Diskussion:Türkengräber von Hammet und Hasan

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Ungetauft und "nach muslimischen Ritus bestattet"?

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Laut der türkischen Gedenktafel von 1998 sollen Hammet und Hasan "nach muslimischen Ritus bestattet" worden sein, auf welchen Quellen beruht diese Aussage? Dr. Margret Spohn schreibt in "Kapitel 1: Das religiös geprägte Türkenbild" von "Alles getürkt" 1993 erschienen in der Reihe "Studien zur Soziologie und Politikwissenschaft" der Uni Oldenburg:

"In Deutschland angekommen wurden viele der Gefangenen an die Fürsten- und Königshöfe "verehrt", wo sie als Lakaien arbeiteten. (Vgl. Mitterwieser, 29:33) An den Höfen unter herzoglicher oder fürstlicher Aufsicht begann alsdann der Taufunterricht. In der Regel lag zwischen der Gefangennahme und der Taufe der Beutetürken/innen zwei bis drei Jahre. (Vgl. Heller, 87:265) Nach dieser Zeit hatten die Türken/innen "herzlich die Taufe begehret" wie 1688 in Altdorf, oder "ein großes Verlangen eine Christin zu werden vielfältig bezeuget", wie 1690 in Kraftshof. (...) Nichts weiter bekannt ist mir leider über den nach ABDULLAH großen Teil der Türken/innen, die ihrem Glauben treu geblieben waren. Auch in diesem Fall soll eine Grabinschrift den Lebenslauf darstellen:
"Nachdem die große türkische Macht Anno 1683 nach Wien gezogen und dieselbe durch die Deutschen wieder vorausgetrieben, die Türken aber sich wieder bei Berkan in Oberungarn mit 12.000 Mann gesetztet, bei welcher Aktion, so bei dem genannten Berkan geschehen, sich mit unter den Türken befunden, der bei dieser Stelle begrabene Türke Hammet, allwo er von einem Kapitän gefangen worden, welcher denselben Ihrer Durchlaucht, der Herzogin gegeben, welcher dann auch derselben gedienet bei 8 Jahr, darauf gestorben und allhier begraben worden 1691. Der darunter liegende Türk ist in seinem Aberglauben dahingefahren, und ihm dies Grabmal von seinen Glaubensgenossen, dern viele aus Morea und Ungarn nach Hannover gekommen, gesetzt worden." (Abdullah, 81:19f)
Es wäre interessant zu untersuchen, welche (getaufte, ungetaufte) Türken/innen von der im Friedensvertrag von Karlowitz (1699) festgelegten Möglichkeit sich freizukaufen, Gebrauch gemacht haben. Leider war darauf in den Quellen kein Hinweis zu finden. Ebenfalls untersuchenswert erscheint mir die Reaktion der deutschen Bevölkerung auf die nichtgetauften Moslems/innen im Vergleich zu den getauften. Doch auch in diesem Fall ist mir kein Quellenmaterial bekannt."

Der von Spohn zitierte Muhammad Salim Abdullah (ABDULLAH, M. S. Geschichte des Islams in Deutschland, Graz, Wien, Köln 1981. = Reihe Islam und westliche Welt. Hrg: Fitzgerald, Micheal u. a. Band 5) ist kein Historiker und ein umstrittener muslimischer Funktionär, dem ein deutlicher Hang zum Fabulieren nachgesagt wird (“Der Kim Schmitz des deutschen Islam”). Die von Muhammad Salim Abdullah (alias Herbert Abdullah Krawinkel) zitierte Grabinschrift ist offensichtlich die des fotographierten Grabsteins im Artikel, allerdings OHNE den letzten Satz, auf dem diese ganze Interpretation einer "Bestattung nach muslimischen Ritus" zu beruhen scheint. Eigenartig... insbesondere angesichts der üblichen "Türkentaufen" und der Bestattung auf einem christlichen Friedhof. Für eine genauere Information bräuchte man wohl mehr Literatur, bspw. Helmut Zimmermann: "Die Türkengräber auf dem Neustädter St. Andreasfriedhof" In: Hannoversche Geschichtsblätter Neue Folge, Band 11, 1958 Seite 190-192. --Atlasowa 13:34, 26. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Sortierung

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Müsste die Sortierung nicht auch das "von" enthalten? Also "Turkengraber Von Hammet Und Hasan" statt "Turkengraber Hammet Und Hasan", oder gibt es da eine Ausnahme, die ich auf der Beschreibungsseite für Sortierungen noch nicht gefunden habe? Danke, --Croesch 00:20, 4. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

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GiftBot (Diskussion) 13:43, 19. Jan. 2016 (CET)Beantworten