Diskussion:Schlacht von Fromelles
Fleisch oder doch Brot ???
[Quelltext bearbeiten]Lebensmittelrationen an die Soldaten wurden von 375 auf 300 Gramm Fleisch pro Tag zurückgenommen. Die Feldköche erhielten Unterweisungen, wie man fleischlose Gerichte zubereitet.
Wenn man 300 Gramm Fleisch pro Tag erhält, dann brauchen die Feldköche doch sicher keine Unterweisungen wie man fleischlose Gerichte zubereitet. Kann es vielleicht sein, dass die Soldaten 300 Gramm Brot (und nicht Fleisch) pro Tag bekamen? Rainer E. (Diskussion) 18:43, 5. Jun. 2015 (CEST)
- Das lief in der Praxis nicht so, dass die jeden Tag 300 Gramm bekamen, bestenfalls im Monatsschnitt. Von daher ist das plausibel. In Dtl. kam es schon ab November 1914 zu ähnlichen Unterweisungen, z.B. von den damals vielerorts unterhaltenen Gaslehrküchen. --Superikonoskop (Diskussion) 18:59, 5. Jun. 2015 (CEST)
- Die deutsche Fleischproduktion vor 1914 war im wesentlichen Schweinemast, welche mit russischem Getreide (Gerste) betrieben wurde. Nach Kriegsbeginn wurde zentral die Dezimierung eines Teils der deutschen Schweinebestände (unabhängig von der Schlachtreife) angeordnet, da man nun - kriegsbedingt - kein russisches Getreide mehr erhielt ==> Schweinemord. Dementsprechend halte ich 300 Gramm Fleisch pro Tag für entschieden zu hoch.
- Ich hab mal gegoogelt und dieses hier gefunden: "...Der Tagessatz betrug für den Verbraucher 225 Gramm Mehl, die einer wöchentlichen Ration von 2 000 Gramm Brot entsprachen. Als im Frühjahr 1916 eine schwere Ernährungskrise ausbrach, ging man zur allgemeinen Rationierung über. Wie rapide sich die Ernährungslage verschlechterte, zeigen einige Zahlen: So betrugen um die Mitte des Jahres 1916 die Lebensmittelrationen gegenüber dem Friedensverbrauch bei Fleisch nur noch 30, Fisch 50, Eier 20, Schmalz 15, Butter 20, Käse 3, Reis 4, Hülsenfrüchte 15, Zucker 50, Kartoffeln 70, Pflanzenfette 40 und Mühlenprodukte 50 Prozent, wobei die Rationen in Berlin wohl eher noch niedriger lagen..."
- Hier der link dazu: http://www.luise-berlin.de/bms/bmstext/9801proh.htm
- Ich schlage vor den Passus im Artikel zu ändern/zu löschen. Quelle scheint eh nicht vorzuliegen. Was hältst Du davon ? Rainer E. (Diskussion) 20:00, 5. Jun. 2015 (CEST)
- Ich hab´s gelöscht. Rainer E. (Diskussion) 19:48, 6. Jun. 2015 (CEST)
- Ich schaue bei Gelegenheit in den Untiefen meiner Bücherkontainer nach, aber die Info ist für den Artikel auch nicht so wichtig.--Superikonoskop (Diskussion) 23:00, 6. Jun. 2015 (CEST)
- Ich habe mittlerweile den Artikel Schweinemord um eine Tabelle ergänzt. Der Schweinebestand ging im Deutschen Reich von ca. 25 Millionen Stück im Jahr 1914 auf ca. 17 Millionen Stück 1915 zurück. Dies ist das erste Indiz, dass 300 Gramm Fleisch pro Tag im Jahr 1916 kaum korrekt sein kann.
- Im Artikel Fleischkonsum in Deutschland kann man nachlesen, dass heute in Deutschland pro Jahr und Bürger 60 kg Fleisch konsumiert werden. 60 kg geteilt durch 365 Tage ergibt einen Tagesverbrauch von 164 Gramm Fleisch. Es ist kaum anzunehmen, dass vor 100 Jahren und unter Kriegsbedingungen eine nahezu doppelte Menge pro Soldat und Tag zur Verfügung gestellt wurde und man dies dann auch noch als Mangel empfand. Ich vermute nach wie vor, dass die Reduzierung von 375 auf 300 Gramm die Tages-Brotration betraf und nicht das Fleisch. Rainer E. (Diskussion) 11:38, 7. Jun. 2015 (CEST)
- Die Rationierung betraf in erster Linie Zivilisten. Frontsoldaten wurden natürlich bevorzugt mit Fleisch versorgt. Es ist also durchaus möglich, dass die von Superikonoskop gemachten Angaben stimmen. Wie er schon sagte, ist das aber egal, da die Angabe für den Artikel "Schlacht von Fromelles" nicht zwingend notwendig ist. --Prüm 11:45, 7. Jun. 2015 (CEST)
- Für den Artikel Schlacht von Fromelles ist eine so übergeordnete Information sicherlich nicht zwingend notwendig. Da hast Du recht. Und das die Rationierung Zivilisten betraf stimmt auch. Trotzdem sind 300 Gramm Fleisch viel zu viel. Ich hab eben bei mir im Kühlschrank nachgesehen. Hatte zufällig 300 Gramm abgepacktes paniertes Hühnerfleisch vorrätig. Dies sind DREI ganze Schnitzel. Solche Fleisch-"Orgien" unter Kriegsbedingungen sind nicht glaubhaft. Ich hab dann mal im Netz gegoogelt um zu sehen, was beispielsweise die deutsche Wehrmacht (also zweiter Weltkrieg) als Verpflegungssatz pro Soldat veranschlagt hat:
- „Erst mit Einbruch der Dunkelheit erwachten die Stellungen aus ihrem Maulwurfdasein. Trägertrupps begaben sich nach hinten, um Verpflegung und Post abzuholen. Letztere war in der Regel gute 2 Wochen alt. Als warme Verpflegung gab es meist eine Feldflasche Kaffe und ein Kochgeschirr mit Eintopf. Die kalte Verpflegung bestand aus einem halben Laib Brot, einigen Eßlöffeln Margarine und Kunsthonig sowie 150 Gramm Fleischwaren oder Käse. Jedem war selbst überlassen, wie er die gefaßte Verpflegung über die nächsten 24 Stunden verteilte.“ Velten, W.: Vom Kugelbaum zur Handgranate. Der Weg der 65.I.D., Neckargemünd 1974. S. 125)
- Zum Vergleich die Verpflegungssätze der Zivilbevölkerung:
- Die Rationssätze für die Zivilbevölkerung betrugen Ende 1939 für Normalverbraucher:
- Brot: 340 g
- Fleisch: 70 g
- Fett: 50 g
- Die Rationssätze für die Zivilbevölkerung betrugen Ende 1939 für Schwerstarbeiter (z.B. Bergbau):
- Brot: 685 g
- Fleisch: 170 g
- Fett: 110 g.
- Also für mich scheint die Sache klar. 300 Gramm Fleisch pro Tag im Hungerjahr 1916 können es niemals gewesen sein. Insbesondere nicht, nachdem man im Jahr zuvor den Schweinebestand dermaßen dezimiert hatte. Rainer E. (Diskussion) 12:51, 7. Jun. 2015 (CEST)
- @Prüm: Von mir stammt diese Angabe ("375 auf 300 Gramm Fleisch pro Tag") nicht. Vermutlich vom Hauptautor.--Superikonoskop (Diskussion) 13:06, 7. Jun. 2015 (CEST)
- Der Hauptautor scheint nicht mehr aktiv zu sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Bene16 Gruss Rainer E. (Diskussion) 13:37, 7. Jun. 2015 (CEST)
- Ok, ich hatte dich versehentlich aus irgendeinem Grund als Hauptautor in Erinnerung. --Prüm 16:13, 7. Jun. 2015 (CEST)
Aussagen über Anteil, Motivation und Ausbildung der "Kriegsfreiwilligen"
[Quelltext bearbeiten]Wie ist eigentlich die Behauptung belegt, dass die 6. b. R. D. im Sommer 1916 (also mithin über 20 Monate nach ihrem ersten Einsatz) immer noch "schlecht ausgebildet" war und ihr Anteil an "Kriegsfreiwilligen" 30 Prozent ausmachte ? Das kommt einem wie ein Projektion des möglicherweise gegebenen Anfangszustands auf die Mitte/den Höhepunkt des Ersten Weltkriegs an der Westfront 1916 vor. Und das wirkt unglaubhaft, nachdem im Gegenteil sich zu diesem Zeitpunkt sich in vielen Fällen die Qualitätsunterschiede der Anfangszeit zwischen aktiven und Reserveverbänden schon deutlich abgeschliffen hatten ! --62.216.211.101 20:28, 28. Mär. 2017 (CEST)