Diskussion:Ramsachkircherl
Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von H-stt
Die Gründungslegende und die Herkunft der Glocke wurde etwas besserwisserisch als nicht archäologisch nachweisbar bezeichnet. Eine Recherche zeigt aber, dass zumindest die Herkunft der Glocke vom Archäologen Stefan Winghart bestätigt wurde (Winghart, Stefan Eine frühchristliche Eisenglocke aus der Ramsachkirche bei Murnau a. Staffelsee In: Lech-Isar-Land 2002, 87-92.). Die (zahllosen) Gründungslegenden durch St. Bonifaz sind natürlich fragwürdig, aber wenn sie archäologisch fundiert bestritten werden, sollte da ein ensprechender Nachweis rein, ansonsten reicht es zu schreiben, dass es sich um eine Legende handelt.--Olag 22:25, 11. Sep. 2011 (CEST)
- Danke für deinen Beitrag. Ich halte das aber nach Einsicht in den Artikel von Winghart für einen Irrtum. Winghart schreibt dort nur, dass der Typ der Glocke dem spätrömischen Vorbild entspricht und die Schulterlappen auf ein iro-schottischs Vorbild verweisen. Er schreibt aber auch ausdrücklich, „dass der größte Teil der erhaltenen Glocken dieses Typs von den britischen Inseln stammt, muss freilich nicht unbedingt bedeuten, dass auch die Glocke aus der Ramsachkirche von dort nach Oberbayern gebracht wurde.“ (Seite 87) Und dass die Glocke allgemein auf eine christlich-römische Tradition zurückzuführen sei. Außerdem war Winghart offenbar das Buch "Markt Murnau am Staffelsee – Beiträge zur Geschichte" noch nicht bekannt, das nahezu gleichzeitig mit seinem Artikel erschien und er kannte die dort veröffentlichte Überlieferung aus Obereglfing nicht, die die Herkunft der Glocke plausibel erklärt. Im Ergebnis halte ich Wingharts Beitrag für wenig weiterführend. Und ich habe deine Beiträge revertiert. Wenn du anderer Meinung bist, begründe das doch bitte kurz. Viele Grüße --h-stt !? 14:01, 12. Sep. 2011 (CEST)
- Von einem Buch mit dem Titel „Markt Murnau am Staffelsee“ habe ich tatsächlich noch nie gehört, aber ich zweifele nicht, dass es dies gibt und dass darin vielfältigste Einzelheiten über die Region stehen. Besser fände ich es, sich bei Detailfragen an ausgewiesene Experten und aktuelle Forschungsergebnissen zu halten. Ich finde vor allem den Stil der Widerlegung nicht besonders gelungen und einer Enzyklopädie unwürdig. Es klingt als wollte jemand aus dem Nachbarort ein Hühnchen rupfen. Zudem wird aus einer Aussage über Möglich- und Wahrscheinlichkeiten bei Winghart eine glasklare Widerlegung gedreht. So etwas finde ich wissenschaftlich höchst unseriös. Ich kenne mich aber tatsächlich mit der Lokalgeschichte schlecht aus und strecke insofern die Waffen. Aber vielleicht kannst Du Dir ja noch die Mühe machen und die Belege raussuchen, damit die Leser das selbst nachlesen können. Viele Grüße--Olag 21:26, 12. Sep. 2011 (CEST)
- Der Beleg ist doch schon referenziert. In der Fußnote. Ich kann noch eine weitere Fußnote an das Kapitel Legenden setzen. Die Autoren der Kapitels zur Kirchlichen Kunst sind die ausgewiesenen Experten vor Ort und haben Zugriff auf alle Archive. Das ganze Buch ist von der Leiterin des Stadtarchivs Murnau herausgegeben. Und ich lese Winghart so, dass auch er nur eine Überlieferung des Typs von der Iro-Schottischen-Kirche, nicht aber des speziellen Exemplars beschreibt. Ich habe also gar kein Problem mit Winghart, sondern nur damit, wie du ihn verstehst. Grüße --h-stt !? 10:45, 14. Sep. 2011 (CEST)
- Von einem Buch mit dem Titel „Markt Murnau am Staffelsee“ habe ich tatsächlich noch nie gehört, aber ich zweifele nicht, dass es dies gibt und dass darin vielfältigste Einzelheiten über die Region stehen. Besser fände ich es, sich bei Detailfragen an ausgewiesene Experten und aktuelle Forschungsergebnissen zu halten. Ich finde vor allem den Stil der Widerlegung nicht besonders gelungen und einer Enzyklopädie unwürdig. Es klingt als wollte jemand aus dem Nachbarort ein Hühnchen rupfen. Zudem wird aus einer Aussage über Möglich- und Wahrscheinlichkeiten bei Winghart eine glasklare Widerlegung gedreht. So etwas finde ich wissenschaftlich höchst unseriös. Ich kenne mich aber tatsächlich mit der Lokalgeschichte schlecht aus und strecke insofern die Waffen. Aber vielleicht kannst Du Dir ja noch die Mühe machen und die Belege raussuchen, damit die Leser das selbst nachlesen können. Viele Grüße--Olag 21:26, 12. Sep. 2011 (CEST)
- Danke, H-stt, durch Deine letzte Überarbeitung hat der Artikel gewonnen, liest sich flüssiger und der Stil ist meiner Meinung nach etwas sachlicher. Wie ich aus den von mir angelegten Ikonen-Artikeln weiß, sind Legenden immer ein heikles Thema und ich finde Du hast es eigentlich ganz passabel gelöst. Den Globalbeleg nach dem ersten Satz hatte ich überlesen. Viele Grüße--Olag 11:02, 14. Sep. 2011 (CEST)
- Ja, Legenden in einer Enzyklopädie darzustellen ist wirklich eine Gratwanderung. Die Umsetzung ist von der verfügbaren Literatur stark abhängig. Wenn es gute Hinweise gibt, welcher Kern der Legende historisch ist, dann kann man das auch deutlich machen. Andernfalls kann man möglicherweise nur die Legende darstellen und eine Art allgemeine Warnung abgeben, Legenden zu sehr als hstorische Überlieferung zu verstehen. Grüße --h-stt !? 13:02, 14. Sep. 2011 (CEST)