Diskussion:Richard Wilmanns
Neutralität
[Quelltext bearbeiten]Den ersten Satz halte ich für nicht neutral formuliert:
Richard Karl Paul Wilmanns (* 22. September 1880 in Durango, Mexiko; † 3. Mai 1958 in Bethel (Bielefeld)) war ein deutscher Mediziner, der nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ab 1934 Zwangssterilisationen durchgeführt hat.
Es ist wohl unstrittig, daß Wilmanns solche „Sterilisationen“ durchgeführt hat – eine aus heutiger Sicht unglaublich schlimme Praxis, die zu den dunklen Kapiteln des 20. Jahrhunderts gehört. Aber diese Tätigkeit war nicht sein Hauptwerk; er war in erster Linie ein leitender Gynäkologe, und als einen solchen sollte man ihn im ersten Satz bezeichnen. Auch hob sich Wilmanns hinsichtlich der Praxis des „Sterilisierens“ durchaus nicht von seinen damaligen Kollegen ab. Gott sei's geklagt! Daran änderte auch das Kriegsende praktisch nichts. Noch in den frühen 80–er Jahren wurden in naheliegenden Behindertenanstalten Eltern empfohlen, an ihren geistig behinderten Kindern den besagten Eingriff vornehmen zu lassen. Entsprechenden Wünschen seitens der Eltern wurde in solchen Fällen oft stattgegeben. Damit soll das enstandene Leid nicht relativiert werden. Vielmehr ist den Opfern sogar viel besser gedient, wenn sich das Lemma stärker an Kriterien der Neutralität orientieren würde, und das zeigt sich nicht zuletzt im ersten Satz. Eine Enzyklopädie ist doch keine Sammlung von Anklage- und Kampfschriften, oder? Bitte Meinungen dazu. --Tosi F (Diskussion) 18:53, 7. Aug. 2020 (CEST)