Diskussion:Roots Germania
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Aus dem Artikeltext raus: Interview mit Mo Asumang
[Quelltext bearbeiten]Was war der Auslöser für deinen Film und warum nutzt Du für dein Debüt die Form des Dokumentarfilms?
Der Auslöser für die Filmidee von „Roots Germania“ war ein Neonazi-Song mit dem Refrain: “Die Kugel ist für Dich, Mo Asumang“. Ich war schockiert und dachte nur eins, wie kann ich so etwas Negatives in etwas Positives umwandeln, um mich von meiner Angst zu befreien. Für mich stand deshalb ganz im Vordergrund der Selbstversuch, aus dieser Misere rauszukommen, und das konnte ich nur dokumentarisch umsetzen. Außerdem glaube ich, dass der Zuschauer durch diese Form des Dokumentarfilms mitfühlender ist, weil der Inhalt wahr ist und die Geschichte so auch im Bauch ankommt und nicht nur im Kopf.
Du mischst dokumentarische mit einigen inszenierten Szenen. Mit welcher Intention?
Auf diese Art kann ich noch eine neue Ebene für den Zuschauer öffnen, der in den inszenierten Szenen manchmal von meinen Wünschen und dann wieder von meinen Ängsten erfährt. Dabei muss ich vor allem an die Szene denken, in der ich als Rotkäppchen durch den Wald laufe, als schwarzes Rotkäppchen wohlbemerkt. Die Szene habe ich im Anschluss an mein Interview auf einer Neonazi-Demo geschnitten, ich denke, es ist jedem klar, wer in dem Fall der böse Wolf ist.
Wie hast Du deine Gesprächspartner gefunden?
Ich habe 2 Jahre lang sehr intensiv recherchiert, um mich mit dem Thema Rechtsradikalismus und Migration mal richtig vertraut zu machen. Um meinen ersten Kontakt zu einem Neonazi zu bekommen, habe ich 9 Monate lang bei einem Theaterstück in einem Knast in Wriezen mitgespielt. Ich hatte erfahren, dass dort Rechtsradikale mitmachen, und so habe ich zugesagt. Erst nach dieser Zeit bekam ich die Erlaubnis, dort auch zu drehen. Ich habe in einem Buchladen eine komplette Regalzeile zum Thema Germanen gekauft, so z.B. habe ich Wissenschaftler gefunden. Ich habe im Internet verdeckt mit Neonazis gechattet und hab’ mich dann doch gleich bei Herrn Rieger angemeldet. Jeder Schritt im Film steht im direkten Zusammenhang mit meinem Selbstversuch, die Angst loszuwerden, die Neonazis in mich eingepflanzt haben. Und jeder Schritt bringt mich ein Stückweit zu mehr Selbstbewusstsein.
Wie war für dich die Konfrontation mit den Neonazis?
Ich dachte, ich muss mich übergeben, als ich das erste Mal auf einen Neonazi traf. So ging das im Laufe der Dreharbeiten auch immer weiter. Die Anspannung zu diesem Thema, die sich, während ich in Deutschland aufwuchs, aufgebaut hat, kam in einem Mal nach oben. Das steckt man nicht so einfach weg, das ist auch kein Spiel. Aber verblüffenderweise legte sich der Druck, je länger ich mit den Neonazis persönlich geredet habe, sie anschauen konnte, ihre Blicke sah, ihre Gestik. Da hab ich auch ihre Angst vor mir gespürt. Und dann, das waren schöne Momente, merkte ich, wie sie versucht haben, sich gegen ihre Gefühle der Sympathie zu wehren. So was passiert, das ist Chemie, da kann auch ein Neonazi nicht nur aus seinen Theorien im Kopf heraus leben. In der persönlichen Konfrontation liegt das allergrößte Potential, diese Wunde ein für alle Mal zu heilen.
Der Film ist auch eine Suche nach der eigenen Identität. War die starke persönliche Ebene von Anfang an Bestandteil des Konzepts?
Erst einmal hat es mich eiskalt erwischt, als ich den Nazisong mit der Morddrohung hörte. Ich habe mir deshalb zum Konzept gemacht, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen, das empfand ich als besten Motor für die Ernsthaftigkeit des Themas. Und dann kam auch die ganze Kindheit wieder hoch. Mit 5 Wochen bin ich ins Kinderheim gekommen, bin bei Pflegeeltern und Oma großgeworden. Ich war haltlos als Kind und mein Verlangen dazuzugehören war groß. Obwohl ich jetzt, Jahre später mit meiner Mutter und meinem Vater das Familie-Sein ein bisschen nachhole, ist es tief in mir, nach Identität zu suchen. Ganz klar habe ich aus persönlichen Gründen immer schon die große Familie, diese 90 Millionen Familie, in der wir leben, als Alternativkonzept anvisiert. Deutschland ist auch meine Familie, und zwar eine sehr schöne. Bis auf den einen seltsamen Cousin mit der Glatze und den Springerstiefeln wurde ich darin auch immer freundlich aufgenommen. Vielleicht haben mich meine persönlichen Erfahrungen mit Familie gelehrt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden.
Du hast an ungewöhnlichen Orten gedreht. Wie kamst Du auf diese Orte?
Um als Deutsche meine Wurzeln zu finden habe ich nicht nur die Familie besucht, ich bin auch zu germanischen Kultstätten gereist. Die Orte hatte ich aus einem Buch über Kultplätze, das mir nach Jahren plötzlich wieder in die Hände fiel. Ich persönlich finde germanische Kultplätze nicht ungewöhnlich, wohl aber der Rest der Deutschen, es waren nämlich kaum welche dort. Ich war neugierig und wollte wissen, was meine weiblichen germanischen Wurzeln sind, da stieß ich auf die Matronen. Das sind keltisch-germanische Muttergottheiten in Form von 3 Frauen, die in Stein gehauen als Figuren den Menschen Kraft und Schutz geben sollen. Kennen Sie die?
Was glaubst Du mit diesem Film bewirken zu können?
Oh, es wäre schön mit „Roots Germania“ ein paar tabuisierten Themen in Deutschland eine neue Plattform zu geben. Themen, die schwierig sind, wie z.B. „wie kann man Migranten und Ausländer mit Neonazis im Dialog zusammenbringen“, „wie schafft man es, die Wurzeln nicht bei den Germanen abzuschneiden, oder sie sogar zu verfälschen, wie es die Neonazis tun, sondern mit unseren Wurzeln zu anderen Kulturen Kontakt aufzunehmen, voller Neugierde zu entdecken, wo es Gemeinsamkeiten gibt.“ Na ja, vielleicht sind das jetzt etwas große Wünsche, aber klein und poplig denken hat mich noch nie weitergebracht. Wenn der Film gelaufen ist, werde ich einen Internet-Chatroom eröffnen und freue mich schon jetzt auf regen Verkehr (www.roots-germania.com).
Was hat sich für dich geändert, seitdem Du den Film gemacht hast?
Es ist so viel Positives entstanden, aber eigentlich möchte ich das jetzt nicht alles verraten, der Film kann das viel besser.
Das Interview führte Nadja Grünewald, Redaktion Das kleine Fernsehspiel, ZDF
Das gehört klar nicht in den Artikel rein. Wer will bitte ausschlachten, vielleicht sind Zitate brauchbar. --Cholo Aleman 07:01, 6. Jul. 2008 (CEST)
Enzyklopädischer Stil
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel ist nicht im Enzyklopädischen Stil gehalten, sondern ist vielmehr eine Nacherzählung mit sprachlichen Defiziten. Daher Eintrag in QS. --Liberaler Humanist 10:50, 8. Okt. 2008 (CEST)
Abschnitt "Stil" entfernt
[Quelltext bearbeiten]Ich habe diesen Bereich aus dem Artikel entfernt:
- Ihre Herangehensweise ist teils psychologisch, teils träumerisch mit einer kräftigen Prise Komik und dann wieder tiefsinnig. Asumangs eigentümliche „Integrationsreise“ führt die schwarze Deutsche in „Roots Germania“ nicht, wie es in Deutschland fast Brauch geworden ist, weg von den Wurzeln, vielmehr führt sie sie zur weiblichen Seite ihrer germanischen Ahnen.[1]
Ich habe diese Deutung im Artikel beim besten Willen nicht wiedergefunden. Vindolicus (Diskussion) 14:19, 25. Aug. 2022 (CEST) --Vindolicus (Diskussion) 14:19, 25. Aug. 2022 (CEST)
- ↑ Christian Buß: ZDF-Integrationswoche: Brunhild im Afro-Look. In: Spiegel Online. 5. November 2007, abgerufen am 10. Juni 2018.