Diskussion:Thesen über Feuerbach
Version vom Mai 2005
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel ist in dieser Form nicht annehmbar. Zum einen ist er für einen anständigen Eintrag viel zu kurz, zum anderen sagt er überhaupt nichts aus, wenn man von dem baren Unsinn absieht, dass Marx ein Freund des freien Willens des souveränen Individuums gewesen sei, welches seine Gedanken aus den Tiefen seiner geheimnisvollen Seele beziehe. Wenn man schon etwas über die Marxsche Lehre mitzuteilen hat, sollte man sich doch an Wort und Absicht des Meisters selbst orientieren, und nicht dem Leser Lüge und Halbwissen als eine ausgemachte Wahrheit unterjubeln.
- Vielen Dank für den Hinweis. Der Text [1] verdiente eine Überarbeitung und wurde komplett neugestaltet. --Ttog ♂ 21:15, 3. Sep 2005 (CEST)
Erkenntnistheoretische Position von Marx . Bitte hier einbauen!
[Quelltext bearbeiten]»Wenn der wirkliche, leibliche, auf der festen wohlgegründeten Erde stehende, alle Naturkräfte aus- und einatmende Mensch seine -wirklichen, gegenständlichen Wesenskräfte durch seine Entäußerung als fremde Gegenstände setzt, so ist nicht das Setzen Subjekt: es ist die Subjektivität gegenständlicher Wesenskräfte, deren Aktion daher auch eine gegenständliche sein muß. Das gegenständliche Wesen wirkt gegenständlich und es würde nicht gegenständlich wirken, wenn nicht das Gegenständliche in seiner Wesensbestimmung läge. Es schafft, setzt nur Gegenstände, weil es durch Gegenstände gesetzt ist, weil es von Haus aus Natur ist. In dem Akt des Setzens fällt es also nicht aus seiner ´reinen Tätigkeit` in ein Schaffen des Gegenstandes, sondern sein gegenständliches Produkt bestätigt nur seine gegenständliche Tätigkeit, seine Tätigkeit als die Tätigkeit eines gegenständlichen natürlichen Wesens.
Wir sehen hier, wie der durchgeführte Naturalismus oder Humanismus sich sowohl von dem Idealismus, als dem Materialismus unterscheidet, und zugleich ihre beide vereinigende Wahrheit ist. Wir sehen zugleich, wie nur der Naturalismus fähig ist, den Akt der Weltgeschichte zu begreifen.«
Marx, Nationalökonomie und Philosophie, in Die Frühschriften, Stuttgart 1971, S.273
So wie hier im Artikel dargestellt, wird Marx zum Materialisten und bei Feuerbach (Artikel) wird der zum Naturalisten. Vorurteile und Missverständnisse gegenüber der Philosophie von Marx haben eine lange Tradition. Wird Zeit, dass seine Position zu Humanismus und Naturalismus - in Abgrenzung - zu Idealismus und Materialismus deutlich gemacht wird. Oskar Negt und Alexander Kluge beschreiben auf Grundlage ihrer textkritischen Arbeit an den Marx-Texten sein Programm so: "Naturalisierung des Menschen und Humanisierung der Natur".--Hans-Jürgen Kapust 00:51, 16. Jul. 2007 (CEST)
- Wenn ich Deinen Beitrag richtig verstehe, möchtest Du, daß die Interpretation von Kluge und Negt dargestellt wird. Diese bezieht sich offenbar auf das angeführte Zitat aus den Pariser Manuskripten von 1844. In meiner Quelle lese ich übrigens wohlgerundeten anstelle von wohlgegründeten. Dieser Artikel behandelt aber die Thesen zu Feuerbach von 1845. Daher sollte die Interpretation von Kluge und Negt meines Erachtens besser im Artikel Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844 dargestellt werden.--Rosenkohl 12:58, 11. Aug. 2007 (CEST)
Ja, Ja, das war aus dem Gedächnis zitiert; da soll sowas vorkommen. Auch diese wichtige Stelle sollte dort in dem bisher mageren Artikel besser plaziert sein. Mit "Interpretation" wäre ich nicht ganz einverstanden; es ist ein Kommentar den Negt und Kluge abgeben, und der sich eben auch auf die Thesen über Feuerbach stützen kann, die diese oben geäusserte Aussage von Marx in anderer Form aber inhaltlich bekräftigten. Leider ist oft nur die letzte These, die eine Aufforderung darstellt verbreitet und diskutiert worden: " Die Philosophen haben die Welt ... ". Insofern dachte ich daran, in Zusammenhang mit dieser Aussage die Feuerbachthesen genauer zu beleuchten. Übrigens fände ich es gut, wenn du als namentlicher Nutzer auch zu erreichen wärst. Danke aber für den Hinweis --Hans-Jürgen Kapust 13:47, 11. Aug. 2007 (CEST)
- Als Enzyklopädisten sind wir gehalten, eigene Forschung und Theoriebildung zu vermeiden. Wir dürfen also Thesen, die über eine neutrale Wiedergabe oder Paraphrasierung des Inhaltes hinausgehen, nicht selber aufstellen, siehe Wikipedia:Theoriefindung#Was_ist_Theoriefindung.
- Wenn hingegen jemand anderes die These veröffentlicht hat, die Feuerbachthesen seien eine "inhaltliche Bekräftigung" des Zitates aus den Pariser Manuskripten "in anderer Form", dann könnte das hier dargestellt werden. Dies ist allerdings nur eine von mehreren möglichen Interpretationen.
- Ich glaube, etwa Althusser würde der inhaltlichen Gleichsetzung der Feuerbachthesen mit dem Zitat aus den Manuskripten widersprechen. Das Zitat aus den Manuskripten hat nur den Menschen an sich, also unabhängig von der Gesellschaft, im Blickwinkel, und liest sich also wie eine Robinsoniade. Gerade die Feuerbachthesen wurden von Althusser interpretiert als eine Kritik des Humanismus als der Theorie, man könnte von einem abstrakten "menschliche Wesens" ausgehen, z.B. anhand der These 6: "In seiner Wirklichkeit ist es [das menschliche Wesen] das ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse."
- Persönlich zu erreichen ist jeder Wikipedia Benutzer auf der Diskussionsseite, ich z.B. auf Benutzer Diskussion:Rosenkohl.
--Rosenkohl 14:17, 13. Aug. 2007 (CEST)
Hallo Rosenkohl, möchte es kurz machen, aber mich zunächst für den Hinweis auf Althusser und auf Deine Diskussionsseite bedanken. Ja, es ist eine, wie ich meine, schon länger ( geschichtlich gesehen) schwierige Differenzierung zwischen dem Materialismus Feuerbachs und dem "Materialismus" von Marx bei der Bildung einer - im weitesten Sinne - linken Theorie. Kurz habe ich gesagt, also: ich beziehe mich auf alle, aber zunächst auf These 1 : "1) Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus (den Feuerbachschen mit eingerechnet) ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis; nicht subjektiv. Daher die tätige Seite abstrakt im Gegensatz zu dem Materialismus vom dem Idealismus - der natürlich die wirkliche, sinnliche Tätigkeit als solche nicht kennt - entwickelt. Feuerbach will sinnliche - von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedne Objekte: aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit. Er betrachtet daher im "Wesen des Christenthums" nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig-jüdischen Erscheinungsform gefaßt und fixiert wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der "revolutionären", der "praktisch-kritischen" Tätigkeit."
Ich versuche es mal: Marx kritisiert den bisherigen Materialismus (Feuerbach), weil dieser Objektwelt (Wirklichkeit) und die Anschauung davon (Sinnlichkeit) als Subjekt ebenfalls objektiviert, das heisst davon abtrennbar macht. Deutlich macht Marx das noch einmal, wenn an Feuerbach kritisiert, er wolle von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedene Objekte. "Er fasst aber die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit." Was unter dieser menschlichen Tätigkeit als gegenständlicher Tätigkeit zu verstehen ist, geht sehr eindeutig aus dem Abschnitt hervor, den ich zur Einarbeitung hier empfohlen habe. Es ist nicht die "reine Tätigkeit" das Setzen Subjekt, zu verstehen als "Ich setz den Fall, mache mir ein Gedankenobjekt", sondern das Denken selbst ist gegenständliches Subjekt, schafft gegenständliche Gedanken. Dann liest sich auch die letzte These anders: Philosophie, bzw. Philosophen, die sich dessen bewusst sind, interpretieren die Welt nicht von ihrem subjektiven Standpunkt aus, sondern ihr Denken verändert sie "revolutionär" , "praktisch-kritisch". --Hans-Jürgen Kapust 15:20, 15. Aug. 2007 (CEST)
11. These
[Quelltext bearbeiten]Sollte hier nicht vll. die bekannte, weil von Engels überlieferte Version, auch angegeben werden: Die Philosophen ..., es kommt aber darauf an, sie zu verändern.? --JOL 22:22, 1. Jul. 2008 (CEST)