Diskussion:Schaubrote
Letzter Kommentar: vor 5 Tagen von 95.112.54.97 in Abschnitt Nach einer Woche?
Nach einer Woche?
[Quelltext bearbeiten]Und da sind die Brote noch eßbar und nicht steinhart vertrocknet oder verschimmelt? --77.3.36.66 04:36, 10. Dez. 2024 (CET)
- Vielleicht macht "vertrocknet" auch nichts: Ich hatte neulich ein Brötchen übersehen, das dann eine Woche lang herumlag und natürlich "steinhart" war. Wegschmeißen? Nö, warum... Ich hatte es auf Fleisch draufgelegt, das im Ofen buk - der Dampf weichte es auf und machte es wieder eßbar. Vielleicht fanden die Priesterfamilien vertrocknete Schaubrote ganz ok und sahen sie als Dauerkonserve an, die man bei Gelegenheit einweichte und eßbar machte bzw. als Suppeneinlage nutzte. Es kann sein - Spekulation! - daß es in der Antike einfach eine andere Auffassung von Getreide und Backwaren gab. Ungemahlenes Getreide war erstmal wegen der langen Haltbarkeit praktisch - man mußte es lediglich trocken und vor Schädlingen geschützt aufbewahren. Zum Essen mußte es aber entweder gemahlen oder lange eingeweicht und gekocht werden. Standardverzehrsart dürfte wohl Getreidebrei gewesen sein. Irgendwann kamen die Leute dann drauf, daß gebackener Getreidebrei feste Fladen ergibt, und irgendwann kamen sie auch auf den Trick mit Backtriebmitteln und konnten weiche Fladenbrote machen, die aber zur Aufbewahrung prinzipiell ungeeignet waren und sofort verzehrt werden mußten. Beide Backverfahren erzeugen nicht so etwas wie lange haltbare Schaubrote, und welche Motive sollte es für die Herstellung "normaler Brote", wie wir sie heutzutage kennen, überhaupt gegeben haben? Die kann man ja auch nicht "einfach so" auf offenem Feuer oder heißen Steinen backen, dafür braucht man relativ aufwendige Backöfen. Brot, das nach dem Verfahren zur Herstellung von Schaubroten gebacken wurde, wurde vielleicht als eine Art Konserve betrachtet - einigermaßen lange haltbar, aber dafür unaufwendig verzehrbar. Dann könnte der normale Ablauf der gewesen sein, daß am Freitag haltbares Brot gebacken wurde, das dann am Sabbat gegessen wurde, um für die Essenszubereitung nicht überflüssigerweise arbeiten zu müssen. Und einige Brote gingen dann als "Schaubrote" in die Synagoge bzw. den Tempel. Das Backen wurde dann wohl schon am Dienstag oder Mittwoch in Angriff genommen, weil der Sauerteig vor dem Backen erst noch gären mußte. --95.112.54.97 08:41, 13. Dez. 2024 (CET)