Diskussion:Reichsdeutsche

Anstatt unüberlegtes Geschwalle zu diesem doch recht einfach erklärbaren Begriff wieder hinzuzufügen und damit den kurzen Text lächerlich aufzublähen, sollten sich die daran Interssierten liebr um einen aussagekräftigen Literaturnachweis und eine intelligentere Verlinkung bemühen! --Decius 13:34, 11. Dez. 2008 (CET)

Das erreicht man nicht durch unsinnige Zusammenlöschen, wenn daraus der Zusammenhang flöten geht! Eine Literaturergänzung steht der jetzigen Version nicht in Widerspruch. --Mannerheim 09:42, 15. Dez. 2008 (CET)

Ich bin durch Zufall hier und stelle fest, dass insbesondere im ersten Satz Halb- bzw. Falschwissen verbreitet wird. Von 1871/72 bis 1935 war im Deutschen Reich gesetzlich festgelegt „Deutscher ist, wer die Staatsangehörigkeit in einem deutschen Bundesstaate besitzt.“ Dass sich diese Deutschen nun vor 1935 „umgangssprachlich“ als „Reichsdeutsche“ bezeichnet haben sollen, müsste wirklich belegt werden, weil sonst dazu gar nicht Stellung genommen werden kann. -- Merker Berlin 01:00, 12. Jan. 2009 (CET)

Dazu reicht eine einfache Google-Buchsuche nach "reichsdeutsche" aus. Im Dt. Kaiserreich war die Bezeichnung nicht als Eigenbezeichnung verbreitet, aber in Österreich und im Dt. Kaiserreich dann, wenn die Abgrenzung zu den österreich. Deutschen (= Österreichern dt. Sprache) notwendig war. --AndreasPraefcke ¿! 16:56, 29. Jun. 2009 (CEST)

Der Artikel Liste von Helvetismen behauptet (ohne Quellenangabe), dass der Begriff „Reichsdeutsche“ nach 1871 von Deutschschweizern geprägt worden sei. Für den Wahrheitsgehalt kann ich nicht einstehen, aber man könnte vielleicht in dieser Richtung recherchieren. --Gulliveig (Diskussion) 13:58, 4. Okt. 2012 (CEST)

Also dass der Begriff von den Deutschschweizern „geprägt“ worden wäre, wage ich nicht zu behaupten, dennoch war er vornehmlich bei diesen in Gebrauch, siehe auch Abschnitt Deutsche#Schweiz. --Benatrevqre ^…?! 16:21, 8. Okt. 2012 (CEST)

Habe noch das RuStaG von 1913 eingebaut, hier war ebenfalls einiges Durcheinander bei Merker Berlin: Das wurde 1913 eben abgeschafft, nicht erst 1935 durch das Reichsbürgergesetz. --Rote4132 (Diskussion) 20:10, 29. Nov. 2013 (CET)

Sprachgebrauch in Österreich

Hallo an die Gemeinde,

ich glaube, dass dieser Wikipedia-Eintrag den völlig falschen Ansatz hat. Der Begriff „Reichsdeutsch“ hat sich im Wesentlichen als Abgrenzung zwischen Deutschland und Österreich entwickelt. Mir, als gelernten Österreicher und studierten Historiker, ist der Begriff auch nur in diesem Zusammenhang bekannt, nämlich als Unterscheidung zwischen „drinnen“ und „draußen“. Nach der deutschen Reichsgründung 1871 waren die Österreicher endgültig aus dem deutschen Nationalstaat ausgeschlossen.

In der NS-Zeit wurde zwischen „Reichsdeutschen“, „Volksdeutschen“ und „Auslandsdeutschen“ unterschieden. Nach dem Anschluss 1938 und mit der Erfahrung der deutschen Fremdherrschaft erhielt der Begriff „Reichsdeutscher“ in Österreich eine negative Konnotation. Die österreichische Widerstandsbewegung griff diesen Bedeutungswandel auf: „Reichsdeutsche hinaus!“ – „Österreicher freigeben!“ (Kommunistische Flugblatt 1938)

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der Begriff „Reichsdeutsche“ bis etwa zur deutschen Wiedervereinigung 1990 in Österreich als abwertender Begriff verwendet wurde, ebenso wie das Wort „Altreich“ für die BRD; aber meistens fand das nur in einer scherzhaften Form statt.

Es gibt ein interessantes Buch dazu: Markus Erwin Haider: Im Streit um die österreichische Nation - Nationale Leitwörter in Österreich 1866-1938, 1998, ab S. 285 - 292.

Haider schreibt auch, dass der Begriff "Reichsdeutsch" in keinem Wörterbuch des 19. Jahrhunderts auftaucht. Die erste Wörterbucheintrag fand erst 1930 statt, im Duden unter dem Komposita mit „reichs“ (1930 und 1937). Erst in der Auflage von 1941 wird ein Lemma angesetzt und zusätzlich das Substantiv „Reichsdeutsche“ angeführt.

Grüße, Andreas

Diese Ansicht Haiders über das erstmalige Aufkommen der Bezeichnung scheint eine Einzelmeinung zu sein. --Benatrevqre ^…?! 09:36, 4. Nov. 2020 (CET)