Diskussion:Schwurbruderschaft

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Kommerz in Abschnitt Literatur
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Der zweite Absatz von Einordnung aus heutiger Sicht passt nicht zu dieser Überschrift. Ich weiß aber auch keine passende Überschrift. Und umschreiben will ich nicht, weil ich kein Wissen zu diesem Thema haben.--niwi 21:24, 4. Jul 2004 (CEST)

Wo ist eigentlich das Bild geblieben? --Herzbert 10:57, 15. Okt 2005 (CEST)

Einordnung aus heutiger Sicht umgeschrieben - Boswell's Schlussfolgerungen sind längst nicht überall akzeptiert und die untenstehende Darstellung wird dem überhaupt nicht gerecht.

Katholische und orthodoxe Theologen bemühen sich heute nicht selten, die christlichen Bruderschaften und Freundschaften des Mittelalters vom Verdacht des "Homoerotischen" zu reinigen und sie als lediglich platonisch darzustellen. Dies ist jedoch eine Differenz, die den Begriffen und Vorstellungen der damaligen Zeit nicht gerecht wird, sondern sich eher den Linsen moderner Heteronormativität verdankt. Denn der neoplatonische Dualismus zwischen reiner Liebe und finsterer Lust galt abstrakt und universell. Daher war er nicht nur bestimmten Geschlechterkonstellationen vorbehalten. So ist es nach Paulus auch "gut für den Mann, keine Frau zu berühren" (1 Kor 7,1), selbst wenn für den Zweck der Fortpflanzung und damit für den Erhalt der christlichen Gemeinde zumindest ein Abstrich vom Gebot der Keuschheit unvermeidbar war: die Zulassung fleischlicher Akte in der Ehe.
Genauso wird aber auch das erotische Begehren unter Freunden nicht einfach geleugnet, vielmehr ist es gerade in der Warnung vor der fleischlichen Versuchung unauflöslich enthalten. Entsprechend war eine Liebesnacht zwischen zwei Freunden keineswegs das Undenkbare, sondern diente den Mystikern sogar als Metapher für die spirituelle Vereinigung mit Gott. Solche sinnlichen Liebesgedichte mögen sich nur an Gott gerichtet haben. Dennoch zeigen sie aber, dass Freundschaften im Bewusstsein der Zeit über eine starke erotische Komponente verfügten. Die kirchliche Missbilligung realer körperlicher Beziehungen wurde dabei nicht selten ignoriert, und so war die besondere Freude, es mit seinem geschworenen Bruder zu tun, während des gesamten Mittelalters eine reiche Quelle des Humors.

Zwei tote Weblinks habe ich entfernt und einen dritten zu den Referenzen getan, da es sich um einen Zeitungsartikel handelt. --Irmgard 18:18, 26. Mai 2006 (CEST)Beantworten

"Die heutigen Informationen über die Schwurbruderschaft sind mehrheitlich auf die Werke und Thesen des Historikers John Boswell zurückzuführen"

Das ist absolut unkorrekt. John Boswell war zwar der erste, der diese Institution öffentlich debattiert hat; in den Schatten gestellt wird er aber längst von Alan Bray und dessen Werk The Friend, aus dem ich die Mehrzahl der Informationen für diesen Artikel bezogen habe! --Lysis 20:34, 5. Jun 2006 (CEST)

"Von der Homosexuellen-Kultur, der Presse und liberalen Theologen wurden Boswells Thesen sofort aufgenommen"

Die hinzugefügte Webreferenz verweist lustigerweise auch gleich auf einen Artikel, bei dem es um die Ergebnisse der Forschungen von Alan Bray und nicht etwa von John Boswell geht! --Lysis 20:47, 5. Jun 2006 (CEST)

Die "Adelphopoiesis" Schwurbrüderschaft wird heute noch in Griechenland tausendfach durchgeführt für zwei Mädchen oder zwei Jungen. In der Regel ist es so, daß die beiden sogenannten Schwurgeschwister später Paten der zukünftigen Kinder und Trauzeugen werden. Die Eltern des Freundes müssen ebenfalls Mutter bzw. Vater genannt werden. Eine Homoerotische Beziehung ist bei einer Schwurbrüderschaft nicht öfter oder seltener der Fall als bei normalen Freundschaften in der Pubertätszeit. Benutzer: Lambert


grundsätzlich würde ich aufgrund der fragestellung bzgl des kapiteltitels vorschlagen, ihn zu: "überlegungen/interpretationen aus heutiger sicht" umzubenennen. man könnte so weit gehen, das kapitel als "auswirkungen" oder auch "bedeutung für die heutige zeit" zu titulieren. begründung: grundsätzlich ist das kapitel passend zum titel verfasst. will man das kapitel ausbauen, wird sich der schwerpunkt der informationen zwangsläufig etwas verlagern. 1) es handelt sich um einen fast vergessenen ritus ähnliche handhabungen wie im beispiel griechenland direkt über diesem beitrag sind letztendlich eher der patenschaft zuordenbar. ich gehe hier aufgrund der nichtverbreitung ausserhalb griechenlands und anscheinend sich unterscheidenden häufigkeit damals und heute lokal auch von wenig übereinstimmen mit damaligen gegebenheiten aus. 2) das kapitel wirkt etwas sehr einen autor kritisierend. soweit ich überblicken kann, sollte man vl eine etwas andere struktur wählen, um die inhalte des fachlichen diskurses etwas aufzuzeigen. so hat man fast den eindruck, als würde der eine autor nicht nur eine differenziertere und historisch wahrscheinliche herleitung derselben inhalte versuchen, sondern die widerlegung der annahme einer früher existent seienden "schwulen liebespartnerschaft". es kommt jedoch ziemlich genau aus artikeln wie sodomie, verfolgung der sodomiten und diesem kapitel heraus, dass letztendlich die kirche früher nicht die heute teils verbreitete "homosexuelle sünde" als solche sah und sanktionierte. wenn als einleitung ins kapitel also inhaltlich steht, der autor versuchte einen beweis der annahme "früher war homosexualität nicht so angefeindet von der kirche", dann muss man ihm recht geben. es war ein sehr lange tolerierter und später in abstufungen bewerteter aspekt oder teil sodomitischer handlungen. 3) dass es sogar belege für tatsächlich vorhandene schwurbrüderschaften im sinne von homosexueller liebesbeziehung gibt, stellt nicht grundsätzlich die damalige ansicht und zweckmässigkeit von konstrukten wie ehe, familie und anderen bindungen in frage. ich war fast erstaunt zu lesen, dass es sie doch gab. kann man das nicht in eine art "historische basis für damalige verbindungen" und tatsächliche belege für überlegungen aus heutiger sicht unterteilen, es strukturieren? man könnte in letzterem dann zb auch vertreter einer kirchenmentalität näher erläutern, die von einer durchgehenden ablehnung eines damals nicht vorhandenen wortes/beschreibung ausgehen. man kann die chronologie der sanktionierungen besser erwähnen, wenn es sich auch mit dem kapitel verfolgung der sodomiter überschneidet. 4) die wortwahl des titels finde ich nicht so bedenklich. eher die teils unerläutert belassene formulierung "konstrukt homosexueller persönlichkeit".

das kann letztendlich mindestens 3 dinge bedeuten (1: ablehnung der existenz homosexueller persönlichkeit, 2: im sinne des kapitels, als damals nicht existente beschreibung einer sodomitischen spielart, 3: toleranz durch das nicht-sehen von unterschieden zwischen homosexuellen und heterosexuellen persönlichkeiten) 

während historisch gesehen und bezogen auf das kapitel sogar die eine oder andere deutung ok ist, so ist die grundsätzliche ablehnung der existenz homosexueller persönlichkeit psychologisch nicht wirklich gerechtfertigt. man sollte es vl wo passend anders formulieren, zb als nicht vorhandensein des wortes und der beschreibung, der kategorie - toleranz durch ignoranz - kirchentheoretische übrlegung dr sanktionierung früher als klar inkludiert in sodomitische handlungen welche allerdings grossteils lange zeit nicht sanktioniert wurden, bibelabgeleiteter metaphorischer homosexueller liebe oder tätigkeit, beweisführung für homophile oder und homosexuelle partnerbildung, etc.. --bin leider kein historiker und kenne die werke nicht, machte die vorschläge als anregung für ein wirklich interessantes und sehr aktuelles thema. --fände ein totales umschreiben des kapitels auch schade, die informationen sollten sämtlich unbedingt erhalten bleiben! --wenn es in der literatur vorkommt als beweis oder grundlage für kirchlich bestätigte homosexuelle partnerschaften, nicht nur zitate/beispiele in widerspruch zu mancher vorhergehender textstelle darstellen. >>das kapitel verträgt eine genauere darstellung der überlegungen der jeweiligen proponenten samt basisinformationen geschichtler natur, auch mit demselben kapiteltitel. 81.217.63.142 13:31, 31. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Literatur

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Einen ganzen Abschnitt dazu zu schreiben ist mir zwar zu viel, aber in der Literatur aufnehmen könnte man ihn schon: Derrida, Jacques: "Politik der Freundschaft", Frankfurt/Main: Suhrkamp 2000. --Andi D (Diskussion) 23:10, 10. Dez. 2012 (CET)Beantworten