Diskussion:Tek Sing
Unglaubwürdige Zahlen!
[Quelltext bearbeiten]Bei einer Schiffslänge von 65 m hätte jedem der 1800 Leute ca. 0,035 m der Schiffslänge zur Verfügung gestanden; sollte jeder 1 m² Platz gehabt haben, dann hätte ein 65 m langes Schiff über 30 m breit sein müssen, was zu miserablen Segeleigenschaften geführt hätte. Bei zwei für Passagiere und Mannschaftsunterkünfte vorgesehenen Decks kämen wir auf 15 m Schiffsbreite, was zwar eine wesentlich plausiblere Rumpfform ergibt, aber immer noch das bei einer mehrwöchigen Seereise kaum vorstellbare Platzangebot von nur 1 m² pro Person voraussetzt. Da sich auf dem Oberdeck ja eine beträchtliche Decksladung befand, müsste der restliche Platz dort im Wesentlichsn für die Bedienung der Takelage freigehalten worden sein.
Wie viele Decks hatte so eine Dschunke? Woher stammen die Opferzahlen? Diese Angaben - die ja immer wieder so genannt werden - erscheinen mir nicht sehr glaubwürdig zu sein. --Lycopithecus 16:16, 3. Mär 2006 (CET)
- Schau mal auf dieser Website [1]. Leider weiss ich auch nicht näheres. -- baumanns _____ 15:06, 2. Jul 2006 (CEST)
- Niemand scheint näheres zu wissen. Aber plausibel sind die Zahlen deswegen nicht. --Lycopithecus 00:58, 3. Jul 2006 (CEST)
Unter der Annahme, dass zwei komplette Decks für die Unterkunft von Besatzung und Passagieren zu Verfügung stand, und dass sich das Schiff nach Bug und Heck hnin 'nicht verjüngt hätte, kommen wir jetzt auf ein Platzangebot von O,69 m² pro Nase, das ist ein Quadrat mit ca. 82 cm Kantenänge. Ich habe da so meine Zweifel. Diese „Quellen“ können auch übertriebene Zahlen enthalten, und das kann auch für die großen Karacken und Galeonen gelten. --Lycopithecus 13:17, 9. Mär. 2007 (CET)
- Die Passagierzahl wie auch 1000 Tonnen Zuladung sind absolut glaubwürdig! Wir dürfen unsere heutige Mentalität, Bequemlichkeit und Sicherheitsvorschriften nicht ins Jahr 1822 übertragen, schon gar nicht nach China. Ein Vergleich mit dem Untergang der Doña Paz (Schiff) 1987 zeigt, daß sich in den letzten 200 Jahren im Denken der Ostasiaten nicht viel getan hat; man ist einfach viel optimistischer, leidensfähiger und geschäftstüchtiger... Die Dona Paz war 93m lang, 13m breit und ursprünglich für 600 Passagiere gebaut, später umgebaut für 1500, gesunken mit ca. 4300 Personen, aber nicht wegen Überladung! Vergleiche mit "Kriegsseglern" des 16.-18. Jahrhundert zeigen das ebenfalls: 25m lang, 80 Mann Besatzung + 300 Soldaten, 50 Kanonen mit Munition und Verpflegung für zwei Jahre. Für suboptimale Segeleigenschaften in der Fracht- und Kriegsseefahrt hat man sich die letzten 3000 Jahre kaum interessiert. Wenn das Schiff beim Beladen nicht auseinandergebrochen ist dann war das schon ein himmlisches Zeichen, ein gutes Omen viel Geld zu verdienen und man ist fröhlich, optimistisch und mit Gottes Segen ausgelaufen - welcher Gott auch immer. (CBa 4.2.2009)
Schandeck, Dollbord, Stabilität
[Quelltext bearbeiten]„Als bauliche Besonderheit umlief das Schiff...“ Was ist mit dieser Umrandung gemeint? Ist das wirklich ein Dollbord oder ein Schandeck? (entweder oder!) Und ist wirklich Stabilität (des ???) gemeint oder Festigkeit? Grüße, --Uwehag 19:42, 12. Jun. 2007 (CEST)
- Hab jetzt Schandeck, Dollbord und Stabilität entfernt, da ich stark an der richtigen Verwendung der Begriffe zweifele. Vielleicht weiß ja jemand genaueres über diese "Umrandung"? Grüße, --Uwehag 17:42, 19. Jun. 2007 (CEST)
Position, Bezeichnung(en)
[Quelltext bearbeiten]Meine (englische) Seekarte (2001) des Seegebiets kennt keine "Belvedere Shoal" (Belvedere-Untiefe) und kann auch nicht bestätigen, daß es sich dabei um ein größeres Seegebiet handelt, wie die Quelle (http://www.taucher.net/berichte/bericht.html?nummer=19) sugeriert. Es gibt viele steil aufragende kleine Riffs (Untiefen) mit Namen (Karang Belvedere, Karang Teree, Karang Van Sittard, Karang Canning und viel mehr) und auf dem Karang Bevedere ist sogar ein Wrack verzeichnet; aber nicht auf 30m Tiefe sondern auf 2 bis 10m! Andererseits braucht es durchaus länger als 2 Jahre um ein neues Wrack in Indonesien in die Seekarten einzutragen.
Die Insel Gaspar (=Gelasa) ist etwa 24km südlich des Riffs. Sie wird bei Google.Earth und der englischen Wikipedia mit der Tek Sing verbunden. Die angegebene Position (2°24'54.27S, 107°4'10.17E) bezeichnet hochpräzise einen Platz mitten auf der Insel Gaspar, aber keinen Platz eines Wracks oder einer Wassertiefe von etwa 30m! Die Koordinaten haben also nichts mit dem Wrack der Tek Sing zu tun.
Es ist kurios: im deutschen und englische und der externen Quelle wird das gesamte Seegebiet als Belvedere-Untiefe bezeichnet, die amtliche Seekarte bezeichnet mit Belvedere aber nur einen einzelnen Felsen. Dies kann natürlich daran liegen, daß sich nach über 150 Jahren (Quelle von 1848) die Ortsbezeichnungen geändert haben. Es ist jedoch zu vermuten, daß die englische Originalquelle von 1848 im Englischen schon falsch übertragen wurde, ein Laie hat die falsche Vokabel benutzt; shoal bezeichnet eigentlich ein flaches flächiges Gebiet ((Sand-)Bank, Flach, Grund) und keinen einzelnen Felsen (rock, reef, faul) auch wenn diese "untief" sind.
Es ist durchaus glaubwürdig, daß die Tek Sing das tückische Belvedere-Riff gerammt hat und knapp daneben auf 30m Tiefe, nicht auf (Seekarte) dem Riff, gesunken ist. Dann spielt die 24km entfernte flache und für abtreibende Schiffbrüchige aus dem Waser nicht zu erkennende Insel Gaspar kaum eine Rolle. Vielleicht wurden ein paar Leichen dort angespült, aber nicht mehr. Den meisten Opfern sollte es möglich gewesen sein auf dem Riff selbst in knietiefem Wasser zu stehen (Seekarte). Dann stimmt aber die Wrackposition in der Seekarte nicht, wenn das Wrack die Tek Sing sein soll. Und die Koordinaten bei Google.Earth und en.Wikipedia sich falsch.
Falls der "Ort des Geschehens" aber Gaspar sein sollte hat das rein räumlich nichts mit Belvedere zu tun. Das hatten die vor 3 Stunden passiert! Ein erfahrener Seemann der Zeit hätte die Brandung an der Insel aber gehört und im Mondlicht(?) zusätzlich gesehen. Auf Belvedere hätte man mit Pech am Abend oder in der Nacht unbemerkt auflaufen können, auf Gaspar aber kaum. Das waren erfahrene Seeleute! Sowas war für die Standard! Wäre Gaspar der Unglücksort, dann wäre es für die Schiffbrüchigen "leicht" gewesen, die wenige Meter entfernte Insel zu erreichen. Auf Gaspar hätten vermutlich 80% der Leute überleben können.
Schlußfolgerung: Gaspar war es nicht! Ob es das Belvedere-Riff war weiß Mike Hatcher. Aber auf dem Belvedere-Riff hätten ein paar Hundert Menschen 2 Tage ausharren können. Position: 2°11,94'S, 107°1,85'E
(CBa 5.2.2009)