Diskussion:Timaios von Tauromenion
Nach den Angaben antiker Autoren soll Timaios in Athen nicht fünf, sondern fünfzig Jahre als Bücherwurm gelebt haben. Dies ist nämlich einer der Gründe, warum andere Historiker wie etwa Polybios behauptet haben, dass Timaios sich in vielen Dingen irre. Es heisst ja auch, anstatt zu reisen, wie es für einen griechischen Historiker dieser Zeit üblich war, hielt sich Timaios fünfzig Jahre in Athen auf, um Bücher über die fremden Völkerschaften (Iberer, Etrusker, Phöniker u. a.) zu studieren. Die Reisen waren seit Hekataios von Milet (500 v. Chr.) für einen Geschichtsschreiber obligatorisch. "historein" bedeutet "Erkundigungen einziehen". So konnte ein Historiker, wenn er etwa Ägypten oder Persien bereiste, vieles an Ort und Stelle überprüfen. Diese Kenntnisse gingen schließlich in das Geschichtswerk ein. Daneben benutzte man durchaus noch Literatur, soweit es sie zum behandelnden Thema gab. So ist es also kein Wunder, dass Timaios, der sein Wissen fünfzig Jahre lang aus Büchern bezog und den Westen Europas, dessen Beschreibung einen Großteil seiner Historien ausmachte, nicht besuchte, von anderen Geschichtsschreibern gescholten wurde.
Dass griechische Geschichtsschreiber ihre Vorgänger gern (auch oftmals in ziemlich schimpflicher Weise) kritisierten, ist für diese Zeit normal. Timaios konnte es genauso gut wie Polybios. Auch wenn Polybios Timaios ausführlich zu widerlegen versucht (fast das ganze 12. Buch von Polybios´ Historien hat dieses zum Inhalt !), muss dies nicht heißen, dass Timaios in seinem Werk nur Fehler gemacht hat. Auch Polybios konnte sich irren oder einige Passagen im Werke des Timaios missverstehen.
Vgl. hierzu: Klaus Meister: Historische Kritik bei Polybios (1975)
Timaios wurde nicht selten von anderen antiken Autoren, welche seine Bücher lasen, hoch eingeschätzt. Er war ja immerhin die Autorität unter den westgriechischen Historikern, da er all die Nachrichten, die über den Westen Europas verfügbar waren, in seinem Werk zusammentrug. Benutzt wurde Timaios bis in die beginnende Spätantike. Ein eifriger Benutzer war Diodoros von Agyrion/Sizilien (um 30 v. Chr.). Fast alle Nachrichten über Sizilien und den atlantischen Bereich gehen auf Timaios zurück. So haben sich die fünfzig Jahre Aufenthalt in Athen doch gelohnt.
Von Timaios gibt es bislang keine deutsche Übersetzung der Fragmente. Er ist in Felix Jacobys umfangreicher Sammlung "Die Fragmente der griechischen Historiker" (FGrH) mit der Nummer 560 aufgeführt. Der Text ist griechisch bzw. lateinisch.
- Wer mag das Obige wohl wann geschrieben haben? --Dlugacz 10:08, 2. Feb. 2011 (CET)
Einige Vorschläge
[Quelltext bearbeiten]Bei kurzer Durchsicht fällt auf:
1. Der Name des Vaters ist verlinkt, natürlich rot, da es keinen Artikel gibt und voraussichtlich auch nicht geben wird (oder schreibt schon jemand daran? Wohl kaum). Verlinkung aufheben. 2. Das Wort "Hegemon" wird hier als deutsches Fremdwort benutzt, nicht als Zitat aus einem fremdsprachlichen Text oder als fremdsprachlicher Ausdruck, das ergibt sich auch schon aus der Verlinkung zum entsprechenden Artikel. Also ist es nicht klein und kursiv sondern groß und in normaler Schrift zu schreiben. In der englischsprachigen und der französischsprachigen Literatur wird das anders gehandhabt, aber wir sind ja hier und nicht dort. 3. Vor allem der Abschnitt "Rezeptionsgeschichte" ist wenig enzyklopädisch geschrieben, zudem in sprachlicher Hinsicht teilweise schlampig formuliert. Da sollte mal jemand mit dem "Stil-Kamm" drübergehen. 4. Ob alles korrekt ist, soweit die Fakten recherchiert wurden, mögen die Fachhistoriker beurteilen.--Dlugacz 10:20, 2. Feb. 2011 (CET)