Diskussion:Stadt in Litauen

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Erbsloeh in Abschnitt Vedute
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Vedute

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Dieser Artikel wurde in die „Kategorie Vedute“ aufgenommen. Ich habe hierzu Bedenken und stelle das zur Diskussion. Nach Hartmann ist eine Vedute „eine gemalte oder graphisch gestaltete topographisch getreue Panoramaansicht einer Landschaft oder Ansiedlung (Landschafts-, Stadtvedute). Die sachlich genaue Wiedergabe hat Vorrang vor künstlerischen Gesichtspunkten.“

Bei dem vorliegenden Gemälde steht jedoch die künstlerische Umsetzung im Vordergrund, die in keinster Weise auf eine getreue Panoramaansicht abzielt. Sehr lange war bei diesem Bild völlig unbekannt, welche Stadtansicht hierbei im Hintergrund wiedergegeben wiurde. --Erbslöh (Diskussion) 13:10, 14. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Deine Bedenken haben Gewicht. Der Begriff Vedute scheint jedoch nicht immer so klar wie hier zitiert. Es gibt Grenzbereiche. F. Sander etwa über einen klassischen Vedutenmaler: „Piranesis Veduten zeigen trotz ihrer enormen Detailliertheit keine naturgetreuen Ansichten römischer Sehenswürdigkeiten und ihrer Umgebung, sondern präsentieren dem Betrachter eine inszenierte, poetisierte Architektur. Nicht selten modifizierte Piranesi die Ansichten, um einen bestimmten optischen Effekt zu erzielen. Mauern wurden weggelassen, Wände gestreckt oder Säulen erhöht. Großen Wert schien er dabei auch den Staffage-Figuren beigemessen zu haben, die sich vor den Architekturen, wie vor einer Kulisse bewegen.“ Nicht alles ist immer eindeutig. Grüße--Wheeke (Diskussion) 13:35, 14. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Da stimme ich Dir vollumfänglich zu. Leider war meine Darstellung etwas verkürzt. In der einschlägigen Literatur unterscheidet man zwischen der klassischen Vedute und der sogenannten „Sammelvedute“, die unter Vernachlässigung dazwischenliegender Bauten mehrere wichtige Gebäude in einer Ansicht gesammelt wiedergibt. Eine Sonderform der Sammelvedute ist dort die sogenannte „Idealvedute“, eine Ansammlung dekorativer erfundener Motive, die auf die phantasievolle Gestaltung und eben nicht auf den Wahrheitsgehalt einer Darstellung abzielt. Ich denke, hierauf beziehst Du Dich mit Deinen Ausführungen.
Nun haben alle Veduten, seien es nun die klassische, die Sammel- oder die Idealvedute eins gemeinsam: Sie zeigen als Hauptmotiv eine Panoramaansicht. Das ist bei der „Stadt in Litauen“ aber nicht der Fall. Werefkins Aussage ist eine völlig andere und die Stadt bildet im Hintergrund nur einen Rahmen. Warum das Bild die Bezeichnung "Stadt" im Titel trägt, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass es sich hier um eine Zuschreibung handelt. Man wusste nicht, was die Werefkin mit diesem Bild aussagen wollte, wusste jedoch, dass sie das Bild in Litauen gemalt hatte, da sie sich zur Entstehungszeit in Litauen aufgehalten hatte. Dass es sich bei dieser frei wiedergegebenen um eine tatsächlich existierende Stadt im Hintergrund des Bildes handelt, ist übrigens erst 100 Jahre nach der Entstehung des Gemäldes herausgekommen.
Nach meinem Verständnis handelt es sich bei Werefkins Gemälde nicht um eine Vedute. Weil das Thema aber so komplex ist, unterschiedlich gesehen werden kann und mein Verständnis natürlich keine Allgemeingültigkeit besitzt, stelle ich meine Bedenken zurück und würde die Kategorieeinordnung so akzeptieren. Gruß --Erbslöh (Diskussion) 19:22, 14. Mär. 2020 (CET)Beantworten