Diskussion:San-Vittore-Gefängnis

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Übersetzung des italienischen Artikels

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Das San-Vittore-Gefängnis findet sich in Mailand in der Piazza Filangieri 2. Sein Bau wurde im Mai 1872 begonnen, wohingegen es am 7. Juli 1879 unter der Herrschaft Umberto I. eröffnet wurde. Seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts leidet es wie im Übrigen auch der Großteil italienischen Gefängnisse unter dem Problem der Überfüllung.

Der Bau des neuen Gefängnisses wurde nach der Einigung Italiens gemeinsam mit anderen Projekten zur Verbesserung der Mailänder Infrastruktur während der Zeit zwischen Einigung und der Aufstellung des Bebauungsplans von 1889 beschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Gefangenen in Gebäuden untergebracht, die für eine solche Nutzung nicht ausgestattet waren, darunter der ehemalige Konvent Sant'Antonio abate, im Gerichtsgebäude und im ehemaligen Konvent San Vittore. Für den Bau des neuen Gebäudes kaufte die Regierung Grundstücke am wenig bebauten Stadtrand (das heutige Gebied zwischen dem Corso Magenta und der Porta Ticinese) und beauftragte den Ingenieur Francesco Lucca, der sich am Panopticon-Modell aus dem achtzehnten Jahrhundert orientierte und ein Gebäude mit sechs Flügeln mit je drei Stockwerken entwarf. Zwischen die Flügel wurden die sogenannten "Rosen" für den Hofgang errichtet, aufgeteilt in zwanzig Abschnitte, die für je einen einzelnen Häftling vorgesehen waren, um die Kommunikation unter den Insassen zu behindern. An der Piazza Filangieri wurde ein Gebäude im mittelalterlichen Stil gebaut, in dem die Büros und die Wohnung des Direktors untergebracht wurden. Ursprünglich war auch die Umzäunungsmauer im mittelalterlichen Stil gehalten, aber sie ist heute aus Sicherheitsgründen beinahe völlig ersetzt. Das Wachhaus hinter den Büros stellt eine weitere Barriere zwischen dem inneren und dem äußeren dar.

Das Gefängnis während der deutschen Besatzung

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Während des zweiten Weltkriegs (1943–1945) fiel das Gefängnis unter die Jurisdiktion der deutschen SS, die einen "Flügel" kontrollierten und betrieben. Die Ereignisse um diesen berüchtigten "deutschen Flügel" sind nur wenig durch Unterlagen und vielmehr durch Erinnerungen und Zeugnisse derjenigen dokumentiert , die ihn überlebten. Ein offizielles Dokument aus dem Jahr 1944 [1] lautet wie folgt:

"... Im Gefängnis gibt es einen deutschen Flügel und ein 'germanisches' Gericht. Dieses richtet alle italienischen Bürger die dort gefangen gehalten werden je nach Fall nicht nach italienischem Recht, und wendet daher nicht die Strafen nach dem Gesetzbuch und Prozessordnung des italienischen Strafrechts oder Militärstrafrechts an. In der Regel werden Freiheitsstrafen auferlegt. Die in den deutschen Abteilungen gehaltenen Gefangenen, auf die die italienischen Behörden keinerlei Einfluss haben, unterliegen 'germanischen' Vorschriften, und ihnen steht ein SS-Unteroffizier vor, der dem Hotel Regina untersteht, in dem das SS-Komando für die Lombardei (Oberst Rauff) seinen Sitz hat. Die dort festgehaltenen Gefangenen werden, wenn sie unschuldig sind, direkt nach dem Urteil durch das 'germanische' Gericht zum Arbeitsdienst nach Deutschland geschickt, sofern sie dazu körperlich geeignet sind. Wenn sie schwer beeinträchtigt sind, schickt man sie in Konzentrationslager. Auch die rechtskräftig verurteilten Gefangenen werden zur Arbeit nach Deutschland geschickt ebenso wie die vorläufig freigelassenen Angeklagten und die Häftlinge, bei denen die Haft durch die Verwaltungsbehörden angeordnet wurde".

Luigi Borgomaneri, Autor eines Aufsatzes über den Gestapo-Offizier Theodor Saevecke und Rechtsbeistand im Prozess gegen den ehemaligen Anführer der deutschen SS, stellt unterschiedliche Zeugnisse über das dar, was zwischen 1943 und 1945 in San Vittorio geschah. Von vielen Häftlingen, die den "deutschen Flügel" betraten und verließen, findet sich Aussagen in den Aufnahmeregistern (Personenlisten), die in einigen Archiveinrichtungen aufbewahrt werden. Zwei davon finden sich im Mailänder Staatsarchiv (AS MI - Carceri giudiziarie di Milano - serie Registri di iscrizione dei detenuti - pezzi n. 235 e 236), andere im Museo del Risorgimento in Mailand und bei der Fondazione ISEC - Istituto per la Storia dell'Età Contemporanea di Sesto San Giovanni (Fondo Carte Panizza).

Berühmte Insassen

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  • Dante Bernamonti, Abgeordneter der verfassunggebenden Versammlung
  • Carlo Bianchi, italienischer Partisan, Träger der Goldmedaille der Stadt Mailand
  • Mike Bongiorno, war hier 1943 sieben Monate gefangen, bevor er in das Konzentrationslager Mauthausen-Gusen verlegt wurde
  • Indro Montanelli, teilte in derselben Zeit die Zelle mit Mike Bongiorno
  • Gaetano Bresci, Anarchist und Mörder Umbertos I., Insasse vom 29. Juli bis zum 5. November 1900
  • Aldo Spallicci, italienischer Poltiker
  • Giorgio Pisanò, Politiker, Freiwilliger der 10. MAS-Flotte war hier 1945 Kriegsgefangener
  • Renato Vallanzasca, italienischer Verbrecher
  • Salvatore Riina, italienischer Verbrecher
  • Fabrizio Corona, italienischer Fernsehmoderator
  • Ezio Barbieri, ehemaliger Bandit aus dem Viertel Isola, Teilnehmer am größten Gefangenenaufstand Italiens

Das Gefängnis in der Populärkultur

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Der Name des Gefängnisses steht wie in vielen Städten im Mailänder Dialekt (San Vitùr) synonym für den Begriff "Gefängnis". Das Gebäude ist Gegenstand einiger beliebter Lieder, unter anderem von Walter Valdi und von den Gufi, und es wird in den Liedern Canto di galera der Amici del Vento erwähnt, "Ma mi" mit dem Text Giorgio Strehlers und Musik Fiorenzo Carpis, zum Erfolg gebracht von Ornella Vanoni, und "40 pass" von Davide Van de Sfroos.

Das San-Vittore-Gefängnis ist seit einigen Jahren Bühne für das Musikfestival "San Vittore Sing Sing".

Das Gebäude erscheint in vielen Szenen des Films "Così è la vita" (1998) des Komikertrios Aldo, Giovanni e Giacomo.

Hauptautor ist Benutzer:Shelidon. Gruß, --Gnom (Diskussion) 14:39, 5. Feb. 2015 (CET)Beantworten