geworden war. Daher ging es Burckhardt in der Ausbildung von Planern darum, ihnen bewusst zu machen, dass gegenwärtige Selbstverständlichkeiten nicht immer so selbstverständlich waren und dass die aktuelle Umweltwahrnehmung historischen Bedingungen unterliegt.
- zu 5: Praktiken, die den Teilnehmern Erfahrungen abverlangen beispielsweise beim langsamen Überqueren einer vielbefahrenen Straße sind experimentell und planerisch relevant.
- zu 6: Ein (Sonntags)Spaziergang ist nicht notwendigerweise refexiv angelegt, wird er aber mit der Frage verbunden, was man sieht und warum man das sieht, dann wandelt sich sein Charakter.
- zu 7: Aisthesis meint die Wahrnehmung insgesamt, ästhetische Interventionen in Alltagssituationen ermöglichen eine andere Wahrnehmung. Viele Planungsprobleme sind letztlich ästhetische Probleme, die aus eingefahrenen Wahrnehmungsmustern resultieren. --Gagel (Diskussion) 14:42, 8. Apr. 2014 (CEST)
- Ich danke recht herzlich für die Ausführungen. Wenn diese Informationen im Artikel ergänzt würden, würde das ihn glaube ich deutlich verbessern. Ich hab den Baustein "Definition fehlt" durch einen "Überarbeiten"-Baustein ersetzt. Besten Gruß --Zulu55 (Diskussion) Unwissen 17:19, 8. Apr. 2014 (CEST)