Diskussion:Rederscheid

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Leit in Abschnitt Gemeindegebiet
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Gemeindegebiet

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Insbesondere bei der Erstellung der Einwohnerstatistik fiel mir auf, dass sowohl die Gemeinde als auch die Honschaft bei den Verzeichnissen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinsichtlich der zugehörigen Ortschaften aus dem Rahmen fallen. Einmal werden im Verzeichnis von 1817 zur Hunschaft Rederscheid alle Ortschaften gezählt, die eigentlich dem gesamten Kirchspiel (also der heutigen Gemeinde) Windhagen entsprechen. Dabei gliederte sich das Kirchspiel Windhagen doch eigentlich in die zwei Honschaften Rederscheid und Windhagen. Die Klammer Hunschaft Windhagen wurde jedenfalls in der Statistik nicht einfach vergessen, denn die Einwohnerzahl von 702 wird eindeutig auf Rederscheid bezogen – auch im topographisch-statistischen Wörterbuch heißt es: Honschaft Rederscheid, bestehend aus 18 Orten – so viele gab es im ganzen Kirchspiel Windhagen. Windhagen ist im Wörterbuch gar nicht erst als Honschaft aufgeführt. Aber selbst die Aufteilung der Orte nach Gemeinden passt nicht zu der für früher angenommenen wie der späteren: Rederscheid (durch größeren Zeichenabstand als Gemeinde eingeführt) werden Johannesberg, Hüngsberg, Birken und Birkenseifen zugeordnet – diese Orte lagen alle auf (späterem) Gemeindegebiet von Windhagen. Zur Gemeinde Windhagen gehörten demnach nur Windhagen sowie Ober- und Niederwindhagen und Stockhausen ist gar als eigene Gemeinde angegeben.
Auch in der topographisch-statistischen Beschreibung von 1830 bleibt es dabei: Zur Hunschaft Rederscheid alle Ortschaften von Windhagen. 1843 wird dann die Hunschaft Windhagen (wieder)eingeführt. Im Heimatbuch Windhagen sind vorne und hinten Gemeindekarten von Rederscheid und Windhagen abgedruckt mit der bis heute bestehenden Gemarkungsaufteilung. Datum 1829, könnte also im Extremfall noch nicht in die topographisch-statistische Beschreibung von 1830 (basiert auf Volkszählung 1828) eingeflossen sein. Allerdings wurde ja 1817 noch zwischen Hunschaft und Gemeinden unterschieden – obwohl Hunschaften ja eigentlich keine offiziellen Verwaltungseinheiten mehr waren. Oder vielleicht doch? Interessant in der Karte von 1829 ist noch, dass die Gemeinden zur Bürgermeisterei Altenwied gezählt werden, die doch schon 1823 aufgelöst wurde. In Windhagen#Einwohnerentwicklung wird übrigens die Zahl von 702 Einwohnern im Jahre 1815 auf Windhagen bezogen (Hunschaft Rederscheid). Eigentlich kann das nicht stimmen, die Volkszählung war doch 1816. Alles in allem sind diese Unklarheiten erstaunlich, immerhin sollen (laut [1]) die Gemeinden im Regierungsbezirk Koblenz auf der rechten Rheinseite eine größere Eigenständigkeit behalten haben. Die Vermutung, die ich aus alledem ableiten würde, ist dass vielleicht das gesamte heutige Gemeinde- und frühere Kirchspielsgebiet von Windhagen damals (erste Hälfte 19. Jh.) eine Art politische Vertretung hatte (ob nun als "Rederscheid" oder "Windhagen" bezeichnet).--Leit (Diskussion) 12:06, 6. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Nur so am Rande und was aus den o.g. Statistiken nicht hervorgeht: Das Kirchspiel Windhagen (vorher Kurköln) gehörte von 1803 an dem Fürsten zu Wied-Runkel, in der nassauischen (1806 bis 1815) und in der preußischen (ab 1815) Zeit war das Wied-Runkelsche (so wie das Wied-Neuwiedische) Gebiet eine Standesherrschaft (bis 1848), das bezüglich aller kommunalen Angelegenheiten in die Zuständigkeit des Fürsten und nicht des preußischen Königs fiel. Weder die wiedischen Fürsten, noch Nassau oder Preußen haben in der ersten Hälfte des 19. Jh. an den bestehenden Strukturen vielerlei geändert. Im Fabricius: Atlas der Rheinprovinz, der offensichtlich die Situation vor 1800 beschreibt, sind die beiden Honschaften W. und R. getrennt voneinander aufgeführt. --Update (Diskussion) 14:48, 6. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Das mag stimmen, dann wären aber Rederscheid und Windhagen noch bis 1845 Honschaften (zumindest dem Namen nach) mit Ortsvorstehern/Hunnen gewesen (gerade das steht bei Bürgermeisterei Asbach für Rederscheid nicht; aber für Limbach usw.). Ich kann mich erinnern, dass dies an anderer Stelle abgestritten wurde. Davon abgesehen fand ich es nötig, diese Unklarheiten einmal zu dokumentieren, weil ja in diesem Artikel auch auf die Verzeichnisse als Quelle verlinkt wird.--Leit (Diskussion) 16:48, 6. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
an anderer Stelle abgestritten wurde: Mein Edit korrigierte die Darstellung, Rederscheid sei erst 1845 als Gemeinde bezeichnet worden. Diese, meine Korrektur, war hinreichend belegt, indem ich auf die vorderste und hinterste Innenseite des Windhagen-Heimatbuchs verwies. Dort sind (offensichtlich historische) Karten der beiden Gemeinden abgebildet und unschwer ist zu erkennenden, das dort "Gemeinde-Karte von Windhagen" (dito Rederscheid hinterste Seite) und die Jahreszahl 1829 steht. Beim genaueren hinschauen sieht man auch noch die Zugehörigkeit zur "Bürgermeisterei Altenwied", die aber laut Heimatbuch Asbach, Seite 240, im Jahr 1823 aufgelöst wurde. --Update (Diskussion) 17:43, 6. Aug. 2012 (CEST)Beantworten
Gerade da bin ich mir wieder unsicher geworden. Es handelt sich ja wohl um das Rheinisch-westfälische Urkataster von 1825/29 und es würde mich nicht verwundern, wenn dort die preußischen Beamten alles pauschal als Gemeinde klassifiziert haben. Sofern eine Honschaft eine Gemeinde ist, gäbe es auch keinen Widerspruch zwischen der gleichzeitigen Verwendung beider Bezeichnungen. Wegen der allgemeinen kommunalpolitischen Verwirrung dieser Zeit und überdies weil der Fehler mit der Bürgermeisterei Altenwied Zweifel an der Zuverlässigkeit der Karte säht, ist das m.E. kein ausreichender Beleg. Ich will auch die Gegenfrage stellen: Ist es überhaupt vorstellerbar, dass dort "Honschafts Karte von Windhagen" stünde? Es heißt ja nicht "Karte der Gemeinde Windhagen", sondern "Gemeinde Karte von Windhagen". Hat man bei Städten "Stadt Karte von XY" geschrieben. Überdies wird eben 1843 in einem amtlichen Werk konsequent der Begriff Honschaft auf Windhagen und Rederscheid angewendet. Es ist absolut plausibel, dass auch diese beiden Gemeinden erst 1845 von der einheitlichen Regelung der Bezeichnung "Gemeinde" betroffen wurden. Übrigens steht sehr bestimmt im Urkataster auch für Asbach, Elsaff, Griesenbach usw. Gemeinde Karte. Ich würde daher vorschlagen, Rederscheid und Windhagen im Artikel Bürgermeisterei Asbach dem Standard der anderen anzupassen, weil es keinen Beleg für einen spezifischen Umbenennungszeitpunkt der beiden Gemeinden gibt.--Leit (Diskussion) 17:56, 6. Aug. 2012 (CEST)Beantworten