Diskussion:Schwabenalter
Bedeutung eines sozialen Handelns
[Quelltext bearbeiten]Jetzt könnte man natürlich einen editwar beginnen, aber ich bin ja ein friedlicher Mensch. Enzeklopädisch Arbeiten bedeutet für mich immer einen Gegenstand deutend zu verstehen und dadurch ursächlich zu erklären. Daher hatte ich folgenden Abschnitt eingeführt:
- Die regelmässige Anspielung auf das Schwabenalter dient dem Gruppenzusammenhalt der Schwaben und der Indentitätsfindung als Schwabe. Gerne wird dies noch durch eine schwäbische Redensart unterstrichen, die Schwabe und Bundespräsident Horst Köhler wie folgt zitiert: "Der Schiller und der Hegel, der Uhland und der Hauff, das ist bei uns die Regel, das fällt nicht weiter auf." (Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler anlässlich der Schillermatinee im Berliner Ensemble, Berlin 17.04.2005)--HAW 22:25, 7. Apr 2006 (CEST)
Eine Ergänzung um im Sinne Max Webers soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich zu erklären sollte also schon möglich sein.
- Es erschjließt sich mir nicht, was das Zitat von Köhler im Zusammenhang mit den Schwabenalter zu suchen hat. Das passt vielleicht zu Schwaben - aber auch dort hat es mit enzyklopädischem Wissen m.E. nichts zu tun. Auch dass Schwabenalter für die soziale Gruppe den Gruppenzusammenhalt stärkt, halte ich für genauso wahrscheinlich, wie die Vermutung, dass die Schwäbische Eisenbahn dies leistet. Willst du deinen Satz auch dort einflechten? --Autogramm 15:06, 9. Apr 2006 (CEST)
- Das Zitat von Köhler war lediglich ein weiterer Beleg, für ein Phänomen. Natürlich besteht ein fundamentaler unterschied zwischen einem technischen Artefakt, das in die Folklore eingegangen ist und einem sozialen Handeln, das eine Selbstzuschreibung von Eigenschaften ist und der Abgrenzung von anderen Volksgruppen dient. Ein weiterer Beleg für diese Abgrenzung ist zum Beispiel: "Mer kennet alles ausser Hochdeutsch!"--HAW 19:13, 9. Apr 2006 (CEST)
- Und was hat das alles in einem Enzyklopädie-Artikel zu "Schwabenalter" zu suchen?--84.158.46.149 19:43, 9. Apr 2006 (CEST). sorry, war nicht angemeldet --Autogramm 19:44, 9. Apr 2006 (CEST)
- Es macht deutlich warum das Lemma diese Konjunktur hat--HAW 11:06, 10. Apr 2006 (CEST)
- Das Zitat von Köhler war lediglich ein weiterer Beleg, für ein Phänomen. Natürlich besteht ein fundamentaler unterschied zwischen einem technischen Artefakt, das in die Folklore eingegangen ist und einem sozialen Handeln, das eine Selbstzuschreibung von Eigenschaften ist und der Abgrenzung von anderen Volksgruppen dient. Ein weiterer Beleg für diese Abgrenzung ist zum Beispiel: "Mer kennet alles ausser Hochdeutsch!"--HAW 19:13, 9. Apr 2006 (CEST)
- Es erschjließt sich mir nicht, was das Zitat von Köhler im Zusammenhang mit den Schwabenalter zu suchen hat. Das passt vielleicht zu Schwaben - aber auch dort hat es mit enzyklopädischem Wissen m.E. nichts zu tun. Auch dass Schwabenalter für die soziale Gruppe den Gruppenzusammenhalt stärkt, halte ich für genauso wahrscheinlich, wie die Vermutung, dass die Schwäbische Eisenbahn dies leistet. Willst du deinen Satz auch dort einflechten? --Autogramm 15:06, 9. Apr 2006 (CEST)
C.G.Jung bezeichnet in seiner Abhandlung "Die Lebenswende" den Beginn der zweiten Lebenshälfte als Schwabenalter:
"Die sehr häufigen neurotischen Störungen des erwachsenen Alters haben alle das eine gemeinsam, dass sie nämlich die Psychologie der Jugendphase über die Schwelle des berühmten Schwabenalters hinüberretten wollen. Wer kennt nicht jene rührenden alten Herren, die die Studentenzeit immer wieder aufwärmen müssen und nur im Rückblick auf ihre homerische Heldenzeit ihre Lebensflamme anfachen können, im übrigen aber in einem hoffnungslosen Philistertum verholzt sind?" - J.G.Jung: Gesammelte Werke, Band 8, § 776
C.G.Jung vergleicht den Lebenslauf eines Menschen mit dem Lauf der Sonne. In der ersten Hälfte steigt sie auf, erreicht ihren Höhepunkt, eben das Schwabenalter, und dann geht es - wenn auch anfangs langsam - wieder abwärts Richtung Alter und Tod. Doch lässt sich der Abstieg mit geistiger Reife, die oft erst nach dem 40. Lebensjahr ihren Höhepunkt erreicht, noch eine Weile ausgleichen - Gert Hans Wengel (Köln)
Schwabenalter - Vergleichbare Begriffe in anderen Mundarten und Sprachen?
[Quelltext bearbeiten]Manchmal ist man verblüfft, dass Begriffe, die psychologische Sachverhalte anschaulich auf den Punkt bringen, nur in bestimmten Mundarten vorhanden sind. Was das Übersetzen besonders schwer macht. "Ehrenkäs", abgeleitet "ehrenkäsig", "Ehrenkäsigkeit" ist so ein Wort. Gemünzt auf Leute, die dazu neigen, ohne ausreichenden Anlass leicht beleidigt zu sein und sich dann, wenn sie sich so beleidigt fühlen, aus dem sozialen Kontakt zurückziehen. - Das "Schwabenalter" ist ein anderes derartiges Beispiel. Der Begriff zielt auf einen Zeitpunkt, in dem jemand ("der Schwabe") erstens eine Einsicht in die Endlichkeit seines Lebens gewinnt. Sich zweitens unter der Wirkung dieser Einsicht fragt, was er am Ende erreicht haben will. Und drittens dieses Ziel dann tatkräftig angeht. Gibt es für diesen spezifischen Dreiklang, den man doch auch außerhalb des Schwäbischen Volkstums ganz allgemein oft als psychologischen Reifungs- und Entscheidungsprozess findet, sonst keine Begriffe? Ich hätte zum Beispiel im US-Englischen einen Begriff für diesen "Dreiklang" vermutet. Finde aber keinen. Wenn jemand also einen solchen Begriff findet, - sollte er in den Artikel. --212.23.103.29 20:37, 4. Jun. 2011 (CEST)