Diskussion:Rykestraße
Kritik
[Quelltext bearbeiten]Hallo, es hat mich immer geärgert, das bei den Artikeln rote Links prangen, welche sich mit diesem Gebiet befassen. Für sich hat jedes Kapitel nicht genug Gewicht für ein Lemma, zusammen wohl schon. Bei der Recherche tauchten paar Fragen auf, welche im Web und meinen Büchern nicht zu finden sind. Vieleicht kann jemand helfen:
- Welcher Bernd Ryke wird nun geehrt?
- Welche Vereine/Organisationen sind noch im Vorderhaus Rykestraße 53?
- Welche Belege gibt es für die Verwendung vom "Dicken Hermann", und das wirklich Göring, und nicht irgendein Bäcker damit gemeint ist?
- In Berlin gibts nur eine Rykestraße, ist da der Bezirk/Ortsteil nötig?
- Wer hat Infos zum KZ Wasserturm?
Wenn es ein Lemma Knaackstraße gibt, gehört der Wasserturm sicher dahin, bis dann lasst ihn bitte hier "geparkt".-OS- 01:50, 11. Dez. 2006 (CET)
Welcher Reiche/Ryke ? Hinweise IP
[Quelltext bearbeiten]@ Welcher Bernd Ryke wird nun geehrt? Nicht nur im Artikel Rykestr., sondern auch in den Artikeln zur Siegesallee und dem Gestalter der Denkmalgruppe 14, Eugen Boermel, werden unterschiedliche Mitglieder der Familie Ryke/Reiche, bzw deren Biografien, miteinander vermengt.
Dass der liberal gesinnte Berliner Magistrat den Bernhard Ryke des "Berliner Unwillens" würdigen wollte, das kann man sich vorstellen. Berhard Ryke war 1447, zum ersten Mal offensichtlich, zum Bürgermeister gewählt worden und hatte sich gegen die Machtansprüche des Kurfürsten Friedrich II. (Eisenzahn) aus dem Hause Hohenzollern gestellt. Eugen Boermel, der sich beim konservativen Kaiser Wilhelm II. als Hofkünstler andienen wollte, hatte diesen gewiss nicht im Sinn! Der 1417 verstorbene Bernd Ryke taugte da schon eher als Vorbild: er hatte sein Geld dazu eingesetzt, die Plünderungen der Quitzow-Raubritter im Raum Berlin zu beenden. Allerdings nicht mit dauerhaftem Erfolg. Erst 1414 konnte die Macht durch Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg (der 1415 zum ersten Hohenzollern-Kurfürsten in Brandenburg aufstieg)gebrochen werden. So gesehen ist das 1900 fertiggestellte Denkmal eine Retourkutsche auf die Straßenbenennung von 1891!
Bernd Reiche + 1417 Bürgermeister 1417 Wappen Bernt Riken Bernd Reiche war der zweite Berliner Bürgermeister aus dieser angesehenen Patrizierfamilie, der aber noch im Jahr seines Amtsantritts verstarb. Er könnte - wie einige Historiographen vermuten - ein Sohn des gleichnamigen ersten Bürgermeisters aus dem Geschlecht der Reiche gewesen sein, der 1361 die oberste Stadtfunktion übernommen hatte.
Bernd Reiche + vor dem 25. 05. 1378 Bürgermeister Wappen von Reiche von 1361 bis 1362, 1365 bis 1366, 1369 bis 1370, 1371 bis 1372, 1373 bis 1374 Mit Bernd Reiche (in älteren Urkunden auch Ryke genannt) gelangte ein weiteres mächtiges Patriziergeschlecht, neben den Blankenfeldes wohl das älteste und wohlhabendste Berlins, an die Spitze der Stadtregierung. Der ländliche Lehens- und Eigenbesitz dieser Familie galt als überdurchschnittlich groß. Bereits 1375 verfügte sie über Rechte und Besitzungen in 17 Dörfern der näheren und weiteren Umgebung Berlins, darunter in Rosenfelde (dem späteren Friedrichsfelde) - Berlin und Cölln hatten das 1319 erworbene Dorf inzwischen an die Familie Reiche als Lehen vergeben -, in Schmargendorf, Schöneberg, Tempelhof, Marienfelde, Weißensee, Mahlow und Kaulsdorf. Dank ihrer ländlichen Nutzflächen konnten die Reiches einen ausgedehnten, gewinnbringenden Getreidehandel betreiben, dessen Monopol sie, wie auch andere Patrizierfamilien, an sich zu ziehen versuchten.
Bernhard Reiche
- um 1380
+ um 1450 Oberbürgermeister Wappen von Reiche von 1447 bis 1448 Bernhard Reiche, das dritte aus dieser mächtigen Patrizierfamilie stammende Berliner Stadtoberhaupt, wurde 1447 von den bereits in offenem Aufruhr gegen den Kurfürsten begriffenen Berlinern zum Bürgermeister gewählt. Seine Wahl gerade zu dieser Zeit - er hatte vordem kein städtisches Amt bekleidet - läßt vermuten, daß er zur Führungsgruppe dieses Aufstandes gehörte, vielleicht sogar deren Kopf war. Entsprechend hart fiel auch das Urteil des Spandauer Gerichts nach der Bezwingung der Stadt aus: Er und seine Angehörigen gingen ihrer ausgedehnten Lehen verlustig, neben den Blankenfeldes wurden sie mit der höchsten Geldstrafe bedacht, und über Bernhard Reiche selbst wurde überdies die Verbannung aus den größeren Städten und Spandau ausgesprochen; ansonsten sollte er sich in der Mark aber weiter aufhalten dürfen. Dennoch verließ er die Mark Brandenburg, um, wie es hieß, Schutz und Hilfe beim Herzog von Sachsen, bei dem er in großem Ansehen stand, zu suchen. Nahe der Grenze wurde er von einem Ritter, der dafür augenscheinlich Dank vom kurfürstlichen Hof erwartete, überfallen. Bernhard Reiche konnte zwar entkommen, verstarb aber an den ihm zugefügten Verletzungen. Er wurde in der Wittenberger Kirche beigesetzt.
http://www.luise-berlin.de/historie/spitze/berliner_buergermeister.htm (nicht signierter Beitrag von 85.178.75.177 (Diskussion) 00:34, 15. Jun. 2015 (CEST))
Antwort
[Quelltext bearbeiten]Vielen Dank für die Hinweise und die Korrektur auf den Nürnberger Burggrafen Friedrich VI. in der Siegesalleeliste. Die Biografien sind in den drei genannten Artikeln in der Tat vermengt. Während sich die Siegesalleefigur auf die ersten beiden Reiches/Rykes bezieht, dürfte die Rykestraße tatsächlich dem dritten Reiche/Ryke (dem des Berliner Unwillen) gewidmet sein; im einzelnen:
- Siegesalleeliste/Börmel Nach Angabe von Uta Lehnert (Der Kaiser und die Siegesallee ... S. 144f) hatte Eugen Börmel am Ryke-Sockel die Jahreszahlen 1358–1414 angebracht. Die Zahlen passen zwar nicht exakt zu den heute bekannten Daten der ersten beiden Ryke-Bürgermeister laut Edition Luisenstadt, dennoch hat Börmel hier eindeutig diese beiden ersten Rykes gemeint beziehunsgweise vermengt und laut Lehnert als ein und dieselbe Person betrachtet wissen wollen. Mit dieser Angabe und Vermengung setzte sich Börmel über die Recherche von Reinhold Koser (dem Leiter der historischen Siegesallee-Kommission) hinweg. Für Koser war die Identität des "Bernd Ryke" nicht eindeutig auszumachen und er nahm bereits damals an, dass es sich um Vater und Sohn handeln könnte.
- Rykestraße Zumindest laut Angabe der Edition Luisenstadt bezieht sich die Straßenbennenung hingegen eher auf den "Bernhard Reiche" oder "Bernd Ryke", der 1447 zum Bürgermeister gewählt wurde und 1448 (oder 1449 ?) verstarb.
Ich werde die drei Artikel entsprechend korrigieren/präzisieren und dabei das Bild der Siegesallee-Figurengruppe vorsichtshalber aus dem Straßenartikel nehmen, da es aller Wahrscheinlichkeit nach eher unpassend ist. Gruß --Lienhard Schulz Post 17:23, 15. Jun. 2015 (CEST)
Wasserturm
[Quelltext bearbeiten]Da der Link nicht mehr funktioniert, hier die OBJ Dok Nr. 09070141 in der Datenbank.-OS- 21:26, 11. Dez. 2006 (CET)
- Danke, hab ich wieder reingenommen (und die entsprechenden Links eingefügt). -- lley 22:11, 11. Dez. 2006 (CET)
Kiezleben
[Quelltext bearbeiten]Heute ist die Rykestraße eine der attraktiven Einkaufsstraße im aufstrebenden Kollwitzkiez. Viele kleine Läden geben der Straße einen besonderen Flair und Restaurants laden nicht nur Rund um den Wasserturm zum Verweilen ein. Davon steht hier leider gar nichts. Als Link für weitere Infos empfehle ich zum Beispiel: http://www.spyy.de/berlin/kollwitzplatz/index.html, da kann man sich schnell einen Überblick über das Kiezleben verschaffen.
- Nicht schon wieder, möchte ich dazu nur sagen. Es gibt keinen "Kollwitzkiez", wie die Diskussion dazu gezeigt hat. Es gibt ein Stadtviertel, was von einigen so genannt wird. Aber unklar in den Grenzen wie in der Beschreibung. Es gibt den Artikel Kollwitzplatz, wo das Zentrum des Viertels beschrieben wird. "Attraktivität" ist ein subjektives Gefühl, genauso wie manche sich sicher dagegen wehren würden, wenn man nach 20 Jahren den Kiez immer noch als "aufstrebend" bezeichnet. Dieses "besondere" Flair gibts in zig Berliner Straßen. Da WP kein Reiseführer ist, wird man über diese Details auch nichts weiter finden, denn das ist Aufgabe solcher Seiten wie spyy.de, und nicht einer Enzyklopädie.Oliver S.Y. 11:32, 3. Feb. 2009 (CET)
"Dicker Hermann"?
[Quelltext bearbeiten]Die Bezeichnung des Wasserturms als "Dicker Hermann" ist mir persönlich neu. Vielleicht nannte man ihn vor 45 einmal so, weiß ich aber nicht. In Behrendt, Otto; Karl Malbranc: "Auf dem Prenzlauer Berg. Beiträge zur Heimatkunde des Bezirks IV Berlin." Berlin: Diesterweg 1928, wird der Wasserturm jedenfalls noch nicht so genannt. Falls man ihn später aber doch so nannte, dann wäre der Bezug zu Hermann Göhring denkbar und sehr naheliegend, denn der war wohl auch verantwortlich für die Einrichtung des "wilden Konzentrationslagers" auf dem Gelände (vgl. Wikipedia-Seite zu Hermann Göhring). Ob er auch für die Einrichtung des SA-Heims danach zuständig war, entzieht sich meiner Beurteilung. Sollte der Bezug zu Göhring sich bewahrheiten, so sollte der Begriff "Dicker Hermann" in diesem Zusammenhang nicht so unkritisch und ungebrochen als Kosename verwendet werden wie bisher in diesem Artikel. Auch sollten die Verlinkungen mit den anderen Wikipedia-Seiten verbessert werden, worin der Wasserturm Prenzlauer Berg erwähnt oder behandelt wird (Prenzlauer Berg und Wasserturm Prenzlauer Berg). Ich denke, dass dieser Name von Anfang an, sollte er tatsächlich jemals benutzt worden sein und von Hermann Göhring abgeleitet worden sein, zynisch bis menschenverachtend war oder bestenfalls sarkastisch gemeint gewesen sein kann. Seit einiger Zeit stelle ich mit Sorge fest, dass "Dicker Hermann" für den Wasserturm Prenzlauer Berg bereits auch von anderen Websites in unhinterfragter Weise übernommen worden ist. Auf weiterführende Literatur bezüglich der Verwendung des Wasserturmgeländes als KZ und später als SA-Heim stieß ich unter "google Bücher". Der Titel von Wolfgang Benz und Angelika Königseder lautet "Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager". Hier werden auf Seite 52 bis 54 auch einige Einzelschicksale von Häftlingen in diesem Lager dargestellt. Außerdem fand ich "Jeder hat sein Stück Berlin gekriegt. Geschichten vom Prenzlauer Berg" von Annett Gröschner, Rowohlt 1998. Das Vorwort des Buches, worin bereits Hinweise zum KZ Wasserturm gegeben werden, ist als online-Leseprobe unter www.annettgroeschner.de zugänglich.--Reibniz 19:56, 1. Jan. 2010 (CET)
- Danke für den Hinweis. Ich habe die Begriffsnennung mal auf den historischen Zusammenhang reduziert - kann gern noch verbessert werden. --Arnis 18:03, 2. Jan. 2010 (CET)
- Das ist sicher alles erst einmal richtig und die Änderung geht auch in Ordnung. Die Bezeichnung findet sich aber in aktuellen Veöfftlichungen wie von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung oder auch in den gedruckten Bezirkswegweisern des Bezirksamts. Hier hat sich wohl die ursprüngliche Konnotation so langsam verloren. --Martin Zeise ✉ 13:53, 3. Jan. 2010 (CET)
- Wir werden das mal etwas gründlicher recherchieren - dauert aber etwas. --Arnis 15:26, 3. Jan. 2010 (CET)
- Erstes schnelles Zwischenergebnis: 2 Architektur- und Kulturführer aus der sehr späten DDR bzw. der Wendezeit nennen keinen Spitznamen für den Wasserturm. Die Informationstafel des Bezirks wiederum sagt: "...die Berliner nennen.." und dann "Dicker Herrmann" - dies wiederum im Textzusammenhang des Baus und der Einweihung und nicht im Zusammenhang des nächsten Kapitels zur NS-Zeit. Lapsus der Tafel: mehrfach "Herrmann", einmal aber auch mit einem "r". Ich entferne also erst einmal die Erklärung mit H. Göring, weil es derzeit keinen Beleg hierfür gibt. --Arnis 19:58, 3. Jan. 2010 (CET)
- Wir werden das mal etwas gründlicher recherchieren - dauert aber etwas. --Arnis 15:26, 3. Jan. 2010 (CET)
- Das ist sicher alles erst einmal richtig und die Änderung geht auch in Ordnung. Die Bezeichnung findet sich aber in aktuellen Veöfftlichungen wie von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung oder auch in den gedruckten Bezirkswegweisern des Bezirksamts. Hier hat sich wohl die ursprüngliche Konnotation so langsam verloren. --Martin Zeise ✉ 13:53, 3. Jan. 2010 (CET)
- Diese Disk wäre eigentlich besser beim Wasserturm Prenzlauer Berg zu führen und nach deren vorläufigem Abschluss dorthin zu verschieben, damit sie nach Jahren wiederzufinden wäre.
- Artikel Wasserturm Prenzlauer Berg wäre dann aufzupolieren und die Infos dort zu sammeln, während dies auf Ryke radikal einkürzen ist, insbesondere Wasserturm hier nicht im Rang eines ==-Abschnitts.
- Das Vorkriegs-Standardwerk zur Heimatgeschichte
- Otto Behrendt, Karl Malbranc: Auf dem Prenzlauer Berg – Beiträge zur Heimatkunde des Bezirks IV Berlin. Diesterweg, Berlin, Frankfurt a.M. 1928, S. 93–97. (in einem halben Dutzend öff. Bibliotheken einsehbar) ausführlich zur Entwicklungs- und Baugeschichte dieser Wasserleitungen und der Wasserwerke
- gibt die Bezeichnung tatsächlich nicht an, obwohl hier durchaus auch Trivia erwähnt werden. Gleichwohl mag das schon vor 1920 in einem veröffentlichten Briefwechsel, Zeitungsartikel mal gefallen sein; ich würde diesen Ausdruck als uralt einschätzen, kann bloß bislang keinen Beleg auftreiben.
- NS-Zeit zur ersten Namensgebung darf man getrost ausschließen, da wäre mit KZ zu rechnen gewesen. Wenn, dann ironischer Unterton (Doppeldeutigkeit) eines schon vor 1933 eingeführten Begriffs. Für eine großflächige Verbreitung war das aber nicht die richtige Zeit.
- tag-des-offenen-denkmals.de weist auf eine Führung im September 2009 hin (S.35); Guides: Leane Benjamin, Wolfgang Krause – leane.benjamin@ba-pankow.verwaltberlin.de – könnte von PBerger WPern ja mal kontaktiert werden. berlinfuerblinde.de
- Die Bezeichnung ist enzyklopädisch relevant, taucht in einem halben Dutzend amtlicher Schriften von Bezirk und Land auf, außerdem wohl rund 200 sekundäre Vorkommen im web von Immobilienanzeige über Kneipe bis WP-Klon.
- Mir gegenüber ist sie seitens Nachkriegs-Prenzlberger als absolute Selbstverständlichkeit schon zu DDR-Zeiten öfters gebraucht worden.
- Namenspate bei solchen Prägungen ist oft ein Bauherr oder Betriebsleiter; der Erbauer war aber Direktor Henry Gill. Der Name dürfte eher auf die Bau- und Betriebszeit zurückgehen, also vor dem Ersten Weltkrieg.
- --Herr Lehrer, ich weiß was! 23:19, 4. Jan. 2010 (CET)
- Ich hab ja immer auf nen Bäckermeister getippt, aber eben kam mir nen guter Einfall. Direkt am Wasserturm befand sich die Bötzow-Brauerei, und wer war dort von 1938 bis 1945 Chef - Hermann Bötzow. Ebenso befindet sich ein Eintrag zu Hermann Bötzow im "Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, 2 Bände, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930/31. - siehe Wikipedia:Positivlisten/Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft/B. Dieser wurde 1879 geboren, also genug Lebenszeit parallel zum Wasserturm. Nur meine spontane Theorie, aber vieleicht liest ja jemand mit, der sich insperieren lässt ;) Oliver S.Y. 23:41, 4. Jan. 2010 (CET)