Diskussion:Qi/Archiv/2005

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Olenz in Abschnitt Natur des Qi
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Natur des Qi

Ich möchte darauf hinweisen, dass die erste Hälfte des Abschnittes Natur des Qi nur eine (wenn auch weit verbreitete) Auffassung zur Natur des Qi wiedergibt. Ich habe damals an diesem Abschnitt mitgeschrieben, deswegen ist es wohl kein Zufall, dass sie auch meiner Auffassung entspricht... Wie man dem englischen Wikipedia entnehmen kann, gab und gibt es sowohl im Westen als auch in China noch andere Erklärungsmodelle, z.B. Qi als eigene Naturkraft. Um die neutrale Position des Artikels herzustellen, wäre es sehr wünschenswert, wenn noch andere Auffassungen in diesen Abschnitt einfließen würden. Ich hätte eigentlich erwartet, dass ein so "esoterisches" Thema wie Qi in Wikipedia stärker editiert wird. --212.117.74.114 14:24, 27. Mai 2005 (CEST)


Mich würde einmal interessieren, wer der Autoren selbst Qi praktisch einsetzt. Meine Auffassung von Qi (ich praktiziere seit 30 Jahren Aikido und Taiji) ist ein wenig anders, als die genannten doch arg "esoterischen" Konzepte (und dazu gehören auch seltsame Reden von Quantenphänomenen, die hier nun IMHO nicht hingehören). Meiner Ansicht nach ist Qi ein "didaktisches" Konzept: Die Wirkungen von Qi kommen durch nicht direkt willentlich beeinflussbare Koordination vieler verschiedener Muskeln zustande. Durch die Vorstellung eines imaginären "Energieflusses" wird die Koordination herbeigeführt (ähnlich, wie man durch bestimmte Vorstellungen die Herzfrequenz beeinflussen kann). Diese Koordination ist nicht durch direkte Erklärung vermittelbar, sondern dadurch, dass "Energieflüsse" suggeriert und muskuläre Kontrolle geübt werden. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Die "unbendable arm"-Technik wirkt verblüffend, da der gestreckte Arm auch von einem wesentlich kräftigeren Menschen nicht gebeugt werden kann - obwohl die Armmuskulatur keine extreme Spannung aufweist. Dieser "Trick" wird NICHT durch übernatürliche (oder auch nur der Physik bis dato unbekannte) Energien (oder gar den überaus Heiligen Geist) bewirkt, sondern durch die Ableitung der ansetzenden Kräfte: daran sind eine Vielzahl von Muskeln beteiligt. Zumindest diese konkreten Anwendungen von Qi sind selbstverständlich ohne weiteres physikalisch nachweisbar. Diese Erläuterungen (und analoge) gelten freilich nicht für alle (aber doch für sehr viele) "Qi-Phänomene". (Interessierte Mediziner oder Sportphysiologen können gerne mit mir Kontakt aufnehmen.) --JoVV 22:33, 26. Apr. 2007 (CEST)

Song Zhijian (TCC-Meister aus Taiwan, als Tierarzt gleichzeitig in westlicher Medizin gebildet) schreibt in seinem Buch "T'ai-chi ch'äan. Die Grundlagen" (ISBN 3-492-03409-8), daß der Begriff Qi in der klassischen Tai-Chi-Literatur in zwei Bedeutungen verwendet wird: 1. für innere Energie, die durch den Körper geleitet wird, 2. für die ein- und ausgeatmete Luft. Wenn man berücksichtigt, daß die Versorgung der Muskeln mit Energie über den Transport von Glukose und Sauerstoff über den Blutkreislauf funktioniert, dann handelt es sich beim Lenken des Qi (z.B. in einen bestimmten Muskel) um die willentliche Beeinflussung eines ansonsten unwillkürlich ablaufenden Körperprozesses, nämlich die Steuerung der Blutversorgung bestimmter Körperteile. So interpretiert das auch Song. Die dazu notwendigen Fertigkeiten kann man erlernen, die Konzepte sind der westlichen Wissenschaft unter dem Stichwort Biofeedback bekannt. Die Feedbackschleife wird hier jedoch nicht durch ein Meßinstrument aufgebaut, sondern durch bewußte Wahrnehmung verschiedenster Signale des Körpers.
Diese Erklärung des Qi im Tai-Chi ist im übrigen eine wissenschaftliche, da falsifizierbar. Anekdotisch sei hier auf http://www.hno.harvard.edu/gazette/2002/04.18/09-tummo.html verwiesen, wo die Untersuchung des Einflusses der Meditation auf den Metabolismus betrachtet wurde. --Andreas Bogk 16:54, 30. Aug. 2008 (CEST)
Seh ich das richtig, das wir uns hier nicht widersprechen? (Durch die Einrückung sieht es nach einer Antwort auf das, was ich geschrieben habe, aus.)--JoVV 08:54, 4. Jan. 2009 (CET)

Ich weiß, es ist nicht besonders kreativ, aber als Kampfkunst-Praktikant habe ich eine Privatdefinition von Chi, die aber den philosophischen, psychologischen und medizinischen Ansprüchen anderer Definitionen kaum entsprechen werden. Für mich ist Chi am besten mit dem deutschen Wort `Wucht´ beschrieben. Es kann auf diese Weise aktiv und passiv verstanden werden, hat einen engen Bezug zur Körperlichkeit und ist doch nur Eigenschaft derselben. Für mein Üben hat es aber überhaupt keine Bedeutung und ich schließe mich Marcel-Reich-Ranicki an, der das Verwenden von Fremdwörten als verbesserungswürdiges Zeugnis meiner Spracharmut beschreiben würde.--139.30.128.38 19:20, 7. Jun. 2010 (CEST)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Olenz 10:05, 19. Nov. 2010 (CET)