Diskussion:RBMK/Archiv/2006
RBMK-Grafik
Hallo! Ich habe eine Schema-Grafik für den RBMK-Reaktor gezeichnet. Mehr dazu siehe Diskussion:Kernreaktor. Vorschläge, Kritik usw. einfach hier reinschreiben. Danke! :-)
Quark48 23:12, 16. Aug 2006 (CEST)
- So, ich füge das Bild jetzt mal in den Artikel ein. Quark48 10:07, 26. Aug 2006 (CEST)
Nachteile
Hallo,
bei einigen Nachteilen ist mir aufgefallen, dass diese nicht ein generelles Problem der RBMK-Technologie darstellen, sondern vielmehr durch die Kernenergiephilosophie der Sowjets in den 70er Jahren verursacht wurden. Viele Probleme wurden zudem beseitigt:
"das Fehlen eines echten Schnellabschaltsystems, da die Regelstäbe im Ernstfall 10 bis 20 Sekunden brauchen, um die minimale Leistung einzuregeln."
Diese Problematik wurde nach Tschernobyl bedeudent verbessert. Außerdem lässt sich auch jeder andere Reaktor mit zu langsamen Regelstäben ausstatten.
"das Fehlen wichtiger Sicherheitsbarrieren wie ein Druckbehälter oder ein Betonsicherheitsmantel (Containment)"
In der Tat ist es schwierig einen so riesigen Reaktor in einem Containment/Druckbehälter unterzubringen. Es lässt sich aber auch an dieser Stelle sagen, dass jeder beliebige Reaktor nur mit einem "Wetterschutz" betrieben werden kann. Vor allem in den 50er Jahren wurden viele Anlagen ohne massive Schutzbarrieren betrieben.
"erhöhte Freisetzung von Radioaktivität auch während des Normalbetriebs"
Hier sollte erwähnt werden, warum das so ist (nur ein Kühlkreislauf, etc.)
"fehlende Redundanz der Kontroll- und Sicherheitseinrichtungen"
Auch kein "echtes" Technologieproblem oder gar Bauartbedingt. Nach Tschernobyl außerdem verbessert.
"die sowjetischen Reaktorbauphilosophie erlaubte es dem menschlichem Operator mehr Kompetenzen zuzuweisen als der automatischen Steuerung. Dadurch konnte die Verkettung von Fehlentscheidungen ihren Lauf nehmen, welche die Katastrophe von Tschernobyl verursachte."
Man kann auch in allen anderen Reaktoren solange Sicherheitsbarrieren überbrücken bis es zu einem GAU kommt. Ein RBMK war sicherlich nicht dafür ausgelegt ohne sämtliche (!) Sicherheitseinrichtungen zu laufen wie es in Tschernobyl geschehen ist. Zudem wurden nach Tschernobyl mehr unveränderliche Absorberstäbe eingesetzt, sodass der Oparator eine gewisse Reaktivitätsreserve nicht überschreiten kann. Ein Problem, das maßgeblich an Tschernobyl verantwortlich war.
Alle anderen Nachteile allerdings sind gravierend genug, um über einen weiteren Betrieb der RBMK-Anlagen nachzudenken! Die Reaktortechnologie allerdings wegen Tschernobyl zu verteufeln ist auch nicht korrekt und Ziel einer Meinungsfreien Enzyklopädie. Ich denke das im Artikel über die Katastrophe von Tschernobyl genug Fakten stehen.
Hier noch ein kleiner Fehler:
"Bei Dampfblasenbildung und beim Einfahren der Steuerstäbe kann es konstruktionsbedingt kurzzeitig sogar zu einer Leistungssteigerung kommen. Dies kann zu schwer kontrollierbaren Situationen führen und war einer der Gründe des GAUs von Tschernobyl."
Dieses Problem wurde dadurch verursacht, dass an den Regelstabspitzen Graphitstangen montiert waren und so beim einfahren die Neutronenbilanz noch weiter anstieg. Nach Tschernobyl wurden bei allen RBMK-Reaktoren diese Spitzen entfernt, sodass es beim Einfahren - egal in welchem Betriebszustand - keine Leistungsexkursion mehr geben kann.
- Soweit mir bekannt wurde lediglich die Distanz zwischen Graphitverdränger und Absorberteil im vollständig ausgefahrenen Zustand von 1.4 m auf 2.45 m erhöht. Weiterhin wurde der Absorberteil von 6.2 m auf 6.8 m verlängert, während die Länge der Graphitverdränger (4.55 m) unverändert blieb. Daniel Romann 17:54, 4. Aug 2006 (CEST)
mfG,
Lars Becker