Diskussion:Schizophreniekonzepte/Archiv/1
Diskussion
Hallo! Diesen Artikel habe ich schon eine Weile auf einer meiner Projektseiten bebrütet und jetzt mal kurzerhand fertig gestellt. Ich hab ihn auch gleich ins Review getan, weil er praktisch so ist, wie ich ihn haben will und ich von daher gerne hören möchte, wie andere darauf reagieren. Ich denke man kann im review auch über einen besseren titel nachdenken. Ich würde aber bitten nicht sofort einen redirect zu machen, sondern dies erstmal zu diskutieren. Gruß -- Andreas Werle 15:44, 9. Mai 2006 (CEST)
Hallo Andreas! Ich habe mich mit meiner leicht pedantischen und beckmesserischen Art mal über das erste Viertel Deines Werkes hergemacht. Ich mache den Vorschlag, da am Anfang eines Artikels das Lemma fett hervorgehoben werden soll, zu schreiben:
- Einteilungsversuche der Schizophrenie unterscheiden sich erheblich, da es sich dabei um eine vielgestaltige seelische Erkrankung handelt.
Auch das Lemma sollte dann entsprechend umbenannt werden. Grüße --Hermann Thomas 12:25, 10. Mai 2006 (CEST)
Hallo Hermann! Freut mich. Bastel ein bischen dran. Ich bei dem Thema ziemlich betriebsblind, da ist jede Korrektur von außen wichtig. Herzliche Grüße -- Andreas Werle 13:28, 10. Mai 2006 (CEST)
RVN vom 09.05.2006 bis 24.05.2006
Schizophrenie (Einteilungsversuche). Der Artikel stellt Entwürfe von Psychiatern aus den letzten 150 Jahren dar, die zur Erklräung der Schizophrenie entwicklet wurden. Der Artikel ist praktisch fertig und ungefähr so, wie ich ihn mir vorstelle. Es felht noch ein abschließendes Wort zur operationalisierten Diagnostik Gruß -- Andreas Werle 15:39, 9. Mai 2006 (CEST)
Hab noch ein bischen dran gebastelt, jetzt fehlt noch ein Abschnitt zur multiaxialen Diagnostik. Eigentlich mußte man noch was zu Zubins Konzept von "Vulnerabilität und Streß" schreiben, aber das ist ja kein Klassifikationsversuch. Ich überlege dann, wie man das Baby nennen soll. Ein langer Titel wäre: "Symptomatologie und Klassifikation der Schizophrenie im historischen Überblick von Kraepelin bis zur Gegenwart." Das ist zu lang. Gruß -- Andreas Werle 10:21, 10. Mai 2006 (CEST)
- In der Zusammenfassung am Beginn des Atrikel steht nicht welcher Natur die Einteilung ist? Was wird eingeteilt? Worin wird es eingeteilt?
- Die Artikel Schizophrenie und Schizophrenie (Einteilungsversuche) sind gar nicht gegenseitig verlinkt. Es sollte eine Zusammenfassung des Artikels in den Artikel Schizophrenie.--Harald Mühlböck 15:03, 13. Mai 2006 (CEST)
Ad 1: Ist das denn nicht klar geworden? Ärzte klassifizieren Krankheiten. Die Art der Klassifikation ist manchmal von Generation zu Generation verschieden. (Vgl. meine Artikel zu Astrozytom, Phakomatose oder Affektive Psychose) Meistens steht diese historische Entwicklung in Lehrbüchern nicht drin. Man schreibt bestenfalls: was die Altvorderen dachten war falsch. Lehrbücher sind eher unkritische Zusammenstellungen völlig unterschiedlicher Konzepte der gleichen Krankheit. Das muß nicht schlecht sein, ist aber manchmal verwirrend. Wenn die Ätiologie einer Erkrankung nicht bekannt ist, dann kann eine solche Kompilation von verschiedenen Konzepten extrem verwirrend sein. Meiner Erfahrung nach ist das bei seelischen Erkrankungen so. Deshalb gibt es ja heute die operationalisierte Diagnostik, die alle alten Konzepte abgeschafft hat. In der Praxis benutzt man aber immer noch die altehrwürdigen Begriffe und Konzepte. Diese Übersicht soll eine Möglichkeit bieten, sich in diesem Gebiet zurecht zu finden.
Ad 2: Ich habe diesen Artikel geschrieben, weil ich gerade nicht an dem Artikel Schizophrenie arbeiten möchte. Ich will Artikel schreiben und keine Edit-Wars führen. Der Artikel, den ich hier vorstelle ist eine medizingeschichtliche Darstellung der Klassifikationen der Schizophrenie von Kraepelin bis zur Gegenwart. Der historische Abschnitt ist so gewählt, weil er inhaltich sinnvoll ist. Ich habe nicht vor einen allgemeinen Artikel zur Schizophrenie zu schreiben. Und einen Merger mit dem Artikel Schizophrenie wird es nicht geben. Dieser Artikel bleibt ein eigenständiger Artikel.
Der Review ist ja dazu da, um solche Verständnisschwierigkeiten aufzudecken. Der Einleitungsabsatz ist für mich noch genauso provisorisch, wie der Titel. Ich neige dazu, die ersten Sätze ganz zum Schluß nochmal umzuschreiben (Vgl. Andys zweites Gesetz). Aber das muß man nicht heute machen, wir haben Zeit.
Gruß -- Andreas Werle 21:59, 13. Mai 2006 (CEST)
Als Oma kann ich den Artikel (leider) inhaltlich nicht verbessern und habe deshalb nur diese Bemerkungen:
- Alle außer K. Conrad haben einen ausgeschriebenen Vornamen. Ist dieser unbekannt?
- Ich würde an den Anfang einen Teil der obigen Ausführungen setzen, damit klarer wird, was mit dem Artikel beabsichtigt ist und was nicht und auch Anfängerlesern etwas von der Problematik der Beschreibung solcher Krankheitsbilder bekannt wird.
- Allgemein verzweifele ich bei medizinischen Artikeln - nicht nur bei diesem - an der extrem mangelhaft Oma-gerechten Sprache, die zum Teil wegen der Fachbezogenheit sicher unvermeidlich, aber an vielen Stellen (Ätiologie = (Krankheits-)Ursache) völlig überflüssig ist. Nicht nur Omas, sondern vor allem Schüler sollen es verstehen können. Mediziner freuen sich natürlich, haben aber eigene Bücher zum Nachschauen...Vielleicht mehr normale Worte nutzen und den Fachausdruck in Klammern setzen oder Fachausdruck mit kurzer Umschreibung in Klammern oder die Worte mit Links auf erklärende Seiten leiten....--Leumar01 12:36, 18. Mai 2006 (CEST)
Hallo Leumar! Die "Personage" habe ich ein bischen poliert und werde weiter dran arbeiten. Bei manchen Kollegen (Crow, Huber, Liddle, Andreasen) hab ich keine Geburtsdaten gefunden. Das sind ja Zeitgenossen, wiewohl Huber schon über 80 Jahre alt ist und Crow auch schon in Rente. Zum zweiten Punkt: meinst Du ich sollte nochmal explizit erklären, das es um Klassifikationssysteme geht? Ich dachte das sei klar, kann man nochmal einfügen. Was die Verständlichkeit betrifft: das ist so, das es um wirklich komplizierte Sachverhalte geht, da muß man sich kurz fassen und mit dem Platz ein bischen Haushalten, sonst wird der Artikel leicht ziemlich umfangreich. Ich hab auch keine gute Idee, wie man da immer einen sinnvollen Kompromiss finden soll. Ich geh aber nochmal drüber und werde versuchen ein paar Punkte auszuformulieren. Danke für die Kritik und Gruß -- Andreas Werle 20:48, 23. Mai 2006 (CEST)
Ich hab jetzt alles verbessert, was mir eingefallen ist. Gruß -- Andreas Werle 01:32, 25. Mai 2006 (CEST)
Ende des Reviews wg. KLA. -- Andreas Werle 02:15, 25. Mai 2006 (CEST)
Artikelwerkstatt vom 15.05.2006 bis zum 25.05.2006
Hab ich letze Woche mal zusammengehackt. Ist wahrscheinlich nicht geeignet für eine Kooperation mit Uwe und Karsten. Schaun wir mal.
Gute Idee das hier. Gruß -- Andreas Werle 12:46, 15. Mai 2006 (CEST)
- Also wenn du denkst Tiere und Schizophrenie sind zwei grundverschiedene Dinge dann kennst du meinen Kater nicht...
- Erwähnte ich schon das ich bei deinen Artikeln immer Komplexe kriege? Sie lesen sich wunderschön. Aber ich versteh kein Wort. Naja. Zumindest fast keins. Konkrete Sachen die ich habe:
- Das klingt zwar trivial, aber du erklärst in der Einleitung zwar was der Artikel beschreibt, aber bis ich das erste Mal erfahre was Schizophrenie überhaupt ist muss ich 3 Bildschirmseiten gelesen haben. Man könnte zwar argumentieren das niemand der nicht weiß was Schizophrenie ist diesen Artikel lesen würde, aber zumindest grob umreissen würde ich's schon.
- Es gibt keine Definition der Schizophrenie. Ich könnte höchstens eine fünf-Zeilen Beschreibung einfügen. Soll ich das machen?
- Dann hab ich eine Weile gebraucht bis ich mitgekriegt habe das das teilweise historische Einteilungsversuche sind, die nicht unbedingt gleichzeitig existierten. Da würde ich mehr mit Jahreszahlen der betreffenden Veröffentlichungen arbeiten.
- Ich hab mal die Einleitungsliste ein bischen mit Jahreszahlen aufgepeppt.
- Die Darstellung von Primär- und Sekundärsymptomen und die folgenden Tabellen finde ich in Tabellenform etwas unglücklich, da so der Eindruck entsteht das zwischen benachbarten Einträgen ein Zusammenhang besteht.
- Werd mal Hermann fragen obe er noch Lust hat ein bischen dran zu basteln. Meine Tabellen sahen schrecklich aus...
- Was mir die Aufzählung in Die wichtigsten klinischen Einteilungssysteme im Überblick sagen will weiß ich nicht.
- Hab sie umgestellt und gewissermaßen eine Vorstellungsrunde daraus gemacht.
- Du wirfst sehr viel mit Namen um dich, ohne die erstmal „vorzustellen“. Ich fände ein einleitendes Kapitel „Forscher“ oder so nicht verkehrt indem du nur mal grob umreisst wer wer ist, wann er lebte, wo er forschte und woraus sein Beitrag bestand. Momentan ist dein erster Satz nach der Einleitung In diesem Artikel werden die wichtigsten klinisch definierten Schizophreniekonzepte seit Kraepelin in zeitlicher Reihenfolge dargestellt. Wo sich mir gleich die Frage aufdrängt: Wer ist Kraepelin?
- Wie gesagt, Vorstellungsrunde eingebaut.
- Ich hab erst beim zweiten Mal lesen verstanden das die ganzen Konzepte die du unter Einleitung sammelst mehr oder minder verworfen sind. Auch das würde ich stärker herrausstellen.
- Das ist ein Problem: sie sind gleichzeitig gebräuchlich und veraltet. Andreas Werle
- Wie gesagt, ich les deine Artikel immer gerne, aber leichte Kost sind sie nicht gerade. Liebe Grüße, Lennert B d·c·b 23:48, 17. Mai 2006 (CEST)
- Ich hatte vorgestern und gestern (leider nur jeweils kurz) Gelegenheit, die ersten Absätze zu lesen. Seitdem denke ich über das Lemma nach. Vielleicht meine ich Ähnliches wie Lennert, ich würde (ohne den größten Teil bisher gelesen zu haben) den medizinhistorischen Aspekt stärker herausstellen, vielleicht "Medizingeschichte der Schizophrenie" oder sowas in der Art... ? Komme nochmal drauf zurück, Gruß von Jürgen JHeuser 07:23, 18. Mai 2006 (CEST)
Hallo Lennert, hallo Jürgen.
Manche Dinge klären sich leichter, wenn ich mir vorstelle, mit jemandem zu reden und dann eine Sache zu erklären. Also alles was ich in dem Artikel beschreibe nenne ich jetzt mal „Schizophreniekonzepte“. Davon gibt es vier oder fünf Klassen:
- Philosophische,
- Biologische,
- Psychodynamische,
- Soziologische und
- Klinische
Die philosophischen sagten: Wahn ist Mangel an Vernunft, überzeug die Patienten, schütze sie vor unguten Einflüssen und es wird besser. Das ist im Prinzip die Idee einer Psychiatrie im Beginn der Moderne (Pinel). Das liest man nach im Artikel Wahnsinn.
Die biologischen sagten früher: die Schizophrenie ist vererbt, kann man nicht heilen, muß man den Nachwuchse verhindern. So Rüdin, der mit seinen Vorstellungen die Zwangssterilisation von seelisch Kranken im Dritten Reich mitzuverantworten hat. Die biologischen sagen aber auch: die Schizophrenie ist eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns, gib das richtige Medikament und alles wird gut. Das stimmt wie immer nur zum teil, die Schizophrenie hat eine genetische Komponente, das erklärt aber nicht alles (Doubel-Hit-Theorie), sicher spielt das Dopamin eine Rolle (Hypofrontalistätstheorie) aber nicht nur usw. Die Diskussion will ich aber hier nicht führen, vielleicht später woanders: „Neurobiologische Konzepte der Schizophrenie“.
Dann gibt’s die Psychodynamischen Konzepte: Freud fing damit an (der Fall Schreber) Bleuler hat daran weiter gestrickt, später Batesons Doublebind und so weiter, hab ich in der Disku von Double-Bind mal rausgearbeitet. Es gibt aber auch heute noch Neuentwicklungen dazu, z.Bsp. Mentzos oder Hartwich (Psychotherapie von Psychosen). Das will ich hier auch nicht diskutieren, ist aber wichtig weil: seelisch Kranke profitieren von stabilen therapeutischen Beziehungen, sie werden davon aber nicht gesund.
Dann gibt’s soziologische Theorien. Das sind all die, die sagen, Schizophrenie gibt’s gar nicht. Aber es gibt auch die andere Seite, das ist die Sozialpsychiatrie, die „Schizophrenie und Gesellschaft“ so in den Blick nimmt: Gemeindenahe Versorgung, Gleichstellung von körperlich und seelisch Kranken, Vermeidung von Diskriminierung, Emanzipation der seelisch Kranken usw. Das will ich hier auch nicht diskutieren, wäre ein Thema unter dem Stichwort „Sozialpsychiatrie“, die hier in WP ein elend kümmerliches Dasein fristet.
Hier will ich diskutieren, wie die Schizophrenie im Blick eines behandelnden Arztes erscheint und wie man diesen klinischen Eindruck in der Vergangenheit systematisch dargestellt hat:
- Zuerst von anderen Erkrankungen abgrenzen,
- dann einen Idealtyp konstruieren und
- dann Untergliederungen machen.
Als Guthzje gibt’s zu jeder Systematisierung eine Theorie (das machen deutsche Professoren so): Griesinger, Kraepelin, Kretschmer, Bleuler, Leonhard, Schneider, Jaspers, Freud, Conrad, Huber usw. Das ist dann ein klinisch definiertes Schizophreniekonzept (so hab ich das erst mal genannt).
Jetzt gibt’s das nächste Problem: Im „Klopfkurs“ (klinische Untersuchung) lernt man eine Mitralinsuffizienz mit dem Ohr zu diagnostizieren (diastolisches Strömungsgeräusch über der Herzspitze, wenn ich mich richtig erinnere). Wie man das macht, steht aber in dem aktuellen Artikel von einem bekannten Bremer Kardiologen gar nicht drin (merkwürdig!). Warum? Weil heute jeder gleich ein Herzschall macht. Was heißt das? Es gibt Methoden, die sind veraltet, nicht richtig falsch und nicht wirklich ungebräuchlich (bei jeder Visite werden Patienten auskultiert), die laufen einfach noch so eine Weile mit. Herzauskultation, das macht man eben, noch.
So geht das auch in der Psychiatrie. Nur ist es am Beispiel der Schizophrenie viel komplizierter, weil es ein ganzes Dutzend Konzepte gibt (und Konzepte sind auch Methoden nach denen man diagnostiziert), die alle irgendwie richtig sind, alle irgendwie veraltet und alle noch ganz nach Gusto in Gebrauch. Da diese Beliebigkeit schlecht ist, haben die Psychiater offiziell beschlossen alle Konzepte abzuschaffen (natürlich hält sich keiner dran). Statt Konzepten gibt es eine operationalisierte Diagnostik, Komorbidität und multiaxiale Diagnostik. Das erklärt der letzte Absatz.
Wenn man das, was ich hier exemplarisch erkläre verstanden hat, dann weiß man was man macht, wenn man seelische Erkrankungen nach dem ICD-10 verschlüsselt: statt einer Theorie über eine Krankheit mit damit zusammenhängenden mehr oder weniger plausiblen Kriterien zum Erkennen der Störung, hat man ein Set an diagnostischen Kriterien und einen Diagnosealgorithmus. Natürlich fallen diese Kriterien und Algorithmen nicht vom Himmel, sie sind mehr oder weniger aus den besten oder am besten angesehenen älteren Konzepten abgeleitet: Kraepelin, Bleuler, Schneider, Andreasen, Huber (so ungefähr).
Dieses Verfahren ist (formal) theoriefrei (in Wirklichkeit stecken die alten Konzepte ja noch drin…), es macht keine spekulativen Vorannahmen über die Natur der Erkrankung, aus denen sich dann mehr oder weniger spekulative Listen von Haupt- und Nebensymptomen, Subklassifikationen, Verlaufsvorhersagen, Therapieempfehlungen usw. ableiten. Alle hier skizzierten älteren Schizophreniekonzepte leiden daran, das sie ihre Autorität vornehmlich aus dem Ansehen des Erfinders beziehen. Manche Konzepte sind natürlich qualitativ anderen überlegen: Neuroleptika helfen besser als gut zureden, Krisenintervention (auch gegen den Willen des Patienten) ist besser als Einsperren oder gar nichts machen, die Hypofrontalitätstheorie ist besser als Double-Bind; Schneider ist besser als Tim Crow und Gerd Huber besser als Liddle (jüngst hat die These vom Zusammenhang zwischen Sprache und Schizophrenie aber durch die funktionelle Bildgebung weider Aufwind bekommen) usw.
Der Vorzug dieser oder jener Verfahren, Diagnosekriterien oder Erklärungsmodelle beruht aber ausschließlich auf Versuch und Irrtum. Es gibt keine Ätiologie für die Schizophrenie und daher auch keine schlüssige Definition der Erkrankung und schon gar keine Möglichkeit, Symptome oder Therapieverfahren logisch aus einem Störungsmechanismus abzuleiten und damit zu begründen, warum eines besser und das andere schlechter ist.
Zitat Gerd Huber in seinem Lehrbuch: „Jedes System in der Psychiatrie hat nach dem gegenwärtigen Stand unseres Wissens provisorischen Charakter.“
Diese ganze Wissenschaft ist zwar „evidence based“, aber dennoch ein begrenzt effektives Provisorium und wir machen es so, weil wir nix besseres haben. Jetzt klarer?
Personage:
- Emil Kraepelin 1856-1826. Psychiater. Ordentlicher Professor der Medizin in Heidelberg und München, Gründer der DFA 1917.
- Wilhelm Griesinger 1817-1868. Arzt. Ordentlicher Professor der Medizin in Kiel und Tübingen. Begründer der modernen psychiatrischen Kliniken.
- Eugen Bleuler 1857-1937. Psychiater. Professor für Psychiatrie in Zürich. Direktor des Burghölzli (Psychiatrische Klinik in Zürich) bis 1927.
- Kurt Schneider 1887-1967. Ordentlicher Professor der Psychiatrie in Heidelberg von 1946-1955. Leiter der klinischen Abteilung der DFA ab 1931. (Erstrangsymptome: 1938).
- Klaus Conrad 1905-1961. Professor für Neurologie und Psychiatrie in Saarbrücken 1948-1958) und Göttingen ab 1958. Mitarbeiter an der DFA ab 1934.
- Gerd Huber. Emeritierter Professor für Psychiatrie in Bonn, BRD.
- Nancy Andreasen. Professorin für Psychiatrie an der University of Iowa, USA.
- Tim Crow. Emeritierter Professor für Psychiatrie in Oxford, UK. Pionier der modernen biologischen Psychiatrie. Hobby: Sprache und Schizophrenie haben einen gemeinsamen evolutionären Ursprung.
- Peter F. Liddle. Professor für Psychiatrie in Nottingham, UK.
PS: Ein Artikel über die DFA wäre extrem wichtig.
Gruß -- Andreas Werle 10:14, 22. Mai 2006 (CEST)
Ich hab jetzt einen Redirect gemacht, aber es sieht irgendwie schrecklich aus: Schizophreniekonzepte... Naja such is the life -- Andreas Werle 22:36, 22. Mai 2006 (CEST)
- Aber die andere Tabelle ist schon als Muster drin =0) --Hermann Thomas 22:45, 22. Mai 2006 (CEST)
Komisch, da ist ja noch so eine - (blinder Psychiater) Wah! Du hast mich sehend gemacht, ich küsse Dir die Füsse! Gruß -- Andreas Werle 23:13, 22. Mai 2006 (CEST)
So ich habe fertig. Gruß -- Andreas Werle 01:29, 25. Mai 2006 (CEST)
- Der Einleitesatz gefällt mir nicht so. Ich weiß, es heißt immer das Lemma soll in der Einleitung auftauchen, aber in diesem Fall wäre ich für Versuche, die Schizophrenie einzuteilen/zu kategorisieren unterscheiden sich... oder so ähnlich. Lennert B d·c·b 01:37, 25. Mai 2006 (CEST)
Habs gerade nochmal umgeschrieben. -- Andreas Werle 02:13, 25. Mai 2006 (CEST)
Abgeschlossene Lesenswert-Diskussion
Die Schizophrenie ist eine Erkrankung, die weltweit und kulturunabhängig mit einem Lebenszeitrisiko von 1% auftritt. Die meisten Patienten erkranken vor dem 30. Lebensjahr. Bei einem Drittel der Betroffenen kommt es zu einem lebenslangen Verschwinden der Symptome, ein weiteres Drittel entwickelt allerdings eine schwere chronische Behinderung als Folge der Erkrankung. Zu den Kernsymptomen der Erkrankung gehören die sogenannten Erstrangsymptome nach Kurt Schneider. Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Dem Krankheitsbeginn geht üblicherweise eine mehrjährige Prodromalphase voran. Die Schizophreniekonzepte unterscheiden sich deutlich voneinander, da es sich bei der Schizophrenie um eine in ihrem klinischen Erscheinungsbild vielgestaltige seelische Erkrankung handelt. Zum Zweck einer Übersicht beschreibt dieser Artikel in ungefährer zeitlicher Reihenfolge die Grundzüge der wichtigsten klinisch definierten Schizophreniekonzepte seit Kraepelins erster eindeutiger klinischer Definition der Schizophrenie im Jahre 1893.
Neutral Als Hauptautor. Gruß -- Andreas Werle 02:25, 25. Mai 2006 (CEST)
Pro Umfassende und übersichtliche Darstellung eines schwierigen Themas --Hermann Thomas 19:52, 25. Mai 2006 (CEST)
- Kontra. Schon der erste Satz ist dubios. In einem Artikel, der den Wandel des Krankheitsbildes darstellt, gleich am Anfang zu behaupten, dass die Prävalenz durch Zeit und Raum konstant ist, ist irreführend und macht die nachfolgenden Ausführungen zunichte. Kulturunabhängig trifft auch nicht zu, siehe z.B. hier ("erhöhte Prävalenzzahlen in Irland, Schweden, Kroatien / erniedrigte Prävalenzzahlen z.B. in der Gemeinde der Hutterer (USA) und in Papua Neuguinea") --Lixo 18:37, 26. Mai 2006 (CEST)
Du hast leider nicht richtig gelesen (und zwar weder diesen Artikel, noch den Text in deinem Link): der Artikel beschreibt den Wandel der Konzepte, nicht den Wandel der Krankheit. Die Vorstellung von Ärzten über diese Erkrankung ist geprägt durch die Einsicht, das es sich bei der Schizophrenie nicht um ein kulturelles Konstrukt, sondern um eine "natürliche Krankheitseinheit" handelt (Kraepelin). Sie existiert gemäß dieser Definition also auch ohne das kategorisierende Zutun der Ärzte, und ihr Erscheinungsbild unterliegt folglich keinem kulturellen Wandel. (Regionale Unterschiede mag es geben, sie sind aber für das klinische Krankheitskonzept irrelevant. Übrigens sagt der Text in deinem Link genau das selbe wie ich sage: Lebenszeitprävalenz in der ganzen Welt ungefähr 1% und der Autor warnt in einem Kasten ausdrücklich vor einer Überbewertung von Einzeldaten...) In dem Artikel wird in der Einleitung gesagt, das es sich um die Schizophreniekonzepte von Ärzten handelt, notabene von solchen aus Deutschland, England und den USA. Die definieren nämlich seit hundert Jahren, was in der Schulmedizin unter einer Schizophrenie verstanden wird. Der Artikel beschreibt dies, listet eingangs die alternativen Sichtweisen auf (Biologische, psychodynamische und soziologische) und es wird ausdrücklich erklärt, das die Darstellung keine Wertung impliziert. Sie beschreibt den Ist-Zustand der Schulmedizin. Gruß -- Andreas Werle 11:47, 27. Mai 2006 (CEST)
- Einerseits zu schreiben kulturunabhängig, andererseits kulturelle Unterschiede (mit dem Argument "nicht überbewerten") zu entwerten, scheint mir mindestens erklärungsbedürftig. (Die Erklärung besteht freilich wieder in der "natürlichen Krankheitseinheit" weswegen von einer Kulturabhängigkeit nicht auszugehen ist... und ähnlich zirkulär lässt sich endlos weiter diskutieren.)
- Im Artikel wird mit Kurt Schneider ein Psychiater vorgestellt, der die Ansicht über die "natürliche Krankheitseinheit" im Sinne Kraepelins ausdrücklich nicht teilt, er sieht sie laut Artikel "als möglichst gut zu begründende begriffliche Konstrukte."
- --Lixo 14:03, 27. Mai 2006 (CEST)
- @Lixo: Tut mir leid, ich versteh nicht was Du willst. Vielleicht liest Du den Artikel mal zu Ende: der beschreibt die klinischen Schizophreniekonzepte seit Kraepelin. Das heißt nicht das die entsprechenden Vertreter der Psychiatrie alle der gleichen Meinung sind. Außerdem schließt der Artikel mit dem Kapitel über operationalisierte Diagnostik und erklärt, was das ist. Das ist moderne Medizin. So machen wir das heute im Gegensatz zu früher. Und damit man weiß, was der Unterschied ist, erklär ich das was früher war und das wies heute ist. Zur Kulturabhängigkeit: ich hab Deinen Link zitiert und gebe den hier wörtlich wieder:
- "Achtung:
- Epidemiologische Daten in der Forschungsliteratur weisen oft erhebliche Schwankungen und Unterschiede auf. Dies liegt oft an unterschiedlichen Ein- und Ausschlusskriterien hinsichtlich Definition der Störung, Einbezug von Einzelphasen oder Gesamtverlauf, sämtlicher Manifestationen oder nur bestimmter Schweregrade etc.. Deshalb sind die nachfolgend genannten und aus der Fachliteratur zusammengestellten Zahlen nur als grobe Anhaltspunkte zu werten und sind bei Bedarf persönlich durch eigene Beschäftigung mit der Literatur zu überprüfen!."
- Das heißt auf Deutsch: das es bei den Papuas (möglicherweise) weniger Schizophrene gibt, sagt eben gerade nichts über die Kulturunabhängigkeit der Schizophrenie aus.
- Lieber Lixo: lies erst mal den Text. Du hast den überhaupt nicht gelesen und deshalb redest Du an der Sache vorbei. Wenn Du zu Ende gelesen hast, dann reden wir weiter. Okay? -- Andreas Werle 23:49, 27. Mai 2006 (CEST)
- Kurz: Die Kulturunabhängigkeit ist nichts weiter als eine Implikation des aktuellen Schizophreniekonzepts. Das an den Anfang zu stellen, verstellt den Blick auf die erstaunliche Wandlungsfähigkeit des Konzepts, die der Gegenstand des Artikels ist.
- Wenn die epidemiologischen Angaben so schwankend sind, wenn sie sogar erklärtermaßen abhängig von kulturellen Erscheinungen sind (Ein- und Ausschlusskriterien hinsichtlich der Definition etc. pp.), woher nimmt dann der Artikel die Sicherheit dem Leser zu suggerieren, am Ende käme bei jeder Rechnungsweise 1% Lebenszeitprävalenz heraus? Und warum?
- Die neue Formulierung Größenordnung fügt die Unsicherheit so hinzu, dass man sie leicht überlesen kann... aber warum sollte diese Unsicherheit in den Lebenszeitprävalenzen nicht deutlicher werden? Durch die Aussage "Lebenszeitprävalenz 1%" am Anfang des Artikels wird die Kulturunabhängigkeit zum Faktum, die aktuelle Konzeption zum Ziel der Entwicklung und die (ev. unabgeschlossene) Geschichte der Schizophreniekonzepte zur Vorgeschichte des heutigen Verständnisses. Und das finde ich schade.
- --Lixo 02:30, 28. Mai 2006 (CEST)
Diese Studie der WHO (Jablensky, A. N. et.al.: Schizophrenie: Manifestations, incidence and course in different cultures. A World Health Organization ten-country study. Psychol. Med. (Monograph Suppl. 20). Cambridge University Press 1992.) hat 1992 ergeben, das bei einem engen Diagnosekriterium (CATEGO S+) alle signifikanten Unterschiede in den Inzidenzraten verschwanden und sich für alle beteiligten Forschungszentren auf vier Kontinenten eine Inzidenzrate von 0.1/1000 ergab. Das ist sehr ungewöhnlich, weil die Inzidenzraten fast aller Krankheiten über Klimazonen, Länder und Kulturen hinweg variieren, nur wie hier gezeigt wurde, die Schizophrenie nicht. Diese Tatsachen belegen fast alle epidemiologischen Studien. Gerade die "Außreißer" bestätigen die These der Kulturunabhängigkeit:
- Böök et al. 1953 und 1978: Nord-Schweden (n=9000) Prävalenz pro 1000: 9-17. Ist ein Gebiet mit genetischer Isolation (alle sind verwandt).
- Youseff et al. 1991: Irland, 36 ausgesuchte Regionen, Prävalenzen zwischen 0 und 14/1000. Das entspricht dem normalen statistischen Rauschen bei einer Erkrankung mit einer niedrigen Prävalenz. (je kleiner die Fallzahlen, desto größer die Unterschiede...)
- Crocett et al. 1971: Kroatien (n=9200). Hohe Schizophreniehäufigkeit als Ergebnis von Auswanderung: die Kranken blieben in der Heimat zurück.
Wenn man die Untersucher sorgfältig ausbildet, alle nach der gleichen Methode ihre Untersuchungen machen, eine genügend große Stichprobe wählt und darauf achtet, das sie repräsentativ ist, dann kriegt man für Schizophrenie auf der ganzen Welt gleiche Erkrankungshäufigkeiten. Das ist empirisch bewiesen. Das steht so in allen Lehrbüchern. Das ist extrem gut untersucht. In den letzten hundert Jahren wurden Langzeitverläufe von mehreren tausend Patienten teilweise über Zeiträume von mehr als 40 Jahren dokumentiert. In den vergangenen 20 Jahren wurden genetische Studien mit mehreren 10.000 Patienten und ihren Angehörigen auf der ganzen Welt durchgeführt (ohne das ein valider gentischer Maker gefunden wurde). In den letzten 70-80 Jahren wurden riesige epidemiologische Untersuchungen zur Schizophrenie gemacht zum teil mit 100.000 Probanden (Dänemark 1938 und 1989: n=50.000; Taiwan 1962 und 1978 n=20.000; Indien 1972 n=30.000; Bulgarien 1975 n=140.000; ehemalige UdSSR 1977 n=35.000 usw.). Gruß -- Andreas Werle 16:07, 28. Mai 2006 (CEST)
- Fettschreibung rückgängig gemacht, das war nicht von mir und ich möchte auch nicht, das es fett ist. Andreas Werle 22:16, 30. Mai 2006 (CEST)
- J. J. McGrath: Myths and plain truths about schizophrenia epidemiology – the NAPE lecture 2004 und A Systematic Review of the Prevalence of Schizophrenia liefern ein anderes Bild.
- Aus dem ersten Link: Belief 1 – Schizophrenia is an egalitarian disorder. The notion that schizophrenia respects human rights is vaguely ennobling. Certainly, schizophrenia is a very serious brain disease that causes great suffering. However this belief suggests that at least schizophrenia seems to distribute its burden fairly – it affects all people equally regardless of sex, race, colour, citizenship or creed. --Lixo 13:48, 30. Mai 2006 (CEST)
- Eine gute Quelle für die Sekundärliteratur. Bloß keine neuen Argumente. Die Ergebnisse der WHO-Studie werden nicht bestritten, ihre Inanspruchnahme durch Tim Crow ist bekannt. Tim Crow läuft bei jedem Kongreß rum und erzählt allen Leuten seine Evolutions/Sprachentstehungstheorie der Schizophrenie ("egalitarian disorder" heißt die Schizophrenie hat was mit der Evolution des Menschen zu Tun, Mensch sein heißt eine Schizophrenie kriegen zu können). Da er ein emeritierter Oxford-Professor ist wird das höflich geduldet. McGrath hat keine eigen Forschung gemacht. Der Artikel ist eine Metaanalyse, deren Ergebnis ist: es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land und zwischen Männern und Frauen. So what? Das wissen wir schon lange. Das Argument offen zu sein für neue Daten ist ja schön mit philosophischen Thesen untermauert: das Problem ist nur, das es in der Schizophrenieforschung diese "neuen Daten" und "überraschenden Einsichten" massenhaft gibt. Ich habe Vorträge gehört, wo Kollegen Selbstporträts von Schizophrenen und Migrainepatienten gezeigt haben. Die haben ihre Köpfe ganz ähnlich dargestellt, und was heißt das? Es gibt Fallbeschreibungen von Schizophrenie-Patienten, die symptomfrei wurden nach Dialyse, Narkose oder einem Unfall. Es gibt einen statistisch signifikanten Geburtsdatumseffekt bei Schizophrenen Patienten der auf der Nordhalbkugel spiegelbildlich ist zur Südhalbkugel... und nu? Mütter von Schizophrenen haben überdurchschnittlich häufig Katzen als Haustiere (Toxoplasmose in der Schwangerschaft???) usw. Alles schon mal dagewesen. Gruß und Danke für den Hinweis hab mir den Artikel gleich ausgedruckt. -- Andreas Werle 22:12, 30. Mai 2006 (CEST)
- Schön dass ihr das bereits wisst, aber einem Leser des Artikels wird diese Sachlage als "weltweit und kulturunabhängig mit einem Lebenszeitrisiko von 1%" zusammengefasst. Das ist eine Vereinfachung, die genau den Eindruck einer egalitären Krankheit erweckt. Vermutete/ermittelte Unterschiede nach Lebensraum und Geschlecht sind daraus nicht ersichtlich. In der oben aufgeführten Metaanalyse zur Prävalenz (und Metaanalyse ist sehr wohl Forschung) kommen die Autoren u.a. zu folgendem Schluss - der m.E. deutlich nicht als Bestätigung der Kulturunabhängigkeit zu interpretieren ist:
- Countries from the developing world have a lower prevalence of schizophrenia. Overall, the prevalence of schizophrenia does not vary between the sexes; however, the data suggest that sex ratio of prevalence estimates may vary between sites more than previously believed.
- --Lixo 12:26, 31. Mai 2006 (CEST)
- Eine gute Quelle für die Sekundärliteratur. Bloß keine neuen Argumente. Die Ergebnisse der WHO-Studie werden nicht bestritten, ihre Inanspruchnahme durch Tim Crow ist bekannt. Tim Crow läuft bei jedem Kongreß rum und erzählt allen Leuten seine Evolutions/Sprachentstehungstheorie der Schizophrenie ("egalitarian disorder" heißt die Schizophrenie hat was mit der Evolution des Menschen zu Tun, Mensch sein heißt eine Schizophrenie kriegen zu können). Da er ein emeritierter Oxford-Professor ist wird das höflich geduldet. McGrath hat keine eigen Forschung gemacht. Der Artikel ist eine Metaanalyse, deren Ergebnis ist: es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land und zwischen Männern und Frauen. So what? Das wissen wir schon lange. Das Argument offen zu sein für neue Daten ist ja schön mit philosophischen Thesen untermauert: das Problem ist nur, das es in der Schizophrenieforschung diese "neuen Daten" und "überraschenden Einsichten" massenhaft gibt. Ich habe Vorträge gehört, wo Kollegen Selbstporträts von Schizophrenen und Migrainepatienten gezeigt haben. Die haben ihre Köpfe ganz ähnlich dargestellt, und was heißt das? Es gibt Fallbeschreibungen von Schizophrenie-Patienten, die symptomfrei wurden nach Dialyse, Narkose oder einem Unfall. Es gibt einen statistisch signifikanten Geburtsdatumseffekt bei Schizophrenen Patienten der auf der Nordhalbkugel spiegelbildlich ist zur Südhalbkugel... und nu? Mütter von Schizophrenen haben überdurchschnittlich häufig Katzen als Haustiere (Toxoplasmose in der Schwangerschaft???) usw. Alles schon mal dagewesen. Gruß und Danke für den Hinweis hab mir den Artikel gleich ausgedruckt. -- Andreas Werle 22:12, 30. Mai 2006 (CEST)
- Klares Halbprofi-Pro. Auf den ersten Blick 'ne ganz schöne Textwüste, aber bei diesem Lemma kann man nur dankbar sein, dass hier keine gefaketen Fotos von psychisch Kranken auftauchen, gab's auch schon... Und zum Text: das ist nun wirklich gut recherchiert, wider Erwarten eingängig und bemüht verständlich formuliert und mit Gewinn lesenswert. Ich schlage Andreas vor, den ersten Satz etwas anders zu formulieren "... einem Lebenszeitrisiko in der Größenordnung von einem Prozent auftritt." und würde Lixo bitten, den Artikel dann nochmals als Ganzes zu bewerten. Danke & Gruß JHeuser 15:12, 27. Mai 2006 (CEST)
- noch ein Halblaienpro. Sorry, ganz vergessen. Ich würde noch klarer herausstellen das die Phasen bei Krapelin sich auf sein Leben und nicht auf Schizophrenie beziehen. Das kommt auf den ersten Blick nicht ganz raus. Lennert B d·c·b 14:42, 29. Mai 2006 (CEST)
- Diese Phasen sind Lebensphasen oder wenn man so will Phasen der Lehrtätigkeit und Theoriebildung, habs nochmal so reingeschrieben. Dachte das sei klar. Aber Du hast recht, ist mißverständlich. Komisch, was man alles anders verstehen kann... Dank Dir Gruß -- Andreas Werle 00:21, 30. Mai 2006 (CEST)
- ABWARTEND. Die Einleitung ist der Absatz über der ersten Überschrift, dieser Artikel hat 2 Einleitungen und dass hier die klinisch definierten Schizophreniekonzepte seit Kraepelin dargestellt werden sollen, steht auch in beiden. Vielleicht sollten zunächst die Klinischen Konzepte abgearbeitet werden und dann am Ende kontroverse Hypothesen. --Uwe G. ¿⇔? 22:32, 29. Mai 2006 (CEST)
- Ja das stimmt. Da gibts ein wenig Durcheinander. In der Artikelwerkstatt hatte Lennert moniert, das man aus dem Artikel zunächst nicht erfährt, was eine Schizophrenie ist. Also hab ich eine Kurzdefinition ganz an den Anfang gebaut und mir damit, wie man oben sehen kann sofort Widerspruch eingehandelt. Der Artikel soll aber nicht die Schizophrenie als Krankheit beschreiben, sondern die historische Entwicklung der Diagnoseprinzipien mit dem Ergebnis der operationalisierten Verfahren, die man heute anwendet. Also im Grunde genommen den ICD aus den klinischen Schizophreniekonzepten der letzten hundert Jahre herleiten. Das ist ein bischen umständlich, aber die Realität ist so umständlich. Ich habs jetzt mal umgebaut, ich glaub aber ehrlich nicht, das es so wirklich sehr viel besser ist. Gruß und merci - Andreas Werle 00:09, 30. Mai 2006 (CEST)
- Gancho 22:55, 29. Mai 2006 (CEST) Pro - finde den Artikel in dieser Form adäquat.
Neutral, ich habe nicht alles gelesen. Aber mich verwirrt die Einleitiung etwas: Was unterscheidet die Konzepte vom Artikel Schizophrenie? Warum gehört das nicht dazu? Das sollte heruasgearbeitet werden. · blane ( ♪♫♪ · ᾣ ) 22:24, 30. Mai 2006 (CEST)
Gute Frage. Schizophrenie ist eine Krankheit. Schizophreniekonzepte sind Theorien über die Krankheit Schizophrenie. Klinische Schizophreniekonzepte sind die Theorien von Ärzten über diese Krankheit. Gruß -- Andreas Werle 22:56, 30. Mai 2006 (CEST)
- Ein Laien-Leumar01 09:22, 31. Mai 2006 (CEST) Pro: eine nachvollziehbare Darstellung eines komplizierten Sachverhaltes sicher mit lesenswert-Qualität. (Habe den ersten Satz noch im Sinne der obigen Bemerkung geändert) --
Jackson
Hallo! Ich vermute, das es zwei J.H.Jacksons gibt, einen Neurologen und einen Psychiater, die beide mit den Begriffen Positiv und Negativ-Symptomatik gearbeitet haben. Der alte Jackson ist der Neurologe und es scheint noch einen jüngeren Jackson zu geben. Möglicherweise gibt es hier eine Verwechslung. Muß ich mir mal genauer ansehen. Gruß -- Andreas Werle d·c·b 18:29, 21. Aug 2006 (CEST)
Belege fehlen / Neutralität (24. Januar 2009)
Der Bonner Psychiater Gerd Huber ist einer der bedeutendsten Psychiater in Deutschland. Als "Beleg" wird dazu angegeben: Gerd Huber: Psychiatrie. Lehrbuch für Studium und Weiterbildung. Stuttgart 1999. ISBN 3-7945-1857-8 Huch?
Schon merkwürdig, dass solch unbelegter und unbelegbarer POV noch nicht einmal in einer Lesenswert-Diskussion auffällt. --85.178.153.253 23:45, 24. Jan. 2009 (CET)
- Hab den gröbsten POV entfernt. „Pionierarbeit“ ist meines Erachtens ok. --Mesenchym 02:38, 26. Jan. 2009 (CET)
Belege fehlen / Neutralität (25. Januar 2009)
Was sollen "strikt soziologische Konzepte" sein, mit welchem Recht wird hier der Begriff "die moderne klinische Forschung" beansprucht und welche Belege gibt es für "spielen in der modernen klinischen Forschung keine Rolle mehr"? --85.178.176.23 16:15, 25. Jan. 2009 (CET)
- Dafür braucht es eigentlich keine Belege, denn das ist psychiatrisches Grundwissen. Falls es Dich aber interessiert, kannst Du z.B. in Payk: Antipsychiatrie – eine vorläufige Bilanz. doi:10.1055/s-2003-812519 nachlesen. (Volltext kann ich bei Bedarf per mail schicken.) --Mesenchym 02:38, 26. Jan. 2009 (CET)
- Lieber Mesenchym, kennst Du WP:BLG?
- Wikipedia-Artikel sollen belegt sein und sich nur auf zuverlässige Publikationen oder Quellen stützen.
- Unbelegte Aussagen können und sollten sofort aus einem Artikel entfernt werden, wenn sie Schaden anrichten können.
- Unbelegte Artikel, bei denen der Verdacht eines Fakes bei kursorischer Nachrecherche (oberflächlicher Überprüfung) nicht ausgeräumt werden kann, sind im Zweifel zu löschen (siehe Wikipedia:Löschantrag). Nach den bisherigen Erfahrungen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass bei Anlegung dieses strengen Maßstabs wertvolles Wissen verlorengeht.
- Die Erfahrung zeigt, dass unbelegte kritische Aussagen zu einem Thema eine der größten Quellen für Editwars sind, insofern sollten also gerade kritische Aussagen belegt sein.
- Ich sehe keinen Anlass, warum dieser Artikel da eine Ausnahme darstellen sollte. „Eigentlich keine Belege, weil psychiatrisches Grundwissen“ hängt nämlich auch ein bisschen davon ab, was und wo "männlich, 20 Jahre, Arzt" gerade studiert hat, oder? ;-) --85.178.179.170 22:40, 27. Jan. 2009 (CET)
- Lieber Mesenchym, kennst Du WP:BLG?
Plural
Wollte nur kurz darauf verweisen, dass es sich bei den Schizophrenien tatsächlich um auf biologischer und auch phänomenologischer Ebene verschiedene aber z.T. ähnliche Erkrankungen handelt, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Wenigstens im Abschnitt über Bleuler sollte da vielleicht doch SchizophrenieN statt Schizophrenie stehen. (nicht signierter Beitrag von 91.43.81.195 (Diskussion) 23:12, 19. Aug. 2011 (CEST))
Trivial?
Was soll die entwertend-unverständliche Bemerkung "ledigliche die triviale Sequenz" bei Conrad? R.sponsel (Diskussion) 10:08, 16. Jul. 2013 (CEST)
Richtung von Wernicke, Kleist und Leonhard
Was ich hier ein bisschen vermisse ist eine Erwähnung des Systems von Karl Leonhard, der seiner Zeit offenbar viel Arbeit in seine feingliedrige Unterteilung der "enodenen Psychosen" gesteckt hat, und der dabei den Anspruch hatte, auf neurobiologischer Basis vorzugehen. (Von daher könnte man das System stattdessen auch unter Neurobiologische Schizophreniekonzepte erwähnen.) Leider scheint diese Arbeitsrichtung im Verlauf des Kalten Kriegs weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein. Heutzutage ist es nur schwer mit aktuellen diagnostischen Handbüchern in Einklang zu bringen, da es andere und als veraltet geltende Konzepte von "Psychose" und "Schizophrenie" verwendet. Allerdings war diese Unterteilung mit genauer Nachverfolgung des zeitlichen Verlaufs, wie es scheint, nicht wahllos: Es gibt in der Literatur immer wieder Fallberichte, wo Menschen Krankheitsbilder entwickeln, welche sehr genau mit Leonhards Beschreibungen übereinstimmen.
Eine Aufzählung der "endogenen Psychosen" nach Karl Leonhard befindet sich in seinem Artikel, mit kurzen Beschreibungen zu einzelnen ausgewählten Krankheitsbildern. Eine noch tiefergehende Beschreibung dort macht wenig Sinn, da es ja um die Person Karl Leonhard geht und nicht um sein Psychosekonzept/Diagnosewerk. Auf jede einzelne Variante einzugehen wäre aber vermutlich auch in diesem Artikel zu viel des Guten, zumal ich jetzt nicht sagen könnte, ob dieses Konzept ein "klinisches" oder ein "neurobiologisches" ist. (Wie gesagt, vom Anspruch her neurobiologisch, aber ohne das Wissen der letzten Jahrzehnte über Neurotransmitter im Gehirn usw., daher mehr Verhaltensdeutung.)
Also was tun damit? Dass die Definition der "Schizophrenie" bei Karl Leonhard eine andere ist als in heutigen Handbüchern, ist ja bei einem historischen Konzept zu erwarten und bei den übrigen historischen Konzepten auch nicht anders. Das Problem ist eher der Umfang insbesondere mit den zahlreichen "systematischen Schizophrenien". Inwiefern das valide Konstrukte sind und unter welche Diagnosen sie heute fallen würden (wenn nicht Schizophrenie), darüber ist die Literatur leider eher dürftig. --2003:E7:772E:5A39:C86C:458A:3210:7985 06:17, 23. Jan. 2021 (CET)
Katamnesen und Drittel-Regel
Hat jemand von euch eine aktuelle Referenz, zum Beispiel sowas: John R. Geddes, Nancy C. Andreasen (Ed.): New Oxford Textbook of Psychiatry ISBN 9780198713005 -- Andreas Werle (Diskussion) 18:02, 8. Nov. 2021 (CET)
- Neuere Zahlen: PMID 29691957. Auch PMID 26954596 (freier Volltext) bestätigt die Drittel-Regel nicht. --Saidmann (Diskussion) 20:25, 8. Nov. 2021 (CET)
- Nicht nur neuere Zahlen: Die Daten widersprechen schon seit 30 Jahren (z.B. A. Marneros u. a.: Affektive, schizoaffektive und schizophrene Psychosen. Eine vergleichende Langzeitstudie. Springer, Berlin 1991, ISBN 3-540-54323-6.) dieser, die Patienten irreführenden Prognose. --Dr. Skinner (Diskussion) 08:21, 9. Nov. 2021 (CET)
- Skinner und Seidmann, ich schlage euch vor die Artikel zusammen zu verbessern. Meine Bedingung ist eine gemeinsame Arbeitsgrundlage. Ich schlage dieses Buch vor: Heinz Häfner: Das Rätsel Schizophrenie: Eine Krankheit wird entschlüsselt 4. Auflage 2017.
- Heinz Häfner ist ein anerkannter Fachmann, ehemals ZI Mannheim. Das kann man gemeinsam lesen und die Artikel entlang dieser Monographie strukturieren. Das Buch ist preiswert und schnell über Amazon beschafft, Lieferung am Folgetag. Da kann man sofort loslegen. -- Andreas Werle (Diskussion) 19:08, 9. Nov. 2021 (CET)
- Nicht nur neuere Zahlen: Die Daten widersprechen schon seit 30 Jahren (z.B. A. Marneros u. a.: Affektive, schizoaffektive und schizophrene Psychosen. Eine vergleichende Langzeitstudie. Springer, Berlin 1991, ISBN 3-540-54323-6.) dieser, die Patienten irreführenden Prognose. --Dr. Skinner (Diskussion) 08:21, 9. Nov. 2021 (CET)
Baustein
@Dr. Skinner: möchtest Du bitte Deinen Baustein hier auf der Diskussionsseite begründen. Das wäre nett. -- Andreas Werle (Diskussion) 15:32, 11. Nov. 2021 (CET)
- Die Begründung steht im Baustein: "Streckenweise gänzlich unbelegt. Viele Belegquellen deutlich veraltet (1965, 1974..)." Der Artikel mutet wie eine historischer Exkurs an (Kraeplin, Bleueler, Schneider,...). Schon die Einleitung mit dem "Fundament" aus hebephren, paranoid und kataton ist mit dem ICD-11 heute obsolet. Drei Möglichkeiten: entweder auf einen neuen Stand bringen (Stand der Forschung), oder belegen, dass es sich um den aktuellen Stand handelt und sich seit dem letzten Jahrhundert nichts mehr getan hat (aktuelle Lehrbücher), oder Artikel umbenennen in "Historische Schizophreniekonzepte". Zudem sind viele bedeutende Statements und mehrere Abschnitte ohne jeden Beleg (z. B. Abschnitt "Integrative Konzepte", z. B. "Das gegenwärtige Verständnis der Schizophrenie ist vor allem von drei Entwicklungen gekennzeichnet: 1.,2.,3." z. B. "An diesem Konzept der „natürlichen Krankheitseinheiten“ hielt Kraepelin zeit seines Lebens fest, obwohl er als guter Kliniker zunehmend auch die Grenzen des Konzeptes sah."). Viele Formulierungen sind essayistisch und nicht enzyklopädisch. Überarbeitung dringend notwendig. --Dr. Skinner (Diskussion) 17:24, 11. Nov. 2021 (CET)
Anhedonie ist Freud- und Lustlosigkeit
Hallo !
kleiner Korrekturvorschlag: Anhedonie: bezeichnet Freud- und Lustlosigkeit, nicht "die Unfähigkeit Gefühle zu empfinden" siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Anhedonie
Grüße, Anhedonymus !
- Das war eine Beitrag der IP 85.181.38.172. LG --Andreas Werle (Diskussion) 08:36, 15. Jan. 2023 (CET)
Lesenswert-Abwahl
Um der Form zu genügen kündige ich hier an, den Artikel binnen zwei Wochen (frühestens aber nach Abwahl des Artikels Neurologie) zur Überprüfung des Lesenswert-Status einzutragen. Der Artikel wurde von mir verfasst. Die Literatur ist nicht mehr aktuell, es fehlen Belege und er ist über weite Strecken nicht auf übergeordneter Sekundärliteratur aufgebaut. Ich möchte dazu sagen, dass ich zu diesem Thema in den letzten Jahren sehr viel gelesen habe. Vieles zu dem, was ich hier vor fast zwanzig Jahren erarbeitet habe verstehe ich inzwischen besser verstehe und könnte es auch präziser belegen. Es gibt inzwischen auch sehr gute übergeordnete Sekundärliteratur in der dieses Thema abgehandelt wird, nämlich der Wandel des konzeptionellen Verständnisses psychischer Störungen im Falle der Schizophrenie und der Bezug zur Entwicklung der Diagnose-Instrumente (ICD und DSM). Ich habe aber kein Interesse mehr daran, das hier (auf WP) zu machen und außer mir macht es keiner. Deshalb muss der Artikel gerechter weise überprüft werden. LG --Andreas Werle (Diskussion) 08:33, 15. Jan. 2023 (CET)