Diskussion:Rudolf Emmerich

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Tierversuch / Selbstversuch--Woodcut-like (Diskussion) 18:04, 8. Sep. 2021 (CEST)

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Der Nekrolog aus TNYT als Quelle ist unglücklich gewählt, da er einen Tierversuch und einen Selbstversuch dem Verständnis abträglich zusammen-rückt:

1876 Kaninchen subcutan

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Emmerich hat 1876 Kaninchen subcutan Abwasser injeziert, was ab 200 ml für das Kaninchen selbst bei destiliertem Wasser nach einem halben Tag zum Tod führt.[1]

1892 Selbstversuch oral

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In seiner Darstellung seines leichtfertigen Verhalten nach seinem Selbstversuch von 1892 erwähnt Max Pettenkofer, dass sich Emmerich ebenfalls nicht in Quarantäne begeben hätte. Im Oktober 1892 unternahm er seinen berühmt gewordenen Selbstversuch mit Vibrio cholerae, den er gut überstand, weil er in der Nacht des 27. Juli 1954 einen heftigen Brechdurchfall erlitt, [2]und wahrscheinlich immun geworden war. Dagegen entging sein Assistent Emmerich der den Versuch an sich wiederholte, nur knapp dem Tod. [3] Am 7. Oktober 1892 löste Pettenkofer, um die Magensäure zu neutralisieren und den Cholerakeimen günstige Bedingungen zu schaffen, 1 g doppetkohlensauren Natron in 100 ccm Leitungswasser auf, goss 1 ccm frisch Cholerakultur daz, die er scih von Kochs Mitarbeiter Gaffky hatte herstellen lassen und zusenden lassen, und trank den Becher aus. Am 10. Oktober und an den folgenden beiden Tagen bekam Pettenkofer dünnen und missfarbigen Stuhl und eine Darmverstimmung bei gutem Appetit. Zu einer besonderen Diät entschloss er sich erst am 13. Oktober, als sich ein ausgesprochener Durchfall einstellte. Aber schon am folgenden Tag war der Stuhlgang wieder normal und am 15. Oktober schwanden alle Zeichen einer Darmirritation" Pettenkofer überlebte also. Damit war für ihn und seine Schüler die Trinkwasser-Theorie widerlegt: Die Aufnahme der Bazillen genügt nich um zwangsläufig eine Cholera zu verursachen. Es muss etwas hinzukommen. Allerdings wisssen wir heute, dass es nicht der Boden oder das Miasma ist, sondern die von vielen Faktoren abhängige indiduelle Disposition.

„Weiter durfte ich selbstverständlich von diesen Cholerainfektionsversuchen an Menschen nichts verlauten lassen, denn nachdem in meinem Stuhle Kommabacilllen nachgewiesen waren, wäre ich ohne Barmherzigkeit in eine der bereits in München bestehenden prophylaktischen Cholaerabaracken gesperrt, und ich und meine ganze Wohnung der Desinfektion reichsmäßig unterworfen worden. Eigentlich ist es schade, dass das nicht geschehen ist, denn wenn es geschehen wäre hätten die Contagionisten stolz ausrufen können dass sie allein ganz München vor Cholera gerettet haben, während ich und Emmerich mit unseren Stühlen, die wir thatsächlich undesinfiziert in Abtrittsgraben und in Wasserclossette entleerten, die Stadt sicher angesteckt hätten. Doch Spass bei Seite! Ich würde ja gerne auch Contagionist werden, die Ansicht ist ja so bequem und erspart alles weitere Nachdenken, wenn mir die Herren nur erklären könnten, wie es so viele Orte geben kann, in welche die Cholera eingeschleppt wird und wiederholt eingeschleppt worden ist, ohne dass sie sich epidemisch entwickelte. Eines der überraschenden Beispiele ist bekanntlich Lyon, die zweitgrösste Stadt Frankreichs, ...“[4]

Einzelnachweise

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  1. Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin, 1880, S. 128
  2. Elisabeth Mühlauer, Welch' ein unheimlicher Gast, S. 19
  3. Karl Höll, Reinhard Niessner, Wasser: Nutzung im Kreislauf : Hygiene, Analyse und Bewertung, 2010 S. 307
  4. Münchener medizinische Wochenschrift , 1892, S. 810