Diskussion:Roman Andrejewitsch Rudenko

Beteiligung von Rudenko an stalinistischen Verbrechen, Rolle als Hauptankläger beim Prozess gegen des U2 Piloten Powers, Beteiligung an der Vorverurteilung des Kapitäns Sablin im Folge der Meuterei

Liebe Wiki-Kollegen, ich bin leider kein Historiker und masse es mir nicht an, einen Wiki-Beitrag aus diesem Bereich zu korrigieren. Bei meinen Recherchen zu einem ganz anderen Thema streifte ich zufällig die Persona von Rudenko mehrmals. Ich bin negativ überrascht über eine neutrale bis positive Wertung seiner Persona im deutschsprachigen Wiki-Beitrag.

1. Als ein Teil des sowjetischen (Un-)Rechtssystem, war er an den Verfolgungen nicht nur seiner Landsleute während der stalinistischen Repressionen massiv beteiligt. Seine Rolle bei der späteren Rehablitierung der Opfer, mindert nichts und ändert nichts dran. Ein Historiker findet sehr leicht nötige Belege dazu. Ein Hinweis: im Buch von A. Smykalin "Kolonien und Gefängnisse in Sowijet Russland" wird beschrieben, dass Rudenko am 1.08 PERSÖNLICH einen Gefangenen in Vorkuta, wo ein Aufstand der Kriegsgefangenenen ausbrach, erschoss (Смыкалин А.С. Колонии и тюрьмы в Советской России. - Екатеринбург: Изд-во УрГЮА, 1997. С.184)

2. Ein interessantes Faktum ist auch, dass Rudenko die Anklage gegen den Piloten Powers - s. dazu Wiki beitrag http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Gary_Powers - führte. Eine Erwähnung würde sicherlich die Artikel-Qualität steigern.

3. In einer "Sonderakte" des ZK der KPDSU, die nach dem Zerfall des UDSSR publik wurde, soll eine Resolution über den Todes-Urteil für W. Sablin (http://de.wikipedia.org/wiki/Sablin) sich befinden, die von höchsten Parteifunktionären und auch von Rudenko unterschrieben wurde, noch bevor der Prozess vor einem Militärgericht angefangen hat. Dies ist die gleiche Praxis der Urteilvorfestlegung, wie sie in 30-40 Jahren unter Stalin üblich war, und belegt, dass Rudenko nie sein mörderisches Juristen-Wesen aus der Stalin-Epoche geändert hat. LEider habe ich dazu nur eine Internet-Publikatio auf Russisch http://rocketpolk44.narod.ru/stran/sablin.htm

ICh würde mich freuen, wenn jemand als Historiker diesen Hinweisen nachgeht, und den Beitrag über Rudenko im deutschen Wiki vervollstädigt. Denn die momentane Darstellung der Persona von Rudenko entspricht bei weitem nicht seinem realen Wirken

Gruß D.P. (nicht signierter Beitrag von 149.172.225.72 (Diskussion) 14:30, 15. Jun. 2013 (CEST))

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Hallo, darf man nicht mal ein paar Minuten am Text arbeiten? Das hier ist der sowjetische Hauptankläger des Nürnberger Prozesses. Es ist nicht einfach, zumindest die Lebensdaten zusammenzubekommen.

Quelle für Lebendaten gefunden

Unter http://www.hrono.ru/biograf/rudenko.html habe ich eine Bio gefunden, allerdings reicht mein seit 15 Jahren nicht mehr praktiziertes Schulrussisch nicht aus. Vielleicht kann da ja mal jemand übersetzen? Weitere interessante Quellen:

• http://www.zboray.com/graves/Moscow/novodevichi.htm (engl. Grabstein)
• http://hronos.km.ru/biograf/rudenko.html (Kurzbio russisch)
• http://www.imdb.com/name/nm0748717/bio

Inzwischen habe ich stundenlang mein Wörterbuch gesucht, nicht gefunden, deshalb lasse ich mal den STUB und das ÜBERARBEITEN erstmal drinne, vielleicht will ja einer, der kein Wörterbuch braucht oder zumindest eins hat ;-), die Sache mit der Ausbildung noch übersetzen und meine Übersetzungsfehler korrigieren.

Laß mal, dürfte sowieso niemanden interessieren. Ich habe inzwischen die Rudenko-Affäre eingepflegt, nach der der sowjetische Ankläger des Tribunals, General Rudenko bei der Aufrollung des Falles Katyn, wo in Massengräbern zwölftausend polnische Offiziere mit Genickschüssen aufgefunden waren, von Hermann Göring als Urheber des Massenmordes beschuldigt wurde. Da das Tribunal von der Anschuldigung ausging, daß die Deutschen für dieses Kriegsverbrechen schuldig seien, wies Göring in einer Verteidigungsrede nach, daß der sowjetische Ankläger zum Zeitpunkt dieser Massenliquidierung der verantwortliche Militärkommandant für diesen Distrikt war und daß eine internationale Rotkreuzkommission anläßlich der Öffnung und Untersuchung der Gräber einwandfrei eine sowjetische Urheberschaft des Massenmordes ermittelte. Die Meldungen, die in Europa sehr sparsam publiziert wurden, berichteten weiter, daß Rudenko nach Görings Aussage wütend aufsprang, eine Pistole zog und auf den deutschen Reichsmarschall zwei Schüsse abgab. Der erste Schuß traf die Holzwand hinter Göring, und der zweite verletzte einen hinter dem Marschall stehenden amerikanischen Militärpolizisten. Während des ganzen darauffolgenden Tumults saß Göring gelassen da und bemerkte nachher ironisch: „Ein deutscher Offizier hätte besser geschossen! -” Erste Berichte darüber stammten aus der Schweiz, die internationalen Presseagenturen berichteten sehr wenig dazu. 84.44.136.184 10:50, 18. Sep 2006 (CEST)

Schüsse auf Göring

Hallo, habe mal spaßeshalber die Versionsgeschichte zu Rudenko nachgearbeitet und muß allerdings bestätigen, daß der hier leider weggelöschte Beitrag vom 19. September 2006 DOCH stimmt!

In meinen Dokumenten, mir persönlich vorliegend, finde ich folgendes, hier zur Dokumentation ergänzt, was bitte ein neutraler Administrator ins Hauptlemma einpflegen sollte, wenn es tatsächlich um Wahrheit und nicht um Legendenbildung geht. Nach gewissen "Herausredigierereien" zu politisch interessanten Thematiken habe ich da allerdings erhebliche Zweifel und glaube eher, daß auch Wikipedia immer mehr zur "Quotennutte" (O-Ton Thomas Gottschalk zu seiner RTL+ Episode) des politischen "pc-Business" verkommt. Hier also die Rudenko-Tatsache bezüglich "Nürnberg": - 78.34.40.4 16:43, 12. Feb. 2009 (CET)

Wolfszeit um Thule (betreffender Auszug aus diesem Roman) Volkstum-Verlag/Wilhelm Landig; Copyright 1980; 1040 Wien, Favoritenstr. 56; ISBN 3-85342-033-8

Als es September wurde, nahm der Verlauf des Nürnberger Prozesses vor dem alliierten Tribunal einen breiten Raum der Nachrichtensendungen ein. Wie eine Bombe wirkte die Meldung, daß der sowjetische Ankläger des Tribunals, General Rudenko, bei der Aufrollung des Falles Katyn, wo in Massengräbern zwölftausend polnische Offiziere mit Genickschüssen aufgefunden waren, von Hermann Göring als Urheber des Massenmordes beschuldigt wurde. Da das Tribunal von der Anschuldigung ausging, daß die Deutschen für dieses Kriegsverbrechen schuldig seien, wies Göring in einer Verteidigungsrede nach, daß der sowjetische Ankläger zum Zeitpunkt dieser Massenliquidierung der verantwortliche Militärkommandant für diesen Distrikt war und daß eine internationale Rotkreuzkommission anläßlich der Öffnung und Untersuchung der Gräber einwandfrei eine russische Urheberschaft des Massenmordes ermittelte. Die Meldungen, die in Europa weitgehend unterdrückt wurden, berichteten weiter, daß Rudenko nach Görings Aussage wütend aufsprang, eine Pistole zog und auf den deutschen Reichsmarschall zwei Schüsse abgab. Der erste Schuß traf die Holzwand hinter Göring, und der zweite verletzte einen hinter dem Marschall stehenden amerikanischen Militärpolizisten. Während des ganzen darauffolgenden Tumults saß Göring gelassen da und bemerkte nachher ironisch: „Ein deutscher Offizier hätte besser geschossen! -” Bei Durchsicht von Zeitungen aus mehreren Ländern zeigte es sich, daß die Rudenko-Affäre nur spärlich aufschien, daß die ersten Berichte darüber aus der Schweiz stammten und von den internationalen Presseagenturen weitgehend unterschlagen wurden. (176 - 177) _____________

Workuta-Ausstellung in Magdeburg

[Deutsche National-Zeitung, Nr. 16, Seite 9, vom 10. April 1998]

Bei Workuta am nördlichen Rand des Ural-Gebirges befand sich früher einer der furchtbarsten Archipel Gulag. Hunderttausende Menschen unter-schiedlicher Nationalität, ein Großteil davon Deutsche, wurden dort als Zwangsarbeiter geschunden, fielen den mörderischen Praktiken der kommu-nistischen Diktatoren zum Opfer.

1953 erhoben sich die Häftlinge von Workuta. Roman Andrejewitsch Rudenko, Stalins „Säuberer” und Generalstaatsanwalt der Sowjetunion, leitete persönlich die brutale Niederschlagung des Streikes der Zwangsarbeiter. Ungezählte Aufständische kamen dabei um. 1945/46 hatte Rudenko als sowjetischer Chefankläger beim Nürnberger Siegertribunal gegen deutsche Politiker und Militärs gewirkt,die wegen des Vorwurfs, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, an den Galgen kamen.

Dieser Tage nun ist dem Leiden der KZ-Gefangenen von Workuta eine Ausstellung in Magdeburg gewidmet. Sie findet im historischen Dokumentationszentrum der Landeshauptstadt von Sachsen Anhalt statt. Ziel ist nach Angaben des Veranstalters, des Bürgerkomitees Sachsen-Anhalt, „dieses dunkle Kapitel der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen”. Leitwort der Ausstellung: „Vergessene Opfer”.

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Diese Passage ist eine Legende. In „Der Nürnberger Prozeß” (Heydecker/Leeb, ISBN:3-462-03240-20) heißt es dazu:

Um die bacchantische Gestalt Göring haben sich im Dritten Reich und auch während des Prozesses manche Grüchte gewoben. Eines wußte davon zu berichten, daß der sowjetische Ankläger Rudenko auf Göring geschossen hab. Dieses Gerücht geisterte noch lange durch das Nachkriegs-Deutschland. Es ist nicht wahr... (nicht signierter Beitrag von 84.63.93.14 (Diskussion) )

Überarbeitung des gesamten Artikels

Der bisherige Artikel gab Biografie und Bedeutung Rudenkos nur fragmentarisch wieder. Er war einer der Lumpen aus der zweiten Reihe während des Stalinschen Terrors – und hat diesen überlebt, weil er stets im Windschatten seines ukrainischen Landsmannes Nikita Chruschtschow gesegelt ist. So wurde er wie Chruschtschow vom Täter zum Rehabilitierer von Opfern (sofern sie Parteimitglieder waren - für andere gab es kein postumes Pardon!).

Ich habe den gesamten Artikel überarbeitet, ihn um wichtige Abschnitte der Biografie ergänzt, dabei die Fachterminologie eingeführt und vor allem Quellenhinweise gegeben. Lenskij79 (Diskussion) 18:11, 30. Aug. 2013 (CEST)

Gute Überarbeitung!

Die Überarbeitung des Artikels durch Lenskij79 ist sehr gut gelungen. Zitate und Fakten (Dokument mit Troika-Auflistung ist top!), Beleuchtung der Biografie über das gesamte Leben beinah lückenlos. Endlich ist die Bewertung seiner Person im historischen Kontext des Stalinismus und auch der späteren Unrechts vorhanden. Gruß DP 14.09.2013 (nicht signierter Beitrag von 149.172.225.72 (Diskussion) 11:28, 14. Sep. 2013 (CEST))

Interessantes Dokument / Zusammenarbeit mit KGB gegen Dissidenten

„Über die Nutzung der Briefe und Interviews vom Akademiker Sacharow“, 2 Aug. 1973, An ZK der KPdSU, gezeichnet Andropov und Rudenko

http://liders.rusarchives.ru/andropov/docs/ob-ispolzovanii-pisem-i-intervyu-akademika-sakharova.html

Hier findet man ein Original des Briefes, Unterzeichnet vom KGB Chef Andropov und Rudenko, mit dem eine direkte Beteiligung vom Rudenko an der außergerichtlichen Verfolgung (oder zumindest an den Maßnahmen zur massiven Einschüchterung) vom Akademiker Sacharov https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Dmitrijewitsch_Sacharow – eine Leuchtfigur der sowjetischen Menschenrechtler - belegt wird. In der Schlusspassage wird eine Einbestellung des Akademikers in die Generalstaatsanwaltschaft empfohlen, um ihm dort eine „Warnung“ auszusprechen. Die Nutzung der Staatsanwaltschaft über die juristische Funktion als eine Instrument des politischen Druckes hinaus, war vielleicht eine gängige Praxis der Zusammenarbeit der sowjetischen „Staatsorgane“ der damaligen Zeit, entspricht wahrscheinlich nicht einmal dem damals geltenden sowjetischen Recht…

Das Dokument kann zur Belegung der Passage … Auf seinen Schreibtisch kamen alle prominenten Fälle, er arbeitete dabei eng mit dem KGB-Chef Juri Andropow zusammen.[18] … verlinkt werden. Durch die historische Bedeutung der Persona von Sacharov würde eine Erwähnung dieses Vorganges zur Verbesserung des Beitrages beitragen