Diskussion:Rudolf Till
Dieser Artikel kann durch neue Erkenntnisse zur Berufung Rudolf Tills auf den Lehrstuhl für klassische Philologie an der Universität München erweitert werden. Erst im Jahr 2006 (!) erschien ein Sammelband "Die Universität München im Dritten Reich" (Hg. Elisabeth Kraus), zu dem Maximilian Schreiber einen Beitrag verfasste: Altertumswissenschaften im Nationalsozialismus, Die Klassische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität. Darin werden Details zur Berufung des erst 26jährigen Till auf einen Lehrstuhl geschildert. Im Wikipedia-Artikel fehlen auch Hinweise auf die SS-Ahnenerbe-Seilschaft an der Universität Erlangen, bestehend aus Rudolf Till und Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte (Germanist). --Ontologix (Diskussion) 01:50, 6. Jan. 2013 (CET)
- "Trotz seiner Mitgliedschaft in NS-Organisationen soll Till in seinen Seminaren und Vorlesungen nie doktrinäre Anschauungen vertreten haben und dort, wie in seinen Veröffentlichungen, auch international bekannte sowie jüdische Wissenschaftler mit Respekt erwähnt und zitiert haben."
Diesen Abschnitt des Artikels kann ich bestätigen. Ich studierte vier Jahre u.a. bei Rudolf Till und hörte naturgemäß zahlreiche Vorlesungen und besuchte mehrere seiner Seminare. Rudolf Till war immer zurückhaltend bis zur Unnahbarkeit und vermied persönliche Kontakte zu seinen Studenten. Er war äußerst sachlich bis hin zur methodischen Strenge. Er enthielt sich jeder politischen Stellungnahme oder aktuellen Bezüge zur Gegenwart. Allerdings bildete er mit dem Germanisten Hans Schwerte an der Universität Erlangen eine damals unter Studenten unbekannte Seilschaft ehemaliger enger Mitarbeiter bei Heinrich Himmlers Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe. Zu Hans Schwerte/Schneider siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Schwerte. Über den Nazi-Sympathisanten und Doktorvater Schwertes, H.O. Burger, 1959/60 Rektor der Universität Erlangen und ab 1962 Professor in Frankfurt, gibt es kaum Literatur. Burger war nach gegenwärtigem Wissensstand nicht Mitglied einer nationalsozialistischen Organisation. Während Hans Schneider/Schwerte 1995 aufflog und H.O. Burger wegen seiner Nazi-Sympathien sein Amt als Rektor der Universität Frankfurt nicht antrat, wurden die Nazi-Verstrickungen Rudolf Tills zu dessen Lebzeiten nicht bekannt. Einer der Studenten der klassischen Philologie an der Universität München zu der Zeit, als Rudolf Till dort als akademischer Lehrer tätig wurde, war übrigens Franz Josef Strauß, der auch plante zu promovieren. 1958, als Rudolf Till den Erlanger Lehrstuhl erhielt, war Franz Josef Strauß stellvertretender Parteivorsitzender der CSU. --Ontologix (Diskussion) 00:33, 30. Jun. 2014 (CEST)
- Da sich sonst niemand hier zu Wort meldet und ich hier der Einzige zu sein scheine, der Rudolf Till persönlich kannte, schlage ich vor, den folgenden Abschnitt zu Gunsten von Rudolf Till zu ändern:
"Trotz seiner Mitgliedschaft in NS-Organisationen soll Till in seinen Seminaren und Vorlesungen nie doktrinäre Anschauungen vertreten haben und dort, wie in seinen Veröffentlichungen, auch international bekannte sowie jüdische Wissenschaftler mit Respekt erwähnt und zitiert haben.[8]" Ich schlage vor, das "soll" rauszunehmen, denn Till war verständlicherweise vorsichtig. Außerdem könnte man reinsetzen, dass er nie politische Äußerungen in irgendeine Richtung von sich gab. Ich habe ja vier Jahre bei ihm studiert und nie was in dieser Art gehört. --Ontologix (Diskussion) 13:51, 12. Aug. 2014 (CEST)
Tills sonstige Aktivitäten
[Quelltext bearbeiten]Leider hat jemand meine Beschreibungen der zwei Expeditionen Tills nach Italien rausgelöscht. Er wollte dort mit Zustimmung Mussolinis die älteste bekannte Abschrift der Germania des Tacitus erobern. Diese befand sich im Besitz einer adligen italienischen Familie, die beide Versuche erfolgreich abwehrte. Diese zwei Expeditionen sind gut dokumentiert und waren auch Gegenstand einer Fernsehdokumentation. --Ontologix (Diskussion) 22:01, 27. Mär. 2019 (CET)
- Tills "Expedition" nach Italien, nach Rom 1938/39 nicht nach Aesi, ist bekannt und seine Ergebnisse hinreichend dokumentiert. Der gelöschte Part, basierend auf ein ZDF-Infotainment Produkt, ist inhaltlich schlicht falsch und nicht beachtenswert. Α.L. 11:38, 27. Aug. 2022 (CEST)
- Diese Fernsehdokumentation als Infotainment zu klassifizieren ist schlichtweg absurd. Offensichtlich soll Tills Verstrickung in das Nazi-Regime von jemandem relativiert werden. Wenn diese Ergebnisse hinreichend dokumentiert sind, warum stehen sie dann nicht im Artikel? Wer hat den Abschnitt gelöscht? Kannte derjenige oder diejenige Till? --Ontologix (Diskussion) 05:36, 15. Okt. 2022 (CEST)
" In seinen Forschungen vermied Till in der Regel direkte Bezüge auf die nationalsozialistische Ideologie."
Wie es damit steht weiss ich nicht, aber er dankt --2A02:AA1:104D:1981:4487:CBBF:890B:3107 22:04, 13. Dez. 2023 (CET)
- Wie es damit steht weiss ich nicht, aber in "Handschriftliche Untersuchungen zu Tacitus Agricola und Germania" dankt Till dem "Ahnenerbe"-Präsidenten Heinrich Himmler für "die entscheidende Anregung und immer wieder erneute, durchgreifende Unterstützung", siehe https://archive.org/details/HandschriftlicheUntersuchungenZuTacitusAgricolaUndGermania/page/n6/mode/1up?view=theater. --2A02:AA1:104D:1981:4487:CBBF:890B:3107 22:09, 13. Dez. 2023 (CET)