Diskussion:Ruine Wimberg

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von 81.3.214.199 in Abschnitt Begehung durch das Bundesdenkmalamt 2012
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Burg Wimberg ist dubios

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Der Datensatz zu „Burg Wimberg“ ist aus Norbert Grabherr, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Oö. Landesverlag, Linz 1970, 96, kritiklos übernommen worden. Eine Burg dieses Namens hat es aber vermutlich nie gegeben.

Zur Fundgeschichte: Pfarrer Johann Ev. Lamprecht entdeckte in der 2. Hälfte des 19. Jh. etwa 0,2 km westnordwestlich des Anwesens vlg. Neuhauser eine Wehranlage und hielt sie in einer Planskizze fest. Er bezeichnete sie als „Neuhauser Burgstall“. Es handelte sich um eine durch zwei halbkreisförmige Gräben vom Hinterland abgetrennte Anlage. „Mauerzüge“ oder gar die „Reste eines Turmes“ konnten schon damals (vor 1880) nicht verifiziert werden.

Quelle: Johann Ev. Lamprecht, Archäologische Streifzüge u. Untersuchungen verschiedener Umwallungsorte des unteren Innviertels. Manuskript im OÖ. Landesmuseum, ohne Ort und ohne Jahr (ca. 1880).

Dieser Typus von Wehranlage, der weitläufige Plateaus abriegelt und daher als „Plateaurandburg“ bezeichnet wird, findet sich vor allem im nördlichen Innviertel, dem Rottachgau und Einflussgebiet der Passauer Bischöfe. Obwohl nur für wenige der Anlagen archäologische oder urkundliche Daten vorliegen, sprechen Flurnamen und einzelne Merkmale für eine Datierung ins ausgehende Frühmittelalter (9.-10.Jh.n.Chr.).

Quellen: Marianne Pollak u. Wilhelm Rager. „In villa Antesna“ – Zur frühgeschichtlichen Siedlungsentwicklung im nördlichen Innviertel. Fundberichte Österreich 39, 2000, 357–379, bes. 361.

Marianne Pollak, Burgstall Pfaffstätt. Nachrichtenlose Burgen des ausgehenden Frühmittelalters in Oberösterreich. Mitteilungen der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Ostbayern, Süd- und Westböhmen. Rahden 2007, 291ff.

Norbert Grabherr verknüpfte die Wehranlage „Neuhauser Burgstall“ mit der urkundlichen Nennung (angeblich um 1230) eines „Heinricus de Wineberge“, den er in dem etwa 0,7 km entfernten Dorf Wimberg ansiedelt. Es wäre nun kritisch zu überprüfen, ob dieser Kleinadelige tatsächlich in Wimberg saß und ob überhaupt ein Zusammenhang mit dem (offenbar dem Frühmittelalter zugehörenden) „Neuhauser Burgstall“ besteht.

Die von N. Grabherr „verifizierten“ Mauerzüge und Reste eines Turmes sind ersatzlos zu streichen. Es wurden natürliche Steinsetzungen falsch interpretiert. Grabherr’s Stärken lagen eindeutig in der Archivarbeit, seine Kompetenz auf dem Gebiet der Bodendenkmale war jedoch begrenzt.

Quelle: Marianne Pollak u. Adolf Stelzl. Die archäologische Landesaufnahme im VB Braunau am Inn. Tätigkeitsbericht für die Jahre 1985–1992. Fundberichte Österreich 31, 1992, 203–250.

kater.hamlet@gmx.at (nicht signierter Beitrag von 194.24.138.3 (Diskussion) 10:08, 11. Feb. 2012 (CET)) Beantworten

Einleitungssatz

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Die Burgruine Wimberg soll im Ortsgebiet von Wernstein am Inn im Bezirk Schärding in Oberösterreich bestanden haben.

So wie der Satz formuliert ist, sollte wohl eher von der Burg Wimberg die Rede sein. Ruine entstehen ja erst im Lauf der Zeit. lg --Herzi Pinki (Diskussion) 09:30, 4. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Begehung durch das Bundesdenkmalamt 2012

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Das durch den Steinbruchbetrieb der Fa. Kapsreiter schwer gestörte Objekt konnte im Sommer 2012 durch die Bodendenkmalpflegerin des Bundesdenkmalamtes, Abteilung für Archäologie, begangen werden. Dabei wurde festgestellt, dass offenbar zwei räumlich und zeitlich getrennte Wehranlagen vorliegen:

(1) Auf der Hochfläche etwa 0,2 km westnordwestlich des Anwesens vlg. Neuhauser bestand eine durch mind. zwei halbkreisförmige Gräben abgeriegelte Wehranlage. Sie wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh. von Johann Lamprecht entdeckt, in einer Planskizze festgehalten und als „Neuhauser Burgstall“ bezeichnet. Nach M. Pollak könnte es sich um eine frühmittelalterliche Plateaurandburg gehandelt haben. Der innere Graben ist teilweise noch erhalten geblieben; der äußere Graben wurde zugeschüttet, ist aber im LIDAR erkennbar.

(2) Auf einer exponierten Felsklippe oberhalb des Inn, etwas unterhalb des nördlichen Endpunktes des inneren Grabens, befinden sich Mauerreste, die im Frühjahr 2012 erstmals von Aberpram beobachtet werden konnten. Es handelt sich um lagerhaftes, leicht ausgezwickeltes Mauerwerk, das höchstwahrscheinlich dem Spätmittelalter zuzuordnen ist. Weitere verschliffene Rudimente auf dem Felsenriff lassen m.V. eine spätmittelalterliche Kleinburg annehmen, die vermutlich in Zusammenhang mit der Herrschaft Neuburg stand und eine ähnliche Funktion wie Neufels oder Wernstein erfüllt hat. Eigenartig ist jedoch, dass die Anlage im Kupferstich der "Freien Grafschaft Neuburg am Inn" von Vischer (1674) nicht eingezeichnet ist.

Die von Norbert Grabherr erfolgte Verknüpfung der Wehranlage mit der Nennung eines „Heinricus de Wineberge“ und die daraus folgende Ansprache als „Burg Wimberg“ ist äußerst problematisch, da dieser Adelige sicherlich auf Burg Windberg (bei Deggendorf, Niederbayern) saß.

kater.hamlet@gmx.at (nicht signierter Beitrag von 81.3.214.199 (Diskussion) 10:16, 22. Feb. 2013 (CET))Beantworten