Diskussion:Renault UE Chenillette

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Automobilia8545 in Abschnitt Einsatz bei der Wehrmacht
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"Nach dem Westfeldzug setzte die Wehrmacht den UE unter der Bezeichnung Infanterieschlepper UE 630 (f) als Infanterieunterstützungspanzer ein und bewaffnete ihn mit ein bis zwei MG 34." Diese Aussage ist falsch, in dieser Art wurden die Renault UE Fahrzeuge nie von der Wehrmacht verwendet. Die Wagen wurden für eine Vielzahl von Aufgaben (siehe entsprechende Literatur) aber niemals als "Panzer" eingesetzt! (nicht signierter Beitrag von 84.62.11.98 (Diskussion) 20:39, 16. Okt. 2010 (CEST)) Beantworten

Einsatz bei der Wehrmacht

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Zunächst ist festzuhalten, daß das aus dem Jahr 1930 stammende Fahrzeug 1940 zeitgemäßen militärischen Ansprüchen nicht mehr genügte: Es war aufgrund von Erfahrungen des ersten Weltkrieges entwickelt worden: Es sollte im Stellungskrieg eingesetzter Infantrie dringend benötigte Verpflegung, Munition etc über ein völlig zerschossenes Trichtergelände nach vorne bringen (Spielberger, W.: Beute-Kraftfahrzeuge u. Panzer der dt. Wehrmacht, Stuttgart 1992 S.110). Hierzu glaubte man ein voll gepanzertes Fahrzeug zu benötigen, das relativ klein war, also schlecht vom Feind gesehen werden konnte, gegen Gewehr- und MG-Feuer hinreichend gepanzert war und infolge Kettenfahgestells über gute Geländegängigkeit verfügte (auch der mitgeführte Anhänger lief auf Ketten). Für den Einsatz (üblicherweise nachts vom Versorgungspunkt der Division zu den vorderen Schützengräben und zurück) war eine Fahrstrecke von 20 bis 30 km erforderlich, danach konnte das Fahrzeug wieder bis zum nächsten Einsatz umfangreich gewartet werden. Das Fahrzeug brauchte nicht sonderlich schnell zu sein, das zu erwartende Trichtergelände schloß ohnehin eine hohe Geschwindigkeit aus. Mit seinem 40-PS-Motor (der zeitgleich im Renault Primaquatre und Renault Vivaquatre lief) war das Fahrzeug indessen zumindest nach den Grundsätzen des Jahres 1940 völlig untermotorisiert: Der für ein ähnliches Einsatzprofil entwickelte britische Universal Carrier hatte mehr als die doppelte Leistung. Richtig ist, daß die Fahrzeuge nach dem Frankreichfeldzug in der Wehrmacht verwendet wurden, indessen nur den vier leichten Infanterie-Divisionen der 12. Welle (97., 99. 100., 101. ID /später Jäger-Div.) waren zum Ziehen ihrer Pak-Geschütze Chenilettes zugewiesen. Man versprach sich vermutlich von den Vollkettenfahrgestellen eine besonders gute Leistungen in wegearmem Gelände, für dessen Durchquerung die leichten Divisionen vorgesehen waren. Bei 50 Pak pro leichte ID (vgl. Mueller-Hillebrandt, B.: Das Heer 1933-1945 Bd.2, Frankfurt 1956 S.174) können wir also (mit Reservefahrzeugen) von ca. 60 Chenillettes pro Division ausgehen, das wären bei 4 Divisionen also zusammen rd. 250 Stück. Nun mag im einen oder anderen Fall auch noch in anderen Divisionen die Chenillette zu gleichem Zweck verwendet worden sein, ansich zog man indessen in der Wehrmacht -wenn schon Beutefahrzeuge- zum Ziehen ihrer Pak die französische Halbkettenzugmaschine Unic P107 vor: Sie verfügte über einen Motor von immerhin 62 PS (und damit etwa über die gleiche Leistung wie die gleichen Zwecken dienende Krupp-Protze) und war ebenfalls in großen Stückzahlen erbeutet worden. Wir können also von etwa 500 bis max. 1000 Chenillettes in deutschen Diensten -zumindest Frontdienst- ausgehen: 3.000 von den gefertigten 5.000 mögen zwar erbeutet worden sein, wurden aber allenfalls irgendwo auf Truppenübungsplätzen als Schulfahrzeuge, auch als Schneeräumfahrzeuge (Spielberger a.a.O. S.118) und für ähnliche rückwärtige Aufgaben verwendet. Dort, wo sie an der Front eingesetzt wurden, fanden sie -weil sie wegen ihrer geringen Motorleistung ständig bis an ihre Leistungsgrenzen beansprucht waren, aber auch, weil wegen des schnellen Vormarsches 1941 eine Wartung im erforderlichen Ausmaß gar nicht möglich war - ein sehr schnelles Ende (worüber in den einschläg. Divisionsgeschichten häufig geklagt wird).

Die übergroßen Balkenkreuze können eigentlich nur während des Frankreichfeldzuges aufgemalt worden sein, da danach das Fahrzeug von keiner feindlichen Macht mehr verwendet wurde, sondern nur von der Deutschen Wehrmacht im oben beschriebenen Umfang wie auch von Rumänien, wo das Fahrzeug von 1939 bis 1941 in 128 Stück in Lizenz als "Malaxa" hergestellt wurde.

Spielberger a.a.O. S.115 erwähnt, daß 700 UE-Schlepper durch Aufsetzen einer 3,7cm-Pak zu Selbstfahrlafetten hergerichtet werden sollten. Ob dies tatsächlich geschehen ist, läßt er offen. Letzteres erscheint mehr als fraglich: Spielberger erwähnt kein beauftragtes Unternehmen. Zwar hatte die so entstandene Selbstfahrlafette den Vorzug, schnell einsatzbereit zu sein, indessen einen Aufzug von fast 2 m Höhe, die Mannschaft saß damit "auf dem Präsentierteller" und war feindlicher Waffenwirkung schutzlos ausgesetzt, ebenso ließ das kurze Fahrgestell der Chenillette der Bedienung kaum Platz zum Bedienen des Geschützes. Es fehlt an Photos, die den Einsatz dieser Selbstfahrlafetten dokumentieren, ein bei Spielberger a.a.O. gezeigtes Bild zeigt -wie zumindest eine völlig atypisch angebrachte 1 an der Vorderseite des Fahrzeugs vermuten läßt- wohl lediglich ein Versuchsfahrzeug. --Automobilia8545 (Diskussion) 11:37, 7. Jul. 2019 (CEST)Beantworten